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Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom Fach

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Charles
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Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom Fach

Beitrag von Charles » Mo 2. Jan 2012, 19:57

Ich muß an einem Messingteil eine abgeriebene, gerundete Kante Material auftragen, damit nach Bearbeitung und sauberem Finish wieder eine scharfe Kante gegeben ist.

Meine Frage:
Ich muß ca. 1-2mm Material auf der gerundeten Ecke auftragen, was für ein Lot käme da in Frage? Es muß ein Lot mit einer niedrigeren Schmelztemperatur als Messing sein, da das zu belötende Teil ein bisserl zierlich ist, das darf nicht allzu teigig werden beim Löten. Zwischen teigig und schmelzen ist ein verdammt schmaler Grat...
Und: Das Lot sollte doch etwas härter sein, da ansonsten die Kante wieder schnell abgerundet bzw. abgenudelt wird.


Vielen Dank im voraus!

Charles

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Garreth81 » Mo 2. Jan 2012, 20:37

Wennst es lötest wird's wieder abbrechen wenn der Teil (stark) belastet wird. Wird möglicherweise
nicht mal die Bearbeitung nach dem löten aushalten. Achtung wenn's teigig wird befinden wir uns definitionsmässig schon beim Schweißen! Zum lückenfüllen geht's aber das was du vorhast mit nachträglicher Bearbeitung ist vielleicht möglich aber eine Gratwanderung. Wenn ein mißerfolg nicht zu schlimm für dich ist würde ichs mit einem messinglot probieren und vieeeeel Flußmittel!
So wie die Igel liebe machen ---------> ganz Vorsichtig
Kommt auch auf die Größe des Werkstücks an je kleiner desto vorsichtiger und desto weicher die Flamme
LG
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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Charles » Mo 2. Jan 2012, 21:16

Das ist mir klar! Aber es gibt vielleicht ein Spezial-Lot für solche Anwendungen...

Am besten ein Lot, das nicht allzuviel verläuft und dabei eine super Verbindung mit dem Untergrund eingeht bei Temperaturen 200°C unterhalb des Schmelzpunkts von Messing... *träum*

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Garreth81 » Mo 2. Jan 2012, 21:25

:lol:
Am besten in ein Fachgeschäft gehen und fragen gibt ziemlich viele verschiedene Lote.
Bin nicht mehr am laufenden seit ich Sparte gewechselt habe...
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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Charles » Mo 2. Jan 2012, 21:31

In welches "Fachgeschäft" sollte ich hingehen bezüglich der Lote? :think:

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Garreth81 » Mo 2. Jan 2012, 21:50

In Wien würd ich zu den zwei Rittern gehen da hat's früher Lote gegeben(puh weis gar nicht ob das noch gibt. Kann aber mal aktuell nachfragen schick dir morgen PM oder besser werde es posten falls es noch wen interessiert
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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von heimwerker » Di 3. Jan 2012, 11:58

Charles hat geschrieben:Ich muß an einem Messingteil eine abgeriebene, gerundete Kante Material auftragen, damit nach Bearbeitung und sauberem Finish wieder eine scharfe Kante gegeben ist.

Meine Frage:
Ich muß ca. 1-2mm Material auf der gerundeten Ecke auftragen, was für ein Lot käme da in Frage? Es muß ein Lot mit einer niedrigeren Schmelztemperatur als Messing sein, da das zu belötende Teil ein bisserl zierlich ist, das darf nicht allzu teigig werden beim Löten. Zwischen teigig und schmelzen ist ein verdammt schmaler Grat...
Und: Das Lot sollte doch etwas härter sein, da ansonsten die Kante wieder schnell abgerundet bzw. abgenudelt wird.


Vielen Dank im voraus!

Charles

Es kommt auf die Stärke der mechanischen Belastung dieser Kante an und ob Scherkräfte darauf einwirken.
Wenn die Scherkraft nicht allzu groß ist, würde ich an Deiner Stelle die Kante abfeilen, ein Stück Messing mit ein wenig Übermaß herstellen, beide Teile dünn verzinnen, zusammenfügen, wenn das Teil nicht sehr groß ist mit einem Elektrolötkolben verlöten und nach dem Abkühlen das Übermaß abfeilen.
Ist die Scherkraft groß, dann käme nur eine Hartlötung mit Silber- oder Messinglot in Frage.
Kante des Gegenstandes wieder wie vor zurechtfeilen, eine Ersatzkante herstellen, beide Lötflächen mit Flußmittel bestreichen, ein kleines Lotstück auf die Fuge legen, mit einer Gasflamme erhitzen bis das Lot in die Fuge gesaugt wird.
Wenn die Farbe des Silberlotes stört, dann könnte man nur Messinglot nehmen. Das ist allerdings dann nicht mehr ganz so einfach, weil durch die erforderliche höhere Temperatur der Lötvorgang (Verzunderungs- und Verformungsgefahr) bei einer Gasflamme fast nicht mehr kontrolliert werden kann. Lösbar wäre das Problem mit einem Muffelofen. Teile wie beim Silberlot herrichten, mit Härtefolie (verhindert die Verzunderung durch den Sauerstoff) gut verpacken und Temperatur am Ofen auf den Schmelzpunkt des Messinglotes einstellen.

