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Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

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gewo
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von gewo » So 15. Mai 2022, 18:30

Glock1768 hat geschrieben:
So 15. Mai 2022, 16:29
Das ist die duellscheibe …
Upps
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McMonkey
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferleistung

Beitrag von McMonkey » Fr 9. Dez 2022, 19:33

Auch der McMonkey ist aus Fleisch und Blut und ähnelt bereits im Ansatz einem menschlichen Wesen, statt einer Maschine. Die ach so große Erfahrung ist nichts wert ohne Disziplin. Es gibt ja kaum mehr Schussbilder (von mir) die einen überraschenden Charakter besitzen oder mir die Tränen aus den Augen drücken. Heute war es dann doch so weit. Die Überraschung perfekt und meine sentimentale Seite atemberaubend.

Vor weg, selbstverständlich muss man meinen Angaben und Schussbildern Glauben schenken, sonst macht eine Herzensangelegenheit - die Weitergabe von Wissen - keinen Sinn. Zumindest für den Betrachter/Leser. Ich glaube mir und an mich und die „ganz wenigen“ die den McMonkey kennen tun dies im gleichen Maße. Nehme ich jetzt mal an.

Zur Sache:
Ich hatte heute Zeit zwischen zwei Terminen und die wollte ich für einen Kurzauftritt am Schießstand nutzen. Die Sig Sauer P210 Super Target (9mm) hat das Los gezogen. Sie hatte seit einigen Monaten nicht meine Aufmerksamkeit. Covid, viel Arbeit, Langwaffenprojekt etc.
Die Anzahl der abgegebenen Schüsse in den letzten beiden Jahren sind unter 300.

Mit 30Patronen war ich am Start. Fünfer Serien - 10Schuss pro Scheibe - Beobachtung jedes Treffers. Zeitfaktor max. eine Stunde. Erwartung … das geht schon.

Distanz 20m
Duell/Wende Scheibe


Erster Akt
Ein passabler Anfang mit einer Zehner Dublette auf 12Uhr hoch. Naja irgendwie passt das fast, aber es läuft unrund. Statt konzentriert meinen Ablauf abzuspulen, kommen mir Gedanken. Hab ich die Kimmenhöhe vom letzten mal wieder zurückgestellt? Da läuft der 3. Schuss Amok. Ein 9er hoch auf 2Uhr. Dieser Neuner war der Startschuss meines Leidens über die nächsten 22 Schüsse. Zwischen den restlichen Schüssen ein kleiner Hoffnungsschimmer der 10er in der Mouche. Keine Chance die Schüsse vor Beobachtung ansagen zu können. Abzug, Atmung etc. alles war mir zum Zeitpunkt der Schussabgabe zu viel. Die Beobachtung der Treffer in Natura war gelinde gesagt ernüchternd.

Bild


Zweiter Akt
Jetzt reiss ich mich zusammen. Ahh… ich hab vergessen ein Parkpickerl auszufüllen. Handy funktioniert nicht im Keller … Bum. Das hatte ich schon mal. Ich starte mit einem hohen 10er auf 12Uhr. Pass auf deine Atmung auf, denk ich mir. Eigentlich soll man beim Schiessen nicht denken. Keine Ahnung wo ich den zweiten abgegeben Schuss ansagen soll. Das Spektiv zeigt mir das was Sache ist. Ein 9er hoch auf 2Uhr.
„Geh schei… Was soll das jetzt.“
Ich kontrolliere das Kimmenblatt, Iris-Blende wird neu justiert. Probeanschlag .. Kopfhaltung. Ich hab den Lauf gereinigt, kommt mir in den Sinn. Das macht aber nicht so ein Schussbild. So hantelte ich mich von Treffer zu Treffer ohne je eine perfekte Linie finden. Die Doublette in der Mouche machte im Ganzen gesehen keinen nennenswerten Erfolg. Dem genauen Betrachter fällt die frappierende Ähnlichkeit des Schussbildes zur Scheibe 1 auf. Gleicher Anfang etwas engerer Streukreis, aber im Grunde der selbe Schaß. Kurz um, das Denken zwischen und während den Schüssen hörte nicht auf. Sichtlich - aus meiner Perspektive - schwer geschockt ab zum Scheibenwechsel.

