ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Welche P08 und P38 Fertigung

Alles für den Sammler - alte, ausgefallene und exotische Schiesseisen
Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Mi 13. Jan 2021, 19:31

Hallo liebe Sammler,

bisher habe ich immer mit relativ neuen Waffen geschossen, mit Waffe die 70 Jahre + auf dem Lauf haben habe ich keine Erfahrung.

Jetzt gibt es 2 Waffen aus dem vorigen Jahrhundert, die mich sehr interessieren würden.
Einerseits die legendäre Luger P08 mit dem tollen Kniegelenksverschluss und andererseits die bewährte Walther P38.

Ich tu mir extrem schwer, einen Einstieg ins Thema zu finden, deshalb wäre mir auch mit Buchempfehlungen (bevorzugt FFW aus dem zweiten Weltkrieg) sehr geholfen.

Wenn ich die Suche zu wenig/falsch bemüht habe bitte gerne auch um Links dazu.

Zur P08:

- Welche Fertigungen waren die besten bezüglich Produktions- und Materialqualität. Sie wurde ja im WWI und WWII von verschiedenen Herstellern produziert. Dass gegen Ende des WWII die Qualität nicht mehr so gut war (generell bei den Waffen) habe ich nun schon öfter gelesen. Welches Fertigungsjahr (bzw. Zeitraum, also WWI oder WWII) welcher Firma würdet ihr empfehlen?

- Macht es qualitativ einen Unterschied, ob die Waffe nummerngleich ist oder nicht, oder ist dies lediglich reiner Sammlermehrwert? Das habe ich leider noch nicht ganz verstanden. Nummerngleiche sind teurer, ja, aber deshalb auch besser?

- Habe bei einem Waffenhändler, welcher auf solche Sammlerwaffen spezialisiert ist, Preise von etwa 1100€+ gefunden - das kann man so als Richtwert nehmen oder?

Zur P38:
Auch hier die Frage, welches Fertigungsjahr und welcher Hersteller hier besser ist?

- Für die P08 benötigt man ja spezielle schwächere Munition - kann eine P38 mit gängigen 9mm Geschossen verwendet werden oder ist es da auch besser schwache Munition zu verwenden?

Die Sache ist die, ich möchte einerseits auch ab und zu mal damit schießen, andererseits sollen sie möglichst gut erhalten sein.

Ich weiß das sind jetzt viele Fragen, es würde mich aber sehr freuen Antworten zu bekommen oder Verweise zu anderen Quellen um mich an das Thema ranzutasten.

Liebe Grüße

ac44
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 260
Registriert: Di 28. Dez 2010, 08:18

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von ac44 » Mi 13. Jan 2021, 21:31

Hallo,
zur P38.
Sie ist weniger Munitionsfühlig als die Pistole 08.
Hersteller waren Walther, Mauser und die Spreewerke Grottau. (Nein, nicht Spreewerke Berlin)
Bei einer nummerngleichen kannst du dir sicher sein, das bei der AUSLIEFERUNG! alle Passungen und Toleranzen in Ordnung waren.
Ab und an reißen spätere Exemplare (ab etwa Anfang 44) am Verschluss wenn sie oft geschossen wurden.
Ich würde dir eher zu einer neuwertigen P1 raten als zu einer P38, wennst öfter zum Stand willst.
Gott mag verrückte Menschen. Er macht so viele davon......

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Mi 13. Jan 2021, 21:57

Hallo ac44,

danke für deine Antwort.

Grundsätzlich sollte es, aus historischen und nostalgischen Gründen eine P38 sein, habe nicht vor sie häufig zu schießen da sie nicht als Stammwaffe dienen soll sondern eher als Liebhaberstück.

Ich hätte mich bei meiner Suche auf die Jahre <1942 beschränkt, bevorzugt Walther oder Mauser - da sollten, wenn ich dich richtig verstanden habe, keine Probleme auftreten?

