IMI UZI Review
Verfasst: Do 28. Nov 2019, 12:17
Hallo zusammen
Letzte Woche wurde mir eine weitere Seriefeuerwaffe für meine Waffensammlung bewilligt. Hierbei handelt es sich um eine UZI des Herstellers IMI, im Kaliber 9 x 19 mm. Zu Beginn dieser Woche, konnte ich mein neues Schmuckstück dann erwerben und somit möchte ich Euch nun gerne davon berichten. Da die IMI UZI eine sehr interessante Geschichte aufweist, möchte ich versuchen (so gut ich kann versteht sich), Euch diese etwas näher zu bringen und zugleich einen roten Faden aufzeigen, welcher von der Samopal VZ48, bis hin zur B&T MP9-N reicht.
Alles begann mit der Erfindung einer Maschinenpistole mit der Bezeichnung Samopal VZ48, welche von Herrn Jaroslav Holeček, des tschechoslowakischen Waffenherstellers Česká zbrojovka (Tschechische Waffenwerke - heute auch als "CZ" bekannt), gegen Ende der 1940er Jahre entwickelt wurde. Die Besonderheit der Samopal VZ48 liegt im Design des zuschiessenden Masseverschlusses, welcher den Lauf umschliesst und sich nicht mehr komplett hinter dem Lauf befindet. Dieser hohle Verschluss, stülpt sich während des Ladezyklus teleskopartig über den Lauf. Daraus resultierte die Möglichkeit, Feuerwaffen um einiges kompakter zu gestalten, als dies zuvor möglich war. Dieses Konzept wurde von einem jungen Leutnant des IDF namens Uzi Gal aufgegriffen. Mit der Erfindung der sogenannten UZI Maschinenpistole zu Beginn der 1950er Jahre, welche vom Hebräischen Hersteller IMI gefertigt wurde, revolutionierte Uzi Gal das Verschlusssystem der Samopal VZ48. Die IMI Uzi war ein grosser Erfolg und es wurden bis heute über 10 Mio. Exemplare davon gefertigt. Eine kleine Notiz am Rande: Auch heute noch produziert IWI (der staatliche Hersteller IMI wurde privatisiert und der Name wurde auf IWI abgeändert) verschiedene, modernisierte Varianten der UZI.
Die IMI UZI Maschinenpistole, als auch deren Lizenzfertigungen, fanden in fast sämtlichen Konflikten der letzten 65 Jahre, weltweit Verwendung. Viele Waffenhersteller kopierten das einfache, als auch zuverlässige Design der IMI UZI. Mitunter auch der österreichische Waffenhersteller Steyr, mit dem Modell MPi 69 und dessen Nachfolger, der MPi 81. Seit der Einführung der MP5 verlor das Design der UZI, aufgrund des zuschiessenden Verschlusses, an Bedeutung. Daraufhin, entwickelte Steyr eine Maschinenpistole mit der Bezeichnung TMP, wohl um mit der HK MP5 konkurrieren zu können. Die Steyr TMP zeichnete sich durch ein sehr kompaktes Design aus, welches der IMI UZI in den Grundzügen ähnelt. Leider wies die TMP jedoch auch einige Mängel auf, wie etwa dass weder ein Hinterschaft, noch eine Picatinny-Schiene vorhanden waren. Der aufschiessende Verschluss der TMP, schiebt sich beim Ladezyklus nach wie vor, teleskopartig (und rotierend) über den Lauf.
Als der Schweizerische Schalldämpfer- und Waffenhersteller B&T alle Lizenzen bezüglich der TMP, (wohl aufgrund des mässigen Erfolges) von Steyr aufkaufte, entstand kurz darauf die B&T MP9 Maschinenpistole, welche zwar einige Änderungen mit sich brachte, jedoch noch immer das selbe Verschlussprinzip der Steyr TMP in sich trug. Als B&T die MP9 weiter verbesserte, entstand daraus die B&T MP9-N, welche heute noch von B&T hergestellt wird. So zieht sich ein roter Faden von der Samopal VZ48, bis hin zur modernen B&T MP9-N. Nun kommen wir zu den Spezifikationen der IMI UZI: Die Kadenz beträgt 550-600 Schuss pro Minute und ist aufgrund des hohen Eigengewichtes der UZI (3.6 kg), mühelos zu kontrollieren. Die hohe Zuverlässigkeit, als auch die Langlebigkeit der UZI rührt daher, dass sich lediglich der Verschluss beim Ladezyklus hin- und her bewegt und es ansonsten keine beweglichen Teile gibt (bis auf das Abzugssystem natürlich). Das gesamte Gehäuse, als auch der Verschluss, bestehen aus Stahl und sind daher sehr langlebig. Einzig der Handschutz und die Griffschalen, welche am Pistolengriff angebracht sind, bestehen aus Kunststoff. Der Feuerwahlhebel ist lediglich auf der linken Seite vorhanden und ist mit "S" für "safe" (sicher), "R" für repetition" (halbautomatisch) und "A" für "automatic" (vollautomatisch) beschriftet.
