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Nagant Schaftreparatur

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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tschuttl
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Nagant Schaftreparatur

Beitrag von tschuttl » Di 26. Okt 2010, 20:59

Habe heute einen russischen Nagant, BJ 1952 von einem Kumpel geschenkt bekommen weil er bei ihm nur im Kasten stand und er mit Waffen nichts am Hut hat.
Der Nagant macht einen super Eindruck, ich bin zwar kein Fachmann aber ich schätze dass er vor Jahren einmal überarbeitet wurde.
Nun mein Problem: Der hintere Teil des Schaftes ab Verschluss hat einige tiefe Dellen bzw. leichte Holzausbrüche. Ansonsten ist der Schaft sehr gut. Er ist auch glatt und gut eingeölt. Kann man das irgendwie ausbesser? Zum Ausschleifen sind die Beschädigungen zu tief. Oder gibt es irgendwo neue Schäfte zu kaufen?

Danke für eure Antworten.
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Leonardo
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von Leonardo » Di 26. Okt 2010, 21:53

tschuttl hat geschrieben:Habe heute einen russischen Nagant, BJ 1952 von einem Kumpel geschenkt bekommen weil er bei ihm nur im Kasten stand und er mit Waffen nichts am Hut hat.
Der Nagant macht einen super Eindruck, ich bin zwar kein Fachmann aber ich schätze dass er vor Jahren einmal überarbeitet wurde.
Nun mein Problem: Der hintere Teil des Schaftes ab Verschluss hat einige tiefe Dellen bzw. leichte Holzausbrüche. Ansonsten ist der Schaft sehr gut. Er ist auch glatt und gut eingeölt. Kann man das irgendwie ausbesser? Zum Ausschleifen sind die Beschädigungen zu tief. Oder gibt es irgendwo neue Schäfte zu kaufen?

Danke für eure Antworten.



Wenn die Dellen nicht zu tief sind dann kann man sie mit Wasser und einem Bügeleisen wieder rausziehen. Die Delle nass machen und dann ein feuchtes Baumwolltuch drüberlegen und dann mit dem Bügeleisen auf die Stelle drücken.Temperatur des Bügeleisens nicht zu heiss das du keine Brandstellen bekommst.

Bei Ausbrüchen entweder passendes Holz einpassen und leimen....oder mit Kitt (wobei bei Kitt die Gefahr ist das er wieder rausbricht bei der Schussabgabe wegen der Belastung/Stoßes.

lg Leonardo
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von Maggo » Di 26. Okt 2010, 22:07

Im Internet gibt es einen Händler der M91/30 Schäfte anbietet,die könnte man eventuell kürzen und Anpassen.
Ich würde ihn dennoch so belassen wie er ist,Alte geschundene Waffen haben halt einen Reiz,
Ich mag sie so wie sie sind. ;)
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von tschuttl » Di 26. Okt 2010, 22:12

Maggo hat geschrieben:Im Internet gibt es einen Händler der M91/30 Schäfte anbietet,die könnte man eventuell kürzen und Anpassen.
Ich würde ihn dennoch so belassen wie er ist,Alte geschundene Waffen haben halt einen Reiz,
Ich mag sie so wie sie sind. ;)


Hast sicher recht, ist nur so dass er sonst so schön ist und es mich ein wenig stört. Die Dellen weniger aber die Absplitterungen.
Ich werde es so machen wie Leonardo meint und die Stellen auskitten. Schleifen will ich nicht sonst passt wieder der Rest nicht dazu
Der Vollständigkeit halber suche ich noch einen Putzstock, Bayonett und einige Ladestreifen. Vielleicht verkauft mir jemand etwas.
Danke für die Antworten
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von mgritsch » Di 26. Okt 2010, 22:24

dellen lassen sich mit dampf (egal ob bügeleisen oder direkt über topf mit kochendem wassser) gut entfernen aber nur bis zu einer gewissen tiefe.
ist sie etwas tiefer dann bleibt trotz ausgebeulter delle das holz geknickt und nimmt dort öl stärker auf was zu dunklen flecken führt. wenn sie nicht mehr sichtbar sein sollen kannst du nur mit lack arbeiten.
ist sie sehr tief nutzt das alles nix, die regenerationsfähigkeit des holzes hat ihre grenzen.
mit dem dampf treibst du jedenfalls das öl heftig aus dem holz heraus, neu ölen ist angesagt.

