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Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

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tiberius
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Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von tiberius » Mo 17. Apr 2017, 20:02

Hi,

ich hab vorletztes Wochenende mit ein paar Schützenkollegen unsere
Nagants mal systematisch durchgeschossen und zu Vergleichszwecken auch die Standnachbarn zum Schiessen eingeladen.
Geschossen wurde Ordonnanzwettkampfmodus, d.h. 2 x 10 Schuss Serien, jede Serie binnen 15 Minuten, beschossen
wurde die übliche FFW 25 m Präzi Scheibe auf 100 m.
Dabei kamen 91/30er (normale und Sniper, letztere allerdings nur über K+K), M44, M38 und M91/59 zum Einsatz,
von allen Waffen waren mindestens 2 Stück vorhanden allesamt recht guter Zustand.

Von den langen trafen alle recht passabel, ein Tula Sniper (1942er BJ + CH Stempel) hatte die kleinste Gruppe,
ein wunderschöner, fast neuwertiger Ungar schnitt am "schlechtesten" ab.
Da reden wir von ca. 5-30 cm Grupppen unterschiedlicher Waffen und
Schützen. Insgesamt nicht so schlecht wie ich finde.

Die M44er waren fast gleichauf mit den langen, geringfügig schlechter.
ABER: die M38er und die M91/59er (also die abgeschnittenen langen)
waren durch die Bank mit bestenfalls 15 cm bis zu 60 cm Streukreisen dabei.

Über dieses Wochenende haben wir ein paar ausgeschäftet, konnten allerdinng nichts finden
was das schlechte Abschneiden der M38er und der M91/59er erklären könnte, die Reihenfolge
war übrigens beim Schiessen zufällig.

Irgendwer eine Ahnung? Ob die einfach mies treffen weil das Schwingungsverhalten der kurzen Läufe ohne
das Gegengewicht des Bajonetts wie beim M44 nicht passt?

mfg tiberius
Zuletzt geändert von tiberius am Di 18. Apr 2017, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

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tiberius
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Re: Schlechte Präzision Nagant Karabiner

Beitrag von tiberius » Di 18. Apr 2017, 10:02

Hi,

Mündungen sind in Ordnung, die Waffen sind quasi neuwertig und keine aus der groben Kriegsfertigung.
Btw.: gekürzt sind nur die M91/59er, die M38 sind von haus aus mit kurzen Läufen gebaut worden.

mfg tiberius

PS: insgesamt am schlechtesten waren die M91/59er, da waren 3 Versuchsmodelle da, die Leistung war "Gieskanne".
Nicht unähnlich die M38er, lediglich ein bisserl besser vom SK her, aber wirklich gezielt schiessen war bei beiden Typen nicht möglich.
War bei beiden Modellen eine schön gleichmäßige Verteilung über die Scheibe so ca. innerhalb des 3er / 4 Ringkreises, nach dem Zufallsprinzip.
Zuletzt geändert von tiberius am Di 18. Apr 2017, 10:39, insgesamt 2-mal geändert.

Incite
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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von Incite » Di 18. Apr 2017, 10:32

Vorweite an der Mündung oder Lauf übermaßig? (könnte man mit einem Bleidurchtrieb an der Mündung vermessen?!)

das die Sniper die beste Schussleistung haben ist/war zu erwarten. Wurden ja auch so selketiert.
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wolpertinger
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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von wolpertinger » Di 18. Apr 2017, 10:34

Könnte es an der Munition liegen dass sie nicht mit dem Lauf zusammen passt?

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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von tiberius » Di 18. Apr 2017, 10:38

Hi,

kann ich jetzt nicht genau sagen, beim Bleidurchtrieb von der Mündung her war der Wiederstand +/- gleich, wurde nur hinten (Richtung Verschluss) etwas leichter.
Zug/Feldmaß bei beiden Typen war durchwegs innerhalb der russischen Maße so ca. 0,311 - 0,314 inch wenn ich mich recht erinnere.

