Steppenwolf hat geschrieben: ↑Mi 17. Aug 2022, 12:22
Na dann sei so nett und erleuchte mich doch
in den 70igern wurde die klassische entwicklungshilfe (geldspenden werden gesammelt und nach afrika ueberwiesen) unsexy.
ersten kam das geld kaum an zweitens hat es dazu gefuehrt dass die einheimischen garnix mehr selbst getan haben sondern sich zu 100% auf die hilfen verlassen haben
die in den 80igern eigentlich recht vernueftige gschichte mit den microkrediten (kleine kommunen oder einzelpersoenen in 3te welt staaten bekommen kredite von einzelnen westlichen kommunen oder einzelpersonen um projekte zu entwickeln die schlussendlich profit abwerfen. das im zug der microkredite "gespendete" geld wird an den spender zurueckbezahlt (!) wenn der empfaenger im entwicklungsstaat sein projekt im laufen hat und es funktioniert. wenn ihm das nicht gelingt dann verfaellt die spende zugunsten des empfaengers) hat man westlicherseits schnell abgestellt.
weil das ausserhalb der kontrolle der staaten gelaufen waere
merke: als westlicher staat oder kontinent will man nur leistungen an entwicklungslaender geben wenn man sicherstellen kann dass das kapital dann fuer den kauf westlicher waren bei bestimmten ausgesuchten westlichen lieferanten verwendet wird...
das microkreditthema war dann bald tod
koechelt zwar hier oder dort als lendenschurzthema noch vor sich hin
aber es sind die westlichen regierungen und regierungen aus den entwicklungslaendern die da so stark wie moeglich auf der bremse stehen
und dann ging es in den 90igern mit dem muellthema los
alle waren sich einig dass die menschen dort was fuer ihren lebensunterhalt tun sollen
da es dort aber weder bildung noch ausbildung gab und gibt und die machthaber in den 3te welt staaten aus machterhaltungsgruenden bis heute null daran interessiert sind dass ihre bevoelkerung bildung oder ausbildung erhaelt blieben nur sehr einfache taetigkeiten dafuer uebrig.
keine schulung noetig
fehler kaum moeglich
und wenn dann duerfen fehler keine probleme verursachen
damit wurde das muellthema "geboren"
den linken im westen hats gefallen weil die haben in ihren uebelsten alptraeumen schon langzeitarbeitslose und gescheiterte akademiker beim muelltrennen am rautenweg gesehen statt beim avocaodsaftschluerfen im bobo lokal am spittelberg und sowas waere in der nicht arbeitenden bevoelkerung ganz uebel angekommen
und so konnte man sich damals der einfachen schlecht bezahlten taetigkeiten elegant richtung afrika entledigen
es wurde am anfang viel geld nach afrika ueberwiesen und es waren viele techniker dort
es wurden anlagen errichtet
es wurden ablaeufe eingeschult
es wurden kontrollmechanismen konzipiert
der muell ist dann per schiff aus dem westen angelandet worden
aber innerhalb weniger wochen ist man in afrika dazu uebergegangen den muell - statt dass man ihn trennen und verwerten wuerde - einfach irgendwo an den strand zu kippen.
weils halt einfacher und billiger ist
so lange bis die aermste bevoelkerungsgruppe draufgekommen ist dass da doch rohstoffe drinnen sind fuer die man geld bekommt, seitdem wird der elektroschrott am strand verbrannt und so das metall gewonnen
ich selber war in den 90igern mehrfach im senegal und in gambia ect
selber gesehen
mehrfach
zum kotzen (nein, ohne sternchen. einfach so. kotzen.punkt)
und ich kenn bis heut leut die dort "unten" leben
es ist bis heute genau das selbe
komplett unveraendert
den westlichen verantwortlichen ist das zwar eh schnell aufgefallen
und kritische medien in den 90igern haben detailiert berichtet
diese haben die betroffenen regierungen aber umgehend wie bis heute mutmasslich ueblich mit werbemitteln mutmasslich kaltgestellt und es einfach durchgetaucht
und haben weiter an die 3ten welt fuer die "entsorgung" bezahlt
obwohl diese entsorgung nie erfolgt ist
auf den strand kippen ist NICHT entsorgen
das geld wurde zudem nicht an die einfachen menschen dort unten bezahlt damit sie sich einen lebensunterhalt verdienen und eine existenz aufbauen
nein, bezahlt wurde an die dortigen regierungen, oder sagen wir eher an die "machthaber"
nicht immer also an verwaltungen klassischer denkweise, oft an solche die bei uns - und auch in wikipedia - als schurkenstaaten bezeichnet werden.
das ganze laeuft bis heute unveraendert
westliche staaten ueberlassen den muell zu hohen preisen an multinationale konzerne, mutmasslich (denn darueber weiss ich nichts, aber es ist naheliegend und erklaert warum niemand was dagegen tut) cashbacks in die westliche politik inklusive.
