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Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

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austria_fighter7
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von austria_fighter7 » Mi 1. Feb 2023, 01:44

Für relativ wichtig halte ich es, die Videos kurz zu halten. Das kann man durch geschickten Editing erreichen, ohne auf Inhalt zu verzichten. Bei Videos über 10 Minuten sagt meine innere Stimme immer "boah willst dir das jetzt antun?".

Wenn man es dann noch schafft, Witz in die Videos zu bekommen, dann kommen die Leute auch gerne wieder. Seit der Einführung vom "Goofball" Charlie bei Garand Thumb schaue ich auch seine Videos wieder und Brandon Herrera ist einfach nur der Hammer.

Wenn es schon Videos mit vielen Views über ein Thema gibt, würde ich tendenziell die Finger davon lassen, der Algorithmus wird dein Video ganz nach unten schieben.

Bezüglich Youtube's Mag-Insertion-Ban: Ich finde das schon echt gehirnverbrannt, Guntuber von der Plattform zu verbannen. Youtube ist immer mein bester Lehrer, was das Erlernen der Funktionsweisen/Disassembly von neu gekauften Waffen betrifft. Durch das Schauen von Videos lernen Anfänger auch nachhaltig das sichere Handhaben von Waffen. Das einzige, was Youtube damit erreicht, sind vermehrt Unfälle. Aber das ist denen ja egal, solange sie nicht von den demokratischen/non-binary Overlords "gecancelt" werden.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von bino71 » Mi 1. Feb 2023, 09:21

Der Punkt ist die Monetarisierung ab 10 Minuten bei YT.
Manche strecken das Video extra, damit sie die 10 Min überschreiten.

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von Flying Dog » Mi 1. Feb 2023, 09:29

Inhalt sollte nicht an Zeit gebunden werden. Man muss die ADHS Gesellschaft nicht auch noch zusätzlich fördern. Besser im Video Marker setzen, dann kann sich jeder den Teil ansehen, den er sehen möchte.

Ich persönlich fange mit 10 Minuten Videos genau null an, tatsächlicher Informationsgehalt (insbesondere hinsichtlich Funktionsweise und Aufbau) kommt dabei idR viel zu kurz. Wer nur den "Show"-Teil sehen will, kann ja genau dahin skippen. Soviel sollte man den Leuten zutrauen können.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von helmsp » Do 2. Feb 2023, 07:34

austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Für relativ wichtig halte ich es, die Videos kurz zu halten. Das kann man durch geschickten Editing erreichen, ohne auf Inhalt zu verzichten. Bei Videos über 10 Minuten sagt meine innere Stimme immer "boah willst dir das jetzt antun?".
Sehe ich genauso. Meine Videos sind durchschnittlich 7-8min lang (bis auf das "Worauf achten vorm Kauf eines Revolver", das ging nicht kürzer).
Ich muss immer mit den Augen rollen wenn der Intro mit Musik/Logo/etc sich in die Länge zieht, von Thema abgeschweift wird und/oder mitten im Video Suggestionen kommen à la "drück doch bitte auf den Abo-Knopf" oder "Werbung Werbung".

Aber Geschmäcker und Gewohnheiten sind nun mal unterschiedlich. Bestimmt gehören diese, für uns zeitfressende, Punkte zu einem chilligen Youtube-Abend dazu.
Meine S&W Revolver Videos: https://swaficionado.wordpress.com/

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von doc steel » Do 2. Feb 2023, 08:40

Kurz und bündig muss es sein, die Fakten auf den Tisch und fertig!
Ob da jetz a Musi dabei is oder nicht is ma relativ powidl solange sie das Gesprochene nicht stört.
A Info-Video hab i ma no nie wegen der Mucke angschaut, wenn ich das will kommt Vinyl auf den Teller.
Genauso wenn die Kamera in der Gegend herumwachelt und bei wichtigen Stellen sichst dann nur die dreckigen Finger von dem Typ, wenns dann noch schlecht ausgeleuchtet auch is, dann is scho abgedreht.
Brauch i ned, muss mi ned mit fremde Ego-Therapien quälen.
Die Videos vom helmsp sind gut gemacht, besser geht immer aber wenns so bleiben wie sie sind kann man sie sich jederzeit ansehen.