Bild


Der letzte Akt
Statt meine Fehler „genauer unter die Lupe zu nehmen“ versuchte ich alle externen Möglichkeiten auszuschöpfen um die Schussbilder für „erklärfähig“ zu machen. Wir kennen das, alles ist Schuld und der Lauf hat sicher auch was. Aus dem Akt der Verzweiflung, beginne ich mir mein Schützengrab auszuheben. Keine Chance die Treffer 1-2-3 und 4 anzusagen. In Punkto Schießen bin ich ja sehr leidensfähig, aber das ging mir schon echt „ans Leder“. Ich seh die Scheibe zu scharf, Korrektur an der Iris-Blende. Ausblenden ist angesagt - dem Kopfkino trotzen. Ablauf, Timing und Schussabgabe Nr. 25. Es war wie eine Erleuchtung.
„Jo der kommt nicht ganz und wird einen Ticken zu weit rechts sein.
Der Blick durch das Spektiv ließ mich hoffen. Auf was? Der Tag ist eh schon gelaufen.

Der Vorhang fällt
Ich füttere das Magazin mit den letzten 5Patronen und setze mich erstmal.
„Du Oars…was machst du da“
Ich rede sehr oft und energisch mit mir. Ein paar Atmenübungen und der Versuch mein bisserl Gehirnpotential auf Gleiche Ebene bringen. Ich schließe Freundschaft mit mir, entschuldige mich und nehme die positive Welle mit zum Start für die letzte 5er Serie. Ein aller letztes Aufbäumen
„Lass das Auge auf dem g´sch….. Korn“
Hochkonzentriert, starte ich mit einem hohen 10er in der Mouche, setze eine Dublette mittig und wandere gefühlvoll nach rechts ab. Ein Kraftakt. Die Beobachtung der letzten 5Schuss war nur noch eine „bildliche Kontrolle“ meiner Ansage hierzu.

Bild


Was hier passiert ist betrifft jeden Schützen. Wenn nicht im gleichen Ausmaß, aber es passiert. Die Schussbilder und das Geschriebene zeigen sehr schön auf, dass einer unserer „größter Feinde“ das Denken ist. Diese Gehirnakrobatik vor, während und nach der Schussabgabe hemmt alle anderen perfekt angelernten Automatismen, bis diese gänzlich zum „Erliegen“ kommen. Ja klar kann man sagen „es war nicht mein Tag“. Nicht an jedem Tag ist man zu seiner Höchstleistung fähig. Er muss aber nicht in einem Desaster enden. Wer weiter kommen will, muss sich zwangsläufig mit der Disziplin auseinandersetzen.

Wenn man sich reinhängt und sich anstrengt, dann kann man auch aus so einem Tag einen Erfolg machen. Treffen ist nun mal Arbeit. Grund genug für mich, 2023 viel öfter wieder zur Arbeit zu gehen. Nicht, dass noch einer „faule Sau“ zu mir sagt.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von wordweaver » Fr 9. Dez 2022, 20:56

Damn... Ich liebe diesen Thread. Inkl. Der Info für Anfanger: auf jeden Fall das Fernglas ausgraben 😅

"Schade" ist, dass du nur Präzi machst, nachdem das dynamische mich schon auch reizt, aber erstmal Präzi dran ist bis die Handhabung sitzt (und dann die Überlegung. Heuer die Shadow 2 und nächstes Jahr die Welt... Ermn, ich mein nat. Nächstes Jahr wenn IPSC mit der ersten geht, Handhabung und alles tauglich ist um zu wechseln, für Präzi nen Revolver auf den 2n slot zu legen 🤣) und ich es nach dem Lesen des Thrwads gerade bedaure dasses da nie einen IPSC Text von dir geben wird, McMonkey 😁
“Humans need fantasy to be human. To be the place where the falling angel meets the rising ape.”

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von RAR » Fr 9. Dez 2022, 23:02

:clap: · :clap: · :clap: · :clap: · :clap:
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von McMonkey » Mo 13. Mär 2023, 12:47

WEIL es auch hier reinpasst ...

Auf meinen Rat hin, den ersten Standbesuch nicht alleine zu bestreiten, habe ich einen Neuling „an die Hand genommen“ und ihn - wenn man so will - „sattelfest“ gemacht. Primär ging es um Sicherheit, Sicherheit und auch um Sicherheit. Abläufe, Handhabung, Funktionsstörungen und zu guter Letzt um die elementaren Themen beim Ablauf einer Schussabgabe.
Der Kollege hat noch kein eigenes Gerät und daher auch noch keine Präferenz hierzu. Komplett frische WBK und über den Waffenführerschein hinaus, keinerlei Erfahrung. Zwei Stunden sollten und hatten auch dafür gereicht.

Die Unwissenheit war augenscheinlich. Der Neuling informationshungrig, nervös, aufgeregt und wie sich noch herausstellen sollte, NICHT lernresistent. Ein Riesenvorteil für ihn, der sich aus sportlicher Sicht ausgezahlt hat.

