Uff. Erstmal das Zitieren wieder lernen...
Steppenwolf hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:10
Zu deinen Punkten -
Natürlich hustet man sich nicht gegenseitig an. Natürlich schmiert man sich nicht den Rotz an der Nase mit den Händen ab, die zwei Sekunden später die Stange im Bus oder der U-Bahn berühren. Natürlich schafft das leider nicht jeder.
Daher schlägst du welche Vorgehensweise vor um dieser Situation Herr der Lage zu werden?
Gute Frage, aber ich bin leider wirklich kein Experte oder gar Politiker.
Ich habe die letzten Jahre einfach von zu vielen Krankenhausschließungen, zu geringer Unterstützung für Pflegekräfte und Ärzte und deshalb ins Ausland abwandernden Spezialisten gehört. Da ich Österreich für eines der hygienischsten Länder auf diesem Planeten halte, frage ich mich also, ob der oft befürchtete Zusammenbruch des Gesundheitssystems nicht auch anders hätte vermieden werden können bzw. vermieden werden kann, als mit bereits erwähnten Ausgangssperren und Zwangsschließungen. Zu viele Länder haben ihr Gesundheitssystem kaputtgespart und so kommt mir natürlich manche bisher getroffene Maßnahme eher wie eine für den Staat bequeme statt für das Volk langlebige Lösung vor.
Steppenwolf hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:10
Zum Punkt-
Du stellst normales Verhalten bzw. "Alltagsmaßnahmen", die auch schon vor Corona sinnvoll waren, mit Ausgangssperren und Zwangsschließungen auf eine Stufe, um meine Argumentation zu entkräften. Okay. Ich habe mich aber mit keinem Wort gegen ein gewisses Maß an Eigenverantwortung ausgesprochen, so wie du es mir zu unterstellen scheinst.
Wie sieht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung aus und wie würdest du als Entscheidungsträger handeln, sollte der gewünschte Effekt der „Eigenverantwortung“ nicht das gewünschte Ziel bringen?
Mit der Eigenverantwortung bezog ich mich erstmal nur auf das mMn normale Verhalten bzw. "Alltagsmaßnahmen". Dass man Leute nicht anhustet und seinen Rotz überall hinschmiert sind für mich Dinge, die einem als Kind beigebracht werden. Zur Schule oder Arbeit zu gehen, wenn man sich krank fühlt, würde ich auch nie empfehlen. Den Atemschutz nehme ich hin, dazu habe ich noch keinen besonderen Standpunkt.
Ich würde einfach nicht mal wieder der Bevölkerung den schwarzen Peter zuspielen, nachdem ich die Jahre zuvor einen Haufen Kürzungen in systemrelevanten Bereichen erlassen habe. Der "Entscheidungsträger" ist in meinen Augen mehr damit beschäftigt, alle Schuld von sich zu weisen, als dringend benötigte Gelder in die richtigen Bereiche zu stecken. Gehälter aufzustocken. Bestimmte Jobs attraktiver zu machen. Wir brauchen mehr Fachkräfte und ein gestärktes Gesundheitssystem, wenn wir dieser und zukünftigen Epidemien begegnen können wollen, ohne dabei jedes Mal die eigene Wirtschaft runterzufahren.
Steppenwolf hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:10
Zum Punkt-
Mein Punkt und meine Sorge ist die Aggression, die dieses Thema offenbar hervorruft. Danke für die Bestätigung. Es ist allerdings wahr, dass ich nicht alle staatlichen Maßnahmen gutheißen kann. Jedoch wäre mir neu, hier bereits aufgezählt zu haben, welche das sind. Weshalb es recht sinnbefreit ist, mich bereits in irgendeine Ecke drängen zu wollen.
Es stimmt, in keinen Deiner Sätze ist zu lesen wonach man dich in irgend ein Eck drängen könnte. Wie siehst du es denn bzw. in welches Eck würdest du den gerne stehen, vorausgesetzt es gäbe nur Ecken
Wenn ich wählen darf: Bitte in keines. Als noch recht junger Mensch schaue ich der jährlich fortschreitenden Spaltung der Bevölkerung wirklich nur äußerst ungerne zu. Es ist nicht so, dass ich daraus besonders viel Rückhalt für meine persönlichen Lebensziele beziehen könnte. Uns fehlt wohl ein wenig "Friedenspfeifenkultur".
Steppenwolf hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:10
Du selbst bedienst dich jedoch gezielt genau diesen Hebel?!
Aber okay. Verbieten wir halt auch gleich sämtliche Schusswaffen, damit es nie wieder *hust* zu einer Schießerei kommen kann. Meine zukünftigen Kinder sollen in der Schule ja immerhin sicher sein. Aber wahrscheinlich vergleiche ich nur wieder Äpfel mit Birnen - mein Fehler.
Sorry, da bin ich jetzt etwas schwer von Begriff - welcher Hebel? Ich wollte damit eigentlich nur auf den ewigen Konflikt zwischen Freiheit und Sicherheit - und die Unmöglichkeit vollständiger Sicherheit - hinweisen. Mehr Hintergedanken hatte ich nicht. Zumal ich u.a. durch dieses Forum gelernt habe, dass staatliche Maßnahmen oftmals völlig am Kern eines Problems vorbeigehen. Magazinbeschränkungen wegen Terroranschlägen, zum Beispiel. Es fällt mir eben nicht gerade leicht, solchen Entscheidungsträgern und ihren Experten zu trauen.
Steppenwolf hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:10
Zu guter letzt-
Übrigens haben auch andere Leute Familien oder gelten vielleicht selbst als durch dieses Virus gefährdet. Die verlangen aber trotzdem nicht, dass sich die ganze Welt nun nach ihnen richtet.
Es geht ja nicht um den einzelnen sondern um systemerhaltende Entscheidungen die u.a. die gefährdete Person berücksichtigen sollen/ können.
Jo, aber sonderlich systemerhaltend kommen mir viele der bisherigen Entscheidungen einfach nicht vor. Ist natürlich nur meine subjektive Wahrnehmung.
RcL hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 20:18
Donnie hat geschrieben: ↑So 26. Jul 2020, 19:17
Jedoch wäre mir neu, hier bereits aufgezählt zu haben, welche das sind.
Ich beziehe mich explizit auf den NMS, mit dem ja einige ein Problem zu haben scheinen.
Alles klar, das war mir nicht bewusst. Nope, den empfinde ich nicht als Einschränkung meiner (Bewegungs-)Freiheit. Über seine Effektivität darf in einer Demokratie aber ruhig diskutiert werden, das ist für mich völlig in Ordnung. Es soll ja schon manchen Hersteller dazu angeregt haben, sein Produkt zu verbessern.