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Anfrage an Les Baer Kenner

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Gueju
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Anfrage an Les Baer Kenner

Beitrag von Gueju » Mi 14. Jan 2015, 10:49

Hallo,

ich bräuchte etwas Unterstützung bzgl. eines möglichen Ankaufes einer gebrauchten LB.
Ich habe eine 6-zöllige Custom in 9mm angeboten bekommen. Die Waffe ist optisch in einem sehr guten Zustand, Aristocrat-Visierung, Nill-Ggriff, etc. sind drauf.
Laut Seriennummer wurde die LB im Jänner 98 gebaut, ist also 16 Jahre alt. Der aktuelle Besitzer hat sie seit 10 Jahren und nur wenig geschossen (ca. 5000), da er primär Revolver schießt. Funktion und Präzision ist lt. Besitzer hervorragend.

Das Problem bei der Sache ist, dass der Verkäufer in D sitzt, ca. 700 km von mir entfernt, hinfahren und testen ist also zu aufwändig.
Bzgl. Verkäufer als Person habe ich keine Bedenken, ein seit mehr als 20 Jahren aktiver Sportschütze, Funktionär bei Verbänden, klingt bei mehreren Telefonaten sehr seriös.

Ich habe aber etwas Bedenken bzgl. Alter und evtl. Verschleiß. Würdet ihr euch da drüber trauen oder eher die Finger davon lassen?
Immerhin will er immer noch 1.500,- dafür haben.

Gueju

Raudi
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Re: Anfrage an Les Baer Kenner

Beitrag von Raudi » Mi 14. Jan 2015, 11:27

Hier meine 2ct:

Ob Du dem Verkäufer traust und seine Angaben für richtig hältst ist Deine persönliche Angelegenheit. Da kann Dir keiner einen Rat dazu geben, zumal niemand hier den Verkäufer kennen wird.

Fakt ist, dass die Waffe im Zweitbesitz ist. Von daher würde ich den Verkäufer vielleicht im Preis etwas drücken. Der Preis wäre für mich OK wenn sie Erstbesitz wäre.

Was das Alter betrifft: Da würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen, wenn der Lauf blank ist (also keine Rostnarben oder ähnliches vorhanden sind). (Eventuell Photo vom Laufinneren anfordern.)

Was den Verschleiß betrifft: Auch da halten sich meine Sorgen in Grenzen. Die Kanone sollte ca 150 000 Schuß oder länger halten. Aber es kann durchaus sein, daß der Vorbesitzer eine erhebliche Schußbelastung auf die Waffe gebracht hat. Das würde ich versuchen abzuklären. (Es ist beispielsweise nicht absurd, dass der Vorbesitzer 15000 Schuß im Jahr gemacht hat, das über 6 Jahre - da kommt schon was zusammen. Genausogut kann sie natürlich im Safe geschlummert haben. Aber selbst wenn die Schußanzahl erheblich ist, ist das nicht das riesen Problem.)

Jetzt aber zu den potenziellen Problemen, derer ich drei sehe:

1) Was wurde an der Waffe gemacht, warum und von wem? Hat jemand am Abzug herumgepfuscht? Wenn ja (und davon ist auszugehen, da die ab Werk Abstimmung zum sportlichen Schießen zu hart ist), wie wurde das gemacht? Nur eingestellt? Teile getauscht? Teile bearbeitet? (Zum allermindesten würde ich mir vom Verkäufer schriftlich bestätigen lassen, daß der Hammer hält, wenn man den Verschluß auf eine leere Kammer fallen läßt und das nach Erhalt auch überprüfen.) Welche Teile wurden getauscht? Warum und von wem? Und selbst wenn Du dem Verkäufer traust - weiß er genau, was der Vorbesitzer gemacht hat? Ich würde mir hier GENAUE Informationen besorgen, was damit gemacht wurde und was so passiert ist, auch beim Erstbesitzer. Sind diese Informationen nicht beschaffbar oder traue ich ihnen nicht zu 100% würde ich die Finger davon lassen. Sind die Informationen beschaffbar und Du vertraust auf deren Richtigkeit und Vollständigkeit, dann kannst Du ja hier die Infos posten. Dann kann Dir bestimmt jemand weiterhelfen.

2) Wurde vielleicht auf einen Laufstecker draufgeschossen? Gabs vielleicht wiederladetechnische Ausrutscher? Wäre es dem Vorbesitzer passiert - wüßte das der Verkäufer? Und zumindest: Garantiert der Verkäufer, daß keinerlei Aufbauchungen im Lauf sind? Auch hier: Belastbare Infos beschaffen oder nein danke sagen.

3) Wie wurde der Lauf geputzt? Wurden da rustikale Methoden angewendet? (Das belastet den Lauf unter Umständen mehr als das Schießen selbst! - BTW, wenn er angibt, daß der Lauf nie geputzt wurde, ist das eher ein gutes Zeichen. Je weniger der Lauf geputzt wurde, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß er durch falsches Putzen beschädigt wurde...)

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Re: Anfrage an Les Baer Kenner

Beitrag von 45er » Mi 14. Jan 2015, 17:29

Bei mir hat vor einem halben Jahr auch eine gebrauchte 45er LesBaer Premier 2 in 6 Zoll Einzug gehalten. Der Vorbesitzer ist mittlerweile an Lungenkrebs gestorben. Die Erkrankung war auch der Grund für den Verkauf. Gelöhnt habe ich 1500 Euro - so um den Preis rum werden die Dinger gehandelt und das sind sie auch wert. Vom Zustand her war meine fast neu. Ich würde mich auch eher als Revolverschütze bezeichnen, aber die LesBaer ist jetzt meine Lieblingskurzwaffe (von 11 Stück). Wenn ich jetzt voraussetze, dass die Angaben vom Vorbesitzer stimmen, wäre das ein reelles Angebot. Beschädigungen durch unsachgemässen Umgang, Tuning etc. kann man bei einem Gebrauchterwerb aber nie ausschließen. Hier im Forum sind mehrere Piefkes - mich eingeschlossen :headslap: - unterwegs. Schreib doch mal die Postleitzahl, vielleicht wohnt ja einer in der Nähe und kann sich das Ding mal ansehen.

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Re: Anfrage an Les Baer Kenner

Beitrag von vihtavuori » Sa 7. Feb 2015, 20:53

Habe eine Premier 2, 2 Jahre alt um 1100 gekauft aus D. (aber ohne 3-set).
Beste Grüße,

Vihta

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Re: Anfrage an Les Baer Kenner

Beitrag von Sandville- » So 8. Feb 2015, 02:25

War kurz davor eine gebrauchte Tanfoglio Stock II (aus D) zu kaufen und habe es dann doch gelassen.

Die Dinger sind einfach zu teuer um das Risiko einzugehen. Du hast keine Ahnung von der wahren Schussbelastung, ev. verfeuerten Doppelladungen, Haarrissen, Tunings etc, wie oben ausführlich erklärt.

Gerade da sie in Zweitbesitz ist. Jeder lobt seine Ware, keine Frage. Ohne Probeschießen und genaue Inspektion (bei Tageslicht wenn möglich) würde ich es bleiben lassen und lieber hier gebraucht - oder sogar neu kaufen.

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