rhodium hat geschrieben: ↑So 22. Mär 2020, 00:00
Können wir wieder zum Thema zurück kommen...
Abseits der Gesundheitsthematik interessiert mich vor allem mein Job und das Zinsniveau in den nächsten Jahren. Wie sehen bei letzterem die Prognosen aus?
Das Zinsniveau wird steigen. Die EZB hätte sowieso auch ohne Corona Krise vorgehabt das Inflationsziel zu steigern (gesprochen wurde schon von 4%) und mehr Negativzinsen auf Guthaben/Einlagen einzuheben.
https://www.dasinvestment.com/geldpolit ... tionsziel/
Da jetzt wieder zig Billionen Euro Programme von fast allen Zentralbanken aufgelegt werden und Staatsschulden steigen, wird es vermutlich aber langfristig nicht bei ~4% bleiben. Kreditzinsen, Produktionskosten und Produktpreise werden steigen auch weil es bald weniger lieferbar gibt, wenn die Krise länger dauert. Immobilienpreise (Privat und Gewerblich) werden aber fallen weil Kredite nicht mehr bedient werden können.
Die Aktienkurse der AGs wo zugeliefert wird werden mehr fallen und Banken senken aufgrund der Bewertungen die Kreditlinien der großen Unternehmen => es wird weniger vorfinanziert produziert => weniger Jobs, mehr Arbeitslose.
Die Zulieferindustrie wird es sehr hart treffen, weil Banken hier dann auch keine Kredite mehr vergeben, wenn der Auftragsstand sinkt und nichts mehr nachkommt.
Zig Tausend Einzel- und Kleinunternehmen (u.A. Restaurants) haben jetzt schon das Problem, das sie gar nichts verkaufen dürfen, außer sie haben einen Online-Shop für ihre Produkte oder Dienstleistungen.
Meine Prognose: Wenn diese Situation noch länger als 2-3 Monate dauert gibt es in Österreich ~600000-800000 "unzufriedene" Arbeitslose...