Zev hat geschrieben:>Michael< hat geschrieben:crosseye hat geschrieben:
Die Remy 7615p würde ich nie für home defence nehmen, da die .223 in geschlossenen Räumen ein enormes Risiko für einen selbst bzw. unbeteiligte Dritte darstellt.
Außerdem ist die Mannstoppwirkung auch nicht berauschend - die fährt einfach durch...

.223 hat weniger Penetration als eine 45colt oder 44 magnum. Sie hat sogar weniger Penetration als so manche 9mm in Fleisch und Hartzielen. Sie neigt sehr stark zum zerlegen, dadurch gibt sie die Energie rasch ab.
Da wollts wer genau wissen wie es mit Penetration in Gipskartonwänden ausschaut:
http://how-i-did-it.org/drywall/index.html
Ergebnis: Die meisten .223er haben sich zerlegt und in der dritten Wand sind nur mehr Fragmente angekommen.
Sogar .380 hat mehr durchschlagen als manche .223er. 00er Buck zum Vergleich sind durch alle 3 Wände problemlos durch.
Hier sieht man aber auch den Einfluss der Munitionssorte:
Hornady TAP 55-grain penetrated penetrated penetrated
Hornady 60-grain TAP penetrated penetrated, two pieces fragments, some penetration
Beides .223... beides Hohlspitz. FMJ, insbesondere mit Stahlmantel hätte vermutlich eine tendenziell noch höhere Durchschlagskraft.
Wie schon dargestellt kann man aber durch geeignete Geschossgesigns die Durchschlagskraft anderer Kaliber stark reduzieren ohne dabei die Wirkung auf ungeschützte Ziele zu verringern. Auch hier sind -wie schon bei Flintlaufgeschossen beschrieben- Geschosse das Mittel der Wahl welche durch ihre Konstruktion stark dazu neigen sich zu zerlegen bzw. zu fragmentieren.
Als Beispiel hier eine exotische Pistolenpatrone mit einem Kartäschen-Geschoss das eine hohe Mannstoppwirkung an ungeschützten Zielen hat aber nur eine sehr geringe Durchschlagskraft.

Aber keine Ahnung wo man so etwas kaufen kann
Ich dachte, es wird schon einen Grund haben warum Gewehrkaliber auf Indoor Ständen verboten sind und die Kugelfänge für Gewehre ganz anders aufgebaut sind als für Kurzwaffen.
Man muss hier unterscheiden zwischen der Durchschlagskraft und der Fähigkeit eines Geschosses eine massive, harte, feste Oberfläche zu beschädigen.
Für die Durchschlagskraft ist auch maßgeblich ob das Geschoss unter der Extremen mechanischen Belastung beim Einschlag seine Form beibehalten kann. Für die Beschädigung einer Oberfläche ist eher relevant wie hoch die Flächenbelastung der Oberfläche maximal ist. Das ist zu wesentlichen Teilen abhängig von der Festigkeit des Geschosses aber auch von der Geschwindigkeit und dem Impuls pro Querschnitt.
Büchsengeschosse sind wesentlich schneller als Kurzwaffenpatronen, das Kaliber ist tendenziell Kleiner. Damit ist die Flächenbelastung der Oberfläche wesentlich größer.
Grundsätzlich macht es auch wenig Sinn einen Kugelfang nur für "weiche" Geschosse auszulegen, der sollte schon auch FMJ aushalten.