Kanäle ansehen im Sinne von Serien mitverfolgen tu ich nicht, das wäre mir ein Graus.
Ich brauch YT bis auf winzige Ausnahmen eigentlich nur zur speziellen und zusätzlichen Informationsbeschaffung.

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von RAR » Do 2. Feb 2023, 09:37

helmsp hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 07:34
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Für relativ wichtig halte ich es, die Videos kurz zu halten. …
Sehe ich genauso. Meine Videos sind durchschnittlich 7-8min lang

Aber Geschmäcker und Gewohnheiten sind nun mal unterschiedlich.
So ist es. Und daher macht der erfahrene Format-Entwickler zumindest einen a/b Test -- den praktisch selben Inhalt in Kurz- und Langform. Ausgefuchstere Techniken sind dann noch andere Schnittrhythmen, dichtere und mehrspurige Handlungsbögen, …, die alle in den Test geschickt werden. Dann entscheiden ausschließlich die Klick- und Durchhalte-Statistiken, was man produziert, wenn man die Kosten einspielen will.

Alles andere ist Selbstverwirklichung auf eigene Kosten. "Passiert" dabei ein Flieger, ist es schön, aber halt Zufall -- wenn es um's Geld geht, hätte man um das Budget für die Produktion auch sehr lange Lotto spielen können.

Die Produktionen aus dem deutschen Sprachraum leiden in der Mehrzahl an schwachen Skripts, wo aus dem Stegreif um den heißen Brei fabuliert wird, ohne auf den Punkt zu kommen. Für jede Filmproduktion, egal ob 120 Sekunden oder 45 Minuten, gibt es das bewährte Schema Aussagesatz - Exposeé - Treatment - Skript - Drehbuch - Aufnahme - Schnitt - Vertonung - Sendung, jeweils mit Zwischenkontrolle durch (meist) ein Team von Fachleuten.
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von RAR » Do 2. Feb 2023, 10:02

Flying Dog hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 09:29
Inhalt sollte nicht an Zeit gebunden werden.
Der Inhalt ist immer an die Zeit gebunden. Wenn ich jemandem erzählen will, wie er ein Ei hart kocht, kann ich mich kürzer fassen, als wenn ich jemandem vermitteln möchte, wie man zum Mond kommt. Und auch umgekehrt gilt das: Wenn man, wie im Fernsehen, standarisierte Formatlängen hat, kann man halt in 40 Minuten nicht beliebig tiefe Information verpacken.

Entkoppelt man Inhalt und Zeit in einer Filmproduktion, wird man für das Publikum schnell langatmig oder chaotisch …

Was viele Youtuber nie gelernt und/oder verstanden haben, sind Einstellgrößen, Schnittfrequenz und Handlungsbögen.

Wer dieses Handwerk beherrscht, macht einen kurzweiligen 120 Minuten Kinofilm, wo sich die Leute, wenn das Licht wieder angeht, fragen, wieso der Film schon aus ist. Wer es nicht beherrscht, kämpft mit Absprungzeiten von 30-60 Sekunden auf Youtube.
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von Flying Dog » Do 2. Feb 2023, 10:29

RAR hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 10:02
Flying Dog hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 09:29
Inhalt sollte nicht an Zeit gebunden werden.
Der Inhalt ist immer an die Zeit gebunden. Wenn ich jemandem erzählen will, wie er ein Ei hart kocht, kann ich mich kürzer fassen, als wenn ich jemandem vermitteln möchte, wie man zum Mond kommt. Und auch umgekehrt gilt das: Wenn man, wie im Fernsehen, standarisierte Formatlängen hat, kann man halt in 40 Minuten nicht beliebig tiefe Information verpacken.

