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Review - Vektor Z88

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kemira
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Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » So 16. Okt 2011, 19:47

Kurzbeschreibung:

Bei der Vektor Z88 handelt es sich um einen in Südafrika hergestellten Klon der Beretta 92.
Die Waffe unterscheidet sich äußerlich - natürlich abgesehen von Beschriftungen und Firmenlogos - nur durch einen anders geformten Hahn von ihrem italienischen Vorbild.


Eckdaten:

Kaliber: 9x19mm
Länge: 217mm
Breite: 38,5mm
Höhe: 145mm
Gewicht: 980g (Magazin leer)
Lauf: 125mm, Rechtsdrall mit 6 Zügen, Drallänge 10"
System: Schwenkriegelverschluß, kurzer Rücklauf


Erster Eindruck:

Das Finish des Griffstücks ist an den Seiten eher enttäuschend, unten wie innen jedoch gibts nichts zu beanstanden, nach Werkzeugspuren sucht man vergeblich.
Auch die Passung Schlitten-Griffstück fallen so aus, wie man sie sich von einer hochwertigen Gebrauchspistole erwartet.

Die vorliegende Waffe kam mit einem einwandfrei montierten LPA-Scheibenvisier und einem Magazin.

Bild


Zerlegen und Zusammensetzen:

Nach Entnahme des Magazins und leeren des Patronenlagers durch Zurückziehen des Schlittens drückt man den rechts am Griffstück direkt über dem Abzugsbügel liegenden Lösehebel ein und schwenkt den gegenüber an der linken Griffstückseite liegenden Zerlegehebel nach unten.
Der Schlitten inklusive Lauf mit Schwenkriegel und Schließfeder mit Führungsstange lassen sich nun nach vorne abziehen.

Man drückt nun die Schließfederführungsstange in Richtung Mündung und hebt sie aus dem Schlitten.
Dann faßt man den Lauf am Schwenkriegel und hebt ihn ebenfalls aus dem Schlitten.

Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Weise.

Ein weiteres Zerlegen ist laut Bedienungsanleitung für den Benutzer nicht vorgesehen.

Bild


Auf dem Schießstand:

Was wäre ein Review ohne Live-Fire-Test?

Also ging es mit 250 Schuß Geco 124grs FMJ auf die 15- und dann auf die 25m-Bahn.

Zur Ermittlung des Streukreises wurde aufgrund der Lichtverhältnisse die besser ausgeleuchtete 15m-Bahn ausgewählt. Es wurde stehend frei eine 10-Schuß-Gruppe geschossen, welche umschlossen ca. 45mm maß:

Bild

Schlechte Präzision kann man der Waffe damit wahrlich nicht nachsagen.

Die Abzugscharakteristik der Waffe läßt sich als "trocken und kratzfrei, aber relativ hart" im Single-Action-Modus bzw. "erstaunlich weich und geschmeidig" im Double-Action-Modus beschreiben.
Einen vergleichbaren Double-Action-Abzug habe ich bei Selbstladepistolen bisher nur selten gesehen.

Zur Zuverlässigkeit des 92er Systems: nun ja... es scheint als ob entweder der Schlabo-Kanal schmutzig wäre, die Schlagfeder nicht mehr die frischeste ist oder die Geco-Muni schlicht und einfach ein Los extra harter Zündhütchen ergattert hat.
Aus 250 Schuß haben 6 Patronen erst beim 2. mal gezündet, eine überhaupt nicht. Die Eindrücke in den ZH sind auch nicht besonders markant ausgefallen...
Hier wird in Bälde ein Test mit alternativer Munition stattfinden, dessen Resultate hier ebenfalls veröffentlicht werden.

Zuführ- oder Auswurfstörungen traten jedoch nicht auf, wenn die Patrone zündete lief das Werkl wie ein Uhrwerk.


Zur Bedienung generell:

Die Bedienelemente sind im Wesentlichen da, wo man sie gewohnt ist, lediglich 1911er-gewöhnte Schützen werden die im Schlitten positionierte Walzensicherung, welche gleichzeitig als Entspannhebel dient, etwas gewöhnungsbedürftig finden.
Da die Sicherung jedoch leicht und geschmeidig arbeitet und mit einem leichten Kick des Daumens auf "Feuer" zu stellen ist, dürfte es bei einer kurzen Eingewöhnungsphase bleiben.


Mein persönlicher Eindruck:

wenn die Zündversager nicht gewesen wären, wäre ich restlos begeistert - so bleibt ein kleiner unguter Nachgeschmack übrig. So was darf bei einer Gebrauchswaffe einfach nicht passieren, noch dazu wenn sie praktisch neuwertig ist und Schlabo-Kanal und Schlagbolzensicherung nicht zu den User Servicable Parts gehören.

