ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Wie mache ich meine eigene Waffe???

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
Benutzeravatar
Bernedti
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1734
Registriert: So 2. Okt 2011, 18:23
Wohnort: Gmunden

Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von Bernedti » Sa 2. Feb 2013, 16:20

Servus Leute

Da ich zu blöd bin im Internet eine Genaue Aleitung zu finden wie man ein Patronenlager reibt frag ich mal hier :mrgreen:

Wie genau reibt man ein Lager??

Kann man ins volle reiben da ja die Reibahle geführt ist oder is das nicht möglich??

Was für Werkzeug werde ich benötigen für da Lager reiben??

Wie sieht es mit Seriennummer usw. aus, was Brauche ich für den Beschuss??


Der Grund warum ich mir selbst eine Waffe machen will ist weil es einfach nicht ein Gewehr in .300 Win Mag gibt wo Drall, Preis, Leistung, Lieferzeit und Verfügbarkeit passt :mrgreen:
Maschinen kann ich die von meinen Arbeitgeber benutzten also da hab ich kein Problem

Ihr könnt mir hier sicher weiterhelfen :mrgreen:

MfG Berni
:mrgreen: "Ein Hobby muss keinen Sinn haben sondern einfach nur Spaß Machen" :mrgreen:

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5763
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von yoda » Sa 2. Feb 2013, 16:24

Zum Patronenlager reiben gibts Lagerreibahlen (chamber reamer auf englisch), vorne ist eine Führungsbuchse drauf, soweit ich weis gehts auch händisch ohne Drehbank. Wenn man nur ein paar Patronenlager macht reicht eine Komplettreibahle, wenn die mal abgenutzt ist kann mans immer noch schleifen lassen und als Vorreibahle benutzen.
Für den Beschuss müssen Hersteller, Seriennummer und Kaliber am Gewehr drauf sein, gab vor einigen Wochen einen Thread dazu, da kannst das nachlesen.

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5763
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von yoda » Sa 2. Feb 2013, 17:25

woolf hat geschrieben:Wenn das nur ein einzelnes Projekt werden soll und du nicht vorhast weitere Lager in dem Kaliber zu reiben, ist es einfacher und billiger den Laufrohling bei Lothar Walther gleich mit Lager zu bestellen.

Lagerreibahlen gibts zB von Triebel oder PTG.

yoda hat geschrieben:Zum Patronenlager reiben gibts Lagerreibahlen (chamber reamer auf englisch), vorne ist eine Führungsbuchse drauf, soweit ich weis gehts auch händisch ohne Drehbank.

Von Hand kann man ein Lager etwas nach- oder aufreiben, komplett neu aus einem Laufrohling geht das aber nur sinnvoll mit einer Drehbank, weil die Laufachse genau ausgerichtet werden muss.


Dafür sind doch die Führungsbuchsen da oder ?

Benutzeravatar
impact
#IamTheGunLobby
#IamTheGunLobby
Beiträge: 3472
Registriert: So 11. Jul 2010, 20:35
Wohnort: in the zone
Kontaktdaten:

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von impact » Sa 2. Feb 2013, 19:19

ich würd da jetzt gern mehr schreiben, aber ich bin im urlaub und hab keine zeit ^^

Du brauchst ne gscheite drehmaschine. Dort wird ins backenfutter eine vorrichtung eingespannt mit welcher der lauf perfekt zentrisch und winkelgenau eingespannt wird. Eingerichtet wird er in dieser vorrichtung mittels einem geschliffenen dorn der genau zur bohrun passt und übersteht. Auf dem stück das raussteht laufen 2 messtaster in einem abstand von ~ 10cm um auch den winkelfehler zu korrigieren. In den reitstock kommt dann eine selbstzentrierende spannvorrichtung für reibahlen. Bei geringer drehzahl fahrst dann mm für mm rein und ziehst immer wieder raus um die späne zu entfernen und die reibahle mit schneidöl zu versehen. Die reibahle hat entweder einen zugeschliffenen führungszapfen der genau zur laufbohrung passt oder eine auswechselbare buchse um die reibahle für mehrere verschiedene laufhersteller benutzen zu können.
Ohne umzuspannen wird dann auch die schukter und das laufgewinde (systemgewinde) aufgedreht...
Günstig ist das alles nicht wenn man bedenkt was man für maschinen u werkzeug braucht.
Bei kk kannst es mit der hand reiben... alles andere würde ich maschinell machen wenn das gewehr nachher auch schöne streukreise schießen soll...

mfg
Bild
A year from now you will wish you had started TODAY!
Verband Mitglied - Verein Mitglied - Firearms United Supporter

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5763
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von yoda » Sa 2. Feb 2013, 19:32

Es zahlt sich halt preislich überhaupt nicht aus, weil die Lagerreibahlen preislich im Bereich von einem Lauf mit Patronenlager sind. Die PTG sind soweit ich weis nach SAAMI Maßen gefertigt, also bleibt nur Triebel und die sind ziemlich teuer. Ich würd einfach einen kompletten Lauf bestellen beim Lothar Walther, mit Patronenlager.

