letztes Jahr gabs doch einen Fred mit Euren/unseren Böcken....- dachte daher das könnte man 2013 fortsetzen;
meiner hier hat mich wieder um eine Erfahrung reicher gemacht: es gibt nix, was es nicht gibt!
Oder: 3-1=3
Inzwischen schon fast Tradition, wurde ich zum Auftakt der Jagdsaison das dritte mal in Folge nach Süddeutschland nähe Augsburg eingeladen.
Im Hegering dort sind jedes Jahr etwa 9-12 Jäger am 1. Mai am Ansitz auf den 1. Bock der Saison und die letzten beiden Jahre gab es jeweils nur einen Jäger, dem die Jagdgöttin gewogen war - dieses Jahr hat sich diese "Tradition" weiter fortgesetzt- nur dass ich diesmal das Weidmannsheil hatte
Angereist am 30.April, nach etwa 3,5 Stunden Schlaf früh am Morgen des 1. Mai aufgestanden und zum vereinbarten Hochstand gefahren, hab ich mich relativ entspannt in die offene Kanzel begeben in der Hoffnung wenigstens Anblick zu haben - aber nicht wirklich damit gerechnet das die Böcke ausgerechnet an diesem 1. Mai in Reichweite meiner .308 kommen würden... (und ich hab ja noch 3 weitere Tage....)
Sonnenaufgang war um ca 5:15, ca 10 Minuten vorher jagte ein Erpel eine Ente laut schnatternd kreuz und quer über meinen Ansitz. Kurz darauf haben die anderen munter gewordenen Vögel lautstark den nahenden Tag begrüßt.
etwa eine weitere viertel Stunde später schnürt ein Fuchs - dem guten Zustand nach ein Rüde (die Fähen sind normal um die Jahreszeit ja eher ausgemergelt und struppig...) - mit einem jungen Hasen im Fang direkt auf mich zu. Ich höre wie er hinter mir ins Unterholz wechselt.
Kurz darauf - es ist schon gutes Büchsenlicht, erster Anblick auf 2 Rehe - unten am Bach, zu weit um sie genau ansprechen zu können - vermutlich eine Geiß mit einer schmalen...- und jedenfalls zu weit um sicher zu schießen. mal sehen ob sie in meine Richtung rauf wechseln... - Fehlanzeige, sie bleiben unten in der Nähe des Einstandes.
Egal, gefühlte 5 Minuten später erkenne ich 3 weitere braune Flecken im Grün des jungen Getreidefeldes - etwa 200 Meter von mir - die Stücke ziehen langsam äsend in meine Richtung herauf - ich kann durch das 10x Glas bereits 2 davon als Böcke ansprechen, einer schiebt schon deutlich ein Sechser Geweih, der zweite ist ein Spießer - oder doch ein Gabler? Jedenfalls das schwächste Stück und ich konzentriere mich daher auf diesen Bock.
Langsam ziehen sie näher und ich hoffe dass sie in Schussweite kommen bevor Sie in den Wald rechts von mir einwechseln.
Gehörschutz hab ich bereits aktiviert, das Glas gegen die Büchse getauscht und ich visiere mit 10facher Vergrößerung auf den Bock - er verhofft nun etwa 150m entfernt - aber genau im Blickfeld hängt ein Ast der Eiche unter der meine Kanzel steht. Die 3 Stücke ziehen langsam, äsen und sichern - ich hab guten Wind und sie können mich noch nicht wittern. Endlich zieht mein Bock noch ein Stück weit näher, weg von dem sichtnehmenden Ast und steht breit. Das Zentrum des Absehens ruht auf dem Blatt - die Hand ist ruhig, mein Atem gleichmäßig - "zielen und abziehen" denke ich - im nächsten Moment kracht der Schuss aus meiner Pro Hunter und ich sehe wie der Bock getroffen umfällt und kurz schlägelt.
Ich lade trotzdem nach - zu zaghaft, die Hülse bleibt im Laderaum liegen und ich wende meinen Blick nur für eine Sekunde auf mein Gewehr und weg vom Geschehen am Anschuss! Im nächsten Moment ist die Störung behoben und ich blicke wieder auf die Stelle wo ich das Reh erwischt habe - und traue meinen Augen nicht: das vermeintlich angeschweißte Stück wird wieder hoch, geht mit den beiden anderen hochflüchtig ab und wechselt in den Wald hinein! Ich höre ein Reh deutlich klagen - verdammt, denke ich mir, das ist doch umgefallen - wie kann es da wieder aufstehen... - weit kommt es sicher nicht.... - zig Gedanken schießen mir durch den Kopf - hab ich die Entfernung falsch eingeschätzt? wirkt die Patrone nicht.... (ich hab auf 120-140 Meter getippt...)
ich informiere meinen Kollegen am Nachbarstand kurz per SMS und baume ab. Das Klagen und Fiepen ist etwa 30m hinter meinem Hochsitz gewandert. Ich versuche mich leise hin zu pirschen und ggf. einen Fangschuss anzutragen - aber es ist dichtes Gestrüpp und ich bin etwas verstört - ist mir noch nie passiert und wäre meine erste Nachsuche... - aber kein Problem, zwei weitere Kollegen sind mit ihren Münsterländern nicht weit weg und die werd ich dann rufen!
Ich gehe zum Anschuss, mein Kollege vom Nachbarstand ist auch schon in Sichtweite und hat seinen Ansitz beendet (um 8 gibts Weißwürste!) - an der Stelle sind tiefere Eingriffe - hier müsste es gestanden haben - aber kein Schweiß weit und breit...
wir informieren die Hundeführer und suchen inzwischen nach weiteren Pirschzeichen.
Der erste Hundeführer kommt - allerdings ist sein Münsterländer eher für die Nachsuche auf Weißwurscht dressiert - er findet nichts, die Fährte ist ihm zu kalt;
Edi, der Jagdleiter kommt 5 Minuten später, sein Münsterländer Rüde ist ein wirklich guter Jagdhund! - er lässt ihn am Riemen vorangehen und sofort hat er Witterung aufgenommen, zieht aber nicht in die von mir angegebene Fluchtrichtung sondern entgegengesetzt - eine Minute später ruft Edi: "Da liegt er ja"
tatsächlich - keine 10 Meter von mir weg liegt der Gabler, im Feuer verendet!
Mir fällt ein Felsbrocken vom Herzen - also doch kein krank geschossenes Tier...
Des Rätsels Lösung: Mein Nachbar, der etwa 150 Meter weiter rechts seinen Sitz hatte, hat 4 Rehe gesehen und eines davon ist von mir ungesehen zu den anderen gewechselt und hat sich hinter einer kleinen Erhöhung niedergetan. Ich hab immer nur die 3 Rehe gesehen. Beim Schuss und der Flucht der beiden unversehrten Rehe ist es offensichtlich auch hoch geworden und mit den beiden mit gesprungen...
Der kurze Moment der Ablenkung hat gereicht mich glauben zu machen, es sei das "angeflickte" wieder auferstanden
Das Fiepen stammte von der Geiß die entweder ihr Kitz beklagt hat oder sie wollte mich ablenken....
technische Kurzfassung:
Entfernung 125m
Geschoß: 135gr AERO aus der 20" Pro Hunter in 308
(tatsächliche) Fluchtstrecke 0m
Gewicht: 14kg aufgebrochen
WEIDMANNSHEIL Buckshot!!!!!!! 
)" bzw. "des nicht auftauchenden Schwarzwildes" gestanden ist. Hat es dann doch diese Woche 2x geklappt.
. Wichtig ist, die ersten Stücke liegen und der Druck ein bisschen weniger. 
