Glock: schnellere Schussabgabe üben

[phaesun]

Hi,

Ich hab mich durch einige threads hier gegraben die die Glock behandeln: ich bin mir der speziellen Eigenschaften des Glock Abzugs bewusst und möchte euch spezifisch um Tipps bitten wie ihr die raschere Schussabgabe übt.
Was mein ich damit: ich schieße mit einer relativ neuen Glock und es gelingt mir mittlerweile schon relativ gut nicht zu verreissen - allerdings nur dann wenn ich genug Zeit habe um den kratzenden Abzug laaaangsam zu betätigen.
Also zuerst zum Druckpunkt der keiner ist und dann noch etwa 1-2mm bis der Schuss bricht.

Einige Übungsschüsse mit rascherer Schussabgabe haben genau nichts getroffen - wenig überraschend.

Ich würde gern mal an einem IPSC Turnier teilnehmen, da werd ich aber kaum 10s pro Schuß Zeit haben

Hat jemand Tipps wir man konkret das rasche Abziehen isoliert üben kann?

Mantis/Laser und trocken abziehen um zu sehen ob man verreisst?

Danke und Grüße,

[combatmiles]

Hast den Reset schon gefunden?

[impact]

Hi,

Ich hab mich durch einige threads hier gegraben die die Glock behandeln: ich bin mir der speziellen Eigenschaften des Glock Abzugs bewusst und möchte euch spezifisch um Tipps bitten wie ihr die raschere Schussabgabe übt.
Was mein ich damit: ich schieße mit einer relativ neuen Glock und es gelingt mir mittlerweile schon relativ gut nicht zu verreissen - allerdings nur dann wenn ich genug Zeit habe um den kratzenden Abzug laaaangsam zu betätigen.
Also zuerst zum Druckpunkt der keiner ist und dann noch etwa 1-2mm bis der Schuss bricht.

Einige Übungsschüsse mit rascherer Schussabgabe haben genau nichts getroffen - wenig überraschend.

Ich würde gern mal an einem IPSC Turnier teilnehmen, da werd ich aber kaum 10s pro Schuß Zeit haben

Hat jemand Tipps wir man konkret das rasche Abziehen isoliert üben kann?

Mantis/Laser und trocken abziehen um zu sehen ob man verreisst?

Danke und Grüße,

Damit das klappt brauchst du:
- Einen guten Stand und gute Grifftechnik
- saubere Grundabzugstechnik
- Schnellfeuerabzugstechniken
- hohen visuellen Fokus (um in Echtzeit verarbeiten zu können was da eigentlich passiert)

..ich geh jetzt mal nur auf die Abzugstechnik ein:
Wenn du prinzipiell behirnt hast, wie du ohne Zeitdruck den Abzug sauber zurückziehen musst ohne dabei das Visierbild zu erschüttern (das geht mit Trockentraining am besten) versuch folgendes:
Hol dir einen Timer oder eine timer app und stell den Start auf random/zufällig während du im Anschlag bis mit dem Finger am Abzug bist (entweder am Druckpunkt, leichten Druck am Züngel, oder überhaupt ohne das Züngel vorher zu berühren, je nach Level).
Wenn das Startsignal komm, ziehe so schnell du kannst so sauber wie möglich ab.
Manche Timer schaffens das Klicken von der trocken abgeschlagenen Waffe zu registrieren bzw manche apps auf höchster empfindlichkeit. Bei Mantis gibts die funktion auch.
Und dann arbeite dich mit der Zeit runter auf immer kürzere Verzögerungen zwischen signal und abschlagen des Hammers/schlagbolzens, ohne dabei das Visierbild erschüttern zu lassen.
Scharf kannstd du das ganze auch machen um dich zu kontrollieren, aber 95% des Abzugstrainings sollte trocken sein.

Nimm das Visiersystem dass du hauptsächlich verwendest (Kimme/korn, Reddot, Laser..) und fokusier dich ganz genau darauf was du im moment der Abzugsbetätigung im Visierbild siehst. Es ist recht vorteilhaft, wenn man sich darauf stark sensibilisiert. Nur wenn du mal mit Kimme und Korn der Meinung bist, du siehst keine Bewegung mehr, dann probier mal Laser oder Reddot und lasse dich eines besseren belehren.
Mantis ergänzend geht auch gut.

[FdH22]

möchte euch spezifisch um Tipps bitten wie ihr die raschere Schussabgabe übt.

um den kratzenden Abzug laaaangsam zu betätigen.

Hat jemand Tipps wir man konkret das rasche Abziehen isoliert üben kann?

1. Geschwindigkeit kommt von allein wenn du mehr schießt. Das lässt sich mit bewussten "ich will" nicht erreichen
2. Gegen kratzenden Abzug hilft ggf Schmierung u. mehr schießen.
3. Isoliert üben? Kaum möglich.