Benutzeravatar
Fangschuss
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1508
Registriert: Sa 29. Okt 2011, 12:23
Wohnort: Steiermark

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von Fangschuss » Sa 2. Feb 2013, 19:58

impact hat geschrieben:ich würd da jetzt gern mehr schreiben, aber ich bin im urlaub und hab keine zeit ^^

Du brauchst ne gscheite drehmaschine. Dort wird ins backenfutter eine vorrichtung eingespannt mit welcher der lauf perfekt zentrisch und winkelgenau eingespannt wird. Eingerichtet wird er in dieser vorrichtung mittels einem geschliffenen dorn der genau zur bohrun passt und übersteht. Auf dem stück das raussteht laufen 2 messtaster in einem abstand von ~ 10cm um auch den winkelfehler zu korrigieren. In den reitstock kommt dann eine selbstzentrierende spannvorrichtung für reibahlen. Bei geringer drehzahl fahrst dann mm für mm rein und ziehst immer wieder raus um die späne zu entfernen und die reibahle mit schneidöl zu versehen. Die reibahle hat entweder einen zugeschliffenen führungszapfen der genau zur laufbohrung passt oder eine auswechselbare buchse um die reibahle für mehrere verschiedene laufhersteller benutzen zu können.
Ohne umzuspannen wird dann auch die schukter und das laufgewinde (systemgewinde) aufgedreht...
Günstig ist das alles nicht wenn man bedenkt was man für maschinen u werkzeug braucht.
Bei kk kannst es mit der hand reiben... alles andere würde ich maschinell machen wenn das gewehr nachher auch schöne streukreise schießen soll...

mfg


Vor dem Reiben muss das Lager mit einer Bohrstange ausgedreht werden.

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5763
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von yoda » Sa 2. Feb 2013, 21:31

woolf hat geschrieben:
yoda hat geschrieben:Dafür sind doch die Führungsbuchsen da oder ?

Die Führungslänge (und Steifigkeit) der kleinen Führungsbuchse ist viel zu klein um eine alleinige Führung der Reibahle zu gewährleisten. Überleg einmal, was mit der Geometrie des geschnittenen Lagers passiert, wenn du hinten etwas exzentrischen Druck ausübst (und von Hand geht das nicht anders). Sinnvoll geht das nur auf einer Drehbank.


Klingt logisch, R94 mäßig wird mans händisch vermutlich auch hinbekommen :D

Coburn
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 95
Registriert: Mo 12. Nov 2012, 17:27

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von Coburn » Sa 2. Feb 2013, 23:50

Ich hab dazu vor kurzem mal einen fred zum rechtlichen klimbim
aufgemacht.
Am besten fragst den herrn Heimwerker hier im forum
der hat anscheinend schon mehrere waffen erfolgreich gebaut.

Nachdem ich weis wo berneti arbeitet braucht ihr euch hier keine sorgen um
geeignete maschinen machen die gibz dort mwn zur genuege.
@ bernedti: halt mich auf dem laufenden zu dem projekt sowas interessiert mich auch.
3 Dartpfeile 2 steinschleudern 1 gummiring 1 blasrohr

Benutzeravatar
Fangschuss
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1508
Registriert: Sa 29. Okt 2011, 12:23
Wohnort: Steiermark

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von Fangschuss » So 3. Feb 2013, 08:11

woolf hat geschrieben:
yoda hat geschrieben:Dafür sind doch die Führungsbuchsen da oder ?

Die Führungslänge (und Steifigkeit) der kleinen Führungsbuchse ist viel zu klein um eine alleinige Führung der Reibahle zu gewährleisten. Überleg einmal, was mit der Geometrie des geschnittenen Lagers passiert, wenn du hinten etwas exzentrischen Druck ausübst (und von Hand geht das nicht anders). Sinnvoll geht das nur auf einer Drehbank.

yoda hat geschrieben:Die PTG sind soweit ich weis nach SAAMI Maßen gefertigt, also bleibt nur Triebel und die sind ziemlich teuer.

Sie liefern auch Reibahlen und Lehren nach CIP, wenn gewünscht.

Fangschuss hat geschrieben:Vor dem Reiben muss das Lager mit einer Bohrstange ausgedreht werden.

Um die Reibahle zu schonen (gerade wenn man sich den Luxus einer Schrupp- und Vor-Reibahle nicht leistet) ist das schon sinnvoll. Es muss aber nicht sein.


Bei hohen Materialabnahmen wirken extreme Kräfte auf die Ahle. Das kann dazu führen, dass die Lagergeometrie überhaupt nicht passt. Da entstehen große Winkelfehler. Deshalb muss ja für eine genaue Bearbeitung wenig Kraft auf das Werkzeug wirken - deshalb vorher Schruppen, das letzte reiben... Ausdrehen ist ja auch deshalb besser als Bohren, weil die Spanstärke und der Abgang besser kontrolliert werden können.
Für's Aufreiben von einigen Millimetern Durchmesser brauchst ja auch mehrere Ahlen. Das Material ist arschhart und man hat schnell auch noch Rattermarken (Wird mit steigenden Durchmesser auch immer lauter!).

