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Lauf Kühlen schädlich?
Lauf Kühlen schädlich?
Habe leider in Googel nichts gefunden:
Auf den Schießständen gibt es Pressluftschläuche um die Läufe zu kühlen. Nun komme ich aus der Technik und habe angst das ich dadurch Spannungsrisse erzeugen könnte, habe ja heißen Stahl den ich schnell innen Abkühle wobei er außen noch heiß ist
Gibt es dazu Literatur das es unschädlich ist oder eine Erklärung das es nicht stört.
Danke für die Antworten
Auf den Schießständen gibt es Pressluftschläuche um die Läufe zu kühlen. Nun komme ich aus der Technik und habe angst das ich dadurch Spannungsrisse erzeugen könnte, habe ja heißen Stahl den ich schnell innen Abkühle wobei er außen noch heiß ist
Gibt es dazu Literatur das es unschädlich ist oder eine Erklärung das es nicht stört.
Danke für die Antworten
Tikka T3X Tac A1 .308 / Brünn 98k 8x57IS / Umarex S16 12G / Desert Eagle .50 AE / G45 MOS FS / M4 Phantom II .223 REM
- franconero
- .50 BMG
- Beiträge: 550
- Registriert: Sa 7. Feb 2015, 14:39
Re: Lauf Kühlen schädlich?
... richtig gedacht ...
https://docplayer.org/20850342-Warmhalt ... ehlen.html
https://docplayer.org/20850342-Warmhalt ... ehlen.html
Re: Lauf Kühlen schädlich?
franconero hat geschrieben:... richtig gedacht ...
Danke somit lasse ich die Waffen immer brav kurz abkühlen an der normalen Luft und pack sie ein.
Tikka T3X Tac A1 .308 / Brünn 98k 8x57IS / Umarex S16 12G / Desert Eagle .50 AE / G45 MOS FS / M4 Phantom II .223 REM
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Oicw hat geschrieben:Habe leider in Googel nichts gefunden:
Auf den Schießständen gibt es Pressluftschläuche um die Läufe zu kühlen. Nun komme ich aus der Technik und habe angst das ich dadurch Spannungsrisse erzeugen könnte, habe ja heißen Stahl den ich schnell innen Abkühle wobei er außen noch heiß ist
Gibt es dazu Literatur das es unschädlich ist oder eine Erklärung das es nicht stört.
Danke für die Antworten
Naja, wenn man es so genau nimmt, sollte man den lauf dann doch gar nicht erst heiß schießen, oder?
- Howard-Wolowitz
- .308 Win
- Beiträge: 478
- Registriert: Fr 20. Mär 2015, 19:00
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Diese Art der Kühlung ist vor allem für kombinierte Waffen, wo nach jedem Schuß gekühlt wird um die Treffpunktverlagerung durch die ungleichmäßige Erwärmung zu vermeiden, wenn man nur die große bzw die kleine Kugel testet. Bei Doppelbüchsen werden beide Schüsse in ca. 5 Sekunden Abstand abgegeben. Ohne diese Kühlung kann das Streubild schießen bzw.das Munition testen mit diesen Waffen sonst ganz schön langwierig werden. Je nach Laufdicke kann es bei einem Repetierer auch Sinn machen zu kühlen wenn man durch die Mirage nichtmehr vernünftig zielen kann. Ob das dem Lauf jetzt schadet oder nicht muß jeder für sich selbst entscheiden.
Love is not a sprint, it's a marathon, a relentless pursuit that only ends when she falls into your arms- or hits you with the pepper spray.
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Das sie schnell warm werden ist halt schlecht, normal schießt man eiskalte Läufe nicht warm. Denke da ist das zu schnelle lokale Abkühlen schlechter.
Tikka T3X Tac A1 .308 / Brünn 98k 8x57IS / Umarex S16 12G / Desert Eagle .50 AE / G45 MOS FS / M4 Phantom II .223 REM
Re: Lauf Kühlen schädlich?
also dass sich schon Risse bilden wenn man nur per Luft kühlt?? Ich bin kein Fachmann, aber ich kanns mir nicht vorstellen, so minderwertig sind die Materialien ja nicht.
