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FR8 und Co.

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tiberius
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FR8 und Co.

Beitrag von tiberius » Do 24. Sep 2015, 11:05

Hi,

ich bin auf das spannende Thema Ordonnanzgewehre gestoßen und auch aufs Ordonnanzschießen.
Da gabs mal eine Seite http://www.ordonnanzgewehr.at mit den Regeln etc. leider ist diese jetzt offline.
Die Sufu hab ich ein bisschen bemüht, offenbar gibts bei Bewerben immer wieder leichte
Unterschiede der zugelassenen Waffen und Munitionstypen.

Da ich vorerst noch keine WBK machen möchte (amol schaun wie´s mir taugt) bin ich auf teilmantel Munition beschränkt,
daher werd ich mich in erster Linie beim .308 win umsehen, da gibts recht viel an teilmantel Munition was ich soweit mitbekommen hab.
Und was mir da ins Auge sticht ist das FR8, bzw. Umbauten von Mausern auf .308 win.

Meine Frage nun, im Hinblick auf eine Zukünftige Anschaffung :

-Ist das FR8 generell zu Ordonnanzbewerben zugelassen oder eher nicht?

-Sind andere auf .308 win umgebaute Spanier bzw. generell Mauser Umbauten (z.B. FR7 mit dem älteren "small ring" Mauser System) mit der
gegenüber der ursprünglichen CETME Munition stärkeren .308 win wirklich überfordert? Auf US-Foren liest man immer wieder
dass mit der Zeit prä 98er und Derivate (v.a. mit dem "small ring" system) die auf 308 umgebaut wurden Gasaustritte oder schlimmeres produzieren da die Ladungen heute stärker als früher sind, wobei das FR8 von dieser Problematik dezidiert ausgenommen ist.

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trenck
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Re: FR8 und Co.

Beitrag von trenck » Do 24. Sep 2015, 12:41

Hallo tiberius!

Falls Du wirklich bei Ordonnanzbewerben mitmachen willst, und nicht nur reines Spaßschießen betreiben, ist der FR-8 nicht wirklich geeignet. Die Art der Visierung und die kurze Visierlinie steht einem Erfolgserlebnis hinsichtlich Trefferquote doch deutlich entgegen. Nicht falsch verstehen, als Spaßgerät ist der FR-8 toll, aber weniger zum Löcherstanzen.

Für ernsthafte Trefferergebnisse würde ich mich eher bei den Schwedenmausern umsehen. Bei der Munition 6,5x55 hast Du eine fast so große Auswahl wie bei .308. Die Schwedenmauser haben eine hohe Eigenpräzision, die Visierung ist gut, und der Rückstoß ist moderat. Hinsichtlich der Zulassung eines Schweden bei Wettbewerbung musst Du Dir auch keine Gedanken machen, solange Du eine offene Visierung verwendest (also Kimme/Korn), ist die garantiert gegeben.

Wenn man sich ansieht, welche Waffen bei Ordonnanzgewehren vorne liegen, sind es praktisch immer Schwedenmauser und Schweizer. Letztere sind für Deine Situation (nur Teilmantel-Munition) allerdings weniger geeignet.

Ein zweites Kaliber, das sich wegen der großen Munitionsauswahl anbieten würde, wäre 8x57is. D.h. Du könntest Dir auch einen K98 zulegen. Es gibt allerdings einige Nachteile gegenüber dem Schwedenmauser: die Eigenpräzision der 6,5x55 ist etwas besser, die Visierung des K98 liegt nicht jedem, und der Rückstoß dieses Karabiners ist stärker.

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von tiberius » Do 24. Sep 2015, 14:20

Hi,

erstmal danke für die Info.

es sollte ein sowohl als auch Gewehr werden, also Spass und mit Zeit und Übung auch Bewerb.

Die FR8 hab ich wegen der geringen Größe, der Phosphatierung und dem vercromten Lauf und dem "Arsenaleinsatz" (sollten also gut erhalten sein und keine Korrosionsprobleme haben) sowie der Munitionsverfügbarkeit im Auge, gefallen tuts mir auch (so schiach dass es schon wieder schön ist ;) ).
In weiter Ferne läge ein Umbau als quasi Scout gewehr (dann is natürlich vorbei mit Ordonnanzschiessen), dafür würds sich auch eignen m.M. nach.
Dass das Ding eine Herausforderung bzgl. der Treffsicherheit darstellt verstehe ich.

Die alten Schweden hab ich bis dato wegen der Munitionsverfügbarkeit im tm Bereich ausgeschlossen, aber wenn ich da im Irrtum liege, um so besser.
So ein m38 schaut schon gut aus...

Der K98 wäre auch sicherlich eine Option, aber da bin ich z.Z. noch erschlagen von der Vielfalt.