nur von staaten "zertifizierte" unternehmensgruppen duerfen heute den muell in die entwicklungsstaaten verschiffen (von aussen macht das fuer unbeteiligte oft den anschein als ob "man" drauf achtet dass da ned wer dreinpfuscht in diesen guten deal und der kram womoeglich "wirklich" gegen bezahlung an lokale auftragsnehmer ernsthaft verwertet):
am zielort wird der muell ohne besondere weitere bearbeitung bis heute 1:1 im besten fall vergraben, meist aber einfach ins meer verkippt
die unterste bevoelkerungschicht eignet ihn sich tw. an und versucht durch niedertemperaturverbrennung verkaufbare metalle daraus zu gewinnen - mit allen bekannten nebeneffekten. CO2 ist da noch der harmloseste ...
die entwicklungsstaaten bekommen dafuer seit dreissig jahren geld und kaufen mit diesem geld von den westlichen regierungen bzw ihnen nahestehenden organisationen jene dinge die der westen gerne verkauft
gerne im weg von konzerne mit wiederum mutmasslichen cashbacks in die westliche politik oder mafioese kreise (wobei die differenzierung da oft schwer faellt)
das zu aendern waere so einfach:
- geld an entwicklungsstaaten nur dann wenn der muell auch wirklich verwertet wird so wie vertraglich vereinbart. die kontrollen wuerden vor ort hoeherwertige arbeitsplaetze schaffen und waeren ein positiver leitfaktor
wenn das nicht durchsetzbar ist dann
- den muellexport beenden (denn bei der einfachen bevoelkerung kommt von dem vielen geld ja eh nix an)
- aufbau einer entsprechenden modernen entsorgungsstruktur im (westlichen) inland
damit massgebliche wertschoepfung im inland
- beschaeftigung minderqualifizierter die nachhaltig nicht an einer hoeherqualifizierung interessiert sind in diesem neuen wirtschaftsbereich, daher senkung der sozialausgaben
- verwertung der gewonnen rohstoffe, entwicklung von wiederverwendungskreislaeufen wo das moeglich ist, damit optimale nachhaltigkeit und ressourcenschonung, senkung der abhaengigkeit aus dem ausland
lauter postive faktoren
und absolut machbar
passiert aber nicht
denn die "entwicklungshilfe" ist neben der ruestung mutmasslich eines der effizientesten geldwaesche und mutmassliche parteifinanzierungswerkzeuge der westlichen welt
daher ist mutmasslich kein einziger westlicher staat daran interessiert diesen mutmasslichen missbrauch abzustellen
es liegt nicht daran dass wir im westen "die entwicklungsstaaten missbrauchen"
es liegt daran dass unsere westlichen regierung mutmasslich nicht auf diese geschaetzten instrumente verzichten wollen
in eigener sache: warum beschaeftige ich mich damit?
bzw warum habe ich mich frueher damit beschaeftigt?
ich habe in den spaeten 80iger jahren das unglaubliche glueck gehabt in einem medienbetrieb mehrfach zur richtigen zeit an der richtigen stelle gewesen zu sein und dann mehrfach das richtige gesagt danach mehrfach das richtige getan zu haben. mit fleiss und viel einsatz.
ich hatte dann fuer viele jahre ein erwerbseinkommen welches damals um ein vielfaches ueber dem medianeinkommen gelegen ist. und ich hatte mich damals dazu entschlossen einen kleinen teil davon an andere menschen zu geben welches nicht dieses glueck hatten. aufgrund der absoluten betraege war das zwar ein kleiner teil aber es waren doch - fuer mein verstaendnis - hohe summen. ich habe mich daher dafuer interessiert was mit spenden passiert. wo die hinkommen. wie hoch der administrative anteil ist der im inland bleibt und wie hoch die nettospendensumme ist die ins ausland geht. man sieht das in den rechenschaftsberichten, die auskuenfte die du von den handelnden personen bekommst sind makulatur (spoiler: es ist immer deutlich weniger als haelfte die mutmasslich ankommt). ich hab dann einige male quasi hobbymaessig versucht vor ort eine institution zu finden die ich direkt unterstuetzen kann. da ich damals auch einige andere personen in aehnlichen lebensphasen gekannt habe hatte ich im hinterkopf das evt zu institutionalisieren und laengerfrist dafuer zu sorgen dass menschen in entwicklungslaendern sich selber helfen. durch eine art regelmaessige anschubunterstuetzung mit geld oder/ und wissen.
ich wills ned weiter ausfuehren
das ganze ist damals kollosal gescheitert.
das was ich da ueberlegt hatte ist vor ort hochgradig unerwuenscht
man wollte dort keine "unbeteiligten dritten" die in die bestehenden hilfsstrukturen staatsnaher caritativer westlicher organisationen eingreifen
das ganze ist gut 30 jahre her
aber aus div kontakten weiss ich dass es bis heute genau das selbe ist
das thema "spenden" ist seitdem fuer mich a knallrotes tuch
und wenn wer sagt dass "wir afrika missbrauchen" dann dreh ich mich normal um und geh weg
wegem blutdruck waers
heute hab ich halt mal a ausnahme gemacht