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hab ich recht oder nicht?

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30-06
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Re: hab ich recht oder nicht?

Beitrag von 30-06 » Do 27. Nov 2014, 16:58

find leider keinen link dazu,gibt aber eine gute Doku (glaub auf arte oder zdf neo) über sibirische Nomaden die waren allesamt mit SKS in 7,62x39 unterwegs und haben damit Kragenbären erlegt nachdemses vom Winterschlaft im Baumstumpf raussekkiert haben.
Distanz waren halt keine 5 Meter,aber nach 2 Knaller war Funkstille.

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BigBen
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Re: hab ich recht oder nicht?

Beitrag von BigBen » Do 27. Nov 2014, 17:15

Ein Kragenbär wiegt aber auch nur ca. ein Viertel von einem ausgewachsenem Eisbären oder Grizzly!
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Safarischorsch
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Re: hab ich recht oder nicht?

Beitrag von Safarischorsch » Mo 2. Feb 2015, 18:33

doc steel hat geschrieben:mit welchen kaliber taterts ihr an eisbär erlegen wollen bzw. eher müssen?
müssen weils nicht um die jagd geht, sondern nur zur verteidigung bzw. zum abschuß im falle eines nicht abzuwehrenden angriffs.

ich hab nämlich aus ganz anderen gründen kurz ins Verband-forum geschaut und bin darüber gestolpert
http://forum.iwoe.at/viewtopic.php?f=12&t=19867" onclick="window.open(this.href);return false;

ich glaub nämlich a) der TE hat ka ahnung wovon er redet und bringt sich wahrscheinlich eh selber um und
b) zumindest ich tät kein einziges der genannten kaliber für o.a. zweck verwenden. ausser vielleicht das was der professor meint, wobei das auch eher akademisch zu sehen ist.



Wenn 400€ wirklich max sind, dann einen ollen FR8 in 308 oder 3006 oder 8x57IS. HAt viel im Tank, ist zuverlässig. GEschoss: 200gr A_Frame.

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Räuber Hotzenplotz
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Re: hab ich recht oder nicht?

Beitrag von Räuber Hotzenplotz » Fr 6. Feb 2015, 10:16

Nun da meine praktische Erfahrung mit Eisbären allgemein Angriffe von denselbigen im speziellen ja eher dünn sind würd ich mich auf
die Empfehlungen der hiesigen Bevölkerung verlassen.
Ich bild mir ein die Inuit (jagen zwar nich aktiv auf Eisbären aber das Risiok einem über den Weg zu laufen ist bei denen sicher höher) verwenden haupts. 30-06 schon allein aus verfügbarkeitsgründen.
Die PH's in Afrika verwenden auch gerne 30-06 weil die einfach verfügbar ist was man so hört.

Wenn ich gezielt auf Bärenjagd gehen müsste/könnte/wollte würde ich meine 9,3x62 nehmen. Sollt eigentlich ausreichend sein bei den zu erwartenden Distanzen.

Was die Magazinkapazität anbelangt sehe ich das so, wenn das Tier nicht spätestens nach 2 Schüssen liegt oder den Angriff abbricht brauchst keinen dritten mehr.
Aber ich könnt mir für das Szenario auch eine CZ550 vorstellen und die halt für tiefe Temperaturen entsprechend vorbereiten. (Es warad wegen dem Öl gewesen...)
Schrot HA is glaub ich eher was für lebensmüde....
Aber wie der Doc schon gemeint hat, ist die Gschicht eher a Hirnwixxserei von junge Buam
2 Jäger treffen sich im Wald...

aughtsix
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Re: hab ich recht oder nicht?

Beitrag von aughtsix » Mo 16. Mär 2015, 22:12

Bin zwar ein bisschen spät dran, aber da ich selber 2012 Svalbard bereist habe, ne kleine Einschätzung des Ganzen:

- Im Sommer hats auf Spitzbergen eher wenige Plus- statt viele Minus-grade, daher muss ma sich net unbedingt vorm einfrieren der Waffen fürchten. Das Versagen der Batterien bei einem Rotpunktschnellvisier is hier schon eher gefährlich.