Pistole und Revolver, zwei technisch unterschiedliche Geräte, sollten zumindest eine grobe Richtung vorgeben und vielleicht einen Anflug von einer ersten Präferenz zeigen.
Erster Einsatz die Glock. Die Mindestdistanz von 8Meter reichte fürs erste. Trocken abziehen, Standaufbau und alles, was so „grob“ dazu gehört. Nur nicht überfordern. Die Scheibe wurde umgedreht. Großes Erstaunen. „Ringe brauchen wir nicht für die ersten Schüsse“. Er solle die Abzugscharakteristik aufsaugen und mit dem Rückstoß und dem Knall zurechtkommen … einfach mal tun. Sehr schnell zeigte sich, ob Talent einen Namen hat. Ja dem war nicht zu widersprechen, also Ringscheibe und los. Obwohl das Ziel vor Augen, blieb der Fokus am Korn. Das wurde durch konstante Treffer/Gruppen belohnt. Außergewöhnlich für einen Anfänger. Die „Luft“ war schnell raus, oder besser gesagt die Konzentration hat sich nach 10Minuten verabschiedet, denn über die Atmung hatten wir noch gar nicht gesprochen. Das Auge müde und ein mitteilungsbedürftiger Schütze, Zeit für eine Pause.
Das „Treffen“ wurde immer besser, also eigentlich sehr gut berücksichtigt man die Umstände. Immer wieder Pausen und Analyse. Zeit für den Wechsel zum Revolver.

Das „Andere“ Abzugsverhalten kam dem Neuling sehr entgegen. Er startet mit einer 10er Dublette. Das Gesamtbild zeichnete eine sehr gute Gruppe. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass meine Ratschläge auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Zusammen mit dem Talent, zeigte sich ein wesentlicher Fortschritt. Nach 20 konzentrierten Schüssen, war auch hier das „Hoch der Umsetzung“ zu Ende. Für die restlichen Schüsse, ließ ich den Kollegen alleine am Stand. Wichtig, um auch ohne Anleitung und Rückhalt, klarzukommen.

Der Schütze konnte sich am Ende eine sehr gute Trefferleistung „auf seine Fahne“ schreiben, auch wenn das nicht so bleiben wird 😉

Ich, freu mich mit ihm mit und noch mehr, dass mein „Rat und die Schläge“ einen künftigen Kollegen zu einer bemerkenswerten Leistung beflügelt haben.

Jetzt muss die Atmung selbst einsetzen, die nächsten Schritte aus eigener Kraft passieren. Selbstverständlich bleibt meine Unterstützung aufrecht, solange er sie als notwendig betrachtet. Das wird aus Erfahrung noch ein wenig dauern, da er - wie jeder Neuling - das meiste beim nächsten Standbesuch wieder vergessen hat.

Alles gut gemacht. :clap:


Distanz 8m
GLOCK 45 - 9mm (es wurde nicht jede Scheibe fotografiert)

Bild

Distanz 8m
je 10Schuss
Revolver Taurus - 45ACP (es wurde nicht jede Scheibe fotografiert)

Sehr schön zu sehen, wie die "Treffer aufmachen" und die Konzentration dahin schwindet (rechte Scheibe)
Bild
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von Alaskan454 » Mo 13. Mär 2023, 12:59

Coole Sache mit einem coolen Coach :text-bravo:

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von doc steel » Mo 13. Mär 2023, 14:51

Jössas! ...und i hab scho glaubt dir is was gschehn des san deine eigenen Scheiben!

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von Joewood » Mo 13. Mär 2023, 15:58

doc steel hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 14:51
Jössas! ...und i hab scho glaubt dir is was gschehn des san deine eigenen Scheiben!
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von McMonkey » Sa 20. Mai 2023, 22:47

Ein wenig spät, aber ich hatte jetzt doch Zeit gefunden meine Rollingblock aus dem Winterschlaf zu holen. Beste Wetterbedingungen, gute Laune und allein am Stand. Zwanzig Schuss und keine Eile.

Nach den ersten 2 Schüssen war klar, ein Teil der Regenmengen in den vergangenen Tagen wollte aufgrund der Sonneneinstrahlung wieder nach oben. Also feuchte Bedingungen, die eine Korrektur am Diopter bedarf, sowie Gelsen, viele und eine würde die Hauptrolle des Tages in Anspruch nehmen Schwierige Bedingungen. Mit 5 weiteren Schüssen stellte sich endlich Zufriedenheit ein.

OK, neue Scheibe und ab in meine Welt. Das Schiessen mit einer Schwarzpulverpatrone lebt von Ritualen und dem Reagieren auf aktuelle Wetterbedingungen.