Das Schaftsystem ist äusserst robust und einfach zu handhaben. Das einzigste was mich am Design der UZI stört, ist die Griffsicherung, welche ich bereits mit einem Kabelbinder fixiert habe. Die offene Visierung ist adäquat und die Klappkimme ist auf 100m und 200m einstellbar (obwohl ich 200m als relativ optimistisch betrachte ). Der Ladehebel wird durch ein ausgeklügeltes Ratschen-System gesichert, welches beim versehentlichen nach hinten repetieren des zuschiessenden Masseverschlusses, eine ungewollte Schussabgabe verhindert. Der Abzug hat mich bezüglich des leichten Abzugsgewichts überaus positiv überrascht. Der Lauf wird lediglich durch eine Überwurfmutter im Gehäuse fixiert und kann so innert wenigen Sekunden aus dem Gehäuse entnommen werden. Diese Überwurfmutter kann auch durch einen Schalldämpfer ersetzt werden, um den Lauf zu fixieren. Da mir gleichzeitig zu meiner UZI, auch noch ein weiterer Schalldämpfer bewilligt wurde, werde ich in den nächsten Monaten auch noch einen Schalldämpfer für meine UZI erwerben, um das ganze für meine Sammlung zu komplettieren. Leider konnte ich meine neue UZI noch nicht testen, jedoch werde ich nächstes Jahr bestimmt eine Schiessbewilligung dafür beantragen.
Ich hoffe, Euch hat mein Review gefallen.
Liebe Grüsse aus der schönen Schweiz.
Letzte Woche wurde mir eine weitere Seriefeuerwaffe für meine Waffensammlung bewilligt. Hierbei handelt es sich um eine UZI des Herstellers IMI, im Kaliber 9 x 19 mm. Zu Beginn dieser Woche, konnte ich mein neues Schmuckstück dann erwerben und somit möchte ich Euch nun gerne davon berichten. Da die IMI UZI eine sehr interessante Geschichte aufweist, möchte ich versuchen (so gut ich kann versteht sich), Euch diese etwas näher zu bringen und zugleich einen roten Faden aufzeigen, welcher von der Samopal VZ48, bis hin zur B&T MP9-N reicht.
Alles begann mit der Erfindung einer Maschinenpistole mit der Bezeichnung Samopal VZ48, welche von Herrn Jaroslav Holeček, des tschechoslowakischen Waffenherstellers Česká zbrojovka (Tschechische Waffenwerke - heute auch als "CZ" bekannt), gegen Ende der 1940er Jahre entwickelt wurde. Die Besonderheit der Samopal VZ48 liegt im Design des zuschiessenden Masseverschlusses, welcher den Lauf umschliesst und sich nicht mehr komplett hinter dem Lauf befindet. Dieser hohle Verschluss, stülpt sich während des Ladezyklus teleskopartig über den Lauf. Daraus resultierte die Möglichkeit, Feuerwaffen um einiges kompakter zu gestalten, als dies zuvor möglich war. Dieses Konzept wurde von einem jungen Leutnant des IDF namens Uzi Gal aufgegriffen. Mit der Erfindung der sogenannten UZI Maschinenpistole zu Beginn der 1950er Jahre, welche vom Hebräischen Hersteller IMI gefertigt wurde, revolutionierte Uzi Gal das Verschlusssystem der Samopal VZ48. Die IMI Uzi war ein grosser Erfolg und es wurden bis heute über 10 Mio. Exemplare davon gefertigt. Eine kleine Notiz am Rande: Auch heute noch produziert IWI (der staatliche Hersteller IMI wurde privatisiert und der Name wurde auf IWI abgeändert) verschiedene, modernisierte Varianten der UZI.
