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Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

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redstorm
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von redstorm » Mi 9. Nov 2016, 19:43

blöde frage
wenn die engstelle so massiv ist und eine ablagerung wäre, würde man das dann auch mit einem endoskop sehen ?
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birdofprey
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von birdofprey » Mi 9. Nov 2016, 20:00

redstorm hat geschrieben:blöde frage
wenn die engstelle so massiv ist und eine ablagerung wäre, würde man das dann auch mit einem endoskop sehen ?
Ja das nehme ich schon an. Habe ich aber keines zur Hand. Wäre aber vor einem Eingriff sicher zu machen, da geb ich dir recht.
Mit einer neuen Messingsbürste spurt man schon eine gewisse verstärkung des Widerstandes, aber das ist mit diesem Vorwissen vielleicht nicht unbedingt mehr objektiv...

@all: Mich wundert, dass dieses Phänomen sonst noch bei niemandem hier vorgekommen ist. :roll:
Kann das sein?

Ärgerlich ist auch, dass ich den Lauf nicht früher (nach dem Ankauf) habe vermessen lassen. Das würde die Frage klären, ob diese Verengung sich durch den Gebrauch ergeben hat und ob sie wirklich ursächlich ist für die Verschlechterung des Schussbildes.

Was passiert bei so einer Verengung eingentlich im Lauf genau von der Physik her?
Geändertes Druck und Schwingungsverhalten, ...?? :think:
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impact
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von impact » Mi 9. Nov 2016, 20:25

Was, wenn es gar nicht die Verengung ist? Du meinst, das Schussbild wäre recht plötzlich schlechter geworden? Ich bin mir unsicher, ob so eine Verengung so plötzlich entstehen kann? Vielleicht war die immer schon da... Läufe sind selten perfekt, und wir reden immerhin vom Fabrikslauf einer Serienwaffe.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von yoda » Mi 9. Nov 2016, 21:26

Bei gehämmerten Läufen sind kleine Ungenauigkeiten im Laufprofil normal, das kommt vor, das sind keine handgeläppten Benchrechtläufe, da muss auch garnicht viel sein damit dann ein Passstift nicht mehr durchgeht.

Ich glaube eher, dass du die Mündung durch ein exzessives Putzen nicht sichtbar beschädigt hast, man zieht die Bürste nicht zurück in den Lauf, die Bürste ist zwar weicher als der Stahl aber sie ist schmutzig, das nudelt dir auf Dauer die Mündung ab bzw. kann man sogar eine leichte Vorweite an der Mündung kriegen. Bei deinem Reinigungsintervall hast die Bürste jetzt schon zig 100 Mal in den Lauf reingezogen, das kann durchaus was ausmachen.

Wenn man den Lauf um 10mm kürzt und perfekt zentrisch senkt, schießt das Ding wahrscheinlich wieder wie vorher. Das würde ich auch zuerst machen lassen, aber vielleicht nicht von dem der den Lauf honen will. Wenn man das mit dem senken nicht perfekt zentrisch zum Laufinnendurchmesser macht kann es die Schussleistung noch weiter verschlechtern.
Zuletzt geändert von yoda am Mi 9. Nov 2016, 21:30, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von Incite » Mi 9. Nov 2016, 21:50

ich hab das irgendwo mal gelesen wo a deutscher Hersteller wirbt, dass seine zur Mündung hin enger werden. (ich bin aber zu wenig Techniker um ....)

Hast du etwas an der Ladung, ZH, Hülse, Pulver, Geschosscharge geändert?

Ich verwende auch den Forest Laufschaum - der ist doch ein ganz ein milder.
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von yoda » Do 10. Nov 2016, 09:22

Incite hat geschrieben:ich hab das irgendwo mal gelesen wo a deutscher Hersteller wirbt, dass seine zur Mündung hin enger werden. (ich bin aber zu wenig Techniker um ....)

Hast du etwas an der Ladung, ZH, Hülse, Pulver, Geschosscharge geändert?

Ich verwende auch den Forest Laufschaum - der ist doch ein ganz ein milder.
Geben tut es das schon, bringt aber nicht wirklich was, sonst hätte es sich durchgesetzt.

