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Geschoss falsch rum gesetzt

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cobaltbomb
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von cobaltbomb » So 26. Sep 2010, 18:49

das mit den patronne falsch herum laden war in WWI um die grabenschilder der gegner zu beschiessen.

wenn eine solche falsch herum geladenen patron auftrifft, dann platzten am hinteren ende des grabenschildes stahlpartikel ab, die den dahinter verletzen
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Old Sam » So 26. Sep 2010, 20:35

es gibt ja auch so Quetschkopf Granaten/Munition/ die einen Panzer nicht zerstören aber auf der Hinterseite der Panzerung Splitter ablösen die dann die Besatzung schwer verletzen.

das ist klassischerweise hartkern-muni mit urankern.

Hier muß ich mgritsch widersprechen, gemeint sind damit wirklich Quetschkopfgranaten.

Die gibts wirklich, auch das ÖBH hatte sie mit der R-Pak im Programm
http://de.wikipedia.org/wiki/Quetschkopfgranate" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von mgritsch » Mo 27. Sep 2010, 12:25

Old Sam hat geschrieben:es gibt ja auch so Quetschkopf Granaten/Munition/ die einen Panzer nicht zerstören aber auf der Hinterseite der Panzerung Splitter ablösen die dann die Besatzung schwer verletzen.

das ist klassischerweise hartkern-muni mit urankern.

Hier muß ich mgritsch widersprechen, gemeint sind damit wirklich Quetschkopfgranaten.

Die gibts wirklich, auch das ÖBH hatte sie mit der R-Pak im Programm
http://de.wikipedia.org/wiki/Quetschkopfgranate" onclick="window.open(this.href);return false;
ok, aber da reden wir nicht von patronen a la 8x57 IS die der gemeine schütze im graben verschoss
und der effekt kommt nicht von der flachen form a la geschossheck, sondern davon dass da eine sprengladung als payload drauf sitzt:
"Als Quetschkopf wird Munition bezeichnet, die beim Auftreffen auf das Ziel Plastiksprengstoff verteilt (breitgequetscht) und erst dann zündet. Dies führt zu einer großflächigen Druckwirkung auf das Ziel."

so gesehen passt das schon, die ausgangsfrage warum man (ein soldat im felde) ein geschoss verkehrt rum setzen sollte ist mit: "soll splitter von einer panzerung ablösen" nicht zu beantworten. das konnte damit jedenfalls sicher nicht erreicht werden.

lg
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von cobaltbomb » Mo 27. Sep 2010, 20:21

außerdem wurde über die umgedrehten Geschosse gesprochen und die besondere Wirkung auf ein Grabenschild. Der britische Autor und Historiker Peter Arthur Barton spricht über diese Theorie und ihr meintet sicherlich diese http://www.youtube.com/watch?v=7M0OVmqSaQE" onclick="window.open(this.href);return false; Doku. In 4:40 zeigt der Historiker eine dieser gefundenen Patronen.
Meiner Meinung nach wäre es möglich, das man mit diesen umgedrehten Geschossen eine höhere Wirkung erzielt, zumindest auf kurzen Distanzen und die Gräben lagen meistens nicht weit voneinander entfernt. Auf längere Distanzen würde das Geschoss taumeln und auch zuviel Energie abbauen.
ich sammle zwar keine Patronen habe aber vor einigen Jahren bei einem Tauschgeschäft einige 8x57 Patronen dazu bekommen, und da waren auch 3 Stück mit umgedrehtem Geschoss dabei. Bodenstempel haben die 16 und 17.
Stachel Draht durch schießen halte ich für Quatsch, ich denke die haben schlichtweg auf den Feind geschossen um schwerere Verletzungen zu verursachen.
Gruß
siehe doku
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Old Sam » Mo 27. Sep 2010, 22:27

Hab die Doku gesehen kanns aber nicht so recht glauben. Warum soll die Wucht des Aufpralls größer sein wenn ich das Geschoß umdrehe?
Wär mal was für einen Feldversuch.
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Charles » Di 28. Sep 2010, 00:52

Old Sam hat geschrieben:Hab die Doku gesehen kanns aber nicht so recht glauben. Warum soll die Wucht des Aufpralls größer sein wenn ich das Geschoß umdrehe?
Wär mal was für einen Feldversuch.

Feldversuch? :o

Wer erklärt sich bereit, Geschosse verkehrt zu laden und sie zu verschießen? Ich nicht. Und sogar mein eigentlich um ein Abenteuer nie verlegenes alter Herr auch nicht, hab ihn grad gefragt. :think:


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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von mgritsch » Di 28. Sep 2010, 09:24

cobaltbomb hat geschrieben:
Stachel Draht durch schießen halte ich für Quatsch, ich denke die haben schlichtweg auf den Feind geschossen um schwerere Verletzungen zu verursachen.
Gruß
jup, genau meine meinung.
wobei das mit dem stacheldraht, da gabs sogar wieder ganz andere konstrukte:
http://detection.conceptforum.net/trouv ... -t3293.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von mgritsch » Di 28. Sep 2010, 10:06

Charles hat geschrieben:Feldversuch? :o
Wer erklärt sich bereit, Geschosse verkehrt zu laden und sie zu verschießen? Ich nicht. Und sogar mein eigentlich um ein Abenteuer nie verlegenes alter Herr auch nicht, hab ihn grad gefragt. :think:
naja so schlimm kann das nicht sein. ist nur die frage wieviel brennraumvolumen man verliert und was dann noch eine sichere pulvermenge ist.
maggo scheint das ja regelmäßig als feuerform-methode zu verwenden.
schlüssellöcher kann man aber sicher auch anders produzieren.

lg
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von sandman » Fr 1. Okt 2010, 16:42

Ich glaube eher, dass es sich um selbstgemachte TM Geschoße handelte, sprich dass die Spitze weggefeilt wurde und damit "Dum-Dum" Geschoße gemacht wurden, die ja bekanntlicher Weise auch bei einem Streifschuss sofort töten.