Wenn man ein glühend heisses Metallstück in Wasser wirft, dann ja. Aber ein ca. 60-70° warmer Lauf der über 5-10 Minuten per Luft auf ~20° gekühlt wird? Was soll da passieren??
Wenn man ein glühend heisses Metallstück in Wasser wirft, dann ja. Aber ein ca. 60-70° warmer Lauf der über 5-10 Minuten per Luft auf ~20° gekühlt wird? Was soll da passieren??
Magnum mag man eben!
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Glaube das die inhomogene Kühlung der Killer ist, du legst nen Schlauch rein und kühlst punktuell es rapide ab während andere stellen viel langsamer auskühlen, dadurch müssten Spannungen entstehen. Ähnlich wie beim dry Fire wo gehärtete Flächen aufschlagen.
Tikka T3X Tac A1 .308 / Brünn 98k 8x57IS / Umarex S16 12G / Desert Eagle .50 AE / G45 MOS FS / M4 Phantom II .223 REM
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- .308 Win
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- Registriert: Do 12. Jan 2012, 19:42
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Es können Microrisse entstehen, inwieweit sie dann die Präzision und Lauflebensdauer beeinflussen kann ich nicht sagen.
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- .223 Rem
- Beiträge: 199
- Registriert: Do 5. Apr 2018, 18:45
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Hängt halt in erster Linie immer vom Laufwerkstoff bzw vom Kohlenstoff- und Cr/Ni Gehalt ab.
Bei C<0,2% wird bis zu einer Temperatur von ~200°C zu keiner Rissbildung kommen,
aber verziehen kanns das Teil durchaus.
Laufstähle haben aber meist etwas mehr C-, Cr- und Ni-Gehalt...
Ich würde die Finger davon lassen.
Keine Metallurgen an Board?
Glück Auf!
Hans
Bei C<0,2% wird bis zu einer Temperatur von ~200°C zu keiner Rissbildung kommen,
aber verziehen kanns das Teil durchaus.
Laufstähle haben aber meist etwas mehr C-, Cr- und Ni-Gehalt...
Ich würde die Finger davon lassen.
Keine Metallurgen an Board?
Glück Auf!
Hans
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Grundsätzlich sollte der Kohlenstoff selbst keine Auswirkung haben.
Um Spannungen zu verursachen bzw. frei zu machen, muss eine Gefügeveränderung stattfinden, das machen wir uns beim Härten zu nutze.
Im Eisen Kohlenstoff Diagramm findet sich die PSK Linie (Eutektoide) bei 723 Grad C iirc.
Wird diese überschritten, springt das Alpha Ferrit aus seiner Kubisch Raumzentrierten Ausrichtung um in eine Kubisch Flächenzentrierte.
Darunter passiert nichts.
Legierungselemente wie das häufig verwendete Chrom, Nickel, Vanadium, Schwefel, Blei, etc. verändern aber nicht nur die mechanischen Eigenschaften, sondern auch die thermischen.
Härtere Stähle weisen grundsätzlich geringere thermische und elektrische Leitfähigkeit auf.
In den jeweiligen Datenblättern finden sich die entsprechenden Temperaturen für die Wärmevehandlung.
Die niedrigste Temperaturschwelle haben wir beim Glühen, was je nach Stahl in der Regel bei mehreren hundert Grad stattfindet.
Diese Temperatur wird man in der Regel mit keinem Gewehr erreicht (sonst würden sich die Läufe gelb bzw. blau verfärben).
Wenn bei der Stahl-Herstellung und eventuellen nachgelagerten Wärmebehandlungsprozessen (aber auch bei mechanischer Bearbeitung) nicht gepfuscht wurde sollten Grundsätzlich keine Risse oder sonstiges entstehen.
Verziehen können sich Läufe selbstverständlich, aber auch nur bei hot spots (ungleichmäßiger Kühlung).
Dieser Verzug ist jedoch elastisch und bei gleichmäßiger Abkühlung/Erwärmung wieder weg.
Ich möchte nicht verallgeneinernd sagen dass nichts kaputt gehen kann.
Um eindeutige Aussagen treffen zu können, müsste man den verwendeten Stahl und dessen Verarbeitung genau kennen.
