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review: ladepresse dillon xl 650

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doc steel
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review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von doc steel » Do 10. Mär 2011, 15:04

ich hab das ding jetzt zammbaut.
wer des englischen nur teilweise mächtig ist und das zum ersten mal macht, braucht zeit, geduld und phantasie.
denen ist mit der webseite von helmut hofmann gut geholfen, weil man sich die BDA dort auf deutsch als .pdf-file runterladen kann.
nachträglich kann ich sagen, dass die anleitung nur aus gründen des amerikan. produkthaftungsgesetzes 58 Seiten hat. würde man der fa. dillon versichern, dass nur menschen mit einem IQ von über 40 ihre produkte kaufen, käme man mit 20 seiten durch. aber so haben auch holzscheite, hydranten und säcke voll nassen stroh zugang zu so einem produkt, ohne dass sie sich damit in die ewigen jagdgründe befördern.

das gelieferte paket ist ca. 100 x 60 x 60cm (LxBxH) gross.
autoverweigerer, hardcore-radfahrer oder besitzer die einen smart, fiat 500 oder ein ähnliches motorisiertes briefkastl fahren sollten bei der bestellung die heimzustellung wählen um nicht als grund für die stauwarnung in den verkehrsnachrichten genannt zu werden. verpackt ist der ganze plunder in folienüberzogene vorgeformte hartschaum halbschalen. finde ich fantastisch, den so sind transportschäden aufs äusserste minimiert, es ist schnell ausgepackt und man hat den ganzen raum nicht mit einer milliarde styropor-chips voll.
die presse an sich ist mäßig schwer, man braucht schon einen stabilen tisch als arbeitsplatz.
kurioserweise sind die verbauten inbusschrauben alle zöllig (ein inbus-satz in zoll liegt bei), die sechskantschrauben aber metrisch. unterm strich ist das aber gut so, denn ein zölliger gabelschlüsselsatz ist nicht unbedingt von der billigen fraktion zu haben.

manch ein teil von den blechernen anbauteilen scheint ein wenig verbogen zu sein.
lieber mit gefühl wie bei mutti ist die devise, weil wenn was hin is, isses in beiden fällen nicht lustig.
das ersparte mir aber nicht, jenes teil wo der bullet tray eingehängt wird dennoch ein wenig nachzubiegen, denn das ist zugleich die rutsche in die die ausgeworfenen, weil fertigen patronen reinfallen. und die war dem schiebemechanismus der die hülsen einschiebt beim absenken im weg und verhinderte das absenken der letzten paar cm, die zum setzen der ZH notwendig sind.
der restliche zusammenbau verlief problemlos.

der einzig wirkliche nachteil tut sich auf, wenn man das kaliber wechseln möchte.
weil das ist bei dillon wirklich teuer. es wird dann nämlich nicht nur der conversion kit sondern auch der schnellwechselsatz fällig. das macht ~ €85,- für den conv. kit + ~ €120,- für den schnellwechselsatz, also grob mal zwei hunderter. dafür bekommt man anderswo eine gute einstationen-presse mit a bissl an zubehör. verwendet masn einen case feeder braucht man auch noch die passende transportplatte. ein weiterer nachteil tritt zu tage, wenn man innerhalb eines kalibers das pulver wechseln möchte. derzeit bin ich noch am forschen ob es da einen trick gibt. der grosse rote mitbewerber kann das jedenfalls mit nur einem knopfdruck. insgesamt beherrscht den kaliberwechsel die konkurrenz auf bequemere weise. in arizona dürfte komfort a teure angelegenheit sein.
anders wenn man geduld hat. das wird dann allerdings a elendige schrauberei und einstellerei. da wurdert i und a haufen andere zum dostal(*)!

ich verwende matritzen von RCBS, was im grunde genommen schad is, weil der pulverfüller das aufweiten auch übernimmt und dadurch die betreffende matritze vom RCBS-satz überflüssig wird.
andererseits - so sagen stimmen - sollen die dillon-matritzen nicht unbedingt das gelbe vom ei sein. ich weiss es nicht, ich verwende keine.

das setzen der zündhütchen geschieht unmittelbar nach dem kalibrieren im selben arbeitsgang quasi vollautomatisch, was keine weiteren handgriffe erfordert. lediglich das befüllen der vorratsröhrchen hält ein wenig auf, aber da passen eine menge ZH rein. das macht die sache komfortabel.

die angelegenheit mit dem pulverfüller ist keine grosse sache, wenn man sich dabei an die bedienungsanleitung hält.
bestellt man sich eine maschine samt conv.kit, so ist sie werksseitig auf das entsprechende kaliber bereits "voreingestellt".
das gilt auch für den pulverfüller.

ist die maschine einmal eingestellt, läufts wie geschmiert. die angegeben stückzahlen, die pro stunde produziert werden können, sind jedoch von theoretischer natur und nicht nachzuvollziehen, da man ja case feeder und ZH nachfüllen, bullet tray ausleeren und zwischendurch ein wenig kontrollieren sollte. eine angabe von 1000 patronen in der stunde ist deshalb nicht sehr realistisch, ausserdem bräuchte man dabei an ärmel wie der otto wanz, wenn man 1h lang alle 3,6sek. den hebel bewegt und ein geschoß auf die hülse setzt. da kommst nachher daher wie charlie chaplin in moderne zeiten, wo er am fliessbandl g'hackelt hat.
aber gut, mir ham ja zeit.

