So verwendete Theodore Roosevelt gerne eine M1895 im Kaliber .405 WCF auf Großwildjagd und nannte sie seine "Medicine Gun for lions".
Militärisch wurden nur wenige im Kaliber .30-40 Krag von amerikanischen Einheiten auf den Philippinen und auf Kuba verwendet.
Das russische Zarenreich aber hatte zu Beginn des ersten Weltkrieges ein, nahezu nicht stillbares Bedürfnis nach Gewehren, kombiniert mit einer fast nicht vorhandenen Industrie. So vergab es Großaufträge an ausländische Unternehmen.
Sandman hat geschrieben:Mosin Nagants wurden von 1915 bis 1918 von der New England Westinghouse Cooperation und von Remington produziert, weil die russischen Arsenale nicht nachkamen. Der Kontrakt war über 1,8 Millionen Gewehre von Westinghouse und 1,5 Millionen von Remington. Tatsächlich wurden aber "nur" 769.520 von New England Westinghouse und 750,000 von Remington gebaut, von denen auch nur 469.951 (Remingtons) bis zum Februar 1917 an Russland geliefert wurden.
Dann wurden die Lieferungen auf Grund des Machtwechsels (Zar Nikolaus II dankte ab, Kerensky übernahm) zurückgehalten. Trotzdem produzierte Remington täglich 4500 Gewehre dieses Typs bis November 1917.
Auch wurden rund 300.000 Winchester M1895 im Kaliber 7,62x54R geordert, die nicht nur eine Bajonett Halterung haben sollten, sondern auch mit den Standard Ladestreifen des Mosin Nagants geladen werden konnten. Bis 1917 wurden ca. 293.000 Stück an Russland ausgeliefert.
Die meisten wurden sofort ausgegeben und waren teilweise sehr beliebt, da die Feuergeschwindigkeit höher war, als bei klassischen Repetierern. Allerdings hatte die Bauart auch einige Nachteile. So war man in liegender Position, oder im Schützengraben im Nachteil, da man das Gewehr aus der Feuerposition nehmen musste und dann erst repetieren konnte. Auch waren die Systeme anfälliger für Verschmutzungen auf Grund ihrer offenen Bauart.
Einige wenige wurden sogar von der K&K Truppen erbeutet und in das Kaliber 8x50R umgebaut, die meisten jedoch sahen einen intensiven Einsatz im Bürgerkrieg und die Gewehre, die das überstanden wurden im Winterkrieg gegen Finnland "verheizt".
Dieses wunderbare Stück nun, darf ich mein Eigen nennen, der Lauf sieht noch gut aus, die Brünierung ist wunderschön (und dürfte aufgefrischt worden sein) und das Holz ist sehr schön gemasert.
Die Ladestreifen Aufnahme:
Das Gewehr fühlt sich übrigens sehr "zart" an, da es eher schmal gebaut ist und auch nicht sonderlich viel wiegt. Trotzdem ist der Rückstoß sehr gering, nur die Stahlkappe mit ihrer starken Krümmung ist für großgewachsene eher un-ergonomisch.
Dieses spezielle Gewehr wurde 1916 hergestellt und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie es alle Kriege in diesem Zustand überstehen konnte, doch kann man aus dem Produktionsdatum schließen, dass es eben nicht in den USA verblieben ist.
Die Präzision ist übrigen erstaunlich: auf 100m war es (für einen geübteren Schützen, als mich) ein leichtes innerhalb der "9" zu bleiben.
Nun habe ich das gute Teil schon eine Zeit lang und habe es auch schon in einem anderen Forum vorgestellt, Zeit dass ich es hier nachhole.
Grüße
Sandman