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Charles » Di 3. Jan 2012, 15:44

Hallo Heimwerker,

vielen Dank für Dein Post!

Ich habe ohnehin vorgehabt, sollte die Auflöterei mit dem Lot in die Hose gehen, dem Werkstück tüchtig Material abzunehmen und neues angepasstes Messingmaterial mit Silberlot aufzulöten. Das ist aber natürlich die arbeitsintensivste Variante.

Wenn ich eine gescheite Fräsmaschine hätte, hätte ich mir einfach das Teil nachgefräst, auch wenn 20 Stunden draufgehen, mir wurscht.

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Di 3. Jan 2012, 16:46

Charles hat geschrieben:Hallo Heimwerker,

vielen Dank für Dein Post!

Ich habe ohnehin vorgehabt, sollte die Auflöterei mit dem Lot in die Hose gehen, dem Werkstück tüchtig Material abzunehmen und neues angepasstes Messingmaterial mit Silberlot aufzulöten. Das ist aber natürlich die arbeitsintensivste Variante.

Wenn ich eine gescheite Fräsmaschine hätte, hätte ich mir einfach das Teil nachgefräst, auch wenn 20 Stunden draufgehen, mir wurscht.


Ich bin auch kein Lötmeister - ich klebe lieber.
Schau dir mal das an: http://www.jbweld.de/

http://www.das-angebot-der-woche.de/jbweld/frame/04/dmain.htm

2K Epoxidharze - besonders auch metallpulververstärkte - haben gewaltige Eigenschaften und Festigkeiten. Die Scherfestigkeit ist um ein vielfaches höher als bei Weichlotverbindungen nur auf Zug sind Klebverbindungen etwas emfindlicher weshalb man Klebverbindungen meist mit Schrauben, Punktschweissen und Nieten kombiniert.
Ing. Michael W. Mayerl - Ing. für Waffentechnik und Maschinenbau
http://www.styriaarms.com
http://www.ior-optik.com
KONTAKT: bitte keine PN sondern per Email an: mayerl@styriaarms.com

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Charles » Di 3. Jan 2012, 17:09

:headslap: Kleben wäre auch eine Möglichkeit, warum bin ich nicht darauf gekommen?

2K-Kleber habe ich noch ein Kilo da vom Glasbogenbau, ist ein Flugzeugbaukonstruktionskleber, der alles mit allem verbindet, und das mit höchster Festigkeit.
Na dann forme ich die Ecken mit dem Kleber und schau dann weiter, wie lange das hält. Ist auf jeden Fall widerstandsfähiger als Messing. Die Optik ist mir ehrlich gesagt wurscht, hauptsache, die UHR funktioniert wieder.

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von heimwerker » Di 3. Jan 2012, 17:55

Charles hat geschrieben::Kleben wäre auch eine Möglichkeit, warum bin ich nicht darauf gekommen?

Natürlich ist das Kleben eine weitere Möglichkeit. Wenn die Kante mechanisch stark belastet ist, würde ich allerdings danch trachten, möglichst viel Stahlstaub in den Kleber einzubringen.
Nachteilig bei Klebungen ist oft nur die thermische Belastbarkeit. Die Festigkeit läßt bei den meisten Produkten ab ca. 60 bis 70 Grad nach. Im Autozubehör gibt es aber auch Metallkitte für den Auspuffbereich, die ein Vielfaches davon aushalten.
Ansonsten könnte man das Teil (wenn es nicht allzu kompliziert geformt ist) sicher auf einer Vertikal-Fräseinrichtung aus widerstandsfähigerem Material als Messing "nachschnitzen".

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von gerry64 » Di 3. Jan 2012, 19:04

Mit WIG auftragschweißen wenns halten soll.
Wg. Lötmittel ist der ein sehr guter Ansprechpartner http://www.zultner.at
Bevor manche Leute Niveau haben, hat Spongebob seinen Führerschein.

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Garreth81 » Di 3. Jan 2012, 21:24

Also bei uns im Betrieb bestellen wir bei einem Großhändler und der liefert erst ab ein paar 100ern Mindestbestellmenge und was ich so aus meinem Bastlerumkreis gehört habe kaufen die alle beim Zgonc. Wennst was drauflötest empfehle ich dir das du aus der Rundung eine rauhe Fläche (Fase) machst. Wegen Kleben schließe ich mich Heimwerker an bezüglich thermischer Belastung. Wenns ein kleiner Teil ist und du geschickt bist, was ich aus deinen Bauprojekten schließe, wollte ich fragen wieso du ihn nicht feilst?
LG
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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von Undertaker » Mi 4. Jan 2012, 08:31

Flüssigmetall (Kaltmetall) wär auch eine Überlegung. Bei Motorblöcken funktionierts und hat sich bewährt........ sogar bei ausgebrochenen Lagerkäfigen......
Bild
..... soll ja günstig werden :mrgreen:
Allerdings halte ich bei Scherbeanspruchung das Ganze nicht wirklich zielführend (Kleben und Löten aber auch nicht)
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Grüße vom Undertaker

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Re: Messing löten - Frage an Löt-Spezialisten und Leute vom

Beitrag von rubylaser694 » Mi 4. Jan 2012, 12:56

www.rexin-loettechnik.de hat viele verschiedene Lote auch für niedrige Temperaturen und für verschiedene Materialien!
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