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Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
Andi_die_Feile
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Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von Andi_die_Feile » So 7. Apr 2013, 03:06

Guten Abend liebe Forengemeinde,

Das wird ein langer Text :shock:

Ich lese schon lange mit, und denke das mein Gehirnfurz der passende Anlass ist mich hier Anzumelden und vorzustellen :techie-typing:
Es ist auch ein ernst gemeintes vorhaben meinerseits.....gehöre nicht zu dennen die immer nur schreiben, es dann aber nicht umsetzen!

Mein Name ist Andi , bin 27 Jahre alt und komme aus München, und ich liebe es , Sachen mit meinen Händen zu erschaffen :violence-blades:

Wenn ich den Name des Forum´s hier betrachte, gehe ich davon aus das die meisten von euch, hauptsächlich mit scharfen Waffen.
Bei mir ist das nicht der fall, was hoffentlich mein Anliegen für euch nicht uninteressanter macht.

Ich schieße hauptsächlich mit Luftgetriebenen waffen, also Druckluft und Pressluft gewehren , aber auch Pistolen mit dem Kaliber .177 also 4,5mm und 22er also 5,5mm.
Ich hatte ne lange zeit ne Pause machen müssen, da mich meine dahmalige Partnerin vor die Wahl stellte, und zu mir sagte ...."Entweder ich, oder dein Schießsport und deine Waffen"
Ich wahr auch so doof meine komplette Sammlung zu verkaufen, da waren schöne alte Gewehre von DIANA und Weihrauch dabei.
Das ganze hat seit nem Jahr Gott sei dank ein Ende, und die Faszination hat mich wieder gepackt.

Um langsam wieder rein zu kommen hatte ich mir nen einfaches Knicker bestellt, es handelt sich um eine STOEGER X20 mit Syntheticschaft

Bild

Sie wird in China produziert, ist aber von erstaunlich guter Qualität, ist recht schwer und fühlt sich auch Hochwertig an.
Und dachte ich mir.....das ich mal wieder was mit eigenen Händen erschaffen wollte, schaute das gewehr durch zufall dabei an, und sagte mir " Das ist es !!!!"

Noch eins vor weg, ich werde wenn der Schaft fertig ist, das Montieren einen Büchsenmacher montieren lassen, damit alles seine richtigkeit hat.

Ich möchte mir gerne selber einen Holzschaft für die Stöger x20 bauen, und sie optisch in einem ganz anderen licht erscheinen lassen.
Sicher....nun kann man sagen " kauf dir doch einfach einen " doch das ist nicht das was ich will, und hoffe das es hier unter euch Ösi´s hier im Forum eben so verrückte leute gibt die sowas schonmal durchgezogen haben, und mir hilfestellung geben könnten.

Optisch sollte es in die Richtung gehen , also ein Lochschaft :) Bild

Nun frage ich mich aber, was das für ein Holz ist, Kastanie? Oder ist das einfaches gefärbtes Schichtholz?
Wo bekommst man so ein Holz her, hab im Internet kaum was brauchbares gefunden.
Geplant ist den schaft zu ölen ( Firnis ) lackieren möchte ich nicht.
Auch Messingzierteile sind geplant

Teures Nussholz,Kirschholz,Birne,Apfel,etc. kommt für den ersten Schaft nicht in frage, da bei dem ersten Projekt immer Fehler passieren können und mir das Herz bluten würde, ein schönes stück Holz zu versauen.
Ich habe schon Kirschholz und Nussbaumholzrolinge ( Bretter 100cm x 20cm x 7cm ) bekommen welche ich gerade eingelagert habe zum trocknen, an die werd ich mich erst in 5 Jahren machen, da ich das Holz langsam und möglichst spannungsfrei lufttrocknen möchte ( man sagt ja 1cm bis 1,5cm pro jahr zum trocknen )

Nun meine fragen mal zusammengefasst:

• Welches Holz Schichtholz wäre für mein vorhaben optimal?
• Wer von euch hat schon selbst einen Schaft hergestellt, oder hat dabei geholfen?
• Könntet ihr von euren Projeken mal Bilder posten?
• Wenn der Rohschaft fertig ist, wie behandelt man ihn fertig mit dem Firnis? bzw was sind die schritte?
• Wo bekomme ich das Holz her?