Grüße!
Kemira
Zuletzt geändert von kemira am Fr 25. Okt 2013, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von BigBen » So 16. Okt 2011, 19:53

Tolles Review...aber auch schade wegen der Zündversager, es gibt ja kaum etwas Schlimmeres als eine Gebrauchswaffe der man nicht 100% vertraut. Darf man fragen was so ein Berettaklon kostet? Ein Freund will die WBK machen und liebäugelt mit einer Beretta 92...aber der Preis des Originals schreckt ihn ein wenig ab. Gern auch per PM.
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von Charles » So 16. Okt 2011, 19:57

Ein sehr schönes vorbildliches Review! :clap:

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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von CCNIRVANA » Mo 17. Okt 2011, 08:30

So vom ersten mal Hinschauen scheint die Vektor einen anderen Hammer als die Beretta zu haben. Ob es vielleicht daran liegt trau ich mir nicht zu sagen!
Schau mal im Internet, da findest du Anleitungen wie du den Schlagbolzen ausbauen kannst. Ich hab das bei meiner Beretta auch mal gemacht nach tausenden Schuss und da war wenig bis gar kein Dreck vorhanden. Schau dir mal das Griffstück an, genau da wo der Schlitten drauf läuft. Sind diese Stellen extrem abgenutzt oder wenig bis gar nicht? Das würde vielleicht Aufschluss darüber geben wieviel Schuss die Vektor schon runter hat.
Eigentlich sollte Dreck im Schlabo-Kanal keine Rolle spielen. Was aber eine Rolle spielen kann ist ein abgenutzter Schlagbolzen.

mfg
Chris

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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von BigBen » Mo 17. Okt 2011, 08:34

CCNIRVANA hat geschrieben:So vom ersten mal Hinschauen scheint die Vektor einen anderen Hammer als die Beretta zu haben.


Das steht sogar im Review ;-)
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Mo 17. Okt 2011, 10:01

Jawoll Hammer.

Nee im Ernst, im Zweifelsfall die Federn bzw. den Schlabo zu tauschen ist keine Sache, das ist jetzt halt lästig, aber mehr auch ned. Tuningfedersatz wird sowieso den Weg in die Wumme finden... :whistle: ...ob dann auch gleich noch der Schlabo ersetzt wird isse sich auch schon wörscht.
(und damit hätte ich auch meinen Beitrag zu gutem Deutsch für heute geleistet...)

Grüße!
Kemira
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von CCNIRVANA » Mo 17. Okt 2011, 12:31

@BigBen: Ich meinte damit ob es am Hammer liegen kann :clap:
Sollte ein Beitrag zur Lösungsfindung sein.

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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Mo 17. Okt 2011, 13:22

Herzlichen Dank!

Also der Plan für den Moment ist: Schlagbolzensicherung deaktivieren, Schlabo-Kanal reinigen und trocknen, danach nochmal probieren.
Daß es am Hammer bzw. an der Schlagfeder liegt glaub ich nicht; meine .45er hat wesentlich weniger Druck am Hammer, frißt aber dennoch alles was man reinstopft ohne Arschwackeln.

Ich glaube fast, daß es mit der Schlabo-Sicherung zu tun hat... daß die nicht immer 100%ig sauber trennt.

Aber bald wiss ma mehr! :-)

lg!
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von cobaltbomb » Mo 17. Okt 2011, 21:17

meine beretta hat auch mühen mit geccos
die jetzige charge hat eben besonder harte zh

hab den schlabo noch nie ausgebaut allerdings

mit selbergeladenen gehts ohne probleme bisehr
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Mo 17. Okt 2011, 21:59

Mal sehen. Mal einen tiefen Griff in die Restekiste tun, da liegt alles drin was keiner mehr haben wollte an 9mm-Patronen... aufmagazinieren, leerballern, und von vorn.

Seg ma eh wie se rennt.

Jedenfalls ermunternd daß es wohl doch an der Muni liegen könnte - danke Cobaltbomb!
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Mo 14. Nov 2011, 09:49

Nachtrag:

Zwischenzeitlich hat die Z88 mehrere hundert Schuß S&B Schüttgut verdaut, ohne daß eine weitere Hemmung aufgetreten wäre.

Waren anscheinend doch die ZH schuld...
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von Old Sam » Mo 14. Nov 2011, 10:24

Dann steht ja seinem ersten großen Einsatz in Graz nix mehr im Wege, oder?
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Mo 14. Nov 2011, 10:27

Doch, des Holster is noch ned da. Ich kann mir die Knifte ja schlecht per Lanyard um den Hals hängen... :mrgreen:

Aber wenn das noch rechtzeitig kommt start ich mit dem Dings, da fährt die Eisenbahn drüber!
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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von Old Sam » Di 15. Nov 2011, 00:09

Und ansonsten? Single ?
Howdy

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Re: Review - Vektor Z88

Beitrag von kemira » Di 15. Nov 2011, 09:42

Es wird kein "ansonsten" geben. 8-)
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