Dieses Gerücht grassiert bis zum heutigen Tage bei Rekruten, die diesen Geschichten andächtig lauschen. Im Grabenkrieg war den Soldaten die Genfer Konvention oder Haager Landkriegsordnung ziemlich egal. Sie wollte einfach, dass der Gegenüber möglichst effizient umfällt und dadurch haben sie halt zu allen Mitteln gegriffen.

Dass Geschoße an der Front verkehrt rum gesetzt wurden kann nur Unsinn sein.

Grüße

Sandman
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von alfacorse » Fr 1. Okt 2010, 22:16

Old Sam hat geschrieben:Hab die Doku gesehen kanns aber nicht so recht glauben. Warum soll die Wucht des Aufpralls größer sein wenn ich das Geschoß umdrehe?
Wär mal was für einen Feldversuch.
...weil dem Geschoss die Knautschzone zum "Bremsen" fehlt! Die Energie uebertraegt sich schneller aufs Ziel - youtube unter Kurzzeit Mehl! Bei der Deformation der vergleichsweise weichen Spitze geht viel Energie verloren, wobei die abgeloesten Splitter weit weg von lethal sind!

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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Maggo » Sa 2. Okt 2010, 05:28

sandman hat geschrieben:Ich glaube eher, dass es sich um selbstgemachte TM Geschoße handelte, sprich dass die Spitze weggefeilt wurde und damit "Dum-Dum" Geschoße gemacht wurden, die ja bekanntlicher Weise auch bei einem Streifschuss sofort töten.

Dass Geschoße an der Front verkehrt rum gesetzt wurden kann nur Unsinn sein.

Nun ja,so abwegig ist es ja nicht,wenn die in der Lage waren Geschossspitzen abzufeilen sollte es überhaupt kein Problem sein das Geschoss einfach umzudrehen.Zumal das Geschoss abfeilen mehr an Arbeit bedeuten würde als das Geschoss zu Lockern,Herauszuziehen und dann umzudrehen....
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von mgritsch » Sa 2. Okt 2010, 13:41

Maggo hat geschrieben:Nun ja,so abwegig ist es ja nicht,wenn die in der Lage waren Geschossspitzen abzufeilen sollte es überhaupt kein Problem sein das Geschoss einfach umzudrehen.Zumal das Geschoss abfeilen mehr an Arbeit bedeuten würde als das Geschoss zu Lockern,Herauszuziehen und dann umzudrehen....
mach's mir doch mal vor!
vor allem zumal militärpatronen zumeist einen ganz schön heftigen crimp haben.
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Charles » So 3. Okt 2010, 15:25

mgritsch hat geschrieben:
Maggo hat geschrieben:Nun ja,so abwegig ist es ja nicht,wenn die in der Lage waren Geschossspitzen abzufeilen sollte es überhaupt kein Problem sein das Geschoss einfach umzudrehen.Zumal das Geschoss abfeilen mehr an Arbeit bedeuten würde als das Geschoss zu Lockern,Herauszuziehen und dann umzudrehen....
mach's mir doch mal vor!
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Ich bin zwar nicht Maggo, aber es geht ganz easy nur mit der Hand:

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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von mgritsch » So 3. Okt 2010, 15:55

Charles hat geschrieben:
mgritsch hat geschrieben: Ich bin zwar nicht Maggo, aber es geht ganz easy nur mit der Hand
Der neugierige und alles ausprobierende Charles
brutaler kerl, dir geb ich lieber nicht die hand :)

ne ernsthaft, ich hab mich anno dazumals mal an einer 7,62x51nato versucht (ja, damals beim bundesheer...) und hab es nicht geschafft. das geschoss sass bei weitem zu fest um es von hand rauszubekommen.

p.s.: was ist das für ein kaliber?
p.p.s: sehe ich das richtig, der hals ist schon etwas verbeult worden bei der aktion, oder?
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Re: Geschoss falsch rum gesetzt

Beitrag von Charles » So 3. Okt 2010, 16:05

Ja, ist etwas verbeult durch die leichte hin und her schieberei des Geschoßes beim Rausziehversuch.

Jetzt sitzt das Geschoß ganz fest in der Hülse mit Hilfe des Matrizensatzes, ist also ready zum verballern 8-)

Interessante Form hat das Pulver, stimmts?

Hurra, wieder ein Rätselratespiel! :D
Was ist das für eine Patrone? Ist übrigens 89 Jahre alt laut Bodenstempel der Hülse.

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