Ich bin dankbar für jede Hilfestellung! Bei uns in Deutschland hört man immer nur noch " kauf dir einen schaft und gut ist " es gibt immer weniger Leute die daran interesse haben, selbst solche dinge zu basteln und gehen lieber dein einfachen bequemen weg, bis auf ein paar ausnahmen. Hoffe das es bei euch ein wenig anders ist :)



Liebe Grüße

Andi_die_Feile

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von oe6odd » So 7. Apr 2013, 05:36

Servus !
Kann dir nur dieses Forum zeigen.http://www.airgun-austria.com/index.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Da sind gute Leute am Werk.!!
Bin auch dort angemeldet .weil ich auch Lupis habe.

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von sandman » So 7. Apr 2013, 09:20

@oe6odd: Also gleich auf ein anderes Forum verweisen, finde ich nicht nett (und würde in anderen Foren zu einer Verwarnung führen).....

Der von Dir gezeigte Schaft ist von Richards Microfit Gun Stocks und aus koloriertem Schichtholz.

Schichtholz hat, im Gegensatz zu Vollholz, den Vorteil, dass es sich nicht verzieht, bzw nur sehr geringfügig verziehen kann. Von der Bearbeitung her, ist es wie Vollholz. So ein Holz sollte sich eigentlich in jedem besseren Baumarkt, bzw bei einer Tischlerei besorgen lassen und kostet auch nicht die Welt.

Als Finisch, nach dem Schleifen kannst Du Dich zwischen Lack (farbig, deckend, transparent, glänzend oder matt), klassichem Firnis mit Leinöl, oder (mein Favorit) Öl entscheiden. Allerdings kann man einen Ölschaft nur noch sehr schwer nach lackieren

Bei Vollholz Rohlingen für einen Schaft werden 5 Jahre wohl kaum reichen zum trocknen, auch solltest Du die Faserrichtung beachten.

Grüße

Sandman
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von Gw10 » So 7. Apr 2013, 09:37

den abgebildeten schaft hab ich - aber in rot schwarz - und sogar mit demselben system drin ^^
der ist von microfit gunstocks und kostet mit import 220 euronen ca.
geliefert wird der rohling. du mußt nacharbeiten, schleifen, bissi dremeln, die oberfläche glattschleifen und ihn dann entsprechend einlassen.

holz: die rohlinge bekommst du aus norwegen/schweden/finnland irgendwo dort droben ...

bestellen kannst solche rohlinge zb da

http://cwp.fi/en/hunting-and-sports" onclick="window.open(this.href);return false;

finish: da wird dir jeder ein anderes produkt sagen. ich hab mit dem produkt adler lack, legno öl ein sehr gutes ergebnis erzielt. da kann man später auch nochmal mit firnis drübergehen, aber wenn du ein holz mal ölst mußt du bei öl bleiben. die optik ist dann bissi seidig und glatt. bei kratzern etc im holz ist nacharbeitung aber sehr einfach möglich.
Bild
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PS: und STANDARD wird mit D geschrieben, ihr "StandarT"-Schreiber!

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von pointi2009 » So 7. Apr 2013, 17:33

ich hab mir einmal einen Schaft für eine Savage selber gebaut, sollte hier im Forum auch zu finden sein. Da mir Vollholz in der passenden Güte einfach viel zu teuer war, hab ich mich für Schichtholz entschieden, welches ich im Baumarkt als Verschnittholz gekauft habe. Da handelsüblich die Schichtholzplatten ca. 1.6 cm bis max. 2cm sind, musst du mehrere Platten verleimen und mit Holz verstiften.

