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Korn beim nagant wechseln

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Whit3Tig3r
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Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Whit3Tig3r » Mo 21. Nov 2011, 23:53

ich hab es hier irgendwo schon mal gelesen, glaube charles hat es ´geschrieben:

Man kann ja ein messingrohr oÄ. über das alte Korn geben, und abfeilen.
kann mir da wer den innendurchmesser nennen, welches das rohr haben sollte?

leider hab ich in den kleinen maßen, die viell. hinkommen könnten auch noch nix bei unseren baumärkten gefunden....
gibts da irgendwelche anderen methoden, die einfach zu praktizieren sind, um nicht immer am untersten scheibenrand anzuhalten?

und noch eine "geschichtliche" frage: wie war das früher, bei mannzielen auf 100 meter? hat man da in eierhöhe angehalten??
und wie hoch war den nun wirklich die ungefähre kampfentfernung im 2wk mit der offenen visierung? ich kann mir noch immer nicht vorstellen, da über 300M noch irgendwas ausrichten zu können.

Danke im vorraus für die antworten!
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>Michael<
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von >Michael< » Di 22. Nov 2011, 02:32

Whit3Tig3r hat geschrieben:und noch eine "geschichtliche" frage: wie war das früher, bei mannzielen auf 100 meter? hat man da in eierhöhe angehalten??
und wie hoch war den nun wirklich die ungefähre kampfentfernung im 2wk mit der offenen visierung? ich kann mir noch immer nicht vorstellen, da über 300M noch irgendwas ausrichten zu können.


Bei Ordonnanzgewehren ist das ''Hochschussroblem'' die Regel. Ich weiss nicht ob es stimmt aber es geht das Gerücht um das die Soldaten damals gedrillt waren auf die Körpermitte des Gegners zu zielen. Das gab auf 100m wegen des Hochschusses Brusttreffer, bei gleichem Haltepunkt dann auf 200-300 Bauch und Rumpftreffer. Also hatte man immer Wirkungstreffer mit ein und demselben Haltepunkt auf 0-200 bzw 300, und das Visier legte man auf den grössten Teil des Zieles, die Mitte. Also einfach draufhalten, Abzug betätigen, und der Gegner ist auf den üblichen Gefechtsdistanzen erledigt, Geschossabfall egal, kein Gefummel am Visier, kein drüber oder drunterhalten.
Wenn jetzt auf 100m Fleck eingeschossen ist, muss man bei 300m besonders bei nicht soooo rasanten Kalibern wie 8x57IS oder 7.62x54 aus dem M44 schon überlegen und man zögert etwas, muss das Visier auf die neue Distanz einstellen (Besonders doof wenn die anstürmenden Gegner unterschiedlich weit entfernt sind). Wenn man dann noch etwas tief kommt hat man keinen Wirkungstreffer mehr, wegen dem Überlegen über dem Haltepunkt + justieren des Visiers kann ich mir gut vorstellen das wenn einem die Garanten um die Ohren fliegen und die Kameraden schreiend und blutend am Bodem umherwälzen es einem schon EXTREM schwer fällt überhaupt ordentlich zu zielen.

Natürlich kann man jetzt kommen und sagen ''300m mit der Offenen? WTF?''. Damals ging man davon aus das man auf viel Grössere Distanzen schiesst als es dann im wirklichen Gefecht es Fall war. Das Gewehr 98 im WKI z.B hatte ein Visier mit Mindesteinstellung von 400m (+ Hochschuss), im Krieg versuchte man dann ein längeres Korn auf das alte zu setzen was aber nicht wirklich klappte. Gleich nach dem Krieg in den 20er Jahren hat man die meisten langen 98er auf die 100-2000m Visierung für die Reichswehr umgerüstet. Das wahr dann das sogenannte Reichswehr Gewehr 98.

Ausserdem sollte man nicht vergessen das Ordonnanzler am 100m Stand eigentlich zweckentfremdet werden wenn man auf Scheiben schiesst, damit sollte man eigentlich Mann-Klappscheiben auf mehrere hundert Meter schiessen, und das schnell, da sind die alten Prügel in ihrem Element. :)
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von santiago » Di 22. Nov 2011, 05:48

Mannen freuts euch auf d ramsau
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Whit3Tig3r » Di 22. Nov 2011, 09:30

danke für die infos!
@michael: hab auch sowas angenommen bzgl. anhalten, nur ergab sich bei mir das denkproblem, dass soldaten ja recht gerne deckung suchen, und nicht aufrecht irgendwo herrumstehen. und da wird es halt schwierig, wenn man nur kopf+max. schultern vor sich hat, und "raten" muss, wo die kugel hingeht.
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von >Michael< » Di 22. Nov 2011, 09:33

Whit3Tig3r hat geschrieben:danke für die infos!
@michael: hab auch sowas angenommen bzgl. anhalten, nur ergab sich bei mir das denkproblem, dass soldaten ja recht gerne deckung suchen, und nicht aufrecht irgendwo herrumstehen. und da wird es halt schwierig, wenn man nur kopf+max. schultern vor sich hat, und "raten" muss, wo die kugel hingeht.