Entkoppelt man Inhalt und Zeit in einer Filmproduktion, wird man für das Publikum schnell langatmig oder chaotisch …

Was viele Youtuber nie gelernt und/oder verstanden haben, sind Einstellgrößen, Schnittfrequenz und Handlungsbögen.

Wer dieses Handwerk beherrscht, macht einen kurzweiligen 120 Minuten Kinofilm, wo sich die Leute, wenn das Licht wieder angeht, fragen, wieso der Film schon aus ist. Wer es nicht beherrscht, kämpft mit Absprungzeiten von 30-60 Sekunden auf Youtube.
Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Was ich meinte war, dass ein Video nicht zugunsten der Dauer auf wesentlichen Informationsgehalt verzichten sollte - das macht das Video in erster Linie wertlos und davon gibt es bereits genug. Manches geht schlichtweg nicht in 7-10 Minuten - insbesondere wenn man verständlich erklären und vorführen will.

Wie gesagt, ein sehr effizientes Mittel sind die Marker im Video - am besten mit den entsprechenden Angaben in der Beschreibung.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von RAR » Do 2. Feb 2023, 10:38

austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Für relativ wichtig halte ich es, die Videos kurz zu halten. Das kann man durch geschickten Editing erreichen, ohne auf Inhalt zu verzichten.
Wenn man bei einer geplanten Produktion statt im Voraus zu skripten auf den Schnitt setzt, hat man schon verloren. Schnitt ist in der Reportage das Mittel der Wahl, weil ich mir bei der Aufnahme die Freiheit lassen muss, auf das Ereignis zu warten.

Beispiel: Fussballspiel
In der Live-Übertragung muss ich die 90 Minuten attraktiv bebildern. In den Sportnachrichten kann ich das entscheidende Tor auf fünf Sekunden reduziert auf Sendung bringen. Reportage vs. Dokumentation.
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Bei Videos über 10 Minuten sagt meine innere Stimme immer "boah willst dir das jetzt antun?".
Eine legitime Frage -- es sieht sich auch nicht jeder jeden Abend einen meisterhaften Film eines begnadeten Regisseurs an. Aber gut gemachte Dokumentationen mit 20 bis 40 Minuten sind das Brot aller Fernsehkanäle. Allerdings muss man schon viel können, um eine Dokumentation gut zu machen …
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Wenn man es dann noch schafft, Witz in die Videos zu bekommen… 
Definiere "Witz" … Das locker eingestreute Witzchen nach Art des alten Lehrers verschreckt eher, weil ihm der Kontext fehlt. "Witz" nicht als "haha", sondern als "tieferer Sinn" für Leute, die sich auf die Produktion einlassen, ist ein Qualitätsmerkmal jeder Produktion. Sogar wenn man eine Doku über Riten der Trauerarbeit dreht kann man dem Theme mit Sachkenntnis "Witz" verleihen, wo "haha" völlig unangebracht wäre.
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Wenn es schon Videos mit vielen Views über ein Thema gibt, würde ich tendenziell die Finger davon lassen, der Algorithmus wird dein Video ganz nach unten schieben.
Etwa 93% aller Produktionen sind aufgewärmte Geschichten, die von William Shakespeare, W.v.Goethe, et al. vor langer Zeit zu Papier gebracht wurden. Ganz Hollywood lebt vom Aufwärmen -- wenn die Neuproduktion "zeitgeistig" besser trifft, als die alte, wird sie ihre Produktion einspielen. De facto schreiben wir im Westen heute noch auf der antiken griechischen Dramatik. Dem Algorithmus ist das Thema strunzegal, der sieht nur Klicks per Minute und wenn das 3000 in drei Jahren sind, ist die Produktion eine reine Nischenempfehlung und fertig.
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Bezüglich Youtube's Mag-Insertion-Ban: Ich finde das schon echt gehirnverbrannt, Guntuber von der Plattform zu verbannen.
Auch hier ist ein Algorithmus am Werk -- wenn genügend Leute Y/T meiden, um nicht in Berührung mit manchen Themen zu kommen, werden diese Themen abgeschaltet. Y/T ist halt nur ein Kanal, der in seinem Image alle Einzelerfahrungen mit allen angebotenen Inhalten trägt. So wie Y/T keine Pornos zulässt, oder exzessive Gewaltbilder, um sein Image weitgehend jugendfrei zu halten, werden eben auch Inhalte verdrängt, die dem Zeitgeist nicht entsprechen, um Werbeeinnahmen zu lukrieren.

