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Hartverchromte Läufe... Quellen?

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Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Vintageologist » So 21. Aug 2011, 19:06

Nachdem die USA ja nichts mehr in 5.56 oder 7.62 exportieren, gibt es eigentlich in EU irgendeinen ordentlichen Hersteller, der einem hartverchromte Läufe anfertigt?

Danke!
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » So 21. Aug 2011, 19:44

Vintageologist hat geschrieben:Nachdem die USA ja nichts mehr in 5.56 oder 7.62 exportieren, gibt es eigentlich in EU irgendeinen ordentlichen Hersteller, der einem hartverchromte Läufe anfertigt?

Danke!


Für was brauchst unbedingt einen hartverchromten Lauf ?
Unfachmännisch gemacht hat man nur die Gefahr das Chrom abblättert.

Meine Empfehlung: innen wie er ist und geläppt / außen Stainless oder Normalstahl und beschichtet zwecks Korrosionsschutz.
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Vintageologist » Mo 22. Aug 2011, 01:47

Ja, deswegen fragte ich ja nach einem ordentlichen Hersteller. Ein guter, hartverchromter Lauf hält eben auch größere Schussvolumen aus.
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Maggo » Mo 22. Aug 2011, 05:39

Die Chromschicht ist nicht primär als Verschleissschicht sondern als Korrosionsschutzschicht gedacht.
Ich glaub auch kaum das die Chromschicht die Lauflebensdauer erheblich erhöht.
Dafür ist sie auch im Prinzip zu dünn
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Musashi » Mo 22. Aug 2011, 06:46

Momentan bietet kein europ Hersteller /Zusammenschrauber serienmäßig hartverchromte
Läufe. Dabei wird es im technical data package des M4 als eines der zentralen Zuverlässigkeitskriterien beschrieben.
Hartverchromung + 5.56er Lager = Hülsen legen sich weniger im Lager an, Ausziehung erfolgt um eine Spur rascher
und problemloser. Vom Vorteil des Putzens ganz zu schweigen. Der Steyr Lauf war für mich der Grund vom OA15A
auf ein AUG-Z zu wechseln. Steyr - bitte wacht auf und geht mit euren Läufen auf den Ar15 Markt!!
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von kemira » Mo 22. Aug 2011, 09:36

Sag mal, Musashi, was ist jetzt eigentlich genau der Unterschied zwischen einem .223er und einem 5.56x45er Lager?
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von BigBen » Mo 22. Aug 2011, 11:00

Ein MilSpec 5,56x45 Lager ist ein wenig weiter, verdaut dadurch mehr Munition und die Hülse lässt sich leichter ausziehen! Aber ich denke es hat weniger mit 5,56x46 vs. .223 als mit MilSpec vs. Sportlager/Zivil zu tun!

Den Unterschied habe ich selbst erlebt: während mein OA-15 M4 (NICHT Black Label, d.h. eher MilSpec Patronenlager) z.B. spanische Surplus SB/SM 5,56x45 Muni (mit bestandenem CIP .223 Beschuss) problemlos verdaut und anstandslos auswirft, bleibt dieselbe Munition nach dem Abfeuern im Patronenlager eines OA-15 M5 Black Label (engeres Patronenlager) stecken und konnte nur Mithilfe von Werkzeug und Gewalt entfernt werden!
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mo 22. Aug 2011, 12:49

Zu Patronenlagern möchte ich auch was sagen: etwas weiter schadet nicht wie BigBen schon berichtet hat. Gerade bei Verwendung preiswerter Munition.

Und zum ausziehen: ideal ist ein perfekt poliertes Patronenlager. Sowas schmirgelt man am Schluss mit 800 - 1000èr und poliert dann noch nach.
Eine regelmäßige Reinigung darf man aber nie vergessen den Pulverschmauch setzt sich immer an und ist tödlich für eine einwandfreie Funktion.
Bei Pistolen sollte man das Lager alle 500 Schuss "entschmauchen" - dieser Zyklus hat sich bewährt. Auf 1000 Schuss kann man gehen wenn es superglatt ist - nach ca. 5000 - 10.000 Schuss wirds aber etwas rauher und Schmauch sammelt sich wieder verstärkter an und kann bei den üblichen verriegelten Systemen wieder zu Auszieh / Auswurfstörungen etc führen....