Naja, wenn man hundert+ Meter von einem Kopfgrossen Ziel Entfernt ist welches sich auch noch bewegt ist man mit der offenen Visierung sowieso falsch beraten, da muss das ZFG her, und für sowas wurde es ja auch ab WKI eingesetzt.
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Octopus » Di 22. Nov 2011, 15:22

Mannen freuts euch auf d ramsau


Sorry wegen Offtopic, aber habe ich etwas nicht mitbekommen? Ist dort das Schießen für Zivilisten "wieder" möglich?
War in meiner Heereszeit öfter dort und das ist eine tolle Anlage!

Zum eigentlichen Thema:

Ist der Nagant auf solche Distanzen überhaupt ausgelegt? Das Korn selber ist ja schon sehr breit und verdeckt einiges vom Ziel.
Mit dem K98 Korn (spitz) tue ich mir wesentlich leichter.
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von >Michael< » Di 22. Nov 2011, 15:28

Ist der Nagant auf solche Distanzen überhaupt ausgelegt? Das Korn selber ist ja schon sehr breit und verdeckt einiges vom Ziel.

Naja, wenn man auf 100m 5cm Streukreise zusammenbringt geht das sicher auch auf 300m, muss man halt das Ziel in der Mitte vom Korn halten. Da ich leider nicht regelmässig über 100m hinauskomme kann ich da nur spekulieren. Die Patrone schaffts jedenfalls locker und das Gewehr auch.
Mit dem K98 Korn (spitz) tue ich mir wesentlich leichter.

Endlich mal Jemand dems ähnlich geht wie mir, ich find die Visierung vom 98er entgegen der allgemeinen Meinung gar nicht schlecht, sehr genaues Zielen ist damit möglich, ich bin damit besser als mit der Nagantvisierung und sogar so manchem Diopter.
Die 98er Visierung auf einem langen 98er ist ein Traum, damit kann man chirurgisch genau zielen, die Visierline ist ewig lang, damit würde ich mir zutrauen auch auf 300-400m damit zu treffen. :dance:
Und selbst bei aufsteigender Laufhitze verschwindet das Korn nicht gleich, erst wenn man 20 Schuss sehr schnell schiesst. - Natürlich hat da der Nagant mit der groben Visierung und dem Handschutz einen grossen Vorteil.
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Freitag » Di 22. Nov 2011, 15:49

Ich schiesse mit meinem 91/30 nur auf 300m. 8er bis 10er sind die Regel und die Mannscheibe umlegen ist auch kein Problem.

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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von >Michael< » Di 22. Nov 2011, 15:54

Welchen Haltepunkt verwendest du und musstest du das Visier verstellen?
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Whit3Tig3r » Di 22. Nov 2011, 15:58

nochmals um zum ersten thread zurückzukommen: wie kann ich das korn ändern, bzw. was kann ich tun, um nicht immer so extrem weit unten anhalten zu müssen?
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von 30-06 » Di 22. Nov 2011, 17:05

funktionieren tuts auch mit dünnen (schrumpf)schlaucherl oder aufsätze von sprühdosen (ergo das rote stangerl beim WD40) bzw. kunststoffummantelung von einem kabel,das kann man dann einfach auf die richtige höhe abzwicken wenns notwendig is...ist halt "russisch" gelöst ;)

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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Whit3Tig3r » Di 22. Nov 2011, 17:16

hört sich interessant an, werd ich mal ausprobieren, glaube aber fast, dass es zu "flexibel" ist. aber trotzdem danke!
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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von Charles » Di 22. Nov 2011, 17:19

Das habe ich gemeint. Egal, was man findet, ein Messingröhrl, ein Aluröhrl, eine Kabelummantelung, etc, einfach aufs Korn aufschieben, verkleben und während des Schießens anpassen bzw. kürzen.

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Re: Korn beim nagant wechseln

Beitrag von 30-06 » Di 22. Nov 2011, 17:24

naja,wollt eh schreiben dass es keine dauerhafte lösung ist,aber zum probieren reichts vollkommen!
ich habs übrigens damals aus ner kugelschreibermine gebastelt und habs mitn edding drübergeschwärzt und soland man damit ned ins gefecht zieht hält es auch wunderbar!

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