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Walther PP

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Mille
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Walther PP

Beitrag von Mille » Do 16. Dez 2021, 12:14

Hallo,

wie in meinem Vorstellungsthread erwähnt werde ich in nächster Zeit ein paar meiner Waffen aus meiner Sammlung vorstellen, Infos dazu geben was ich bis jetzt recherchiert habe und hoffe das andere vielleicht weitere Infos haben, bzw. Fragen beantworten können.

Die erste Pistole die ich vorstellen möchte ist sogleich die zuletzt erworbene und auch mit Abstand die günstigste die ich mir zugelegt habe. :roll:

Eine Walther PP, soweit ich herausfinden konnte ist es eine "Vorkriegsferitgung" zu erkennen an dem Stahlgriffstück, der 90° Sicherung und dem fehlendem Ladestandsanzeiger, allerdings hat sie schon eine Freistellung im Hahn. Weiters konnte ich das Baujahr dank "http://www.tague.at" ungefähr eingrenzen auf ca. 1935 bis 1936. Die gesamte Waffennummer möchte ich nicht bekanntgeben und habe ich zensiert. Waffennummer "87XXXX", Sie ist zu lesen wenn man die Waffe ordnungsgemäß in der linken Hand hält, "also nicht auf dem Kopf".

Sie wurde anscheinend gänzlich und sehr gründlich "entnazifiziert", heißt: Alle Stempel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden entfernt (auch das Walther-Logo). Nur noch die Waffennummer am Griffstück ist zu lesen. Weder am Lauf, noch Patronenlager, einfach nirgens ist etwas zu finden. :headslap:

Somit hat diese Waffe weder einen damaligen Beschussstempel noch einen Neuen. Leider hat sie auch nur ein "Nachbaumagazin" von Manurhin. Allerdings schaue ich mich um ein Originales um.

Wenn jemand mir weitere Informationen zu dieser Pistole geben kann, dem wäre ich Dankbar. Sollten weitere Bilder von Details für eine genaue Identifizierung benötigt werden so gebt Bescheid was fotografiert werden muss. 8-)

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Ich hoffe ihr habt freude an den Bildern und den Infos.

LG Mille
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Re: Walther PP

Beitrag von gunlove » Do 16. Dez 2021, 12:57

Vielen Dank für die Vorstellung/Präsentation deiner Walther PP. Ich persönlich bin immer wieder an "Alteisen" und deren Geschichte interessiert. Schade, dass man bei dieser Pistole scheinbar alles herausgeschliffen hat. Aber es ist auch so ein interessantes Stück Geschichte.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
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Re: Walther PP

Beitrag von Joewood » Do 16. Dez 2021, 19:30

Bei dem Ding hat sich jemand viel Arbeit angetan... die ist nicht nur ausgefeilt, sondern auch neu brüniert würde ich sagen...

Laut meiner Literatur gehört sie mit der Seriennummer zu 1935; Müsste die 3. Ausführung sein. Die 4. Ausführung (60° Hebel) beginnt zwar ebenfalls mit Produktion 1935 aber fängt eigentlich erst bei 94XXXX an

Was ich bei deinen Bildern nicht ganz erkenne, ist ob sie eine Anzeige hat, ob eine Patrone in der Kammer ist (kleiner Stift, der hinten raussteht). Wenn das nicht der Fall ist, dann verstehe ich die Rille im Hammer nicht, weil die ja eingentlich nur dafür da sein dürfte - sonst hat die IMHO keinen Sinn. Solltest du keine Ladestandsanzeige haben, dann KÖNNTE es sein, dass der Hammer nachträglich getauscht wurde aber das kann ich nicht beschwören, weil mir dafür Referenzbilder fehlen

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Mille
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Re: Walther PP

Beitrag von Mille » Do 16. Dez 2021, 20:27

Hallo,

Nein sie hat noch keinen Ladestandsanzeiger. Aber der Hahn hat bereits die Freistellung dafür. Irgendwo bin ich mal über eine ähnliche PP gestolpert. Kann sein das es ein Übergangsmodell war oder der Hahn später getauscht wurde.

Die Waffe wurde meiner Meinung nach sehr schön und sauber von allen Stempeln "befreit" und dann neu brüniert. Allerdings wirkt es auf mich wie eine "alte" Brünierung. Eher ins Grau, nicht so tief Schwarz.

Es gibt aber Literatur wo die verschiedenen "Hammerformen" ungefähr den Jahren bzw. Serien zugeordnet werden können, diese fehlt mir aber leider.

