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Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Nomad
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Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Nomad » Mo 20. Okt 2014, 18:29

Hallo Leute,

ich hab mir ja nen Nagant M 91/30 zugelegt, ihn hier auch vorgestellt. Jetzt hab ich endlich Putzzubehör usw. im Hause (Dewey :mrgreen: ) und will das Teil mal einer umfassenden Reinigung unterziehen. Der Vorbesitzer scheint hier etwas faul gewesen zu sein: Verschluss voll mit verharztem Öl, überall in allen Fugen sitzt verklumpter Staub (so ne Öl-Staub-Mischung, richtig lecker :doh: ), also auch zwischen System und Schaft und wo das Zeug sonst so hin kommt.
Daher will ich das Ding soweit nötig zerlegen, sauber machen und bei der Gelegenheit gleich schön wieder einlassen. Da ich immer wieder gelesen habe, dass beim Ausschäften und wieder zusammenbauen aufgepasst werden muss jetzt meine Frage als Unwissender: auf was muss ich da beim Nagant achten oder muss ich da auf überhaupt was achten? Auf 7,62x54r.net fand ich jede Menge hilfreicher Tipps, aber leider nichts, was auf die Präzision Bezug nehmen würde. Beim Lee-Enfield kann das ja mitunter Probleme geben, ist da der Nagant auch etwas sensibel?
Und was würdet Ihr empfehlen, um die Metallflächen, die nach dem Zusammenbau unter dem Schaft liegen, langfristig zu schützen? Ich nehme mal an, dass es überflüssig ist, diese alten Prügel mehrmals im Jahr komplett zu zerlegen, daher die Frage.
Die SuFu habe ich schon bemüht, die war leider nicht sehr hilfreich, zumindest bei der Schaft-Sache.

schon mal danke für Eure Tipps.

Gruß

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Hausmasta
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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Hausmasta » Do 23. Okt 2014, 21:55

Meine Nagants habe ich mehrmals ausgeschäftet, ohne dass es zu Problemen bei der Präzision gekommen ist.
Musst nur darauf achten, dass die Systemschrauben gut angezogen sind.
Den Teil des Laufes, der unter dem Handschutz ist, habe ich mit Seilfett eingeschmiert (gibt's z.B. von Liqui Moly beim Forstinger).

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von harri678 » Do 23. Okt 2014, 22:04

Hausmasta hat geschrieben:Meine Nagants habe ich mehrmals ausgeschäftet, ohne dass es zu Problemen bei der Präzision gekommen ist.
Musst nur darauf achten, dass die Systemschrauben gut angezogen sind.
Den Teil des Laufes, der unter dem Handschutz ist, habe ich mit Seilfett eingeschmiert (gibt's z.B. beim Forstinger).


Wie verhält sich das Seilfett bei Hitze? Ich verwend, auf Empfehlung, für die Teile unterm Schaft ein Teflon Waffenfett.

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>Michael<
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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von >Michael< » Do 23. Okt 2014, 22:07

Ein Geheimtipp für unterm Schaft gelegene Teile ist Motorenlack, ist kein richtiger Lack sondern erinnert eher an eine eingetrocknete Wachsschicht, ist auch ebenso leicht zu entfernen. Hält Wasser und Sauerstoff zu 100% ab und hält mehrere hundert grad Hitze aus.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Banana Joe » Fr 24. Okt 2014, 09:02

Ich habe unter dem Handschutz und Lauf usw. High Tech-Fett genommen, das hält laut Angaben konstant bis 240°C und kurzzeitig bis 290°C. Es ist farblos, transparent, geruchfrei und verläuft nicht.
Ich habe es vor gut zwei Jahren in die Schienen einer Schiebetüre geschmiert, und es ist immer noch dort.
Wie gut der Korrosionsschutz ist, wird sich aber beim nächsten Mal Ausschälten in einem Jahr oder so zeigen.
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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von harri678 » Fr 24. Okt 2014, 09:43

>Michael< hat geschrieben:Ein Geheimtipp für unterm Schaft gelegene Teile ist Motorenlack, ist kein richtiger Lack sondern erinnert eher an eine eingetrocknete Wachsschicht, ist auch ebenso leicht zu entfernen. Hält Wasser und Sauerstoff zu 100% ab und hält mehrere hundert grad Hitze aus.


Wusste garnicht, dass es sowas gibt! Ich schätz, das gibt's beim Forstinger?

