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Radschlossgewehr
Verfasst: Sa 31. Jul 2021, 18:52
von Sidekix
Re: Radschlossgewehr
Verfasst: Mo 2. Aug 2021, 18:09
von titan
Es handelt sich hierbei um eine Tschinke, nur damit du mal diesen Fund in die Radschlosswaffen einordnen kannst.
Wenn kein Hersteller oder ursprünglicher Besitzer mehr bekannt ist, ist das nicht so einfach. Vorausgesetzt es handelt sich um ein Original und die Mechanik lebt noch bzw. der Lauf ist innen nicht völlig aufgefressen, kann die Büchse möglicherweise mit etwas Glück so zwischen 10.000 bis 20.000 Euro bringen (*siehe unten). Was so ein Ding aber wirklich "wert" ist, wird sich erst nach einer Versteigerung zeigen. Ein Auktionshaus mit möglichst großem Bekanntheitsgrad wäre jedenfalls ratsam.
Ich möchte dich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die älteste bekannte Tschinke aus dem Jahr 1599 stammt. Sollte dein Stück tatsächlich aus dem Jahre 1603 (*) - wie am Schaft eingraviert sein, dann weist du ja jetzt was dein Freund da hat. In Finnland existiert noch eine von 1607 und eine in der Hof- Leib- und Rüstkammer in Wien von 1610. Die meisten der wenigen heute noch existierenden Tschinken sind oftmals um einige Jahrzehnte jünger. Bitte daher jedes Herumprobieren Abziehen geschweige denn Zerlegen tunlichst unterlassen! Eine solche Waffe ist äußerst selten und von historischer Bedeutung! Lass es von einem Experten begutachten und berichte uns dann davon.
https://www.dorotheum.com/de/l/4907627/
und die aus der Rüstkammer: 1610
https://www.khm.at/objektdb/detail/374276/
Ps. Ein paar Fotos vom gesamten Gewehr, vom Lauf, Laufoberseite, der Mündung und der Pfanne wären interessant.