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Smith & Wesson M49 "Bodyguard" im Kaliber 38 Spezial

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Der Sheriff
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Smith & Wesson M49 "Bodyguard" im Kaliber 38 Spezial

Beitrag von Der Sheriff » Di 17. Sep 2013, 10:58

Hallo,

da ich gerade etwas Zeit habe möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht zu meinem S&W M49 Bodyguard schreiben. Dieser Bericht soll keinen Anspruch auf Objektivität erheben, sondern lediglich meine ganz persönlichen Beweggründe aufzeigen, warum ich diesen Revolver gegenwärtig als Fangschußwaffe auf der Jagd führe.

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Ich denke es gibt ganz wenige Waffen, welche bereits kurz nach ihrer Markteinführung ein schlechtes Image bekommen haben, weil sie im Zusammenhang mit einer Straftat ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten sind. Spontan fällt mir hier z.B. die Thompson M 1921 Maschinenpistole ein, welche im Chicago der 20er und 30er Jahren beinahe schon zum Markenzeichen der damaligen Gangster wurde. Ähnlich verhält es sich mit dem M49 von Smith and Wesson. Jeder von euch kennt wohl das berühmt-berüchtigte Bild, wie ein süd-vietnamesischer Offizier auf offener Straße einen gefangenen Vietkong erschießt. Der hierbei benutzte Revolver Modell "Bodyguard" war erst kurz zuvor als Armeewaffe an die amerikanische Air Force als Teil der Überlebensausrüstung im Falle eines Absprunges über feindlichem Territorium ausgegeben wurde. Auffällig bei diesem Revolver ist der sog. "Kamel-Rücken" (camel-back), welcher den Hahn seitlich abdeckt um zu verhindern, dass er sich beim Ziehen des Revolvers in der Kleidung verfängt. Ausserdem sollte er das problemlose Schießen aus einer geschlossenen Tasche gewährleisten. Das Vorspannen des Hahns ist natürlich weiterhin möglich.

Manche Ästheten halten den Bodyguard nun wegen seiner etwas ungewohnten Erscheinung gar für den "hässlichsten Revolver der Welt". Persönlich sehe ich ihn eher als interessante und zweckmäßige Konstruktion. Auf der Suche nach einer handlichen Fangschußwaffe im Kaliber 38 Spezial entdeckte ich den M49 neben einem Colt Detective im Tresor meines Waffenhändlers. Beide Waffen werden schon seit Jahren nicht mehr produziert, erschienen aber auf den ersten Blick beinahe fabrikneu. Also lieh ich sie mir aus und testete sie auf dem Schießstand.

Der Colt hat zwar eine Patrone mehr in der Trommel als der fünfschüssige Bodyguard, dennoch zog ich letztlich den kleineren Revolver vor. Ausschlaggebend war für mich vor allem das perfekte Timing und die Treffsicherheit auf 10m. Hierbei übertraf er den Colt deutlich. Besonders das Spritzen von abgeschehrtem Blei bei jedem Schuß machte den Test des Detective fast zur Qual. Nein danke.

Aber auch der M49 war nicht ganz perfekt: Der Hochschlag der 38er Patronen ist zwar jederzeit beherrschbar, der montierte Holzgriff war aber ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Nach langer Suche bekam ich schließlich bei eGun sogenannte "Bootgrips" aus Hartgummi. Damit schießt sich die Waffe wesentlich angenehmer. Mit einer Fangschußwaffe schießt man zwar normalerweise keine großen Serien, aber der Revolver liegt einfach griffiger in der Hand.

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Mein Fazit:
Der M49 von Smith and Wesson ist eine qualitativ hochwertige Waffe mit perfektem Timing. Die Patrone 38 Spezial ist aber sicher nicht die erste Wahl, wenn man einen angeschweissten Keiler nachsuchen will. Da ich dies nicht vorhabe und ich auch keine Mini-Flak mit auf die Jagd nehme, kommt sie meiner Vorstellung einer handlichen Begleiterin sehr entgegen. Ein Wildbret-schonender Fangschuss auf Niederwild bis zum Rehbock ist mit dieser Waffe gegebenenfalls sicher möglich. Aufgrund ihrer Größe kann man sie problemlos in der Jackentasche tragen. Bezahlt habe ich für den Bodyguard genau € 150,--. Ich finde, das ist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Ich würde mich über Anmerkungen von Jägern freuen, welche ebenfalls einen M49 führen und beantworte gerne auch weitere Fragen zu diesem Revolver.

Gruß,

Bernhard

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