so, jetzt fällt mir nix mehr ein.
wer ergänzendes zu berichten weiss, bitte her damit.
wer nur wen hat, der einen weiss, der jemand kennt von dessen stiefzwilling dem schwiegeronkel sein halbbruder usw., der schweige, lese und lerne.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von Jahnj » Do 10. Mär 2011, 17:13

Interessantes review. Angeblich hat hornady auch noch den vorteil dass, wenn mal ein zh nicht gesetzt wurde, die resultierende sauerei leichter aufzuraeumen sei, stimmt das?
Wo hastn das trumm bestöllt?
Sent via AE-35 which was supposed to go 100% failure within 72 hours.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von Martini » Do 10. Mär 2011, 21:42

lässt sich auch bei der 650er mit Druckluftspray vom Conrad wieder beseitigen. Zum ersten Post, also ich find die Dillon Hartmetallmatrizen seit 2004 im Dauereinsatz, perfekt. Noch keine Probleme seither und ich mach viele Patronen als IPSC Schütze. Bei mir laufen zwei 650er, eine für LP eine für SP, weil ich zu faul zum umbauen der Zündisetzgeräte bin. Sicher ist das Umrüstkit (Conversion, Schnnellwechsel, Matrizen) teuer, aber sooooooooo bequem. Ich steck nur mehr um, Wechsel von Kaliber zu Kaliber ist in Minuten erledigt. Lade .223, 40 S&W, .38 spec.(alleine hier 5 verschiedene Laborierungen), 9 Para, 9 major und bei der mit den LPs 45 ACP und 45 LC. Und das Service von Dillon - genial, EMail mit gebrochenen Teil ( einmal Gehäuse vom Zündiwarner gebrochen, bei Übersiedlung selbst verschuldet) und zweimal den Block der die Zwangssteuerung für die Hülsenzufuhr ist, Materialermüdung gebrochen - immer innnerhalb von Postweg 14 Tagen KOSTENLOS von Dillon - Techsupport (Steve Chavez - der auch immer Marillenschnaps und Linzertorte auf der IWA von mir bekommt "O-Ton von Steve: Is this the kind of stuff you drink with cheap woman in bars") geschickt bekommen. Geht auch ohne Geschenke - das ist die Dillon "no bullshit" Garantie. Ich würde aber jedem das Dillon Ersatzteilkit empfehlen (hab ich lagernd, tschuldige die Eigenwerbung) das sind die wichtigsten Ersatzteile drin, Federl, Schrauber, Stifterl die beim Putzen oder so mal gern wegfliegen, kostet 26,90. Kriegst auch alles von Dillon gratis, aber der Vorteil ist - Du kannst gleich wieder weiterstopfen.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von doc steel » Do 10. Mär 2011, 22:22

ich hab das trumm bei fk jagd bestellt.
inkl. conv.-kit in wahlweise 9mm, .44mag, .38/.357 oder .45 um 519,-€ ohne versand.

frage an martini, du scheinst da der auskenner zu sein:
wie stell ich es am wirtschaftlichsten an, wenn ich innerhalb eines kalibers das pulver wechseln will? z.b. bei .45 von N320 auf N340 wechseln möchte?

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von Martini » Di 15. Mär 2011, 07:48

War gerade auf der IWA und gestern war viel los im Geschäft, drum erst heute zum pulverdampfeln gekommen. Na ist nicht so schwer, einfach zwei Inbus aufschrauben, Stangl aushängen, Pulverfüllgerät raus und entleeren (ins richtige Doserl :geek: ) dann leer aufschrauben und halt neu einstellen. Kostet alles natürlich Zeit. Feinspitzversion ist halt Conversion/Schnellwechselsatz mit Kopfplatte, Pulverfüller und Ständer/Matrizen, dann geht das ruckzuck und man muss sich keine Gedanken machen, kostet halt Geld. Ich mach das halt so und brauch nur mehr Geschossgeschwindigkeit messen wenn ich die Pulvercharge wechsel oder z.B. andere Zündis/Geschosse/Hülsen verwende. Bei RCBS gibts z.B. eine Mikrometerschraube für den Pulverfüller, aber auf das würde ich auch nicht vertrauen, würde auf jeden Fall mit der Waage kontrollieren und mich nicht auf die Einstellung alleine verlassen. Pulverhersteller verändern die Grafitierung oder machen bei Nudel/Blattl/Röhrl/Kugerl - Pulver (hab ich alle?) auch gerne mal die Dimension kürzer/länger und dann stimmen Schüttmenge mit Gewichtsmenge nicht mehr zusammen.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von Martini » Di 15. Mär 2011, 07:53

Ah ja, was mich noch interessieren würde, was peckst denn für den Versand? Wär ja nicht das erste Mal, deutscher Händler mit Dumpingpreis und dann holen sie sich ihren Verdienst mit den Versandkosten...
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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von zelle12 » Di 15. Mär 2011, 09:00

doc steel hat geschrieben:ich verwende matritzen von RCBS, was im grunde genommen schad is, weil der pulverfüller das aufweiten auch übernimmt und dadurch die betreffende matritze vom RCBS-satz überflüssig wird.
andererseits - so sagen stimmen - sollen die dillon-matritzen nicht unbedingt das gelbe vom ei sein. ich weiss es nicht, ich verwende keine.