Aber nochmal zurück zu meiner Eingangsfrage, kann ich mit einem FR8 (wenn auch quasi mit Handicap ;) ) generell zu einem
Ordonnazbewerb oder gelten die schon als Post-Ordonnanzler?
Was mich gleich zu einer weiteren Frage in diese Richtung führt, wie stehts bei solchen Wettbewerben mit k98 Nachbauten,
da gibts ja einiges v.a. aus Ost- und Südosteurpa was ich so gesehen hab, können die was und darf man das?

mfg tiberius

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von 30-06 » Do 24. Sep 2015, 21:08

Bei offiziellen Meisterschaften und bei den meisten Ordonnanzbewerben der mir bekannten Vereine ist lt. Ausschreibung der FR-8 nicht zugelassen da zu spät ordonnanzmässig eingeführt wenns bis ´45 geht....vielleicht drückt man da aber auch mal ein Auge zu wenn wer damit auftaucht....recht weit oben auf der Ergebnisliste wird man denjenigen ohnehin in den seltensten Fällen finden.
K98 und deren "baugleiche Nachbauten" sind hingegen im Originalkaliber 8x57IS meist zugelassen wobei man bei Norweger,Israeli und anderen .308 und .30-06 Konvertiten aufpassen muss bzw. wenns nicht deutlich in der Ausschreibung steht besser nachfragen.

zur Frage "können die (K98) was" : je nach Zustand des Gewehres und der Qualität der Munition -JA,wenns der Schütze (auch) kann - einem Einsteiger/Anfänger der auf Teilmatel-Fabriksmunition angewiesen ist würde ich aber aus meheren Gründen keinen K98 in 8x57IS empfehlen.

In punkto Verfügbarkeit der (TM)Munition,grundsätzliche Schussleistung des Waffenmodells,Augenfreundlichkeit der Visierung und Rückstoss ist ein Schwedenmauser m/96 und/oder m/38 sicher nicht zu schlagen.

Stefan
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Re: FR8 und Co.

Beitrag von Stefan » Do 24. Sep 2015, 21:21

Grundsätzlich tuts auch ein FR-8. Hat bei mir sogar mal für ein Stockerplatzerl gereicht. Aber im Prinzip gilt, bei vielen Bewerben ist man damit ausgeschlossen wegen dem Baujahr. Zusätzlich ist das Gewehr an und für sich suboptimal (Lauflänge, Visierlinie, Visierbild ...). Und bitte nicht der nächste FR-8 der zum Scout umgebaut wird. Ewig schade darum. Die werden auch nicht mehr mehr und der Umbau ist so teuer, da kannst dir gleich eine neue Ruger Scout kaufen, wenn man ehrlich rechnet.

Empfehlen würde ich absolut Schwedenmauer in 6,5x55. Da gibt es auch massig TM Munition, da jagdlich ja durchaus beliebt und die Waffen haben Potential. M38 wäre ideal, weil nicht so lange, m96 ist dafür sportlich umso besser.

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von arch enemy » Do 24. Sep 2015, 22:13

Stefan hat geschrieben:Grundsätzlich tuts auch ein FR-8. Hat bei mir sogar mal für ein Stockerplatzerl gereicht. Aber im Prinzip gilt, bei vielen Bewerben ist man damit ausgeschlossen wegen dem Baujahr. Zusätzlich ist das Gewehr an und für sich suboptimal (Lauflänge, Visierlinie, Visierbild ...). Und bitte nicht der nächste FR-8 der zum Scout umgebaut wird. Ewig schade darum. Die werden auch nicht mehr mehr und der Umbau ist so teuer, da kannst dir gleich eine neue Ruger Scout kaufen, wenn man ehrlich rechnet.

Empfehlen würde ich absolut Schwedenmauer in 6,5x55. Da gibt es auch massig TM Munition, da jagdlich ja durchaus beliebt und die Waffen haben Potential. M38 wäre ideal, weil nicht so lange, m96 ist dafür sportlich umso besser.


1+ :clap: ...ein alter Schwede schießt sogar mit Knick im Lauf immer noch gut!

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von tiberius » Fr 25. Sep 2015, 16:03

Hi,

danke für die Rückmeldungen!
Ich war mich heut schon beim Büchser umhören, 6,5x55 tm ist wirklich recht gängig,
ich bin schon dabei, mich nach M38ern umzusehen. Ich bleib aber natürlich auch für anderes offen,
die sogenannte Ordonnanzitis ist zwar noch nicht ausgebrochen (M44 Nagant is auch fesch ;) ) aber wer weiß.

