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Glock 45 MOS vs Walther PDP Pro SD

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baowal
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Re: Glock 45 MOS vs Walther PDP Pro SD

Beitrag von baowal » Di 1. Aug 2023, 06:18

Was den Schlittenfang der PDP betrifft: kenn ich selbst gut, passiert vielen am Anfang - ist ein leichtes anpassen des Griffs absolut ausreichend, Daumen der rechten Hand einfach stabil einen Tick weiter links auf die linke Hand. Den Schlittenfanghebel selbst find ich im Vergleich zur Glock abseits von dieser kurzen Eingewöhnungsphase dreimal besser bedienbar bei der PDP.

Ansonsten: ich hatte eine PDP und bereu fast ein wenig, dass ich sie verkauft hab. Hab wirklich gut getroffen damit, Zubehör/Aftermarket ist halt noch recht klein im Vergleich zur Glock.

efit: typo
Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst,
überlege dir erst einmal, was du eigentlich im Nebenzimmer willst. (Unbekannt)

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Re: Glock 45 MOS vs Walther PDP Pro SD

Beitrag von Flying Dog » Di 1. Aug 2023, 07:56

Coolhand1980 hat geschrieben:
Mo 31. Jul 2023, 17:00
Flying Dog hat geschrieben:
Mo 31. Jul 2023, 13:36

Um die Beurteilungskriterien von Coolhand aufzugreifen:
- Ersatzteile bekommst du für beide ohne Probleme. Beim einen gibts einen kleineren Aftermarket, den du im Gegensatz zu Glock aber auch nicht unbedingt brauchst, damit ist das Argument wertlos.
- Wiederverkaufswert bei eine Polywaffe in Ö.............? :lol:
- Den Langzeittest betreffend Langlebigkeit beider Hersteller im Vergleich möchte ich bitte gerne sehen.
- Hochschlag und Griffwinkel sind wieder rein subjektiv beurteilbar, weil das davon abhängt, wie dir die Waffe in der Hand liegt.
usw.usf.


Ich würde zu PDP oder P10 raten, aber das ist nur meine persönliche Meinung basierend auf eigenen Schießerfahrungen mit Produkten aller drei Hersteller.
Der Zubehörmarkt ist durchwegs relevant, da der User geschrieben hat, dass er auch den IPSC Einsatz erwägt. Ich mach mir jetzt nicht die Mühe zu zählen, wie viele verschiedene Holster für Glock angeboten werden, und wie viele für die PDP. Die Antwort halte ich für eindeutig.
Der Wiederverkaufswert der beliebtesten Marke in Ö ist insofern höher, als man eine Glock schneller zu einem guten Preis verkaufen kann, als eine im Vergleich seltene Waffe. Da kannst entweder mit dem Preis runter gehen, oder dir beim Verkauf Zeit lassen, weil der Markt einfach nicht so groß ist, wie bei Glock.
Den Langzeittest mache ich beruflich jeden Tag mit Glock. Über die Haltbarkeit der Waffe muss ich glaube ich kein Wort verlieren. Nein, sie halten auch nicht ewig. Ich habe selbst 2 Stück verschlissen, einmal Rahmenbruch und eine gebrochene Führungsleiste des Griffstücks nach jeweils min. 50.000 Schuss.
Wird die PDP das auch schaffen? Weiß man derzeit noch nicht. Aber warum ein Risiko eingehen?
Der Griffwinkel der PDP wurde so bemessen, dass Anfänger, als auch Schützen mit wenig Übung, schnell den Punkt bzw das Korn finden, da sie mit dem nach oben gekippten Handgelenk fast auf Anschlag stehen und so einen Bezugspunkt haben. Das ist für einen erfahrenen Schützen, der sein Visier beim Ziehen jedes mal auf Anhieb findet, kein Vorteil mehr. Objektiv kann man hier anmerken, dass praktisch alle sportlichen Pistolen, egal welcher Disziplin, den umgekehrten Weg gehen, und auf flachere Griffwinkel setzen, um Verspannungen im Handgelenk zu verhindern. Das ist bei Glock und CZ natürlich auch noch nicht so extrem, aber besser.

Das verstellbare Korn der PDP darf ich hier auch kritisieren. Der bewegliche, innere Teil, ist nicht in gleicher Höhe mit dem äußeren fixen Teil der Kimme gefertigt. Beim schnellen Schuss stellt sich die Frage, welche Höhenline man nun zum Zielen nimmt. Vorteil ist das keiner, auch wenn das erstmalige Einstellen des Visiers sicher einfacher ist.

Unterm Strich darf man aber auch nie vergessen, dass Polymerwaffen ihren Vorteil beim täglichen Führen durch ihr geringes Gewicht ausspielen, nicht jedoch beim Schießen im Vergleich zu einer Ganzstahlwaffe.

Also im Endeffekt, kauf dir was dir gefällt, und wenn es sich mal ändert, wozu gibts Waffengebraucht?
Was den Endeffekt anbelangt, stimmen wir jedenfalls überein.

Ohne dir deine Erfahrungen absprechen zu wollen, halte ich Zubehörmarkt und Wiederverkaufswert für Pauschalargumente, die nur einen peripheren Wert haben, insbesondere nachdem man sie gegen Stichworte wie zb Notwendigkeit (abgesehen vom für den Einzelnen nur in der Theorie ausspielbaren Vorteils des Zubehörvolumens in einem Land wie Ö) und Marktsättigung (zum Thema Wiederverkauf) aufgewogen hat und den Qualitätsvergleich zwischen Glock, Walther und CZ lass ich jetzt einfach mal beiseite.

Der Griffwinkel bleibt - ungeachtet der Intention des Herstellers - jedenfalls definitv eine Sache der individuellen Physiognomie von Hand, Handgelenk und Ausrichtung von beidem im Verhältnis zum Unterarm, des jeweiligen Griffs, der Standposition und des Körperbaus. Da kann man sich viele unterschiedliche Meinungen von vielen erfahrenen Schützen aus dem Sportbereich, über die Polizei bis hin zum Militär oder SEKs zu ein und derselben Waffe anhören und das zurecht. Keine zwei Schützenhände sind gleich.

Selbst den Vorteil von Gewicht bei einem Kaliber wie 9mm stelle ich bis zu einem gewissen Grad in Frage. Da kann man hinsichtlich Hochschlag und Rückstoß viel mit dem Griff wett machen, manch einer schießt mit einer leichteren Waffe einfach besser, als mit einer schweren (ich mit meinen 1.80m und größeren Händen zum Beispiel - meine zierliche 1.6m Frau bevorzugt mit ihren schmalen Händen dagegen lieber einen 1.5kg Prügel) - oder ungekehrt - und der Rest hängt wieder von der jeweiligen Physiognomie und vom Trainingszustand/Fitness ab.

Und das Korn spielt - da MOS offenbar ein Thema ist - wohl eher eine untergeordnete Rolle. Allerdings muss man, was die PDP anbelangt, leider tatsächlich hervorheben, dass das Korn nichts taugt - dafür ist es aber Glock-kompatibel, so notwendig.


Ich würde die Anwärter einem weiteren Direktvergleich am Schießstand unterziehen und nach der Praxis - nicht nach der Theorie - entscheiden.
Once I thought I was wrong.
But I was mistaken.

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