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.22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

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impact
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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von impact » So 22. Feb 2015, 17:16

Sehr gute Frage. Der CD/Drag Coefficient, ist wie der Name schon sagt nicht wirklich die Kraft des Luftwiderstandes selbst, sondern ein Koeffizient, ein Faktor, mit welchem der Luftwiderstand multipliziert wird um die Funktion/die Beschreibung "feinzutunen". Die Beschreibung des Luftwiderstandes mit einer reinen Quadratischen Funktion ist nämlich nicht repräsentativ genug.

Wenn du's genau wissen willst, der Luftwiderstand ist:

FD = -1/2 * p * V^2 * S * Cd

FD = Drag Force / Luftwiderstand; die Kraft, mit welcher das Geschoss gebremst wird
p... air density / Dichte der Luft
V.. Vorwärtsgeschwindigkeit des Geschosses
S... projectile reference Area, Projektilquerschnittsfläche
Cd... drag Coefficient, Luftwiderstandsbeiwert/Faktor

Nun, ging es ja im konkreten Fall um die Effekte des Luftwiderstandes um die Schallgeschwindigkeit herum, und dafür eignet sich der Cd eben sehr gut, weil er eben genau diesen starken Anstieg des Luftwiderstandes beim erreichen der Überschallgeschwindigkeit durch die Komprimierung der Luft beschreibt. Durch die von dir erwähnte Beschreibung würde dieser wesentliche Effekt eben ignoriert werden. Aber die grundlegende annahme ist schon richtig! Es kommt dann nur eben noch ein wesentlicher Zusatzfaktor, der Cd dazu.
Ist das so verständlich?

Ich war bemüht das ganze so zu erklären, dass es möglichst einfach aufbereitet und für die meisten verständlich ist. Das geht dann natürlich ein wenig auf die Kosten der 100%igen Begriffstreue, denn eine mehrseitige Studie will ich eigentlich nicht verfassen :D

edit: senf war schneller

edit 2

Hier hätte ich noch ein Bild aus Brian Litz Buch "Applied Ballistics for long range shooting". Wenns die admins wegen Urheberrechtsverletzungen hier nicht herverlinkt haben wollen entferne ichs gerne wieder, habs auf google gefunden...
Bild
Hier sieht man recht schön wie der Cd Verlauf des G1 gegenüber dem G7 modell aussieht, sowie die Form der jeweiligen Referenzgeschosse dazu.
Das G1 Geschoss gleicht einem typischen .22lr Geschoss deutlich stärker als das G7 modell, welches man eher für windschnittige long range Geschosse verwenden soll/kann.
Hier sieht man auch bei der Cd kurve des G1 modells recht schön dass die Übergänge viel fließender sind, und wie Geschosse mit G7 ähnlichem profil den kurzen G1 Stummeln, vor allem im Überschallbereich, überlegen sind, was die "Windschnittigkeit" betrifft.
Bild
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