wie versprochen anbei ein kurzes Review. Leider war am Stand gestern nur eine Langwaffen Bahn offen die wir uns zu 6. teilen mussten, daher gibts weniger Bilder und v.a. weniger Munitionsvergleiche wie eigentlich gewollt.
Die Waffe dürfte hinlänglich bekannt sein, die Hiendlmayer SG550 Zivil Match Kempf (http://www.sg550.de). Hierbei handelt es sich um eine zivile Variante des bekannten Stgw90 der Schweizer Armee im Kaliber .223. Zu beachten ist , dass dies die einzige in AT erlaubte Variante ist, andere Varianten wie jene von SIG sind bei uns leider nicht erlaubt. Das Gewehr von der Firma Hiendlmayer ist sowohl optisch wie auch aufgund der verwendeten Komponenten dem Original bei weitem am nächsten .
Die Waffe wurde in Deutschland erstanden, von der Firma Hiendlmayer auf die AT Variante umgebaut, mit dem "A" Zusatz bei der Seriennummer gestempelt und dann von CSP in Innsbruck in meinem Auftrag importiert. Dies wurde meinem Wissen nach bislang nicht gemacht, erscheint mir allerdings die günstigste Variante zu sein um an ein SG550 zu kommen.
Schlussendlich war ich damit erfolgreich, der Aufwand hielt sich in Grenzen.
Anbei Bilder der Umbauarbeiten:
Der Receiver wurde beim Auswurffenster, damit die Hülsen nicht beschädigt werden und keine Abriebspuren am Receiver vorhanden sind, abgeklebt.
Die Waffe ist vom Eindruck her wertig, sehr sehr wertig sogar. Es ist kein Vergleich zu einer OA15 oder Steyr AUG! Weshalb die Waffe gut das Doppelte der OA und immerhin noch 1000€ mehr wie ein Steyr AUG Z kostet, ist für mich mittlerweile klar: Materialien und Verarbeitung sind wesentlich hochwertiger ausgeführt wie bei den anderen 2 Heiligen Königen. Hier klappert nichts, es knarzt nichts...alles gleitet wie auf Schienen und klickt wie ein Schweizer Uhrwerk. Es ist daher logisch, dass dies seinen Preis hat, wenn auch einen durchaus Stolzen.
Keine normalen Bolzen wie beim OA halten die Receiver zusammen.
Die Verstellung für die Gasdüse ist so leichtgängig, dass ich das Ding zuerst auseinandernahm um zu sehen ob da schon alles richtig montiert ist.
Das Zweibein ist wie beim Original enthalten. Gut für normales Schiessen, allerdings durch das vorhandene Gelenk seitlich wenig stabil.
Der Abzug ist das Beste was man in einem militärischen Halbautomaten haben kann! Triggerstop, etwas langer Vorzug, allerdings so leichtgängig, dass ich nie auf die Idee kommen würde irgend etwas daran zu ändern. Guter Haltepunkt nach dem sanften Vorzug, danach bricht es trocken wie Glas, einfach traumhaft. Gerade Steyr sollte sich schämen für so einen grausamen Abzug, wenn man sieht, dass es offenkundig auch anders geht.
Als Visierung ist hier das originale Diopter angebracht. Im Unterschied zum Schweizer Original allerdings nicht geschweisst, sondern geklemmt. Das hat den Nachteil, dass für die Picatinny Schiene weniger Platz bleibt. Mehr wie ein ZF lässt sich da nicht montieren...und auch da muss man aufgrund der Stege etwas rumprobieren. Die Schiene ist meinem Gefühl nach nicht optimal gelöst, es hätte durchaus besser gemacht werden können.
Ansonsten ist das Diopter in meinen Augen ebenfalls wohl eine der besten offenen Visierungen, wenn nicht sogar die Beste. Die OA Visierung ist durchaus gut bis sehr gut, allerdings bietet das SG550 hier den Vorteil der Verstellmöglichkeiten in 100er Schritten. Das Diopter wird mit Tritium Einsätzen geliefert und ermöglicht in der Stufe 1 auch eine Zielerfassung in der Nacht. Die Waffe enthält zudem ein Nachtkorn zum Klappen, ebenfalls mit Tritium (siehe 1. Bild).
Nachdem dann einiges an Zeit verging und ich endlich an der Reihe war, gings an Einschiessen und Testen. Gleich vorab, ich habe ca. 200 Schuss verschossen....die gezeigte Scheibe entspricht den restlichen Ergebnissen, es wurde hier keine "Superduper"-Scheibe ausgewählt. Damit man das eher glaubt, habe ich 3 Munitionssorten auf 1 Blatt geschossen. 3 Schuss wurden nicht gewertet weil diese jeweils direkt nach der Laufreinigung waren.
Das Schussbild entspricht meinen Erwartungen und ist für einen ersten Test durchaus mehr als Zufriedenstellend. Geschossen wurde auf 100m, Windstill bei 6 Grad. Weder das OA noch das Steyr AUG lieferte mir bislang ein solch gutes Ergebnis, zumindest nicht mit den Remington UMC 55gr. Selbst die anderen Sorten blieben in einem sehr engen Nahverhältnis zueinandern. Ich werde in der nächsten Zeit noch weiter testen da lt. Aussage meiner Deutschen Schützenkollegen, das SG550 mit 52gr optimal betrieben werden kann, sprich, nach kurzer Rückfrage wurde mir erklärt, dass die Schussbilder von mir eher als "schlecht" zu werten sind, denn mit 52gr Matchmunition bzw. selbstgeladener Munition, liessen sich Streukreise von unter 10mm realisieren.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich den Kauf nicht bereue, denn nebst der Tatsache jetzt alle 3 Heiligen Könige komplettiert zu haben, ist die Waffe aufgrund ihrer Verarbeitung und Schussleistung einfach nur beeindruckend! Zum Verband Review auf welches immer wieder mal gerne verwiesen wird, kann ich nur sagen, dass sich meine Erfahrung mit jenen des damaligen Testers in keinster Weise decken. Der Kontakt mit Hiendlmayer war geradezu vorbildlich! Die Waffe ist qualitativ definitiv weit über den anderen 2 Volkshalbautomaten und die Schussleistung ist beeindruckend.
Meine Kaufempfehlung nachdem ich selbst alle 3 Besitze ist:
1. SG550
2. OA15
3. Steyr AUG Z
P.S.: Als kleiner Trost für meine Mühen, hab ich mir noch einen Triarii gegönnt
![Wink ;)](./images/smilies/icon/wink.gif)
P.P.S: Entschuldigt die dürftige Bildqualität....das Licht war leider sehr bescheiden.