Muni war S&B Schütte, die ist eigentlich ok.

mfg tiberius

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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von checkinthedark » Di 18. Apr 2017, 22:05

Das Schießen im Wettkampfmodus ist m.E. nicht in der Lage, etwas über die Präzision der Waffen auszusagen. Schießt aus der BR-Auflage.

Teddy

stefan82
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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von stefan82 » Mi 19. Apr 2017, 06:32

Ich habe auch lange und kurze Nagants. Wenn die Präzision nach lässt liegt es meistens daran dass sich die Systemschrauben gelockert haben. Aber dass der M38 von Haus aus ungenau ist wäre mir noch nie aufgefallen

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tiberius
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Re: Schlechte Präzision M38 und M91/59 Nagant Karabiner

Beitrag von tiberius » Mi 19. Apr 2017, 09:31

Hi,

Das Schießen im Wettkampfmodus ist m.E. nicht in der Lage, etwas über die Präzision der Waffen auszusagen. Schießt aus der BR-Auflage.


Ich habe auch lange und kurze Nagants. Wenn die Präzision nach lässt liegt es meistens daran dass sich die Systemschrauben gelockert haben. Aber dass der M38 von Haus aus ungenau ist wäre mir noch nie aufgefallen


Ich will ja niemandes liebstes Spielzeug, sei es Gewehr, sei es Benchrest Zubehör, schlecht machen, aber Serien mit wiederhohlbaren Ergebnissen von mind. 3 Schützen pro Waffe sprechen eine deutliche Sprache, etwaige Fehlerquellen wie dreckige/kaputte Läufe, lockere Schrauben, unterschiedlich hohe Körner, verstellte Kimmen, verrutschte Schaftringe oder Bubba Aktionen etwaiger Vorbesitzer etc. wurden selbsverständlich vorab überprüft, geschossen wurde aufgelegt. No na net.

Und so ganz nebenbei, einer der erhofften Informationsgewinne aus der Aktion war, die am ehesten wettkampftauglichen Büchsen rauszufiltern,sowohl für Gewehr wie Karabiner.
Zudem, bei der Landesmeisterschaft kannst schlecht mit Einschiessbock & Co. antreten.

Sorry, aber M38 und M91/59 habens im Vergleich nicht gebracht.

Die Russen haben dem M44 das fixe Bajonett, einen deutlich massiveren Kornträger und Läufe mit größerer Wandstärke, also mehr Masse an den Lauf, nicht ohne Grund verpasst, bei den Produktionstzahlen gehts da in der grundsätzlich sparsamen Sovietunion um eine ansehnliche Menge Material. Bereits das Aus- oder Einklappen des Bajonetts beim M44 verändert meist die Trefferpunktlage, die G´schicht mit den diversen frühen 91/30ern und dem Hochschuss, weil mit aufgepflanztem Bajonett eingeschossen sollte ebenfalls bekann sein.
Zudem wurde der M38 eigentlich nur Hinterlandtruppen wie Artillerie & Co. zugeteilt und sobald möglich gegen den M44 austgetauscht,
wiederum machen Sparefrohs wie die Soviets das nicht aus stilistischen Gründen. Naja vielleicht aus stalinistischen ;) .

Der M91/59 ist in seiner Entstehung etwas obskur, zum einen war wohl das Verwursten von 91/30ern mit an der Mündung ausgeschossenen
oder beschädigten Läufen die Motivation, zum anderen wurden die Dinger v.a. in Vasallenstaaten innerhalb und außerhalb des Warschauer Paktes geliefert. Zu jener Zeit muss ihnen wohl gedämmert sein, das bei den zu erwartenden Kampfentfernungen von max. 100 m ein langes Gewehr doch ein unpraktisches Trum ist, man stelle sich den durchschnittlichen Vietkong oder Nordkoreaner fast gleich hoch mit seinem Gewehr vor, wie er im Gebüsch an jedem Ast hängen bleibt oder mit aufgepflanztem Bajonett Flüsse in Stabhochsprungmanier überquert.
Zum Treffen eines Mannziels in max. 100 m Entfernung oder bei der zu erwartenden Sichtlinie weit darunter, reicht die gebotene Präzision allemal, auch wenns für Bewerbszwecke Gieskanne ist.

mfg tiberius

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