Wie oben erwähnt, sollte bei richtiger Verarbeitung im sportlichen Betrieb nichts passieren.
LG
Chris
Um Spannungen zu verursachen bzw. frei zu machen, muss eine Gefügeveränderung stattfinden, das machen wir uns beim Härten zu nutze.
Im Eisen Kohlenstoff Diagramm findet sich die PSK Linie (Eutektoide) bei 723 Grad C iirc.
Wird diese überschritten, springt das Alpha Ferrit aus seiner Kubisch Raumzentrierten Ausrichtung um in eine Kubisch Flächenzentrierte.
Darunter passiert nichts.
Legierungselemente wie das häufig verwendete Chrom, Nickel, Vanadium, Schwefel, Blei, etc. verändern aber nicht nur die mechanischen Eigenschaften, sondern auch die thermischen.
Härtere Stähle weisen grundsätzlich geringere thermische und elektrische Leitfähigkeit auf.
In den jeweiligen Datenblättern finden sich die entsprechenden Temperaturen für die Wärmevehandlung.
Die niedrigste Temperaturschwelle haben wir beim Glühen, was je nach Stahl in der Regel bei mehreren hundert Grad stattfindet.
Diese Temperatur wird man in der Regel mit keinem Gewehr erreicht (sonst würden sich die Läufe gelb bzw. blau verfärben).
Wenn bei der Stahl-Herstellung und eventuellen nachgelagerten Wärmebehandlungsprozessen (aber auch bei mechanischer Bearbeitung) nicht gepfuscht wurde sollten Grundsätzlich keine Risse oder sonstiges entstehen.
Verziehen können sich Läufe selbstverständlich, aber auch nur bei hot spots (ungleichmäßiger Kühlung).
Dieser Verzug ist jedoch elastisch und bei gleichmäßiger Abkühlung/Erwärmung wieder weg.
Ich möchte nicht verallgeneinernd sagen dass nichts kaputt gehen kann.
Um eindeutige Aussagen treffen zu können, müsste man den verwendeten Stahl und dessen Verarbeitung genau kennen.
Wie oben erwähnt, sollte bei richtiger Verarbeitung im sportlichen Betrieb nichts passieren.
LG
Chris
Re: Lauf Kühlen schädlich?
@Veridian:
Du geht von der Annahme aus, dass eine homogene Erwärmung stattfindet. Dies ist jedoch leider nicht richtig.
Beim Schuss hast du an der Laufinnenwand nahe dem Patronenlager einige 1000°C, während der Lauf außen Umgebungstemperatur hat. Zusätzlich herrschen hohe pulsierende Drücke einerseits durch das heiße Gas, andererseits durch das Projektil, welches durch den Lauf getrieben wird.
In Summe ist die im Artikel beschriebene Rissbildung an der Laufinnenfläche real und ein sehr gut erforschtes Thema (bei Kanonen, jedoch ziemlich gut auf Handfeuerwaffen übertragbar).
Den Umkehrschluss der daraus gezogen wird, die Waffe warm zu halten, ist jedoch nur sehr begrenzt gültig. Schon bei mittleren Kadenzen wird die Laufinnenseite so weit erwärmt, dass negative Effekte überhand nehmen. Hier sollte die Waffe möglichst gut (nicht schnell) gekühlt werden.
Insgesamt ist das Thema wesentlich komplexer als es der Artikel darstellt und die dort gemachten Aussagen wirklich nur auf den dort gezeigten Waffentyp zutrifft.
Du geht von der Annahme aus, dass eine homogene Erwärmung stattfindet. Dies ist jedoch leider nicht richtig.
Beim Schuss hast du an der Laufinnenwand nahe dem Patronenlager einige 1000°C, während der Lauf außen Umgebungstemperatur hat. Zusätzlich herrschen hohe pulsierende Drücke einerseits durch das heiße Gas, andererseits durch das Projektil, welches durch den Lauf getrieben wird.
In Summe ist die im Artikel beschriebene Rissbildung an der Laufinnenfläche real und ein sehr gut erforschtes Thema (bei Kanonen, jedoch ziemlich gut auf Handfeuerwaffen übertragbar).