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von >Michael< » Fr 24. Okt 2014, 13:55

Wenn ich mich recht erinnere hab ich den Motorenlack damals im Bauhaus gekauft... :think:

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von chris34G4 » Fr 24. Okt 2014, 13:59

>Michael< hat geschrieben:Ein Geheimtipp für unterm Schaft gelegene Teile ist Motorenlack, ist kein richtiger Lack sondern erinnert eher an eine eingetrocknete Wachsschicht, ist auch ebenso leicht zu entfernen. Hält Wasser und Sauerstoff zu 100% ab und hält mehrere hundert grad Hitze aus.


Meinst du nicht Unterbodenschutz? :think:
.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von GeML » Fr 24. Okt 2014, 20:11

Das ist das Zeug das Gummischläuche und Zündkabel bei längerer (mehrjähriger) Anwendung brüchig macht. Versiegelt aber Metallteile schön glänzend. Heist wirklich so. LG


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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Nomad » So 26. Okt 2014, 19:49

Danke für die Tipps Leute! :handgestures-thumbup:

Wie ist das mit dem Seilfett´- ich kenn das zeug von meinem bruder, der gern am auto schraubt - hast du das Zeug dann nicht überall auf dem Schaft drauf?
der Motorenlack klingt auch ganz interessant. muss ich mal recherchieren. und der geht dann wieder restlos runter?
ich hatte eigentlich vor gehabt, die unterm schaft liegenden Teile mit brunox lub&cor einzulassen, aber das überdenke ich jetzt nochmal.

sonst noch jemand aus der alteisenfraktion irgendwelche erfahrungen dazu? wobei das thema bei ner "normalen" jagdbüchse ja eigentlich auch ansteht, oder? :whistle:

kleines update: ich habe heute mal den verschluss komplett zerlegt (außer dem auswerfer, da kein werkzeug dafür) und die beschriebene schlotze entfernt. ebenso aus den verriegelungswarzen im system - sch***-arbeit. das ganze dann schön mit waffenöl vom bundesheer (ist ja schließlich ne armeewaffe ;) ) eingelassen und jetzt läufts wie ein örgele :mrgreen:
der lauf ist/war ebenfalls hammer: der muss seit dem krieg nicht mehr geputzt worden sein. trotz mehrfach wd40-anwendung mit anschließender bronzebürstung (dewey ist so geil :clap: ) hatte ich dann immer noch unzählige kohlrabenschwarze patches. ich hab den jetzt mit waffenöl benetzt in den schrank gestellt und lass das mal über nacht einwirken. sah nach etlichen patches zumindest ok aus der lauf, ohne erkennbare rauhe stellen.
ausschäften hab ich heute nicht mehr geschafft, kommt dann nächstes WE. Mir ist aber aufgefallen, dass die haltefeder vom hinteren ring recht streng geht. die werd ich wohl mit sanfter gewalt unter dem ring durchfädeln müssen.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Hausmasta » So 26. Okt 2014, 20:36

Nomad hat geschrieben:Wie ist das mit dem Seilfett´- ich kenn das zeug von meinem bruder, der gern am auto schraubt - hast du das Zeug dann nicht überall auf dem Schaft drauf?

Nein, denn das Seilfett trägst du nur dünn mit dem Pinsel auf und der Handschutz hat nur an zwei Stellen Kontakt mit dem Lauf.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Hane » So 26. Okt 2014, 20:50

ich glaub du meinst nicht einen Motorlack sondern eine Motorkonservierung. So ein gelbliches Zeug, das mit Waschbenzin runtergeht. Auch neue Bremsscheiben sind mit dem eingesprüht, damit sie nicht rosten.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Nomad » Mo 27. Okt 2014, 09:15

ich hab mal im internet geschaut - Seilfett von zB Liquid Moly hat einen Flammpunkt von >63°C und Tropfpunkt > 85°C. könnte das mitunter nicht etwas kritisch werden, wenn ich da mal eine etwas längere Session mit dem russen einlege? :think:

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Hausmasta » Mo 27. Okt 2014, 21:04

Seilfett wird durch Hitze sicher dünnflüssiger. Aber wie gesagt, gibst ja nur einen dünnen Film drauf.
Beim heißgeschossenen Mosin treibt's mir eher das Cosmolin aus dem Handschutz raus.

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Re: Ausschäften Nagant - irgendwas zu beachten?

Beitrag von Hausmasta » Mo 27. Okt 2014, 21:07

>Michael< hat geschrieben:Ein Geheimtipp für unterm Schaft gelegene Teile ist Motorenlack, ist kein richtiger Lack sondern erinnert eher an eine eingetrocknete Wachsschicht, ist auch ebenso leicht zu entfernen.

Echter Motorlack ist nicht so leicht zu entfernen, glaube ich. Aber wenn's draufbleiben soll, ist's ja auch egal.

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