Die IMI UZI Maschinenpistole, als auch deren Lizenzfertigungen, fanden in fast sämtlichen Konflikten der letzten 65 Jahre, weltweit Verwendung. Viele Waffenhersteller kopierten das einfache, als auch zuverlässige Design der IMI UZI. Mitunter auch der österreichische Waffenhersteller Steyr, mit dem Modell MPi 69 und dessen Nachfolger, der MPi 81. Seit der Einführung der MP5 verlor das Design der UZI, aufgrund des zuschiessenden Verschlusses, an Bedeutung. Daraufhin, entwickelte Steyr eine Maschinenpistole mit der Bezeichnung TMP, wohl um mit der HK MP5 konkurrieren zu können. Die Steyr TMP zeichnete sich durch ein sehr kompaktes Design aus, welches der IMI UZI in den Grundzügen ähnelt. Leider wies die TMP jedoch auch einige Mängel auf, wie etwa dass weder ein Hinterschaft, noch eine Picatinny-Schiene vorhanden waren. Der aufschiessende Verschluss der TMP, schiebt sich beim Ladezyklus nach wie vor, teleskopartig (und rotierend) über den Lauf.
Als der Schweizerische Schalldämpfer- und Waffenhersteller B&T alle Lizenzen bezüglich der TMP, (wohl aufgrund des mässigen Erfolges) von Steyr aufkaufte, entstand kurz darauf die B&T MP9 Maschinenpistole, welche zwar einige Änderungen mit sich brachte, jedoch noch immer das selbe Verschlussprinzip der Steyr TMP in sich trug. Als B&T die MP9 weiter verbesserte, entstand daraus die B&T MP9-N, welche heute noch von B&T hergestellt wird. So zieht sich ein roter Faden von der Samopal VZ48, bis hin zur modernen B&T MP9-N. Nun kommen wir zu den Spezifikationen der IMI UZI: Die Kadenz beträgt 550-600 Schuss pro Minute und ist aufgrund des hohen Eigengewichtes der UZI (3.6 kg), mühelos zu kontrollieren. Die hohe Zuverlässigkeit, als auch die Langlebigkeit der UZI rührt daher, dass sich lediglich der Verschluss beim Ladezyklus hin- und her bewegt und es ansonsten keine beweglichen Teile gibt (bis auf das Abzugssystem natürlich). Das gesamte Gehäuse, als auch der Verschluss, bestehen aus Stahl und sind daher sehr langlebig. Einzig der Handschutz und die Griffschalen, welche am Pistolengriff angebracht sind, bestehen aus Kunststoff. Der Feuerwahlhebel ist lediglich auf der linken Seite vorhanden und ist mit "S" für "safe" (sicher), "R" für repetition" (halbautomatisch) und "A" für "automatic" (vollautomatisch) beschriftet.
Das Schaftsystem ist äusserst robust und einfach zu handhaben. Das einzigste was mich am Design der UZI stört, ist die Griffsicherung, welche ich bereits mit einem Kabelbinder fixiert habe. Die offene Visierung ist adäquat und die Klappkimme ist auf 100m und 200m einstellbar (obwohl ich 200m als relativ optimistisch betrachte ). Der Ladehebel wird durch ein ausgeklügeltes Ratschen-System gesichert, welches beim versehentlichen nach hinten repetieren des zuschiessenden Masseverschlusses, eine ungewollte Schussabgabe verhindert. Der Abzug hat mich bezüglich des leichten Abzugsgewichts überaus positiv überrascht. Der Lauf wird lediglich durch eine Überwurfmutter im Gehäuse fixiert und kann so innert wenigen Sekunden aus dem Gehäuse entnommen werden. Diese Überwurfmutter kann auch durch einen Schalldämpfer ersetzt werden, um den Lauf zu fixieren. Da mir gleichzeitig zu meiner UZI, auch noch ein weiterer Schalldämpfer bewilligt wurde, werde ich in den nächsten Monaten auch noch einen Schalldämpfer für meine UZI erwerben, um das ganze für meine Sammlung zu komplettieren. Leider konnte ich meine neue UZI noch nicht testen, jedoch werde ich nächstes Jahr bestimmt eine Schiessbewilligung dafür beantragen.
Ich hoffe, Euch hat mein Review gefallen.
Liebe Grüsse aus der schönen Schweiz.