Ideal ist noch immer der klassische Masseverschluss ohne Verriegelung - da drückt der Gasdruck jede Hülse raus. Da wirds nur kritisch wenn das Lager so stark verschmaucht ist, dass die Patrone nicht mehr reingedrückt wird :lol:
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von kemira » Mo 22. Aug 2011, 15:32

Kann man theoretisch das Lager eines M5BL auf Milspec-Dimensionen aufreiben und dann polieren, oder is das wenn der Lauf mal fertig is eher schlecht? Und wenns geht, in welcher budgetären Größenordnung bewegen wir uns damit?

Mir persönlich isses zwar wurscht, weil meine Büx läuft auch mit Muni von Santa Baraba (auch wenn die Trefferleistung nicht berühmt ist) und eigentlich jedem Zeugs bis auf Barnaul, aber vielleicht wärs für den einen oder anderen BL-Besitzer ne Überlegung wert, und neugierig bin ich ja sowieso immer auch... :whistle:

Gruß!
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Stefan » Mo 22. Aug 2011, 17:01

mercury hat geschrieben:dachte die BL Reihe hat ein an milspec angelehntes Lager?


classic 20" sowie das M5 haben ein sportlager, ergo enges ziviles lager auf präzi getrimmt
m4 hat ein milspec, ergo auf funktion getrimmt.

beim m4 ist es egal ob BL oder nicht, haben alle das milspec drinnen.

ich habe das ebenso erlebt. sogar alle 3 BL varianten neben einander. das m4 lief noch am ehesten mit mistmuni. nur das AUG verdaute noch mehr. nur bei einer superschlappladung mutierte das AUG zum repetierer - gasdruck vorne umgestellt und es lief ohne probleme. das standen alle OAs schon lange :whistle:

aus der praxis schließe ich eben genau dies, was Vintageologist schrieb und auch sucht. milspec lager ist zuverlässiger als sportliches und hartverchromt ist nochmals zuverlässiger. gilt hier alles für HA, denn da brauchts einfach nicht das letzte quäntchen an präzi, sondern eben an zuverlässigkeit.

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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Vintageologist » Mo 22. Aug 2011, 18:50

Bzgl. Lebensdauer: Chrom ist auch hitzebeständiger als die üblichen Stähle. Dadurch bekommt die Oberfläche auch bei heftigerem Gebrauch weniger ab. Das ist ebenfalls ein Grund für die Verwendung in modernen Gewehren... da durch das hohe Feuervolumen die üblichen Abnutzungserscheinungen noch stärker betont werden.
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Das_Frettchen » Mi 24. Aug 2011, 21:59

Welcher Amerikanische Hersteller bieten hartverchromte Läufe für den Zivielmarkt an?

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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von Vintageologist » Mi 24. Aug 2011, 22:17

Das_Frettchen hat geschrieben:Welcher Amerikanische Hersteller bieten hartverchromte Läufe für den Zivielmarkt an?

Für dich keiner, weil Läufe mit 5.56 und 7.62 NATO Patronenlager nicht mehr exportiert werden dürfen.
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Re: Hartverchromte Läufe... Quellen?

Beitrag von heimwerker » So 16. Okt 2011, 20:52

Hartverchromte Läufe haben nicht nur den Vorteil der einfacheren Pflege.
Diese Oberflächenvergütung weist auch wesentlich bessere Gleiteigenschaften auf als Stahl.
Meine positive Erfahrung machte ich beim Bundesheer. Wir hatten als Funker damals die russische Maschinenpistole.
Bei der war auch im Dauerfeuer die Erwärmung minimal.
Nach dem 3. Scharfschießen gab es nie mehr eine Waffenkontrolle und ich habe sie nie mehr geputzt obwohl ich sie bei ca. 40 Wachdiensten und bei 2 Manövern in Verwendung hatte.
6 Wochen vor dem Abrüsten faßten wir das StG58 aus und die MP mußte abgegeben werden. Einmal trocken durchgewischt und des Lauf war blitzblank. Mein Spieß, dem ich mein Versäumnis eingestand, erklärte mir, daß das auf die Hartverchromung zurückzuführen sei.
Dagegen war das StG58 eine Katastrophe. Am Tag nach dem Ausfassen war ein Kompaßmarsch über 30 km angesetzt.
Putzzeug wurde leider erst 2 Tage später ausgeteilt. Am Tag nach dem Marsch nahmen wir unsere Gewehre aus dem Spind und uns hat fast der Schlag getroffen. Die Gewehre waren bis in die kleinsten Metallteile, nicht nur im Lauf, über und über mit Flugrost bedeckt. Wir mußten die Waffen damals wirklich bis auf die letzte Schraube zerlegen.

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