Auf 1000 Yards schießen die Benchrest Leute teilweise 10 Schuss unter 10cm Streukreis, mit geschnittenen Läufen die diese Verengung auch nicht haben. Das sind aber handgeläppte Läufe, mit absolut gleichmäßigem Feld-Zug-Profil, mit absolut gleichmäßigem Durchmesser (im 1/1000 Bereich!), einer makellosen Oberfläche, einer perfekten Mündung, engem Patronenlager, geringem Verschlussabstand, usw. Das ist mit gehämmerten Standardläufen in 1000 Euro Waffen nicht zu vergleichen.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von HS911 » Do 10. Nov 2016, 09:55

Bist Du Dir sicher, dass der Lauf die Fehlerquelle ist? Könnte unter Umständen auch Optik, Montage o.ä. sein?
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von impact » Do 10. Nov 2016, 11:04

yoda hat geschrieben:
Incite hat geschrieben:ich hab das irgendwo mal gelesen wo a deutscher Hersteller wirbt, dass seine zur Mündung hin enger werden. (ich bin aber zu wenig Techniker um ....)
[...]
.
Geben tut es das schon, bringt aber nicht wirklich was, sonst hätte es sich durchgesetzt.

Auf 1000 Yards schießen die Benchrest Leute teilweise 10 Schuss unter 10cm Streukreis, mit geschnittenen Läufen die diese Verengung auch nicht haben. Das sind aber handgeläppte Läufe, mit absolut gleichmäßigem Feld-Zug-Profil, mit absolut gleichmäßigem Durchmesser (im 1/1000 Bereich!), einer makellosen Oberfläche, einer perfekten Mündung, engem Patronenlager, geringem Verschlussabstand, usw. Das ist mit gehämmerten Standardläufen in 1000 Euro Waffen nicht zu vergleichen.
Soweit ich weiß wird das bei Läufen für Bleigeschosse gerne so gemacht. Entweder so, oder einen steileren Choke nur an der Mündung. Hilft dort bei den weichen und unelastischen Bleigeschossen, die sich nach einer Verengung mitten im Lauf möglicherweise nicht mehr schnell genug wieder an das Laufprofil anlegen und ein bissl an Führung verlieren. So, oder so ähnlich. Ist aber auch nicht besser als ein perfekt zylindrischer Lauf.
Wird gern bei .22lr Läufen gemacht. Deswegen leidet oft die Präzision darunter, wenn man den Mündungsbereich abschneidet, oder ein Mündungsgewinde bei... helfts mir... gehämmerten(?) Läufen schneidet. (Bei welcher Herstellungsart wird die Laufbohrung größer, wenn man außen Abdreht? Aufgrund von Spannungen die frei werden)
Bei Mantelgeschosse angeblich weniger ein Thema.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von birdofprey » Do 10. Nov 2016, 19:08

@Ben, Impact, Yoda, WSM-Bertl, ...: Herzlichen Dank für eure wertvollen Antworten! :clap:
Man merkt gleich, dass sich da gebündelte Kompetenz im Forum befindet!

Also andere Fehlerquellen wie lockere Montage, ZF, Systemschrauben, Schaft etc. wurden gecheckt.
Ebenso sind Geschoss-, Hülsen- und Pulverlos absolut ident. Daran kann es also nicht liegen.

Ich schau jetzt noch mal ob ich mit der Robla Solo Mil Füllung über Nacht noch Erfolg habe, andernfalls bleibt mir ohnehin nicht viel übrig als der Weg zum Profi.
Auch wenn es sich um keinen Benchrest-Lauf handelt ist die Tikka TAC schon etwas wertiger eine Einsteigerwaffe und ich will mir meine Lieblingswaffe doch irgendwie auf dem gewohnten Niveau erhalten. Notfalls eben mit den Massnahmen des Honens und wenn das die SAche Verschlimmbessert dann muss eben ein anderer Lauf her.
Jedenfalls werde ich die Messingbürste fix nicht mehr zurückziehen! Soviel ist sicher.

Ich halte euch auf dem Laufenden was in der Sache passiert, was hilft und was nicht.
Herzlichen DANK allen Postern! :at1:

LG, birdofprey
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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von yoda » Do 10. Nov 2016, 19:24

@birdofprey
Lass den Lauf von einem fähigen Büchsenmacher vorne um ein paar mm kürzen und die Mündung perfekt zentrisch zum Laufinnendurchmesser senken, ich traue mich wetten, dass das Ding dann wieder schießt.