Erster Schuss, erster 10er. Ruhig bleiben, weiter machen. Auch das zweite 420grain Geschoss folgte meinem Auge bis ins Ziel … noch ein Zehner. Es läuft und ich war zufrieden. Die Thermik und die „Mirage“ hat sich im Schussbild abgezeichnet und mir alles abverlangt. Ein wenig links. aber an weiteren Korrekturen am Diopter war - auf grund der Bedingungen - nicht zu denken. Vorletzter Schuss, hochkonzentriert, noch einmal ein Lidschlag, Abzug, gleich steigt der Rauch auf … da hatte der bereits erwähnte „Protagonist“ eine SCHEISS „Culicinae“ ihren Auftritt. Einen Moment vor der Schussabgabe durchbohrt der Zweiflügler mein Hinterhaupt. Eine Millisekunde denke ich mir - ich setzte ab - uhhhhh denken bei der Schussabgabe ist ganz schlecht. Vor allem wenn man das Gedachte nicht in die Tat umsetzt. Und so überschüttete mich die Disziplinlosigkeit mit ihrem „stinkenden, überschwänglichen Ehrgeiz“. Das Ergebnis ein zerstörtes Schussbild und ein „ich Oars….. lo…“, Der Gelse gab ich ich keine Schuld. Sie tat genau das was sie am besten kann. Ich tat es ihr nicht gleich, obgleich besseren Wissen.

Der „tiefe“ 8er war mental schmerzvoll und er ist es noch. Obwohl ich mit dem letzten Schuss noch einen 10er „rausholen“ konnte, es bleibt der Ärger über die mangelnde Disziplin.

100m
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von McMonkey » So 18. Feb 2024, 21:43

Schlechte Schussbilder braucht das Land. Schlecht für mich und aufschlussreich - hoffe ich - für andere.

Der Taurus Revolver kommt nicht so oft zum Einsatz und ohne Übung verursachen kleine Fehler, großes Chaos. Ein Drama für mich. Nicht als Ausrede, aber eben suboptimal war das vorangegangene Training mit der Pistole im Kaliber 22lr. Die hat ein doch höheres Korn als der Taurus. Dieses Abbild des „hohen Korn“ hat in meinem Visier-Ablauf mit dem Revolver, störend Einfluss genommen.

Sehr schön im ersten Bild zu sehen. Auch wenn ich mich bei Schuss 4-10 wieder gefangen hatte, der Kampf um eine sehr gute Gruppe in der Innenzehn war verloren. Denken und Bilder im Kopf sind halt der GAU in meinem Schädl. Interessant bei den Treffern 4-10 … Gruppe mal ganz anders.

Bild

Ab auf 20m und das hätt ich mir ganz anders vorgestellt. Vorstellungen sind auch nicht gut beim Treffen. Warum ich heute so einen Respekt vor 20m hatte, keine Ahnung. Wobei in diesem Zusammenhang „keine Ahnung“ haben, vorteilhafter wäre als, Denken und Bilder im Kopf.

Bild

Treffer 1
soll ich jetzt eine Abhandlung über den Schei… schreiben. Ich sag nur …
Muskel, Auge und „ich setz jetzt sicher nicht ab“

Treffer 2-3-4-5
Ein Paradebeispiel wenn man mit dem Auge nicht am Korn bleibt. Das pendeln zwischen Korn und Scheibe endet damit, dass man das Korn nicht mehr „scharf“ bekommt. Das Timing ist dabei schon lange auf der Strecke geblieben. Ehe man sich den Fehler eingesteht und eventuell noch „Absetzen“ möchte ist der Schuss auch schon draussen. Diese Disziplinlosigkeit legt sich sofort, augenblicklich wie eine warme Kopfdusche nieder. Für die älteren … Wallungen gefolgt mit unendlichen Ärger. Und weil es eh so ärgerlich war, macht man das noch 3x, damit „das Kind einen Namen bekommt“.

Treffer 6-7-8-9-10
Also was macht man mit diesem Fiasko. Schiessbrille ablegen, sich hinsetzen, aufs WC gehen, Gehirnpotentialausgleich, … vollkommen Wurscht. Alles machen und von mir aus alles gleichzeitig, nur nicht weiter schießen!!! Das Auge kommt zur Ruhe, der Puls ist auch nicht mehr spürbar. Die Erfahrung nimmt Platz und hilft bei der Routine. Arbeit ist angesagt. Standaufbau, Atmung und noch ein paar Guru-Dinge.
Was nicht mehr zu retten ist, ist nicht mehr zu retten … aber so geh ich nicht Heim. Konzentration zahlt sich aus und lässt zumindest erahnen, was alles eigentlich möglich gewesen wäre. Na ja, „hätt i, tät i, warad i“. Ganz nach meinem Motto

„Was man nicht tut, geschieht auch nicht“.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von trasla » Mo 19. Feb 2024, 07:13

Danke fürs Teilen!

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