Baujahr 1935 würde sich mit meiner ersten Recherche gleichen und denke ich stimmen.

LG Mille
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Re: Walther PP

Beitrag von Glock 1965 » Do 16. Dez 2021, 22:28

Hallo,

es ist eh schon das meiste gesagt, 3. Ausführung ist mal klar und Baujahr 34-35 soll auch stimmen. Was an Infos würdest noch mehr haben wollen? Da die Waffe ja an allen Teilen sehr überarbeitet ist , und auch die Teile ( Hammer ) nicht zu Baujahr passen hat sie nur Ideellen Wert. Sammlerisch hält sich der Wert auch eher in Grenzen, so im 2 stelligen € Bereich.

Grüße

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Re: Walther PP

Beitrag von Ares » Do 16. Dez 2021, 22:28

Mille hat geschrieben:
Do 16. Dez 2021, 12:14
Hallo,

wie in meinem Vorstellungsthread erwähnt werde ich in nächster Zeit ein paar meiner Waffen aus meiner Sammlung vorstellen, Infos dazu geben was ich bis jetzt recherchiert habe und hoffe das andere vielleicht weitere Infos haben, bzw. Fragen beantworten können.

Die erste Pistole die ich vorstellen möchte ist sogleich die zuletzt erworbene und auch mit Abstand die günstigste die ich mir zugelegt habe. :roll:

Eine Walther PP, soweit ich herausfinden konnte ist es eine "Vorkriegsferitgung" zu erkennen an dem Stahlgriffstück, der 90° Sicherung und dem fehlendem Ladestandsanzeiger, allerdings hat sie schon eine Freistellung im Hahn. Weiters konnte ich das Baujahr dank "http://www.tague.at" ungefähr eingrenzen auf ca. 1935 bis 1936. Die gesamte Waffennummer möchte ich nicht bekanntgeben und habe ich zensiert. Waffennummer "87XXXX", Sie ist zu lesen wenn man die Waffe ordnungsgemäß in der linken Hand hält, "also nicht auf dem Kopf".

Sie wurde anscheinend gänzlich und sehr gründlich "entnazifiziert", heißt: Alle Stempel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden entfernt (auch das Walther-Logo). Nur noch die Waffennummer am Griffstück ist zu lesen. Weder am Lauf, noch Patronenlager, einfach nirgens ist etwas zu finden. :headslap:

Somit hat diese Waffe weder einen damaligen Beschussstempel noch einen Neuen. Leider hat sie auch nur ein "Nachbaumagazin" von Manurhin. Allerdings schaue ich mich um ein Originales um.

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Ich hoffe ihr habt freude an den Bildern und den Infos.

LG Mille
Hi
Sie ist dann weder original (Brünierung ,Magazin, etc.), noch besonders schön renoviert (ist das Rost, oder nur Dreck in den Fingerrillen (Serrations) am Verschluss (ich meine damit nicht das Schamhaar auf Foto 2)) ;) ?.
Was hat dich zu dem Kauf bewogen?

lg Ares
Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
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Re: Walther PP

Beitrag von Mille » Fr 17. Dez 2021, 06:44

Guten Morgen,

naja, ob eine Waffe sammlerischen Wert hat ist immer ideell und hat auch mit Angebot und Nachfrage zu tun. Eine PP im Zweistelligen Eurobereich ist mir bis jetzt nur einmal untergekommen und war nach ein paar Stunden verkauft. Wieviel ich dafür bezahlt habe mach ich kein Geheimnis daraus. Es waren exakt 100€ bei einem Händler.

Kaufgründe für mich: 90° Sicherung, Stahlgriffstück, frühe Fertigung, Masseverschluss (hatte ich bis jetzt noch keinen), günstig, in der Umgebung (10min Fußweg)

Ja sie hat oberflächliche Rostspuren, zurzeit wird sie in Öl getränkt und soll noch komplett von innen und außen gereinigt werden, braucht aber Zeit, werde ich vermutlich erst im Weihnachtsurlaub machen. 8-)

Sie ist nicht original belassen, dafür erzählt sie eine interessante Geschichte und musste vermutlich einiges mitmachen.

Fragen die aus meiner Sicht noch offen sind:

Warum wurde sie "entnazifiziert"? Vielleicht findet sich so heraus wo sie in Verwendung war?
Hahn passt nicht. Ist er Zeitgenössisch? Übergangsmodell? Oder später getauscht? (Fachliteratur könnte helfen, Empfehlungen?)
Gibt es vielleicht im Inneren der Waffe Teile die gestempelt wurden?

