angryscientist hat geschrieben: ↑Fr 5. Nov 2021, 09:04
Hoi,
So. Gestern habe ich ganz wichtig meine Lyman Brass Smith 8 Presse für .308 aufgestellt, und schon hätte ich ein paar Fragen an die erfahreneren Reloader unter uns.
- Ich habe testweise mal eine Hülse vollkalibriert und eine Hülse (nur) halskalibriert. Und dann habe ich festgestellt, dass die überhaupt nicht kalibrierten Hülsen (ein mal aus meinem Gewehr verschossen) genauso leicht in den Lauf gehen wie die FL/NK kalibrierten Hülsen. Also, what gives? Warum kalibriere ich dann überhaupt? Ist es weil ansonsten die Geschosse nicht fest genug sitzen?
- Meinen Dillon Hartmetallmatrizen für 9mm haben einen Feststellring, den man mit einem 1" Schlüssel anziehen kann, damit die Matrize bombenfest sitzt. Meine Redding Matrizen für .308 haben jedoch nur einen Ring, den man mit der Hand fest ziehen und dann mit einer Inbusschraube an der Matrize fixieren muss. Das Problem ist, wenn ich den Ring nur mit der Hand anziehe und dann fixiere, kann sich nachher die Matrize samt Ring nach oben ausschrauben. Gibt es irgendeinen Trick #17, dass die Matrize nachher sich nicht mehr bewegt?
- Was fette ich bei der NK Kalibrierung ein? Den Hals? Innen? Außen? Gar nichts?
- Falls man den Hals fettet, wie reinigt ihr die Hülsen nachher wieder? Laut Handbuch sollte man das nach dem Kalibrieren/Entzündern auf jeden Fall tun. Tumbelt ihr alle Hülsen wieder? ..das erscheint mir etwas overkill..
Danke & Gruß!
Hoi hoi und willkommen im Club,
Ad 1: Wenn du immer aus dem gleichen Gewehr schießt haben sich die Hülsen quasi an dein Lager angepasst (Beim Schuss dehnt sich das Messing und lidert sich an, nach dem Abkühlen zieht es sich eine Spur weit zusammen, also quasi ein perfekter Abdruck deines Patronenlagers). Hier liegt aber auch die Krux begraben: wenn das Lager nicht ideal ist kann es sein das die Hülse nicht mehr uniform ist (mindestmaß hat es sowieso nachher keines mehr, logo). Das Vollkalibrieren ist gedacht damit die Hülsen wieder auf ein Mindesteinheitsmaß kommen um in andere Lager reinzukommen.
Präzischützen kalibrieren z.B. nur den Hülsenhals wenn die Patrone immer aus der gleichen Kanone kommt.
Und das kalibrieren bringt einen einheitlichen Ausziehwiderstand für das Geschoss beim Schuss weils uniform wird.
Ad 2: Kann ich nichts beisteuern, verwende keinen der beiden Hersteller
Ad 3: Alles was du kannst und immer mehr als notwendig!
. Die Anzahl an Aufweiterdorne die ich schon aus manchen Hülsen rausgesägt habe hat mich gelehrt: überall wo die Matrize Kontakt hat, kommt Flutschi drauf. Kleiner Tipp am Rande: Kauf dir nen Matrizenretter just in case. Kostet nicht viel und spart viel Frust, besonders am Anfang (oder du schaust dir ein Video an wie das ding funktioniert und hast das Werkzeug dafür eh daheim).
Ad 4: Das ist eine Glaubensfrage. Manche Tumblen gerne und viel, sprich vorm kalibrieren, nach dem kalibrieren und ich hab schon von welchen gehört welche die fertigen Murmeln auch noch mal tumblen damit sie schön glänzen.
Ich bin eher auf der faulen Seite. Zündi raus + kalibieren, tumblen und wiederladen. Ich verwende zum Fetten eine mischung aus Wollwachs und Isopropanol (Ballistol war auch mal in verwendung und hat funktioniert, schmiert mir nur zu lange) und wische nur außen den Überschuss weg. Das drinnen darf bleiben und mitfliegen. Hätte bis dato noch keine Nachteile entdeckt.
Ich baue aber auch keine Hyperultrasuperpräzimunition. Weniger als der Steuermann streut sie allemal
Disclaimer: Dies ist meine Meinung/Handhabe und nicht die absolute Wahrheit. Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit/Wahrheit/Weltherrschaft. Vielleicht bin ich nur ein kleiner Gnom, der in seiner Baumhöhle hockt und nen ISDN- Anschluss hat. Wer weiß?