Deshalb vorher sauber mit einer robusten Bohrstange (Wendeschneidplatte) ausdrehen, bei geringer Zustellung. Ungefähr 300 bis 400 µ stehen lassen, auf das Maß runter aufreiben.

Benutzeravatar
WSM_Bertl
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 539
Registriert: Do 15. Sep 2011, 19:45
Wohnort: Sonniges Burgenland

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von WSM_Bertl » So 3. Feb 2013, 08:36

Brauchst nur eine Fertigreibahle und dann direkt ins volle damit, bei 70 Umdrehungen. Den ersten Reibhub bis zur Schulter und dann 0,5mm weise bist dort bist. Ach ja eine go-Lehre brauchst auch, denn ohne der kannst den Verschlußabstand nicht einstellen.
Zusätzlich noch die richtigen Wendeplatten um das Anschlußgewinde zum Lauf zu schneiden, da kommt hald gleich eine Menge an Werkzeug zusammen,
lg

heimwerker
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 622
Registriert: Di 13. Sep 2011, 21:50

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von heimwerker » So 3. Feb 2013, 13:30

Bernedti hat geschrieben:Servus Leute

Wie genau reibt man ein Lager??
Kann man ins volle reiben da ja die Reibahle geführt ist oder is das nicht möglich??
Was für Werkzeug werde ich benötigen für da Lager reiben??
Wie sieht es mit Seriennummer usw. aus, was Brauche ich für den Beschuss??

MfG Berni

Lauf spannen und auf Laufseelenachse genauestens zentrieren.
Das Lager mit einer Toleranz von maximal ein Zehntelmillimeter kleiner als das Endmaß ausdrehen, besser noch kleiner.
Erforderliche Länge des Laufgewindes am Verschlußgehäuse ausmessen und Laufgewinde schneiden.
Verschlußgehäuse aufschrauben, Kammer demontieren (Schlagbolzeneinheit und Auszieher entfernen).
Mit der Go-Lehre Verschlußabstand überprüfen. Wenn Verschluß nicht zugeht, mit der Finisher-Reibahle vorsichtig das Lager per Hand tiefer reiben. Das solange mit Geduld fortsetzen, bis der Verschluß mit einem ganz klein gefühltem Widerstand zugeht.

Für's Beschußamt:
Lauf stempeln: Name des Herstellers, Stahlsorte, Kaliber, eine (frei wählbare) Waffennummer.
Verschlußgehäuse stempeln: Die gleiche Waffennummer wie am Lauf.
Alle Stempelungen müssen so angebracht werden, daß sie nicht vom Schaft verdeckt werden.
Zusätzlich bringe ich unten am Kammergriff auch noch die Waffennummer an, um Verwechselungen vorzubeugen. Ist aber nicht zwingend erforderlich.

heimwerker

Benutzeravatar
Bernedti
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1734
Registriert: So 2. Okt 2011, 18:23
Wohnort: Gmunden

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von Bernedti » So 3. Feb 2013, 13:41

Danke für die vielen Antworten bis jetzt :mrgreen:

Sooo
Das mit den Lager reiben ist mir jetzt mal Klar

Nen Lauf mit Lager kaufen wusste ich nicht das es das gibt abe da Spar ich mir halt jede Menge Arbeit :mrgreen:
aber da Tauchen die Nächsten Fragen auch schon wieder auf :shifty:

Ich hätte Gerne eine Howa 1500 als grundsystem genommen, wegen bem geringen Preis und der Verfügbarkeit, nur was für ein Gewinde hat das Teil (Weil da mach da Macht Lothar Wahlter keine für)??
Was auch noch ginge Währ ne Tikka T3 wenn auch Teuer, hier is aber die frage ist das Gewinde der Tikka Baugleich mit der Sako

Mit ner Remi 700 als Grundsystem hab ich halt diese Probleme nicht nur da kann ich einfach kein gutes gebrauchtes .300 Win Mag system finden aber vl habe ich noch Glück

Aber jetzt kommt die Frage :mrgreen: :oops:
Was muss ich hier eingeben Bzw wofür und warum
Ich steh nähmlich grad voll auf der Leitung weil wenn man das Zeug Selber macht und Das System in der Hand hat dann tut man sich leichter mit dem Vorstell nur hab ich grad das Zeug ned bei der Hand :D

Bild
:mrgreen: "Ein Hobby muss keinen Sinn haben sondern einfach nur Spaß Machen" :mrgreen:

heimwerker
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 622
Registriert: Di 13. Sep 2011, 21:50

Re: Wie mache ich meine eigene Waffe???

Beitrag von heimwerker » So 3. Feb 2013, 22:43

@Bernedti,

die Douglas-Läufe, die ich bisher immer verbaut habe, hatten so im Schnitt ein Übermaß von 0,30 mm. Damit ersparst Du Dir die teure Reibahle.
Brauchst also nur die Abstandslehre. Bei Brownells in den USA kosten die go-Lehren zwischen 25,- bis 30,- US-Dollar.

heimwerker

Antworten