So schlecht sind die Dillon Matrizensätze nicht. Jedoch gefallen mir zB die Setztmatrizen von Hornady wesentlich besser und ich habe die von Dillon gleich am Anfang durch eine von Hornady ersetzt.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von doc steel » Di 15. Mär 2011, 13:30

@ martini!
versand hab ich 26,-€ bezahlt!
wenn ich mir das mit dem tarifrechner auf der website der österr. post anschau, dann komm ich auf bissl weniger als das doppelte (paket, kantenlänge l+b+h >100cm, ~10kg).

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von Martini » Mi 16. Mär 2011, 07:48

Na das geht ja halbwegs von den Versandkosten, obwohl so 14,50 für ein DPD Packerl mit Presse aus Holland ist so der Normalpreis.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von doc steel » Fr 25. Mär 2011, 14:04

kleines update nach grob 1000 geladenen patronen und zweimaligen pulverwechsel:

zum pulverwechsel:
man muss nur die zwangssteuerung (das komische stangl, das die klapparatur des pulverschiebers bewegt) aushängen und danach die beiden inbusschrauben, welche die halbschale halten welche wiederum den pulverfüller in der füllmatritze hält rausschrauben, halbschale entfernen und schon kann man den ganzen füller rausheben ohne dass was danebenbröselt.

zum nicht gesetzten zündhütchen:
wenn keins mehr in der zuführung ist und somit auch nicht gesetzt werden konnte, bröselt das pulver beim weitertransport aus der zündglocke munter dahin. ich denke, dass das aber bei allen anderen pressen wo die hülsen transportiert werden so sein wird.
anders wenn das ZH wohl da ist aber keine hülse in die es gesetzt werden konnte. dann wird das Zh weitertransportiert und rutscht in eine winzige schale , eigentlich eine schmale rutsche mit waggrechten endteil ohen schale, aus der es dann wieder entnommen werden kann. an 5-6 ZH könnte es aber eng werden und die ZH's darüber hinaus kullern und im nirvana des wiederladekammerl-bodens verschwinden.

zum zubehör:
was ausser dem ersatzteil-set wirklich sinn macht, ist m.m. nach der hebel mit dem drehbar gelagerten griff.
der rest sind nette gimmicks, die wenn man sie hat ganz nett sind, aber wenn man sie nicht hat auch keinen beinbruch darstellen.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von plasmodium » Fr 6. Jul 2012, 14:23

Habe mir letztens auch eine XL650 geholt.

Das Ding ist spitze!

Ich hab Sie in 9x19mm mit Conversion Kits und Quick Change für .223Rem und .38/.357
An Zubehör habe ich folgendes:
- Automatische Hülsenzufuhr mit small pistol und small rifle Platten
- Alu-Winkelgriff. Die Knubbelgriffe sind mir schon bei meinen Monostationspressen ein Graus gewesen.
- Strongmount. Setzt die Presse ca. 15cm höher, und erleichtert somit das arbeiten im stehen. Der Name ist Programm, das Ding ist sehr solide gebaut.
Ich ärgere mich ein wenig den Bullet Tray nicht gleich mitbestellt zu haben.

Mit dem Quick Change von Pistolen- auf Riflekaliber umzustellen dauert ca. 5 Minuten. (Zündhütchengrösse bleibt gleich, in meinem Fall)
Das überprüfen der ersten Partonen (Pulvermenge, Setztiefe, Crimp, ...) dauert länger als das umbauen an sich.

Bei der Ladegeschwindigkeit, muss ich dem Doc Steel recht geben. Bin im Moment bei ca. 300 stück pro Stunde, mit pulvernachfüllen und zündhütchenaufpicken und so.

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von slow42 » Fr 6. Jul 2012, 14:41

Zum Pulverwechsel: Du kannst auch einfach den ganzen Matrizenkopf herausnehmen... dann brauchst nur die zwei Stifte rausziehen...
HA 15th .223 - STI 2011 9*19 - STI 1911 6" 9*19 - SVI 1911 5" 9*19 - LB 1911 5" .45 - S&W 14 .38 6" - S&W 15 2,5" - hämmerli .22 - Rem VM 12GA - Rem 700 .308 - Rossi .357

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Re: review: ladepresse dillon xl 650

Beitrag von plasmodium » Fr 6. Jul 2012, 16:22

@slow42: Hast recht. Ist aber ziemlich umständlich den ganzen Aufbau umzudrehen, und zum leeren über den Pulverbehälter/Pulvertrichter zu halten.

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