Danach ist eigentlich nur deine Geduld, Zugang zu Werkzeug und Können ausschlaggebend, was daraus werden kann. Wie Sandman schreibt, Vorteil ist eindeutig dass es zu eigentlich keinem Verziehen vom Holz kommt. Ich hatte meine danach Lackiert um vor Feuchtigkeit usw zu schützen, da ich damit auch im Freien geschossen habe. Wenn du die Oberfläche super glatt bekommst, dann ist natürlich Ölen oder Beizen auch eine gute Option.
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von BigBen » So 7. Apr 2013, 17:51

sandman hat geschrieben:@oe6odd: Also gleich auf ein anderes Forum verweisen, finde ich nicht nett (und würde in anderen Foren zu einer Verwarnung führen).....
Ist hier aber absolut unproblematisch!!!
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von sandman » So 7. Apr 2013, 18:00

BigBen hat geschrieben: Ist hier aber absolut unproblematisch!!!
Jo eh, es ist aber nicht nett gleich darauf zu verweisen, ohne etwas hilfreiches zu posten.

Grüße

Sandman
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von Andi_die_Feile » So 7. Apr 2013, 18:31

Tag zusammen

Ich werde mich mal nacher in dem forum zusätzlich umschauen , finde den verweiß auf das andere Forum nicht schlimm.
Wenn der Kellerausbau zur Werkstatt fertig ist, werde ich mit dem Projekt starten und natürlich auch einen Bericht HIER in dem forum drüber schreiben , mit Bildern, Step by Step :)

Vorausgesetzt es besteht Interesse.

Ob man nun ein echtes Gewehrsystem darauf verbaut oder ein Sytem von einem Luftdrukgewehr ist ja erstmal egal, Schaft ist Schaft, und die Bearbeitung an sich und die schritte um einen Schaft herzustellen ist an sich immer das gleiche, nur das man eben die Schäfte anders gestalltet nach seinem Geschmack.

Würde mich auch freuen über ein paar Inspirationen von euch :)

Mein Eröffnungsbeitrag ist ein wenig durcheinander hab ich festgestellt, das lag wohl an der Uhrzeit :)

Also geplant ist:

Ein sportlichen und Hochwertigen Lochschaft mit ergonomischen Pistolengriff herzustellen der Wie angegossen sitzen soll.
In einem Punkt bin ich mir aber noch nicht sicher, und zwar bin ich am überlegen das Schaftende zu 100% auf mich anzupassen, also das ganze fest und starr zu gestallten, oder aber eine Ausziehbare Schulterstütze zu bauen welche man an den jeweiligen Schützen anpassen kann durch das ausziehen und arritieren. Das gleiche gilt dann auch für die Schaftbacke, auch da stell ich mir die frage ....fest oder ausziehbar?

Werkzeuge die ich verwenden möchte:
Hand-Oberfräse, Sägen , Akkubohrer, Standbohrmaschine, Feilen, Raspeln,Schleifklötze, Schleifpapier, Stahlwolle, Stechbeidel, Drehbank eines kollegen für Stifte,Gewindeschneider , Schraubstock.
Mehr habe ich derzeit auch nicht , aber ich denke damit sollte sich was machen lassen.

Wegen dem Holz:
CWP hatte ich hier schon das ein oder andere mal gelesen, und das die sehr gutes Schichtholz Herstellen, die Preise sind aber auch nicht ohne ( 240€ die platte ), wollte eigentlich nicht das allein die unbearbeitete Holzplatte den preis des kompletten Gewehres übertrumpft. Zumal ich für weniger geld bereits echte Nussbaum Rohlinge ( ein brett 80x20x7cm ) bekommen würde....fertig getrocknet ohne Markel ( ab 70€ ). Was ich damit sagen will , für 240€ kauf ich mir lieber Vollholz anstatt Schichtholz :)

Gibt es denn keine Onlineshop´s bei uns die gutes aber auch günstiges Schichtholz anbieten? Also es muss kein spottbilliges Material sein, es soll ja auch was taugen, ich meine viel mehr einen Fairen Preis :)
Am besten wäre natürlich eine Quelle aus Österreich oder Deutschland die Koloriertes Schichtholz anbieten.
Normales Schichtholz würde es aber auch tun

An Geduld wird es mir nicht mangeln, ich betreibe seit 20 Jahren Modellbau :D ( RC Powerboate, und RC Verbrenner Cars 1:5 mit 26ccm 2T Motoren )

Wegen dem Beizen hab ich gelesen das es da bei Schichtholz probleme geben kann und es trotz anschließende Ölung bei Feuchtigkeit abfärbt. Beize wollte ich im Sommer beim schießen eher weniger an der backe und an den Händen haben :D

Werde es dennoch versuchen an einem Probestück mit der Beize und dem Öl, mit dem Problem sind ja nicht alle Schichthölzer betroffen, aber eben ein paar :) Werde es vorher testen, hällt die beize und das Öl nicht richtig, dann werde ich ihn mit Bootslack lackieren.