LG Mille
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Re: Walther PP

Beitrag von pors12 » Fr 17. Dez 2021, 08:15

Ob eine Waffe sammelwürdig ist liegt ja meist im Auge des Betrachters ....
Ich sammle eigentlich nur Waffen in sehr guter Qualität und originalem Werkszustand .
Man sollte ja auch gerade in diesem Sammelgebiet einen in Zukunft liegenden Verkauf
im Hinterkopf behalten , die Berechtigten und Interessenten werden ja auch nicht mehr .

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mfg

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Re: Walther PP

Beitrag von Mille » Fr 17. Dez 2021, 09:06

@ pors12

Bis vor einiger Zeit stimmte ich dir zu und war auch der Meinung nur Waffen in sehr gutem Originalzustand zu sammeln. Allerdings bin ich auf den Geschmack gekommen die Geschichte hinter einer Waffe herauszufinden. Manch Andere die ich im Schrank habe sind in dem Punkt schon eher langweilig, dafür schöne Objekte zum ansehen.

Darf man fragen was für ein Baujahr deine PP ist? Auch das sie eine Fangriemenöse hat finde ich interessant.

LG Mille
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Re: Walther PP

Beitrag von Joewood » Sa 18. Dez 2021, 00:29

Mille hat geschrieben:
Fr 17. Dez 2021, 06:44
Warum wurde sie "entnazifiziert"? Vielleicht findet sich so heraus wo sie in Verwendung war?
Das warum kann man eigentlich nur mit dem Besitzer beantworten...
Ich kann hier nur das Beispiel meines Großvaters geben, der als Feuerwehroffizier (ja, die hatten auch Waffen) zur Besatzungszeit sein bestes getan hat, um aus der PPK die Seriennummer rauszufeilen, weil er befürchtet hatte, dass die Beatzungsmächte bei Offizieren nicht viel schauen würden, wo die genau dazugehört haben und wollte halt möglichst nicht, dass manihm die Waffe zuordnen könnte... Das Ding sieht aber nicht so aus, als wäre da ein Nazistempel drauf gewesen, so wie man es in der Literatur teilweise findet - einfach nur mit Nummer versehen gewesen...

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Re: Walther PP

Beitrag von Ares » Sa 18. Dez 2021, 06:46

Mille hat geschrieben:
Do 16. Dez 2021, 20:27
Hallo,

Nein sie hat noch keinen Ladestandsanzeiger. Aber der Hahn hat bereits die Freistellung dafür. Irgendwo bin ich mal über eine ähnliche PP gestolpert. Kann sein das es ein Übergangsmodell war oder der Hahn später getauscht wurde.

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Hi
Der "Elite" dürfte sie nicht zuzuordnen sein. Die hatten andere Seriennummer, wenn ich das Video von "Forgotten Weapons" richtig verstanden habe https://www.youtube.com/watch?v=C5BXVHdfLVw .
Ein Vogelschwarm ist selbst bei diesen nicht wirklich ersichtlich.
Vielleicht war der Zustand ursprünglich noch schlechter (Grabräuberei, etc.) und diese Stellen wurden dann grob bearbeitet.
Ist die Waffe registriert?
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Re: Walther PP

Beitrag von Ares » Fr 16. Dez 2022, 21:38

edit:
edit:
edit: :headslap:
Zuletzt geändert von Ares am Sa 17. Dez 2022, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Walther PP

Beitrag von Joewood » Sa 17. Dez 2022, 12:44

Ares hat geschrieben:
Fr 16. Dez 2022, 21:38
Ein bischen Göthe ein bischen Bonabarte. Gestrippt habe ich die Mademoiselle zwar noch nicht (sieht man an den Papierscharten am Verschlußende), aber ich bin guter Dinge, dass sie den Aufwand Wert war. :)

Edit:
Baujahr Ende 58(!)
Ehm... bekommen wir nen Zusammenhang? Was für ein Aufwand? Wofür? Woher? Wieviel? Wieso gerade 58? (für dich) was besonderes in dem Jahr?

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Re: Walther PP

Beitrag von Ares » Sa 17. Dez 2022, 13:10

Ein bischen Göthe ein bischen Bonabarte. Gestrippt habe ich die Mademoiselle zwar noch nicht (sieht man an den Papierscharten am Verschlußende), aber ich bin guter Dinge, dass sie den Aufwand Wert war. :)
Baujahr Ende 58(!)

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Re: Walther PP

Beitrag von rhodium » So 18. Dez 2022, 09:10

@pors12

Schießt du die Waffe bzw. hast du vor dieser zu nutzen oder ist die für die Vitrine?

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