@impact
Angeblich wird der Laufdurchmesser etwas größer wenn man die knopfgezogenen Läufe außen abdreht, also wenn man bei der Mündung kaum etwas abdreht und dahinter schon, ist der Lauf bei der Mündung etwas enger. Ich habs allerdings noch nie probiert und vermute auch, dass es sich in einem kaum messbaren Bereich bewegt. Ich denke weiters auch, dass es für die Schussleistung nicht wirklich etwas bringt, sonst hätte es sich schon durchgesetzt.
Zuletzt geändert von yoda am Do 10. Nov 2016, 19:26, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von Götschi_from_Austria » Fr 11. Nov 2016, 09:18

zwecks der Bürste wieder zurückziehen, auf meiner Remington Police hab Ich ca. 2500-3000 Schuss drauf, im schnitt nach jeden 30-40 Schuss geputzt, mit 15mal (Bronze)Bürste vor und zurück, und das Gewehr schießt noch immer 16mm Gruppen mit der richtigen Ladung, oder auch mit Hornady TAP Fabriksmuni.

Hast Du mit neuen Hülsen geschossen, oder diese schon mehrmals geladen? Vielleicht ist das Hülsen Material durch oftmaliges abfeuern hart geworden, und der Ausziehwiderstand hat sich verändert.

LG

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von The_Governor » Fr 11. Nov 2016, 18:29

Götschi_from_Austria hat geschrieben:zwecks der Bürste wieder zurückziehen, auf meiner Remington Police hab Ich ca. 2500-3000 Schuss drauf, im schnitt nach jeden 30-40 Schuss geputzt, mit 15mal (Bronze)Bürste vor und zurück, und das Gewehr schießt noch immer 16mm Gruppen mit der richtigen Ladung, oder auch mit Hornady TAP Fabriksmuni.

Hast Du mit neuen Hülsen geschossen, oder diese schon mehrmals geladen? Vielleicht ist das Hülsen Material durch oftmaliges abfeuern hart geworden, und der Ausziehwiderstand hat sich verändert.

LG
Die kann man sowieso nur von vorne reinigen, wenn man den Lauf nicht abschrauben will. Ich bezweifle ebenfalls, dass die kleinen Messingdrähtchen einer Mündung etwas anhaben können, aus der Geschosse mit 1000 m/s fliegen, es sei denn man montiert sie an eine Bohrmaschine mit 2000 U/min. Der ummantelte Putzstock (Dewey) kann der Mündung ebenfalls nichts anhaben. Das Einzige auf das man aufpassen sollte ist die Kante des Messinggewindes auf dem Putzstock.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von impact » Fr 11. Nov 2016, 19:03

Tobi1987 hat geschrieben:
Die kann man sowieso nur von vorne reinigen, wenn man den Lauf nicht abschrauben will. Ich bezweifle ebenfalls, dass die kleinen Messingdrähtchen einer Mündung etwas anhaben können, aus der Geschosse mit 1000 m/s fliegen, es sei denn man montiert sie an eine Bohrmaschine mit 2000 U/min. Der ummantelte Putzstock (Dewey) kann der Mündung ebenfalls nichts anhaben. Das Einzige auf das man aufpassen sollte ist die Kante des Messinggewindes auf dem Putzstock.
Das Problem ist, glaube ich, nicht die Bürste, sondern der Putzstock, der nachdem die Bürste aus der Mündung raus ist, keine Führung mehr hat, abkippt, und an den Zügen im Mündungsbereich kratzt. Die beschichteten Dewey Stöcke klingen nach einer guten Idee, sind aber eventuell ein Trugschluss, da das weichere Material möglicherweise besser Körner und feinere Rückstände aufnimmt bzw einbettet, und dann mit dieser Schleifpaste über die besagte Stelle reibt.

Ich glaube nicht, dass das Zurückziehen der Bürste problematisch ist. Der Vorteil beim Zurückziehen ist zumindest, dass der Putzstock unter Zug, statt unter Druck steht, und sich somit nicht durchbiegt und an der Laufinnenseite kratzt.

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von yoda » Fr 11. Nov 2016, 22:49

Absolut alles kann die Mündung beschädigen, sei es die Bürste oder der Putzstock, deswegen reinigt man nur von hinten, sagen auch die Benchrestlaufhersteller, ist also nicht nur meine Meinung...

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Re: Verengung im Lauf meiner Präzisionsbüchse...

Beitrag von Fritzchen » So 13. Nov 2016, 09:49

Und mit nem falschen Schloss da tritt man geführt in Züge und Felder ein. Und das Patronenlager wird auch geschützt.

Ist alles an der Schlagbolzen Einheit in Ordung ?

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