Beitrag
von impact » Mo 15. Feb 2016, 13:28
Dioptrienausgleich einstellen:
Parallaxe auf unendlich, Vergrößerung egal, und mit bloßem Auge auf ein sehr entferntes Objekt (1km+) schauen, sodass deine Augen Focus unendlich haben (der Augenmuskel komplett entspannt ist), dann bringst du das Zielfernrohr dazwischen. Wenn du sofort ein scharfes Absehen/Bild hast, passt alles, wenn dein Auge ein bisschen braucht um das Absehen scharf zu sehen, ist anzunehmen, dass das Auge nachkorrigieren muss und den Focus ändert (Augenmuskeln unter Spannung). Passe den Dioptienausgleich an, bis du sofort nach betrachten eines sehr entfernten Objekts, mit freiem Auge, ein scharfes Absehen hast, wenn du das Zielfernrohr vors Auge hältst.
Junge Augen habe noch sehr gute Augemuskeln, und können den Fokus schnell, und über ein breites Spektrum verändern, das Ziel ist es jedoch, den Dioptienausgleich so einzustellen, dass das Auge komplett entspannt ist. Hat auf Präzision/Treffpunktlage etc keinen Einfluss, das Auge wird bei längerem Blick durch ein ZF mit falsch eingestelltem Dioptrienausgleich aber müde, was den Schützen dann subjektiv belasten kann.
Einmal einstellen, und dann lassen! (einzige Ausnahme: Verschlechterung der Augen, Fehlsichtigkeit oder ggf. Schützenwechsel)
Parallaxenausgleich einstellen (egal ob side focus, oder objective focus / Parallaxeverstellung am Mittelturm oder Objektiv):
Vergrößerung auf Maximum. Das Gewehr muss stabil stehen (Auflage vorne und Hinten ideal) und dann blickst du durch das zielfernohr, beschreibst aber mit dem Auge eine Kreis-, Auf- oder Abbewegung, um die optische Achse des Zielfernrohrs herum (du schaust "schräg" ins Okular, sodass du leichte Schattenbildung an der Seite in die du schaust bekommst). Ist die Parallaxeneinstellung nicht perfekt, dann "schwimmt" das Absehen auf dem Bild, entsprechend der Augenbewegung, herum. Je weiter die Parallaxeneinstellung daneben ist, desto stärker. Wenn du die richtige Einstellung triffst, dann ensteht zwischen Absehen und Bild kein Versatz mehr.
Dabei natürlich versuchen, das Gewehr nicht zu erschüttern.
Und richte dich weder nach der Skala an der Parallaxenverstellung noch nach der Schärfe des Bildes, ausschließlich nach dem "Schwimmen des Absehens". Ist eine gute Angeweohnheit das regelmäßig zu checken, vor allem beim Wechsel von Distanzen.
edit: und wenn du die Parallaxe nicht ganz raus bekommst, dann angewöhnen so zentrisch wie möglich durchs Zielfernrohr zu blicken. Durch verlängern des Augenabstandes (Montage des ZF am Gewehr) kannst du die Sensibilität der Schattenbildung beeinflussen, und es dir gegebenfalls leichter machen, zu erkennen ob du zentrisch durch die Optik blickst (regelmäßiger Schatten rund ums Bild). Die Schattenbildung wird normal auch bei höheren Vergrößerungen ausgeprägter.
edit2: und Distanzen ausmessen funktioniert nur bedingt, wenn du das Zielfernrohr wie oben beschrieben einrichtest, und auf bekannte Distanzen dann den (vermutlich abweichenden) Wert an der Parallaxeeinstellung notierst, dann gehts. Im Field Target Bereich wird das gerne gemacht, mit extrem voluminösen Parallaxerädern. Aber verlasse dich nicht auf die vom Werk eingravierten Werte.
A year from now you will wish you had started TODAY!
Verband Mitglied - Verein Mitglied - Firearms United Supporter