An der Stelle verstehe ich nicht, wieso nicht schon längst ein anderer Kanal für Guntuber zum Zentrum der Aktivität wurde, mit "sozial verträglichen Werbevideos" auf Y/T. Auf einem nicht existenten Recht der freien Meinungsäußerung auf einer kommerziell geführten Plattform zu beharren, scheint mir doch ein sehr idealistisches Weltbild.
austria_fighter7 hat geschrieben:
Mi 1. Feb 2023, 01:44
Durch das Schauen von Videos lernen Anfänger auch nachhaltig das sichere Handhaben von Waffen.
Ja, aber genau das ist halt nicht die Politik dieser Tage. Die will seit Jahrzehnten Waffen in privater Hand als manifestierte Unheilsbringer darstellen und tut es auch seit den frühesten Filmproduktionen durch die Darstellung von durch Institutionen unschädlich gemachter privater Waffengewalt im Bewegtbild. Die private Waffe als "natürlicher Lebensbeender" und die Polizei als bewaffneter Schutzengel wurde schon vor langer Zeit etabliert und fördert Widerstand, der die Waffe als Möglichkeit und nicht den Geist des Benutzers als Ursache bekämpfen will.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von RAR » Do 2. Feb 2023, 11:40

Flying Dog hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 10:29
Manches geht schlichtweg nicht in 7-10 Minuten - insbesondere wenn man verständlich erklären und vorführen will.
So ist es. Allerdings sehe ich in
Flying Dog hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 10:29
… Marker im Video - am besten mit den entsprechenden Angaben in der Beschreibung.
keine echte Lösung der Aufgabenstellung: Wenn jemand ein Thema nicht so durchdrungen hat, dass er es interessiertem Publikum nicht attraktiv und kurzweilig präsentieren kann, sollte er schlicht auf die Präsentation im audio-visuellen Medium verzichten.

Der Schlüssel dazu heißt "Kontext". Wer klassische Dramaturgie studiert hat, kennt seinen 4-Akt Aufbau und davon ist der erste das "Setting", die Darstellung des Kontexts, in dem (später) das Problem auftritt, dass dann (noch später) einer Lösung zugeführt wird. Das Strickmuster ist bekannt, aber die meisten Youtuber steigen unvermittelt in den 4. Akt ein und lösen ein Problem, von dem das Publikum noch nicht einmal wusste, dass es das überhaupt hat. Wer mit so einem Film abstürzt, sollte ein bisserl lesen, wie man erfolgreiche Dokumentarfilme produziert.

Reißen wir eine YT Produktion auf: 8 Minuten sind nach meinem Stand das Erfordernis, das ergibt vier Akte zu je 120 Sekunden.

Akt 1 erklärt, wer mitspielt, wie der so "tickt", warum man ihn liebhaben muss, wo die Parallelen mit der eigenen Existenz liegen.
Akt 2 zeigt, dass nicht alles Sonnenschein ist und sich finstere Gewitterstürme über dem Proponenten auftürmen
Akt 3 dreht das Problem üblicherweise auf eine unvorhersehbare vertiefte Aufgabenstellung
Akt 4 beantwortet alle Fragen und entlässt das Publikum im Hochgefühl: "Alles gut, ich schaffe das."

Die Kunst ist, den Proponenten in den ersten 120 Sekunden mit Tiefe und Facetten darzustellen -- plant man eine Serie, kann das irgendwann kürzer werden, aber der Kontext, in dem die später gelöste Aufgabe auftritt, muss in den ersten 120 Sekunden glasklar auf dem Tisch sein.