Nur meine Meinung, sofern alle Grundfertigkeiten vorhanden sind.

[voodoo-medic]

Nicht auf den Reset „warten“ (fühlen, sehen) sondern uns Gefühl kriegen, sobald „er da ist“ sofort wieder zum Druckpunkt und wieder abziehen (ohne Reißen).

Oder anders formuliert: während der Rückstoß- bzw Aufwärtsbewegung den Abzug für den nächsten Schuss vorbereiten

Aber vorher müssen alle anderen Basics stimmen (stand, griff etc)

[doc steel]

Arbeite dich durch die YT-Videos von Rob Leatham durch, der erklärt das sehr gut.
Ist zwar nicht Glock-spezifsch, aber er behandelt die grundsätzlichen Bedingungen und die sind nicht waffenspezifisch.

[RAR]

Hat jemand Tipps wir man konkret das rasche Abziehen isoliert üben kann?

Ja, und zwar ganz einfache: Schließe alles aus, was nicht Griff- und Abzugstechnik betrifft. Auf gut deutsch: Schließe Stand und Haltung aus, lege die Waffe auf und dann ziehe ab. Damit hast deutlich weniger Variable im Spiel -- Griff und Abzug fallen mir auf die Schnelle ein.

Mantis/Laser und trocken abziehen um zu sehen ob man verreisst?

Würde ich so sagen, ja. MantisX X2Pro bzw. X3 reicht aus und erspart dir einiges an Munitionskosten. Wenn du wirklich den Abzug verreißt, sagt dir das Mantis: "Abzug reissen", wenn der Griff schlampig ist gibt's eine bunte Auswahl:




Aus meinen ungefähr 10 000 trockenen Abschlägen kann ich sagen, dass es bei aller Diagnose auch immer möglich ist, dass das eine das andere bewirkt. Z.B. habe ich lange mit dem Abzug reißen gekämpft, bis ich angefangen habe, exakter und fester zu greifen -- da war dieses Problem kein Thema mehr. Das Schöne mit dem Laser ist die diagnostische Grafik, wo man (mit etwas Übung) sieht, woran es liegen könnte. Das sieht in besonders schlimmen Fällen so aus:


Blau ist das Halten, gelb die Bewegung in den letzten 0,3 Sekunden vor dem Hammer, das X zeigt, wo der Schuss gefallen ist und rot ist die Waffenbewegung nach dem Schuss. In diesem Beispiel zeigt die blaue Linie, dass wahllos und schnell in den Schuss geeiert wurde, die gelbe Linie deutet an, dass die Waffe nicht zur Ruhe gekommen war, als ziemlich erratisch abgeschlagen wurde -- ein schönes Beispiel für eine Nullleistung, die dann auch mit 72.2 Punkten bewertet wurde.

Das es auch anders geht, sieht man hier. Die blaue Haltelinie liegt schön im Zentrum, die gelbe Abschlagsspur is praktisch auf einen Punkt verdichtet und das Nachhalten im trockenen Abschlagen zeigt sich in der mikroskopisch kleinen roten Abzugsspur. Beim scharfen Schuss ist die Abzugsspur immer lang, weil der Rückstoß abgebildet wird.



Hier noch ein Beispiel eines Glöckners, der es besonders ernst meint:

Wie man in der Statistik sieht, hat der Schütze gesamt knapp 210 000 Abschgläge hinter sich, davon allein in dieser Woche gut über 100 000. An den Kreisdiagrammen sieht man, in welche Richtungen er die Waffe verzieht (wenn alles bestens ist, gibt es keine Segmente, sondern nur einen grauen Außenkreis) und im Zentrum steht der durchschnittliche Score. Wer will, kann ja rechnen, was die 100000 Schuss in dieser Woche gekostet hätten

[RAR]

Was ich am Mantis extrem praktisch finde: Du kannst überall üben und du kannst das Üben spielerisch anpacken. Griff so oder anders, linkes Auge oder rechtes, kreuzweise schauen, fester greifen oder leichter, auf einem Bein oder knieweich schulterbreit: du siehst sofort, was sich wobei wie bewegt und du kannst deine Schlüsse draus ziehen, ein bisserl experimentieren, etc. Da komme zumindest ich auf die Dinge, die ich so nicht vermutet hätte (ich schieße als Rechtshänder nur mit links besser besser als nur mit rechts, mit dem linken Auge brauche ich keine Brille, obwohl der Augenarzt erst letzten Monat ganz anderes "gemessen" hat, etc.). Du musst das Dings als Spiel begreifen, dann macht's auch wirklich Spaß. Knapp 2300 trockene Schüsse letzte Woche sagen (mir), wie viel

Was man auch recht gut sieht: Wie fähig man kurz nach dem Aufwachen, am Ende eines langen Tages, in der fittesten Vormittagsstunde, … ist -- die Streuung über den Tag ist teilweise mehr als erstaunlich.