Und das FR8 ist noch nicht ganz von Tisch... aber auf der langen Bank.
@Stefan: das mit dem Scout Umbau hab ich mal durchgequatscht
mit dem Metallverarbeiter meines Vertrauens, es gibt von Voere einen Umbausatz für Mauser Systeme
auf eine Wechselmagazinpatronenzufuhr, und man kann eine Optik mit ein paar Bohrungen
auf der Systemhülse montieren. Aber wie bereits richtig gesagt ist man dann mit Material- und Arbeitskosten
beim Ruger Scout angelangt. Man würde sogar über dem Preis eines Savage 11 Scout liegen, nur das Ding
kriegst nirgens hierzulande (warum eigentlich?).

mfg tiberius

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von trenck » Fr 25. Sep 2015, 21:43

Übrigens, falls Du es nicht eh schon gefunden ist, in diesem Thread z.B. gibt es noch ein paar hilfreiche Infos:
viewtopic.php?f=7&t=21947&hilit=feinvisier

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von martin01 » Sa 26. Sep 2015, 12:12

So schlimm ist das auch wieder nicht.
Ich konnte mit meinem FR8 auf 300 Meter auch noch Klappscheiben treffen. (Kimme/Korn)

Zugegeben nicht jedes mal ;) , aber es geht mit etwas Übung!

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von tiberius » Mo 28. Sep 2015, 17:05

Hi,

@ trenck, danke für den link, super info!
@ martin01 das fr8 hab ich immer noch am radar ;), is halt so schön kompakt.

Mal eine grundsätzlich Frage die ich vorher schon angerissen hab,
die ganzen Mauser die auf win .308 umgerüstet wurden,
also Chile/Israel/Spanien/Yugo Mauser oder FR7 etc. (v.a. das sog. Small Ring system, also prä 98er ohne Entgasungsöffnung wie etwa M1916, 1893, 1893/16 and FR7), kommen die mit den 308er Treibladungen zurecht? Oder kanns sein das man da ein mulmiges Gefühl haben muss weil das System auf Dauer mit der starken Ladung
nicht klar kommt (und man irgendwann den Verschluss bzw. Gasaustritte im Gesicht hat)?
In diversen Amiforen geistert die Meinung herum, dass die umgerüsteten Mauser eigentlich für 7.62 X 51 NATO (bzw. 7.62 CETME)
ausgelegt sind, und win .308 zu stark dafür wäre, was im schlimmsten Fall zu so einem zerfetzten System (in dem Fall ein FR7) führen kann:
Bild

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Zuletzt geändert von tiberius am Mo 28. Sep 2015, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von Stefan » Mo 28. Sep 2015, 17:10

Beim Fr7 stimmt das, ein Fr8 hält das allerdings aus.

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>Michael<
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Re: FR8 und Co.

Beitrag von >Michael< » Mi 7. Okt 2015, 20:49

FR-7 hat das kleine Mauser 96 System welches für schwächere Patronen wie 6.5x55 ausgelegt wurde, das 98er System vom FR-8 hält da einiges mehr aus.
Beim FR-8 musst du dir bei keiner .308 Gedanken machen, beim FR-7 würde ich Wiederladen empfehlen um den Druck unten zu halten, mit kommerzieller 308 würde ich den nicht betreiben.

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von Revierler_old » Mi 7. Okt 2015, 21:58

Die .308 ist üblicherweise geringfügig schwächer als die 7,62 Nato. Dennoch könnten sie zu stark sein für die FR-7.

Der Grund warum die Fehlannahme, dass die .308 stärker als die 7,62 Nato ist liegt darin, dass man unterschiedliche Messmethoden angewendet hat (Piezo vs. CUP-Methode) und daher die Einheiten "umgerechnet" werden müssten, um einen Vergleich zu ermöglichen.

So wie 41 Grad Fahrenheit nicht wärmer sind als 38 Grad Celsius, obwohl 41 doch mehr als 38 ist. Unterschiedliche Einheiten.

Ich darf zitieren:
For example, 7.62mm NATO ammunition that has been subjected to 125°F to -65°F storage conditions can have an average pressure that shall not exceed 55,000 CUP (Copper Units of Pressure).[1] Whereas commercial .308 Winchester ammunition can have a SAAMI/ANSI maximum average pressure of 62,000 PSI (piezoelectric method) OR a maximum average pressure of 52,000 CUP (copper units of pressure);[2] both of these measurements from SAAMI are one and the same, they just represent different methods of measuring (such as inches and millimeters).

Das wahre Problem liegt in den dünneren .308 Hülsen und dem anderen Headspacing der 7,62 NATO.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

Bild

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Re: FR8 und Co.

Beitrag von tiberius » Do 8. Okt 2015, 13:53

Hi,

ok, danke für die Infos.

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