zur info:
ProLegal-Website hat geschrieben:
Armatix und Anschütz geben Zusammenarbeit bekannt
Sicherheit oder rein wirtschaftliche Interessen?
20. August 2010 11:44
Die Firmen Anschütz und Armatix wollen angeblich besonders sichere Waffen herstellen..
Erreichen will man dies durch die Kombination eines Funksenders mit einem Sicherungsteil in der Waffe. Der Funksender wird dabei in Form einer Uhr getragen und gibt, abhängig von der Programmierung, die Waffe wiederum nur unter bestimmten Voraussetzungen zum Schuß frei.
Bestimmte Voraussetzungen bedeuten hinsichtlich der Jagd, dass Menschen und Hunde mit einer Art Chip ausgerüstet werden sollen, welcher angeblich eine versehentliche Schussabgabe in Richtung der so "Beschützten" verhindern soll. Betrachtet man dies beispielsweise seitens der Schwarzwildbejagung ist sicher jedem Jäger bewusst, wie praxisfremd und gefährlich ein solches System wäre. Sollte ein solches tatsächlich funktionieren, was man ruhig bezweifeln darf, wäre ein gezielte Schussabgabe auf ein vom Hund gestelltes, annehmendes Stück Schwarzwild unmöglich weil der Hund sich in der Nähe befindet.
In schiesssportlicher Hinsicht bedeutet das die Schiessstände durch einen Verkauf dieses Pseudosicherheitssystems dahingehend nachzurüsten, damit eine Schussabgabe nur bei genauer Ausrichtung auf das Ziel möglich sein soll.
Nach eigenem Bekunden möchte damit die Firma Anschütz politischen Einfluß nehmen, um das Mindestalter für die Erlaubnis mit Kleinkaliber schießen zu dürfen auf zehn Jahre herabzusetzen und damit den Schießsport zu fördern.
Auch wenn wir uns hiermit auf den ersten Blick unbeliebt machen, lehnen wir diese angebliche Sicherung ganz entschieden ab. Technische Sicherungen dieser Art gaukeln nur eine vermeintliche Sicherheit vor, die trotzdem mit dem richtigen Handeln umgesetzt werden müssen. Technik kann funktionieren, aber auch defekt sein. Insbesondere bei elektronischen Geräten ist dies gerne einmal der Fall, was uns die allgemeine Lebenserfahrung lehrt. Gerade bei Schußwaffen führt daher kein Weg an der genauesten Einhaltung der Sicherheitsvorschriften vorbei.
Welcher Jugendwart möchte sich schon der Frage stellen ob es jetzt seine Unachtsamkeit, oder aber ein technischer Defekt war, der zu einem Unfall durch ungewollte Schussauslösung geführt hat.
Im Gegenbeispiel möchte ich mir als Jäger nicht vorstellen, dass beispielsweise meine Waffe auf der Nachsuche just in dem Moment rot aufleuchtet und mich vor einer Fehlfunktion warnt, in dem ich mich dem gesuchten Stück Schwarzwild gegenüber sehe.
Da Waffen zuallererst mechanische Geräte aus Eisen und Stahl sind, können wir uns kaum eine Schusswaffe vorstellen, die nicht schnell und leicht dieser Sicherung beraubt oder manipuliert und dann wieder beliebig verwendet werden kann. Wirkliche Sicherheit kann nur durch gut ausgebildete zuverlässige Legalwaffenbesitzer erreicht werden. Die einzige wirkliche Sicherung sitzt eben unverzichtbar zwischen den Schultern des Waffenbesitzers.
Warum lehnen wir dann diese technische Neuerung noch ab, schaden wird sie doch wohl nicht?
Doch, denn diese technische Neuerung bringt keine zusätzliche Sicherheit, schränkt den Kreis der Waffenbesitzer aber durch die finanzielle Leistungsfähigkeit enorm ein bzw. dezimiert diesen. Seitens unserer hoplophoben Gegner wird immer wieder behauptet Waffenbesitzer seien sehr wohlhabend und konservativ. Doch dies stimmt nicht. Viele unserer Schützenfreunde, Jagdgenossen oder Sammler können sich ihre Passion und ihr Hobby nur durch erheblichen Verzicht auf anderes leisten. Jede weitere unnötige Verteuerung lehnen wir deshalb ganz entschieden ab, sei es die willkürliche Einführung einer Waffenbesitzsteuer oder eben die aus unserer Sicht sinnlose, geldschneidende Einführung von elektronischen Sicherungssystemen. Tödlich sind die so gesicherten Waffen immer noch, wenn der Besitzer es will oder wenn er nicht aufpasst.
Im übrigen: Die meisten Straftaten werden mit völlig anderen, alltagstauglichen Gerätschaften begangen, den Küchenmessern. Vielleicht fällt Firmen wie Armartix ja aber auch dazu bald eine ähnliche Lösung ein, mit der sich zwar die Sicherheit nicht oder nicht wesentlich, der eigene Gewinn aber maximal erhöhen lässt.
quelle:
http://www.pro-legal.de/index.php/2010/ ... #more-1658