Centershot hat geschrieben:Sorry...ich habe da aber schon noch eine Frage:
Wie läuft das wirklich beim "zarten Zusammendrücken der Führungen am Schlitten"...?
Spannt der Büchser da vollflächig beide Seiten des Schlittens ein oder nur den Bereich der Nuten unten?
Ich will´s ja sicher nicht machen (lassen), meine beiden orig."Gouvernanten" laufen gut und sind exakt, mich interessiert der Arbeitsvorgang an sich:
Wird da zuerst im Mikrometerbereich das Griffstück vermessen - und danach der erforderliche Wert beim Schlitten "verpresst"...wie kann das jemals präzise klappen?
Ein Ahnungsloser fragt halt einfach
![Shrug :confusion-shrug:](./images/smilies/confusion/shrug.gif)
....so etwas kann, wenn überhaupt, doch nur ein 1911-er erfahrener Fachbetrieb machen...sicher kein "Durchschnittsbüchser"...oder doch?
Danke
Centershot
Schraubstock und wenns zuviel war wird wieder aufgebogen - kein Scherz.
Es gibt sogar "Marken" Serienhersteller die nach dem Härten an den Verschlüssen fleissig rumhämmern und biegen müssen damit die wieder auf die Führungen passen. Die Folge können dann Risse nach einigen Tausend oder Zehntausend Schuss sein.
Profi Serienhersteller wie Glock machen deshalb kurze Führungen am Griffstück, die Verschlüsse werden nahezu verzugsfrei gehärtet und da alles industriemäßig toleriert, gefertigt und gemessen wird, muss nix gebogen und gehämmert werden und es reichen Hilfsarbeiter vom AMS um die Waffe in ein paar Minuten zu montieren.
Bei der 1911 wirkt sich leichtes Schlittenspiel kaum auf die Schussleistung aus. Deshalb muss ich immer lachen wenn manche eine 1911 begutachten und sich voll auf das Schlittenspiel konzentrieren. Für mich ist ein leichtes Spiel sogar ein Qualitätsmerkmal da man so Funktionsstörungen vermeiden kann.
#1 ist ein spielfrei gepasstes Kettenglied
#2 ist ein spielfreies Bushing
Der Rest ist Glaube da die Waffe danach eh schon ca. 3cm / 25m Streukreise schießt
Tip: hat man leichtes Spiel und will das reduzieren ohne biegen, besser das Griffstück und den Verschluss beschichten lassen. Die Beschichtungsdicke reduziert das Spiel sehr zuverlässig und rosten tun die Dinger dann dauch nicht mehr.
Bei zu genau gepassten Führungen muss man die Beschichtung aber wieder abschmirgeln sonst gibts fast immer Störungen...