[Salem]

Mhm. 100000 Schuß in der Woche. Wennst pro Trainingsschuß nur 10 Sekunden rechnest kommst auf eine Gesamtschiesszeit von 1000000 Sekunden, oder 16666,66 Minuten, oder 277,77 Stunden. Geteilt durch 7 wären das 39,7 Stunden pro Tag... Ja, ne, is klar. Welche Bewerbe hast Du schon gewonnen?

[RAR]

Mhm. 100000 Schuß in der Woche. Wennst pro Trainingsschuß nur 10 Sekunden rechnest kommst auf eine Gesamtschiesszeit von 1000000 Sekunden, oder 16666,66 Minuten, oder 277,77 Stunden. Geteilt durch 7 wären das 39,7 Stunden pro Tag... Ja, ne, is klar. Welche Bewerbe hast Du schon gewonnen?

Also gleich ein paar Sachen, die meiner Antwort bedürfen:

a.) wenn man sich die detaillierte Auswertung dieser > 100 000 Schuss ansieht, so schießt der Kollege teilweise Serien von im Schnitt unter 0,5 Sekunden pro Schuss. Da dauert eine 100 Schuss Serie gerade mal 50 Sekunden, statt deiner Vermutung von 1000 Sekunden Faktor 20 …

b.) Ich rede von mir selten in der dritten Person, und ich schieße keine Glock. Der Herr ist nur in derselben Gruppe wie ich in der "online Range" von Mantis und ich habe mir erlaubt, ihn zu präsentieren.

c.) Meine Serien spielen sich im Mittel bei etwa 7 Sekunden pro Schuss ab, wenn die Genauigkeit stimmen soll, gehen aber auch bis auf < 2 Sekunden in Double Action Serien, die auf Geschwindigkeit ausgelegt sind (10 Schuss in 20 Sekunden). Mantis hat da einige Trainings vorbereitet, die man halt abarbeitet, um möglichst alle Aspekte immer wieder zu überprüfen. Die Nachbereitung der Serien dauert dann ja auch ein paar Minuten, weil man ja wissen will, wo es hakt und wo man mehr machen muss …

d.) Ich besitze meine FFW einen starken Monat und lerne damit umzugehen, ehe ich irgendwelche Bewerbe ins Auge fasse. Diese Woche waren es gut 2400 Schuss Trockentraining und die Statistik weist eine konstante Verbesserung bei der Genauigkeit aus -- wie das dann im lauten Betrieb korreliert, wird sich hoffentlich baldigst darstellen, denn darauf soll das Trainingsprogramm für den Winter aufbauen.

Immer einen Schritt nach dem anderen

[AUG-andy]

Mhm. 100000 Schuß in der Woche. Wennst pro Trainingsschuß nur 10 Sekunden rechnest kommst auf eine Gesamtschiesszeit von 1000000 Sekunden, oder 16666,66 Minuten, oder 277,77 Stunden. Geteilt durch 7 wären das 39,7 Stunden pro Tag... Ja, ne, is klar. Welche Bewerbe hast Du schon gewonnen?

Also gleich ein paar Sachen, die meiner Antwort bedürfen:

a.) wenn man sich die detaillierte Auswertung dieser > 100 000 Schuss ansieht, so schießt der Kollege teilweise Serien von im Schnitt unter 0,5 Sekunden pro Schuss. Da dauert eine 100 Schuss Serie gerade mal 50 Sekunden, statt deiner Vermutung von 1000 Sekunden Faktor 20 …

b.) Ich rede von mir selten in der dritten Person, und ich schieße keine Glock. Der Herr ist nur in derselben Gruppe wie ich in der "online Range" von Mantis und ich habe mir erlaubt, ihn zu präsentieren.

c.) Meine Serien spielen sich im Mittel bei etwa 7 Sekunden pro Schuss ab, wenn die Genauigkeit stimmen soll, gehen aber auch bis auf < 2 Sekunden in Double Action Serien, die auf Geschwindigkeit ausgelegt sind (10 Schuss in 20 Sekunden). Mantis hat da einige Trainings vorbereitet, die man halt abarbeitet, um möglichst alle Aspekte immer wieder zu überprüfen. Die Nachbereitung der Serien dauert dann ja auch ein paar Minuten, weil man ja wissen will, wo es hakt und wo man mehr machen muss …

d.) Ich besitze meine FFW einen starken Monat und lerne damit umzugehen, ehe ich irgendwelche Bewerbe ins Auge fasse. Diese Woche waren es gut 2400 Schuss Trockentraining und die Statistik weist eine konstante Verbesserung bei der Genauigkeit aus -- wie das dann im lauten Betrieb korreliert, wird sich hoffentlich baldigst darstellen, denn darauf soll das Trainingsprogramm für den Winter aufbauen.