Sehen wir uns das von der technischen Seite an:
Mensch ist es gewohnt, alle paar Sekunden seinen Blick zu wechseln. Das Fernsehformat zwingt das Auge starr auf eine kleine Fläche, auf der sich jederzeit etwas ändern kann und das man nicht versäumen darf, um am Laufenden zu bleiben.

Enttäuscht man diese Erwartungshaltung, wird dem Publikum langweilig. Die Abhilfe lautet: Zeige, statt darüber zu reden.
Und beim Zeigen gilt: Ändere im Schnitt alle vier Sekunden Einstellgröße und Blickwinkel, um dem Auge Abwechslung zu bieten.

Wenn wir im Schnitt 4 Sekunden pro Einstellung haben, so sind das pro Akt 30 Einstellungen, 120 insgesamt für einen Film von 8 Minuten. Das ist nicht esoterisch, das sind erforschte Größen, ab wann das Publikum umschaltet. Jüngeres Publikum schaltet früher um, älteres später -- man muss also auch die Einstellungs- und Szenenfolge in Hinblick auf die intendierte Zuseherschaft abstimmen.

Das ist das Handwerk. Wenn man nun Sprungmarken einbaut, so schlägt der Betrachter dort ohne Kontext auf. Entsprechend sorgfältig muss man diese "Zielräume" gestalten, um Verwirrung zu vermeiden und ein Minimum an Kontext zu liefern. Klassisch wäre -> eine visuelle Einleitung mit einer interessanten (großen) Einstellung, die etwas zeigt, das man so vielleicht noch nicht gesehen hat. Als Voice Over "Wie wir gesehen haben, kommt es bei diesem <Thema> auf <was auch immer> an." Schnitt und ab in die nächste Präsentation.

Wer seine urlangweiligen "meine Hände befummeln zehn Minuten in einer subjektiven Einstellung ein schlecht beleuchtetes Objekt" - Sprechtexte mit einer Sprungmarke auf einen weiteren Abschnitt der Langeweile retten will, hat das Thema Film/Video einfach nicht verstanden. Da wäre ein Podcast das Mittel der Wahl, dann aber bitte mit Stimmtraining und Sprechtechnik, einem hervorragenden Mikrofon in einer geeigneten Aufnahmeumgebung.

Wobei es eine weitere Regel gibt, die kaum jemand außerhalb des professionellen Tuns kennt:
Das Auge führt uns in die Welt hinaus, das Ohr bringt die Welt in uns herein.

Man "leiht der Stimme ein Ohr", kein Auge, und man betrachtet sich die Sache. Auf eine a/v Produktion umgelegt sollte das Bild immer zeigen, "was es gibt, worüber man sprechen muss" und der Dialog (auch Monolog wird als Dialog in diesem Kontext bezeichnet) geht auf das ein, was zu sehen ist. Die Sinn stiftende Synchronizität zwischen Text und Bewegtbild ist jedenfalls erforderlich. Das Schlimmste sind Ansagen wie "…wir wir später noch sehen werden …" oder "… wie wir gesehen haben …" (-> Siehe meine Anmerkung zur Sprungmarke). Wenn man einen Zuseher voll in die Geschichte gezogen hat, darf man ihn nicht wieder rausreißen und zu Überlegungen ("Was habe ich da eigentlich gesehen? ah, ja, genau - äh, was hat der jetzt gesagt?") zwingen.
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
Wer sich selbst bezwingt, ist unbezwingbar.

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von tiberius » Do 2. Feb 2023, 12:26

Hi,

braucht man das alles um das Zerlegen eines Verschlusses zu veranschaulichen? Nö.
Da reicht ein Handy , 2-3 Lampen und ein Schreibtisch.

Ich persönlich schau mir aus dem Deutschsprachigen Raum so gut wie nix an weils nur von den Amis nachgeplappert ist. Mit weniger Inhalt und a bissi cringe. Oder es ist einfach Werbung.