original haben die nagant schäft aber eh kein öl sondern schellack oder so ein ähnliches zeug drauf, das neigt tlw auch zum abblättern. ist er geölt dann wurde daran schon mal gearbeitet.
ich habe meinen auch komplett abgebeizt und geölt, mag ich auch viel lieber vom feeling her. weil er wirklich gut beinander war sieht das jetzt auch extra gut aus.

kitt würde ich bleiben lassen. auch da hast du zwar eine ebene oberfläche hergestellt aber du wirst es immer sehen, es schaut nie wie original aus.

viele stöcke wurden auch im arsenal mit holzeinlagen repariert, aber da solltest du schon tischler-fertigkeiten haben dass sowas einigermaßen brauchbar klappt.

lg
Martin

p.s.: ladestreifen sind überbewertet. nur eine mäßige hilfe beim aufmagazinieren (erst in den ladestreifen fummeln und dann mühsam ins magazin drücken) und technisch nicht erforderlich. wirklich brauchen tust du sie nur beim M95 weil der wird sonst zum einzellader...
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von Leonardo » Di 26. Okt 2010, 22:44

mgritsch hat geschrieben:

viele stöcke wurden auch im arsenal mit holzeinlagen repariert, aber da solltest du schon tischler-fertigkeiten haben dass sowas einigermaßen brauchbar klappt.

lg
Martin

...



Ein Fachmann flickt eine Stelle so sauber aus ...dass man zweimal hinsehen muss um die Stelle zu entdecken...

Ich würde den Schaft auf jeden Fall komplett abschleifen und dann erst flicken und leimen......Danach sauber schleifen bis Körnung 220 .....und dann mehrmals dünn ölen....der wird wie neu....

Beim Ausziehen mit dem Bügeleisen bleibt fast immer eine Stelle die dunkler wird......

lg
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von tschuttl » Di 26. Okt 2010, 23:08

Danke für die Tipps. Morgen werde ich ihn probieren und wenn er halbwegs schießt werde ich den Nagant ausschäften, gut reinigen und einölen und den Schaft einem Kumpel der Tischler ist zum richten geben. So oft werde ich den Russen eh nicht brauchen aber ich freu mich trotzdem über ihn
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von Leonardo » Mi 27. Okt 2010, 06:27

tschuttl hat geschrieben:Danke für die Tipps. Morgen werde ich ihn probieren und wenn er halbwegs schießt werde ich den Nagant ausschäften, gut reinigen und einölen und den Schaft einem Kumpel der Tischler ist zum richten geben. So oft werde ich den Russen eh nicht brauchen aber ich freu mich trotzdem über ihn



Zuerst Ausschäften und gucken ob der Lauf am Schaft aufliegt......denn das ist meistens der Grund warum ein Nagant streut. Und auch gleichzeitig nachsehen ob der Lauf aussen rostig ist....denn der Schaft deckt einiges ab..

Bei der Muni auch keine Surplus verwenden.....damit bringt man nur in den seltesten Fällen ein Top Schussbild zusammen.

lg
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von snakedocter » Mi 27. Okt 2010, 09:36

der könnte helfen:

Kontakt

CDS Ehrenreich GmbH
Holnstein 14
92259 Neukirchen
Telefon: 09663 / 551
Fax: 09663 / 539

Email: CDS.Ehrenreich@asamnet.de
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von mgritsch » Mi 27. Okt 2010, 09:56

Leonardo hat geschrieben:Zuerst Ausschäften und gucken ob der Lauf am Schaft aufliegt......denn das ist meistens der Grund warum ein Nagant streut.


jein. bei den meisten nagants klappert der schaft vorne recht halb-lose um den lauf herum, das mögen sie nicht so gerne, vor allem wenn er dann beim auflegen irgendwie "halb" angedrückt wird. wenn der lauf schwingt prellt das dann nicht reproduizierbar = streuung. das erkennst du auch ohne ausschäften.

meine lösung hab ich von theboxotruth übernommen: "corking". vorne zwischen lauf und vorderschaft ein streifchen korkbelag geklemmt und passt, jetzt sitzt alles stramm und stabil und reproduzierbar. das geht einfach bei gelöstem oberring, ganz ausschäften nicht nötig.

für 90% der nagant ist das der vernünftigste und einfachste weg sie zu "tunen", nur sehr wenige sind mit einem freischwingenden lauf zu brauchbarer leistung zu bringen. dafür waren sie nie ausgelegt.

bei meinen hat es jedenfalls wunderbar funktioniert und es ist immer einen versuch wert - schlimmstenfalls nimmst du das korkstreiferl eben wieder raus und sagst "es woar nix".