Für das Öl sprechen wie schon erwähnt das ausbessern von Kratzern,muss wie gesagt mal schauen wie das holz auf die Beize und das Öl reagiert.

Wegen dem Rot-Schwarzen schaft, und die Seite wo ich das eine bild her habe, optisch sehen die dinger echt lecker aus, und der Preis ist auch verlockend, aber ich wollte doch lieber einen Schaft komplett selber herstellen, um Brett bis zum fertigen Schaft, alles in Eigenarbeit.

Wegen der Trockenzeit der bereits vorhandenen Vollholzbrettern/Rohlingen muss ich mal schauen, wenn se 7 Jahre brauchen ist es auch OK, ich nehme mir die zeit und vergnüge mich derweil mit feritg getrocknetem Vollholz oder normalem Schichtholz.

Länger als 7 Jahre werden die laut Tischler nicht brauchen, der meinte 4-7 Jahre je nach dem wo und wie man es lagert.
Ich hab es jetzt im Trockenen unbeheizten Keller gelagert, da herrscht ne stabile niedrige Temperatur und normale Luftfeuchte die über das Jahr fast konstannt bleibt.

Denke besser und spannungsfreier kann man es kaum lagern ( denk ich mir jedenfalls ), bin aber auch kein gelernter Holzwurm ;)

Wie gesagt, über Bilder von euren Projekten würde ich mich freuen wenn ihr lust habt die HIER zu posten.
Über Anregungen würde ich mich auch freuen, ich bin flexibel und würde auch Vorschläge von EUCH umsetzen wenn sie mir gefallen :)
Alte Hasen gibt es unter euch ja genug *grins*

Also haut in die Tasten, und danke nochmal für die bisherigen Antworten.

Liebe Grüße und euch einen schönen Sonntag Abend

Andi die Feile

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von pointi2009 » Mo 8. Apr 2013, 08:51

http://s770.photobucket.com/user/pointi ... 0338215568

hab leider fast keine Fotos gemacht bei der Herstellung, Schaft wurde aus 3 Platten, welche ich verstiftet und verleimt hab ausgeschnitten und dann gefräst und geschliffen. Mangels ordentlichem Maschinen musste ich alles per Hand (Handschleifer, Handfräse, Feilen und Co.) machen.
Materialkosten waren ca. 50,- € inkl. Füller und Lacke.
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von GehtDas » Mo 8. Apr 2013, 21:38

Bild



Bild
Anschütz KK
Ich hab mir auch sowas gebastelt, ist zwar nicht perfekt und da war er auch noch nicht lackiert, aber ich find so schlecht ist er nicht geworden. :shifty:


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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von heimwerker » Di 9. Apr 2013, 00:07

@Andi_die_Feile,

ich will Dir Dein Vorhaben nicht ausreden, aber die Herstellung eines schön aussehenden Schichtholzschaftes ist nicht so einfach, wie Du Dir eventuell vorstellst.
Erstens einmal die Optik:
Die einzelnen Schichten nur aus drei oder 4 Brettern zu verleimen bringt nicht viel. Soll der Schaft gut aussehen, dürfen die einzelnen "Bretter" nicht mehr als 1,5 bis 2 mm stark sein.
Vorausgesetzt, man bekommt in einem Baumarkt überhaupt so dünnes Material, dann überlasse ich den Preis eines solchen Schaftes der Phantasie des Lesers.
Die Qualität:
Es genügt nicht, die einzelnen Streifen nur irgenwie zu verleimen. Soll der Schaft halbwegs gegen Verzug widerstandsfähig sein, mußt Du auf die Biegerichtungen sowohl in der Längs- wie auch der Querrichtung achten und gestürzt verleimen. Dazu ist einiges Wissen über den Werkstoff Holz erforderlich.
Zum Verleimen genügt auch nicht irgendein Leim, den man so schnell im nächsten Laden kauft. Es muß ein Kleber sein, der absolut wasserbeständig ist, er darf auch keine Spannungen erzeugen und er muß farbneutral sein. Also z.B. nicht gelb verfärben.