Immer einen Schritt nach dem anderen

Du weißt aber schon, dass der scharfe Schuß viel Aussagekräftiger ist?
Trockentrainingsweltmeister gewinnen selten einen Bewerb.
Ist wie Autorennen am Simulator fahren. Von der Realität meilenweit entfernt.

[RAR]

Du weißt aber schon, dass der scharfe Schuß viel Aussagekräftiger ist?

Ja, danke, es ist mir bewusst, das am Ende der Reise ein Loch im Papier steht.

Trockentrainingsweltmeister gewinnen selten einen Bewerb.

Man kann's auch umdrehen: Wer nie trocken trainiert, wird auch nix reißen. Ich gehe für mein Aufbauprogramm davon aus, dass ich mit den Basics der Waffenhandhabung (trocken) anfange, bis die Handgriffe sitzen und die entsprechend erforderlichen Muskelgruppen aufgebaut sind. Dann kann es gerne laut werden. Das hat mit dem RAR im PDSV Bewerb schon ganz gut funktioniert, da waren die Ergebnisse ab Mai nach zwei Monaten Mantis X 84 - 97 - 94 - 97 - 100. Wenn du mitzählst waren das 50 Schuss im Wettbewerb. Einundzwanzig Patronen habe ich noch im Schrank, 110 habe ich erworben, 39 gingen für's Training und Einschießen der Waffe und der ZFs auf. Ich würde meinen, dass ich mit dem Trockentraining den Schritt ins laute Geschäft ganz gut hinbekommen habe und bin schon gespannt, wie die weitere Reise, nun eben auch mit FFW, aussehen wird. Zum Glück interessiert mich gewinnen gegen andere nicht wirklich -- ich schieße, weil's mir Spaß macht und solange ich Verbesserungen an mir erkenne, reicht das prächtig.

Ist wie Autorennen am Simulator fahren. Von der Realität meilenweit entfernt.

Da kannst du recht haben -- allerdings macht es durchaus Sinn, die Basics einer Gerätenutzung virtuell kennenzulernen und einfache Abläufe in der Simulation zu üben, bis das Muskelgedächtnis die kognitive Arbeit entasten kann, ehe man das "echte Ding" macht.

[doc steel]

d.) Ich besitze meine FFW einen starken Monat und lerne damit umzugehen, ehe ich irgendwelche Bewerbe ins Auge fasse.

dafür klärst uns aber ganz schön auf und redst ziemlich viel mit.
fakt ist du bist ein newbie ohne praktischer erfahrung und klärst uns über abzugstechnik anhand der ergebnisse von anderen auf?
dein übersteigertes selbstbewusstsein in allen eheren, aber hast schon einmal nachgedacht wie das rüberkommt?

so einen praxistehoretiker hatten wir schon einmal hier, mit dem effekt, dass er jetzt in einem anfängerforum den gscheitwastl macht.

[RAR]

dafür klärst uns aber ganz schön auf und redst ziemlich viel mit.

Ja, manche Erkenntnisse der Sportwissenschaft sind halt grundsätzlich und haben nichts Spezielles an sich. Erklären tu auch nix, ich gebe meine Ansichten und Erfahrungen zum Besten -- mehr tust du auch nicht und nur weil du deins für richtiger hältst als meins ist das noch lange nicht so. Allerdings sehen nach meiner Erfahrung sachliche Beiträge anders aus als deiner. Ad hominem Angriffe haben noch nie etwas gebracht, also wäre es schön, du könntest sie unterlassen. Danke im Voraus.

[RAR]

… klärst uns über abzugstechnik anhand der ergebnisse von anderen auf?

Meine Beiträge haben die Frage nach Mantis als Hilfe beantwortet und zwar mit meinen Ergebnissen und deren detailierter Beschreibung. Als Kuriosum habe ich mir zum Abschluss erlaubt, die Statistik eines anderen online Kameraden zu präsentieren, der in einer Woche > 100000 Schuss abgegeben hat -- um die Kostenseite zu beleuchten.

Welche Erfahrungen ich mit Mantis in Bezug auf meine Lernkurve bisher gemacht habe, wurde mit Fakten und Zahlen hier schon mehrfach dargelegt. Wenn du andere Fakten hast, bitte. Aber lass' diese persönlichen Untergriffigkeiten in der Öffentlichkeit, denn das hilft dem Klima im Forum keinesfalls.