Bei der Muni auch keine Surplus verwenden.....damit bringt man nur in den seltesten Fällen ein Top Schussbild zusammen.


auch wieder ein klares jein :)
hatte schon solche und solche.
schlechte surplus -> gießkanne; die letze (gute) surplus (bei wertgarner in der metallkiste gekauft) hält den 10er!
gut, optimierungspotenzial ist da immer noch drin bei der jagd nach den streukreis-millimetern, aber die ist vergleichsweise brauchbar.
mit der billigen barnaul halte ich gerade mal den 9er, soll heißen das es auch nicht-surplus gibt, die nicht besonders schießt.


lg
Martin
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von >Michael< » Mi 27. Okt 2010, 12:30

Beim Korken aufpassen das der Handschutz nicht bricht wenn man den Oberring wieder drüberzieht, bei zuviel Kork muss sich dieser biegen und dann machts ''kracks''.
Viele der Nachkriegsfertigungen sind auch zimelich gut gearbeitet, das heisst das passt kein halber MM Kork mehr drunter. Muss man viel probieren. :)
God smiles on results.

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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von Leonardo » Mi 27. Okt 2010, 16:15

mgritsch hat geschrieben:. das erkennst du auch ohne ausschäften.

lg
Martin



Seitdem ich im Caliber gelesen habe das die vor einem Test eine Waffe ausgeschäftet haben und dabei bemerkt haben das ein Scherzkeks ein 8mm Loch in den Lauf gebohrt hat.....seitdem schäfte ich jede Waffe aus die aus nicht bekannten Händen kommt.....Ausserdem kann man gleich kontrollieren ob es Roststellen gibt....

Kann natürlich ein Fake sein....aber ich lasse es nicht mehr darauf ankommen....

Und Barnaul.......stufe ich schlechter ein als Surplus.. :mrgreen:
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von tschuttl » Mi 27. Okt 2010, 20:27

Er schießt!!
Hab ihn heute probiert. Hatte aber leider nur eine 50 Meter Bahn. Bei der niedersten Visiereinstellung musste ich etwas tiefer halten. Bei 10 Schuss aufgelegt bis auf zwei Ausreißer alle Treffer im 10er, und mit einem Bierdeckel abzudecken. Also ich bin da sehr zufrieden. Die Ausreißer habe ich aus Angst produziert weil ich zuerst bei den Probeschüssen den Nagant nicht richtig gehalten habe und er mir als Dank eine saftige betoniert hat.
Jetzt bin ich überzeugt und lasse nur von einem Kumpel die Ausbrüche ausbessern und den Rest so wie er ist.
Danke für die vielen hilfreichen Antworten.
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von mgritsch » Mi 27. Okt 2010, 23:22

tschuttl hat geschrieben:Er schießt!!
Hab ihn heute probiert. Hatte aber leider nur eine 50 Meter Bahn. Bei der niedersten Visiereinstellung musste ich etwas tiefer halten. Bei 10 Schuss aufgelegt bis auf zwei Ausreißer alle Treffer im 10er, und mit einem Bierdeckel abzudecken. Also ich bin da sehr zufrieden.


gratuliere, das ist doch mal ein anfang!
mit etwas übung und der passenden muni sollte er auf 100m unter 5cm über die offene visierung machen können. da brauchst du dann schon einen kleineren bierdeckel :)
und das beste: der spass daran wir immer mehr!

Die Ausreißer habe ich aus Angst produziert weil ich zuerst bei den Probeschüssen den Nagant nicht richtig gehalten habe und er mir als Dank eine saftige betoniert hat.

naja, der lange ist eh sanft, der hat wenigstens anständig gewicht und so.
in jeder richtung stabile haltung, schön fest an die schulter gepresst, tief und verspannungsfrei (du) aufgelegt am tisch, das hilft!

lg
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Re: Nagant Schaftreparatur

Beitrag von tschuttl » Fr 29. Okt 2010, 16:55

Hallo Martin,

ist ein kurzer,aber passt zu mir, bin auch einer. :D
Ist halt ein bischen gewöhnungsbedürtig aber der Rückstoss macht ja den Spass aus
LG
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