Wenn man jetzt bedenkt, daß man für einen guten Schaft so zwischen 30 und 50 Schichten verleimen muß, ist man allein schon mit den Kosten für den Kleber so ungefähr beim 3 bis 3-fachen Preis für ein fertiges Produkt.
Abgesehen davon, daß eine solche Arbeit ohne eine entsprechende Presse gar nicht möglich ist. Mit Schraubzwingen einfach zusammenspannen geht in diesem Fall nicht mehr.
Wer je in seinem Leben mehrere Hölzer übereinander verleimen mußte, weiß garantiert, worüber ich da schreibe.

Mein Rat daher: Kauf' Dir für Deinen ersten Versuch einen zumindest teilweise vorgefrästen Schaft.
Es gibt auch solche, die nur außen vorgearbeitet sind und wo Du die Aussparungen für System und Lauf selbst machen mußt.

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von pointi2009 » Di 9. Apr 2013, 07:57

Bild

das sind handelsübliche Multiplex Platten, beim Baumarkt bekommst solche Platten in einer Stärke von ca. 1.8cm (für einen Schaft hab ich 3 solche Verschnittplatten gekauft für 9,- Euro) und dann verleimt und verstiftet.

Das lässt sich ohne Probleme mit Schraubzwingen verbinden und hält danach ohne Probleme jegliche Bearbeitung aus. Hier verzieht sich auch nichts mehr. Daraus schneidest dann deinen Schaft und bearbeitest den bis das Ziel erreicht ist :)
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von GehtDas » Di 9. Apr 2013, 09:03

@ Heimwerker, da hast du Recht aber dann hat man einen 100% perfekten Schaft, jedoch reichts am Anfang auch mit solchn Platten, ich hab meinen auch so gemacht, jedoch wird man mit der Zeit eh besser und man nimmt immer bessere Materialien.
Und wenns nix wird kann man ihn immer noch einheizen :whistle: :mrgreen:
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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von heimwerker » Di 9. Apr 2013, 13:40

@pointi2009,
@GehtDas,

wenn ihr mir jetzt noch einreden könnt, daß in Bezug auf den Maserungsverlauf ein Schaft, bestehend aus 3 Kanteln, schön sein kann, dann ist Alles perfekt.
Meiner Meinung nach ist es schade um die Zeit und das Geld, die man in die Herstellung investiert.
Der Arbeitsaufwand, ein System in ein Holzstück einzupassen, ist nicht so Ohne und der ist der Gleiche, wenn ich zum schöneren Rohmaterial greife.
Ganz abgesehen davon, hat eine Waffe mit anprechendem Äußeren einen ganz anderen Wiederverkaufswert.
Ein bekannter amerikanischer Dichter sagte: Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Das Beste ist für mich gerade gut genug.
Im Rahmen unserer eigenen Möglichkeiten sollte man versuchen, diesen Zustand zu erreichen.

Wie gesagt, ein vernünftiger Kompromiss wäre für mich, einen schönen Rohling zu einem vertretbaren Preis zu kaufen und die Ein- und Anpaßarbeiten selbst zu machen.

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Re: Eigenbauschaft, bitte um Hilfe/Auskunft

Beitrag von pointi2009 » Di 9. Apr 2013, 13:53

nur wenn ich mir das ganze zum ersten mal ansehe und versuchen will, kauf ich gelinde gesagt keinen Vollholzrohling um was weiss ich was und setze den vielleicht aufs Spiel. Dafür sind mir auch ~ 100,- zu viel.

ein Schichtholzschaft bleibt ein Schichtholzschaft und wird nicht schöner, daher hab ich den auch lackiert.

Wenn ich nach einem Schichtholzschaft firm genug bin, mir noch einen zu bauen, dann verwende ich vielleicht einen Vollholzrohling. Es kommt sehr darauf an, welche Waffe ich gestalten will. Eine taktische bull barrel mit Zweibein, riesen Optik mit aussenliegenden Verstelltürmen und was weiss ich was braucht keinen Nussbaum geölt sein

jm2c
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