Den Umkehrschluss der daraus gezogen wird, die Waffe warm zu halten, ist jedoch nur sehr begrenzt gültig. Schon bei mittleren Kadenzen wird die Laufinnenseite so weit erwärmt, dass negative Effekte überhand nehmen. Hier sollte die Waffe möglichst gut (nicht schnell) gekühlt werden.
Insgesamt ist das Thema wesentlich komplexer als es der Artikel darstellt und die dort gemachten Aussagen wirklich nur auf den dort gezeigten Waffentyp zutrifft.
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Ich sah einmal ein Youtube Video in dem es ein paar Amerikaner genau wissen wollten.
Und dort wurden nach dem Schießen die Läufe zersägt und Schliffe angefertigt die danach mikroskopiert wurden.
Die Eingangsfrage war, warum M16 Läufe länger ihre Präzission behalten als AR15 Läufe, bezogen auf die Anzahl der abgegebenen Schüsse.
Die Schlussfolgerung war dass die Mikrorisse sowieso entstehen und eigentlich wegen der extremen Bedingungen nicht wirksam verhindert werden können. Speziell im bereich des Übergangskegels. Jedoch dürfte dass im FA modus (M16) nicht sehr schlimm sein da die Risse zwar entstehen aber durch die Plastizität des Materials und die Wärmedehnung kompensiert werden.
"Autofretting" oder auch "Autofrettage" nutzt ähnliche Bedinungen in der Geschützrohrtechnik.
Lange Rede kurzer Sinn: in den SA Läufen wurden chemische Veränderungen des Laufmaterials mit höherem Abstand von der Laufmittenachse festgestellt als bei den FA Läufen. Insofern wurde dann geschlussfolgert dass wenn der Lauf nach jedem Schuss abkühlen kann die Gaserosion eine größere Oberfläche zum Angriff hat als davor... also wäre ein Lauf knapp unter der max Betriebstemperatur am besten.
Da diese Effekte bei den 5,56Nato Läufen zwar die Lebensdauer halbierten, die bei den FA Läufen leicht über 10000 Schuss(getestet) lagen, ergibt dass noch eine Lebensdauer über 5000 Schuss... sollte also sportlich keinen Unterschied machen.
Und dort wurden nach dem Schießen die Läufe zersägt und Schliffe angefertigt die danach mikroskopiert wurden.
Die Eingangsfrage war, warum M16 Läufe länger ihre Präzission behalten als AR15 Läufe, bezogen auf die Anzahl der abgegebenen Schüsse.
Die Schlussfolgerung war dass die Mikrorisse sowieso entstehen und eigentlich wegen der extremen Bedingungen nicht wirksam verhindert werden können. Speziell im bereich des Übergangskegels. Jedoch dürfte dass im FA modus (M16) nicht sehr schlimm sein da die Risse zwar entstehen aber durch die Plastizität des Materials und die Wärmedehnung kompensiert werden.
"Autofretting" oder auch "Autofrettage" nutzt ähnliche Bedinungen in der Geschützrohrtechnik.
Lange Rede kurzer Sinn: in den SA Läufen wurden chemische Veränderungen des Laufmaterials mit höherem Abstand von der Laufmittenachse festgestellt als bei den FA Läufen. Insofern wurde dann geschlussfolgert dass wenn der Lauf nach jedem Schuss abkühlen kann die Gaserosion eine größere Oberfläche zum Angriff hat als davor... also wäre ein Lauf knapp unter der max Betriebstemperatur am besten.
Da diese Effekte bei den 5,56Nato Läufen zwar die Lebensdauer halbierten, die bei den FA Läufen leicht über 10000 Schuss(getestet) lagen, ergibt dass noch eine Lebensdauer über 5000 Schuss... sollte also sportlich keinen Unterschied machen.
Hier könnte Ihre Signatur stehen!!
Re: Lauf Kühlen schädlich?
Das die schnelle Erwärmung auf den Lauf geht ist mir klar. Ist es jetzt aber negativ wenn ich danach den Pressluftschlauch reinhänge oder soll man das Teil in die Ecke stellen und 15min warten.
Tikka T3X Tac A1 .308 / Brünn 98k 8x57IS / Umarex S16 12G / Desert Eagle .50 AE / G45 MOS FS / M4 Phantom II .223 REM