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Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

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Eremit
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Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Eremit » So 28. Mär 2021, 19:26

Hallo Forum - ich würde mir gerne eine Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906 in 7,65mm Para zulegen - auf was muss ich da achten? Ich habe schon viel über das Thema gelesen, aber mit ist noch unklar, welches Fertigungsjahr und Hersteller hier zu bevorzugen ist? Noch von DWM oder besser aus der Waffenfabrik Bern? Holzgriffschalen oder Kunststoff? Wo wurde qualitativ hochwertiger hergestellt, wer hatte das hochwertigere Brünierverfahren etc.? Oder besser nach dem Modell 06/29 Ausschau halten? Ich werde sicher mal damit schiessen wollen, aber soll eher ein Stück für die Waffensammlung werden. Danke für eure Antworten bzw. Unterstützung.

Fivegunner
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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Fivegunner » So 28. Mär 2021, 21:04

Die 06/29 ist die Waffe mit dem korrigierten Konstruktionsfehler von G. Luger. Mit der schweizer 7,65mm Parapatrone absolut zuverlässig und hölllisch genau. Wenn der Steuermann hinter der Waffe gut ist, hält er auf 50 Meter die Innenzehn (Durcmesser 50mm) der P4/10 Kombi. Die besten Resultate die wir aus der Maschine mit einer gut gebrauchten 06/29 auf 50 Meter schossen lagen bei 28mm (mit der alten Berdanpatrone mit dem blauen Randfugenlack, die Boxerpatronen sind bedeutend schlechter, aber halten auch die Innenzehn. 06 Pistolen aus DWM Produktion werden hierzulande teurer gehandelt als die Version 06/24 der WFB. Beide Waffen sind streichbrüniert, die spätere WFB 29 ist tauchbrüniert..
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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Eremit » Mo 29. Mär 2021, 15:54

Besten Dank für deine Ausführungen. Was ist denn der Konstruktionsfehler der 1906?

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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Fivegunner » Mo 29. Mär 2021, 17:11

Die Steuerkurven im Griffstück. Gib mir per PN deine Emailadresse durch und ich sende Dir die Fotos der beiden Griffstücke. In diesem Forum Bilkder reinzustellen ist füre einen 68 jährigen DAU zu kompliziert.
Zuletzt geändert von Fivegunner am Mi 31. Mär 2021, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Eremit » Di 30. Mär 2021, 09:47

du hast PN

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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von sic210 » Mi 31. Mär 2021, 22:36

Bild
Bild
Bild

Da mich die Sache technisch interessiert, hat Fivegunner mir seine Bilder geschickt, die ich hier hochlade. Für mich würde sich der Unterschied in der Steuerkurve zeigen. Bei der 1906 laufen Lauf und Verschluss gemeinsam gerade frei zurück, bis Kontakt mit der Steuerkurve erfolgt und das Kniegelenk nach oben abknickt - wie bei der 08. Die lineare Bewegung stößt auf Widerstand und muss nach oben gezwungen werden.

Bei der 06/29 erfolgt praktisch kaum ein gemeinsamer Rücklauf, der Öffnungsvorgang setzt sofort ein, also beginnt die Bewegung sofort kurvenförmig. Heißt für mich, die gesamte Energie steht noch zur Verfügung und Hemmungen werden vermieden. Durch die weiter vorne liegende Steuerkurve ist auch das Feld für den Sicherungshebel deutlich breiter.
Spezialisten mögen micht korrigieren.

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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Eremit » Do 1. Apr 2021, 07:23

Sehr interessant - besten Dank für die Ausführungen.

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Re: Schweizer Ordonnanz Parabellum 1906

Beitrag von Fivegunner » Do 1. Apr 2021, 16:48

sic210 hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 22:36
Bei der 06/29 erfolgt praktisch kaum ein gemeinsamer Rücklauf, der Öffnungsvorgang setzt sofort ein, also beginnt die Bewegung sofort kurvenförmig. Heißt für mich, die gesamte Energie steht noch zur Verfügung und Hemmungen werden vermieden. Durch die weiter vorne liegende Steuerkurve ist auch das Feld für den Sicherungshebel deutlich breiter.
Spezialisten mögen micht korrigieren.

Besten Dank für das Einstellen der Fotos!

Gut beobachtet, aber nicht ganz richtig. Der gemeinsame unterknickte Rücklauf von Gabelgehäuse und Verschluss beträgt bei der 08 etwa 6.2mm bis sich das Kniegelenk zu bewegen beginnt. Bei der 06/29 beträgt diese Strecke aber nur 4mm.
Die 06/29 ist die funktionssicherste Variante der Parabellumpistolen. Funktioniert aber nicht nur in 7,65mm Para so, ich kenne mehrere Leute die sich die 29 mit einem 9 Paral Luf versehen liessen. Achtet man auf die Parameter, Gechossgewicht 8gr, V0 aus dem 12cm Lauf >340m/sek funktioniert sie auch mit der dickeren, jüngeren Patrone tadellos.
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