Miguel hat geschrieben: ↑So 7. Jul 2019, 17:45
wo ich den Pulverfüller gegen ein Redding 3BR Universal getauscht habe. Matritzen für 10mm habe ich die Hartmetall von RCBS und den Lee Factory Crimp.
Redding ist sehr gut, damit kannst du verlässlich und wiederholgenau sehr präzise die Pulvermenge dosieren.
RCBS ist auch gut, jedoch habe ich zur FC Matrize von Lee ein höchst reserviertes Verhältnis. Ich halte die Technik die dahinter steht für kontraproduktiv und daher entbehrlich. Andere schwören darauf. Genaueres kann ich dir bei bedarf schreiben. Die meisten User hier kennen meine Meinung dazu.
Zum Messen habe ich so ein chinesisches Produkt um ca. € 50,-. QL hab ich mir auch besorgt bin aber noch Anfänger damit.
was meinst du mit messen??? Wenn du wiegen meinst, schreib das bitte so, da es sonst zu Missverständnissen kommen könnte. Zum Messen der Längen, DM etc. reicht der billige digitale Messschieber vom Hofer um €9,99.
es reicht wenn du einen Wert wiederholgenau reproduzieren kannst, das muss nicht zwingend dem gültigen Norm-Maß entsprechen.
Was mir bis jetzt nicht so klar ist: Wenn ein Geschoss (das Geschoss nicht die COL) die gleiche Länge, das gleiche Gewicht hat und ich dann die empfohlene COL einhalte, müsste es doch egal sein um welches Geschoss es sich handelt, weil ja das Volumen gleich ist, oder?
Nein! Es muss schon auch die Geschossbauart berücksichtigt werden. In ihren Maßen absolut identische Geschosse, das eine jedoch ein Bleigeschoss, das zweite ein galvanisch beschichtetes Bleigeschoss (z.B. LOS), das dritte ein kunststoffbeschichtetes (z.B. ARES) und das vierte ein (Kupfer bzw. Tombak-)Mantelgeschoss (z.B. Hornady) verlangen jedes für sich eine andere Pulvermenge, will man damit identische ballistische Daten erreichen. Wobei anzumerken ist, dass zw. galvanisierten und kunststoffbeschichteten Geschosse meist kaum ein Unterschied entsteht.
Ist so ein billiges Messgerät völliger Mist oder kann es sein dass die Ladungen so stark variieren.
Ich nehme an du meinst die Pulverwaage.
Kommt drauf an was du an Präzision herauskitzeln willst und wie geduldig du dabei bist.
Meine persönliche Erfahrung ist: Alle Digitalwaagen, die du unter €150,- bekommst stellen sich früher oder später als unbrauchbar heraus. Stichwort Chinaschrott. Einzige Ausnahme bildet dabei die kleine Taschenwaage von Kern & Sohn, die schon unter €100,- zu bekommen ist.
Da du schon einen Redding Pulverfüller hast, wäre es eigentlich Perlen vor die Säue werfen wenn du dich jetzt mit einer billigen Chinawaage zufrieden gibst. Damit machst du den Präzisionsvorteil den dein Pulverfüller liefert wieder zunichte.
Daher meine Empfehlung: Digitalwaage von Kern & Sohn, Modell PCB 250-2. Nachdem du Langwaffenmunition auch laden willst, bist du damit für viele Jahre perfekt aufgestellt. Kostenpunkt um die € 300,- dafür wiegt sie aber reproduzierbar auf 0,03gr genau. Wichtig ist sich das von Kern empfohlene Justiergewicht 200g Klasse F1 dazuzukaufen.
Willst du aber "stromlos" wiegen, ist eine Balkenwaage in Verbindung mit einem Trickler die günstige aber viel Geduld fordernde Alternative.
Weitere Frage: Wenn ich bei der max. angegebenen Ladung, also hier 6,6gr, noch immer "zu langsam" bin, komm ich mit dem Pulver nicht weiter bzw. mehr laden ist dann ja gefährlich, oder?
Natürlich kann es sein, dass du mit deiner Ladung schon an der empfohlenen max.-Grenze bist ohne die gewünschte V0 erreicht zu haben. Dann weitermachen würde den max. zulässigen Gasdruck übersteigen und somit nicht mehr zuverlässig sicher sein.
Klarerweise wird es bei einer Überschreitung von 100 bar noch zu keiner Waffensprengung kommen. Eine Waffe hält dahingehend schon einiges aus, aber halten sollte man sich dennoch unbedingt an die offiziellen Vorgaben.
Gezielte Überschreitungen kommen vor, werden auch von manchen gemacht, insgesamt ist das aber kein Thema für Anfänger.