- Im Sommer ist es nicht soooo wahrscheinlich in den südlicheren und mittleren Teilen Spitzbergens (wo die meisten selbstständigen Touren unerfahrener gegangen werden) auf Eisbären zu treffen, da die meisten mit dem Packeis nach Norden verschwinden.
(Dafür sind die, die man im Sommer dort antrifft auf Grund mangelnder Robben auch eher hungriger...die einzigen die wir gesehen haben, Mama mit jungem, haben sich glücklicherweise von einem Walkadaver ernährt)

- Wenn man sich eine Leihwaffe k98 in 30.06 nimmt, bekommt man 10 Schuss Munition dazu. Für gewöhnlich würde das auch reichen, denn wenn man mit 10 Schuss net trifft, hat man ohnehin keine Zeit mehr 20 weitere zu verballern. Wenn man einen Bären erlegen musste, hat man wohl auch net unbedingt Lust die Tour weiterzuführen, zumal man ohnehin verpflichtet ist, schnellstmöglich die Behörden zu informieren. Weitere Begegnungen sollten somit eher ausbleiben.

- Bevor man mal an irgendwas denkt das Krach macht und Projektile verschießt, sollte man mal den gesunden Menschenverstand einschalten: Aufmerksam sein, sich vor Touren bei Einheimischen erkundigen, Essen möglichst geruchsdicht verpacken, etc.

- Sollte dennoch ein Bär mal zu neugierig sein: Meistens sind sie guten Argumenten in Form von Warnschüssen aus Signalpistolen schon zugänglich.

- Sollte doch der Ernstfall eintreten und der Bär angreifen, is meine persönliche Empfehlung lieber 2 oder mehr Gewehre in .308 oder 30.06 mitzuführen in der Gruppe mitzuführen, als eines in 45/70.

- Zusätzlich: Lieber ne .308 die man handeln kann, als ne leichte Marlin 45/70 mit ordentlich Kickback wo manche vll Probleme haben.

- Da vor Ort hauptsächlich 30.06 verliehen wird, haben wir zusätzlich zum Leihgewehr auch die eigene 30.06 mitgenommen, da die Leihmunition so aus beiden Gewehren zu verschießen ist.

- Obwohl die Kälte im Sommer nicht das vorrangige Problem darstellen sollte, rate ich zu einem technisch möglichst einfachen Gewehr. Wenn man 2 Wochen durch Flüsse, Dreck, aufgetauten Permafrost hatscht (ja was von weitem aussieht wie eine schöne Grüne Wiese, auf der man Meter macht, entpuppt sich meistens als böser Sumpf - daher mein absolut wichtigster Tipp an alle Svalbardreisenden: Wandergummistiefel einpacken!!) will man Fehlfunktionen durch Verschmutzung möglichst meiden. Also eher Repetierer als Halbautomaten.

- Kleine Übung für Schießstände die dies erlauben: Scheibe mit automatischer Zeilsuganlage von 50m heranfahren lassen, und mal sehen wie viel Schuss man ins schwarze bringt, bis die Scheibe angekommen ist.

- Noch ein kleiner Hinweis: Da Flintenpatronen-Stolperdrähte für die Zeltsicherung aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht mehr so einfach zu bekommen sind, empfiehlt es sich zu Hause über geeignete Maßnahmen Gedanken zu machen, wenn man nach einem anstrengenden Tag nicht wem dazu verdammen will, Bärenwache vorm Zelt zu schieben. In unserm Fall wars ne selbstgebastelte Vorrichtung aus Alarmanlage und Angelschnur die wir unter Kühlschrankbedingungen getestet haben.

- Erfahrungsgemäß macht man sich am meisten Sorgen über Eisbären wenn man noch zu Hause ist. Ist man dann vor Ort hat man meistens dringendere Sorgen wie Schweres Gepäck, Orientierung, Kälte, Hunger, Blasen, Sümpfe...Eisbären sind also nicht die vorrangige Gefahr, sondern nur eine zusätzliche zu den allgemeinen Gefahren von Expiditionsartigen Unternehmungen. Gute Vorbereitung reicht, Paranoide Kaliber- und Waffendiskussion sind eher unnötig.

- Was in der Diskussion der ganzen Buben und Bübchen oft untergeht: Es is nur ne Reise, wo man sich auf etwaiges Zusammentreffen mit Eisbären vorbereitet, keine Reise in ein Kriegsgebiet. Gilt aber für (v.a. jüngere männliche) Outdoorreisende allgemein.

- Wenn wer darüber nachdenkt selbst mal raufzufahren, kann man mich gerne per PM kontaktieren. Ich werde versuchen bestmöglich zu helfen.

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