Meinungen und Entertainment sind für mich Entbehrlich auf so einer Plattform, ich siche nur Fakten/Erklär- Zerlegevideos, bin holt a schon olt und die Influencer gehen an mir vorbei wir der ORF.
Der Ian exzerpiert nur von anderen. Richtig neues ausgraben tut bestenfalls C&Arsenal, aber die sind wohl zu akademisch für die heutigen ADHSler.
Das ganze neue Zeug... tacticooler lower bis robuster Griff am AR... Leute es gibt keine größeren guntuber OHNE WERBUNG/PRODUKTPLAZIERUNG.
Die sind alle gekauft oder was glaubts wie der Aufwand im Vorposting (vor-)finanziert wird?
Fürn Kaufentscheid: nyet.

mfg tiberius

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von Spitfire » Do 2. Feb 2023, 12:49

Ich freu mir gerade die Haxn über so viel Input aus, danke! :obscene-drinkingcheers:

Monetisieren möchte ich den Kanal nicht vorrangig. Ich werd's zu meinem Instagram und Plattformen verlinken, auf denen man mich auch als Trainer buchen kann.

Hat sich so ergeben, ich habe auch schon paar Stunden gegeben (Anfängern die Basics beibringen, Menschen ohne WBK auf öffentlichen Schießplätzen mal was probieren lassen), und sie kommen gerne zurück, also werden's auch ordentlich was gelernt haben :-)

Ich denke, die beste "Werbung" ist es, wenn man in dem Thema kompetent ist und somit hilfreich sein kann. Mir geht's wie gesagt um die Anfänger, nicht um die Profis, die den Streukreis auf 25m um 2 Zentimeter verkleinern wollen. Da wäre ich der falsche Ansprechpartner ;)
Besucht meine Instagram Seite für lehrreichen Content:

https://www.instagram.com/_luckyphoenix_/

Stay safe!

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von RAR » Do 2. Feb 2023, 13:28

tiberius hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 12:26
braucht man das alles um das Zerlegen eines Verschlusses zu veranschaulichen?
Keinesfalls. Aber wenn man nicht weiß, wie das Handwerk A/V Produktion überhaupt funktioniert, ist man halt einfach ein bisserl schwach aufgestellt, wenn man Publikum anziehen möchte.
tiberius hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 12:26
Da reicht ein Handy , 2-3 Lampen und ein Schreibtisch.
Wenn man weiß, was man warum tut, geht's sogar mit noch weniger. Technik spielt in keinem gelungenen Film die große Rolle.
Das Handwerk beherrschen jedenfalls.
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von Coolhand1980 » Do 2. Feb 2023, 18:49

RAR, deine Infos sind sehr spannend! Hast du das gelernt, nehm ich an?
Ich stimm dir jedenfalls völlig zu, obleich ich selbst auch gerne lange Videos schaue, wenn sie gut gemacht sind.

Wie viel bringt einem creator YT eigenltich noch, was das Finden seiner Videos angeht? Ich mein im Waffensektor wird da doch sicher nie was vorgeschlagen, wenn man nicht zuerst mal aktiv danach sucht, oder?

Ist vielleicht off topic, aber was die Alternativen zu YT angeht, hab ich ein Problem. Ich schau YT nur am großen TV, nicht am PC. YT war da vorinstalliert. Funktioniert das, dass man sich andere Plattformen da auch irgendwie "installiert"´? Ich würd schon mal gern aus Prinzip nix auf YT schauen, was es wo anders auch gibt.

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Re: Österreichische Youtube Waffenkanäle - seht Ihr Euch welche an?

Beitrag von helmsp » Do 2. Feb 2023, 19:55

Spitfire hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 12:49
Monetisieren möchte ich den Kanal nicht vorrangig. Ich werd's zu meinem Instagram und Plattformen verlinken, auf denen man mich auch als Trainer buchen kann.
Dann kann man ja gleich alle Links, egal welche Plattform, in deinem ersten Post sammeln?
Wie lauten deine?
Meine S&W Revolver Videos: https://swaficionado.wordpress.com/

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