Servus,
zunächst: Nein, ich habe nicht 1.000 Leute unter immer gleichen Bedingungen erschossen. Mein "Wissen" basiert auf einer recht intensiven 2 jährigen Recherche, während der ich mir unzählige Internetseiten bezüglich alle greifbaren gerichtsmedizinischen Gutachten, Statistiken und Erfahrungsberichten reingezogen hab. Einfach deshalb, weil es ggf auf jedes Quäntchen ankommen kann und man dieses Quäntchen im Vorfeld gut steuern kann, nämlich durch die richtige Wahl der Munition mit all ihren TENDENZEN. Btw, nur das ist es jeweils: eine Tendenz.
Critical Duty standard pressure aus 4 Zoll vergiss. Machen idR nicht auf. +p sind schon besser geeignet, aber 135gr @ > 1.100 fps sind schon nicht mehr so leicht zu kontrollieren. Zudem extreme Penetration für SV. Andererseits, solange sie aufmachen, sollt eh nicht viel passieren können. Hornady Critical DEFENSE sind keine Option?
Hydrashok sind unverlässlich, sowohl bezüglich Expansion, als auch Zusammenhalt. Und beides ist ein Muss, da ein fragmentiertes Projektil erstens nicht verlässlich penetriert, zweitens leicht vom Weg abkommt und drittens ggf sogar zu Überpenetration führen kann, da die Fahnen nicht mehr bremsen. Und ohne Fahnen neigt das Projektil auch eher dazu erneut wo einzudringen.
EMB sind schlimmstenfalls ultraleichte VM. Lt den paar Tests, die sich recherchieren ließen, penetrieren sie selbst ohne Expansion aufgrund mangelnder Masse ca 18 Zoll. Mit Expansion eher zu knappe Penetration. Sie lassen sich dank ihrer geringen Masse auch sehr leicht im Schuss kontrollieren. Aber Kurzwaffenprojektile wirken im Gewebe hpts durch Masse, zudem sind die EMB richtige Barrierbuster. AmS nichts für SV. Ich mag grundsätzlich keine leichten Kurzwaffenprojektile, sie haben bis auf "wenig" Überpenetration (meist zu wenig) keinerlei Vorteile, außer ggf (je nachdem welche Patrone konkret) ein minimales Spürchen bessere Kontrollierbarkeit. Sonst sogar nur Nachteile. Durch etwas stärkere Kleidung ist es sogar unwahrscheinlich, dass die aufmachen, die EMB sogar ganz besonders. Und wenn der Schuss nicht perfekt gesetzt ist, dann hast du quasi eine VM, die bloß einen Pulli und ein paar Zentimeter Speckschwate hinter sich hat.
@Speer Gold Dot: meine Favorites. Ebenfalls Barrierbuster, aber verlässlicher in ihrer Expansion. 124gr +p sind von Knall her schon fast wie 357 und jedenfalls eine Spur schwieriger zu kontrollieren. 124gr standard pressure werden aus 4 Zoll bereits an der Untergrenze vom velocity window betrieben. 147gr hab ich lieber. Die expandieren auch gleichmäßiger und tun sich mit bestimmten Barrieren schon etwas schwerer, sind dafür gegen schwere Knochen besser und die Gefahr des erneuten Eindringens in ein weiteres Ziel ist etwas herabgesetzt. Sie sind leiser, etwas leichter zu kontrollieren als mir bekannte +p und grundsätzlich gilt heavy hits harder. Wenn sie aber schon eingedrungen sind, dann marschieren sie auch brav weiter, bis zur nächsten stärkeren Barriere und dann reicht der Impuls nicht mehr. Merke: 147gr gut für korpulente oder aufgepumpte Bad Guys, dezent herabgesetzte Querschlägergefahr sowohl aussen- als auch terminalballistisch, innenballistisch schonender, kein Überschallknall und (in 9mm) der größte Feind gewisser Barrieren wie bspw schwere Kleidung, Knochen, Muskeln, Fett und Glas. Und nicht erstmaliges Eindringen mit darauffolgender Penetration und erneutes Eindringen nach (Über-) Penetration verwechseln. Das sind verschiedene Baustellen. Wenn das große, schwere Projektil aufgemacht hat, dann ist es für Dritte safer als kleine, schnelle Projektile, die hinten wieder rauskommen. Denn ob 4. Cooperregel im schlimmsten Fall wirklich eingehalten wird, steht auf einem anderen Blatt.
HST schon mal bedacht? Expandieren noch eine Spur verlässlicher als Gold Dot, sind dafür gegen manche Barrieren schlechter geeignet. Die wichtigsten Barrieren bei SV sind schwere Kleidung und Knochen. Beides meistern sie. Egal ob 124gr oder 147gr, nur nicht die 150gr!
Lies dich ein und dann leg dich anhand deiner Präferenzen fest. In einem europäischen Forum, wo zu 90% auf Pappendeckel mit einem zugekniffenen Auge geschossen, oder ein Homo Sapiens mit Wildtieren verglichen wird, bist du jedenfalls grundsätzlich eher suboptimal beraten. Darum geh auf amerikanische Seiten, die denken bezüglich dieser Thematik wesentlich weiter. Suche Beiträge von DocGKR = Gary Roberts, Martin Fackler, Chuck Haggard. Da wird dann auf street results eingegangen und auf diverse medizinische Gutachten und Statistiken verwiesen. Die sind auf AR15.com zB, auf Lightfigter auch, gelegentlich im Glockforum, sogar im S&W- Forum. Und wenn du Marshal & Sanow irgendwo liest: nur veraltete Konstruktionen und v. a. eine äußerst fragwürdige (eher sogar sinnlose) Grundlage ihrer "Forschungsergebnisse".
Viel Spaß beim Haarespalten! Denn eigentlich wird es zu 95% egal sein, welche JHP du geladen hast. Wenn dir die restlichen 5% aber wichtig sind, dann musst du dich halt anstrengen und selbst "studieren". Im Zweifel: Critical DEFENSE oder HST 124gr standard Pressure. Die anderen Kandidaten sind schon etwas spezieller. Ah, Remington Golden Saber BONDED sind auch ok in 124gr+p oder 147gr. Das sind aber NICHT die normalen "BJHP", denn das "B" steht für "Brass" (heißen mittlerweile HTP, afaik). Ich glaub, die Bonded heißen jetzt "Black Belt". Und Federal Tactical Bonded in 135gr +p sind auch ok.
Start here:
https://www.ar15.com/ammo/project/Self_ ... ocId759557
Stand 01.05.2016
PS: der rechtliche Backround für JHP besteht eh bei dir? Schießsport oder Jagd? Könnte ja sein, dass ein Händler dir das Zeug auch so gibt, dann kommst trotzdem du zum Handkuss, wenns das bei einer Kontrolle merken.