Eine kurze Frage noch zur "Schießbarkeit": Ist es legal/sicher, wenn ich eine gut erhaltene Waffe von damals (noch gestempelt mit dem WAA aber ohne Neubeschuss) am Schießstand schieße?

ac44
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 260
Registriert: Di 28. Dez 2010, 08:18

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von ac44 » Do 14. Jan 2021, 07:34

Eine Mauser gefertigte von 1942 ist recht selten, da Mauser da noch die letzten 08 gefertigt hat und nicht recht auf das Konkurrenzprodukt P. 38 umstellen wollte.
Vom finish sind die frühen Fertigungen auf jeden Fall hochwertiger. Achte vor allem auf den Verschlusskeil unten am Verschluss, das ist auch ein nummeriertes Teil welches relativ oft gebrochen ist.
Due Produktion der P38 wurde erst Ende 1942 richtig in die Höhe gefahren, daher sind frühe Modelle schwerer aufzutreiben.
Gott mag verrückte Menschen. Er macht so viele davon......

pors12
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 193
Registriert: Di 30. Jul 2013, 08:11

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von pors12 » Do 14. Jan 2021, 08:35

Eine 42er P38 wird nicht einfach .... Ich habe eine , hat aber auch einige Jahre gedauert
bis die daher gekommen ist .....
Bevor ich mit dem Sammeln begonnen habe , habe ich mir erst mal Bücher besorgt ........
Wichtig ist mMn auch das man bestimmen kann ob eine Waffe im originalen Zustand ist, oder
schon ein " Verschlimmbesserer " Hand angelegt hat .
Für mich ist eine Waffe nur " sammelwürdig " wenn Sie so ist wie sie die Produktionsstätte verlassen hat .
Alters oder Gebrauchsspuren können natürlich vorhanden sein , ich versuche aber eigentlich immer " MINT "
Stücke zu bekommen .......

Bild

Bild

mfg

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Do 14. Jan 2021, 10:24

Danke euch beiden für die Antworten!

Wow das sind sehr schöne Stücke @pors12!

Ich hab gelesen von der byf42 sollen nur etwa 700 Stück produziert worden sein. Darf man fragen wieviel du dafür etwa gezahlt hast?

Kannst du etwas über eine mögliche Verfügbarkeit einer Walther Zero Series bzw. ac40 sagen, also jene mit dem schöneren finish? Wurden die überhaupt mal gehandelt in letzter Zeit?

Bezüglich Bücher, wie gesagt, ich nehme sehr gerne Empfehlungen an :)

Aus welchem Jahr ist deine P08?

LG

Benutzeravatar
Promo
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2517
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 12:50

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Promo » Do 14. Jan 2021, 11:47

Alexej hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 10:24
Ich hab gelesen von der byf42 sollen nur etwa 700 Stück produziert worden sein.
Geht sich nicht aus wenn seine Seriennummer 9223 ist und es byf42 im a-Block gibt. mW wurden 19.000 Stück gebaut, also ein voller non-suffix Block und der a-Block dann auch noch mal fast vollständig. Ist aber natürlich eine selten zu findende Codierung - noch schwieriger ist die svw45 (hier gemeint: noch Deutsch gebaut, nicht unter französischer Besatzung!).

Es gibt übrigens auch noch frühere Fertigungen der P.38, neben der Nullserie von Walther bietet sich hier z.B. auch die Walther HP an. Wurde zivil und für Schweden gebaut. Sogar in den letzten Kriegstagen wurden HP noch zivil und militärisch beschossen ausgegeben.

Eine Waffe ohne Neubeschuss schießen ist gesetzlich nicht zulässig. Versicherung verhält sich dann genau so wie wenn du mit einem Fahrzeug ohne Zulassung (bzw. "Pickerl") unterwegs bist.
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

Incite
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5117
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:41

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Incite » Do 14. Jan 2021, 12:04

ein paar tausend der byf 42 gingen doch auch nach Portugal und Bulgarien?

bezüglich Beschussgesetz. §1 (2)
Ebenso sind Handfeuerwaffen und höchstbeanspruchte Teile von Handfeuerwaffen, die bereits im Verkehr stehen, aber kein gültiges Beschußzeichen aufweisen, zu erproben. Das gleiche gilt für die aus dem Ausland eingeführten Handfeuerwaffen und höchstbeanspruchten Teile von Handfeuerwaffen, sofern sie nicht mit einem dem inländischen gleichzuachtenden ausländischen Beschußzeichen versehen sind.
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Do 14. Jan 2021, 12:29

Auch euch beiden danke für die Antworten: wegen dem Beschuss: gibt es da ein bestimmtes Jahr ab wann man eine Waffe neu beschiessen lassen muss?

Angenommen ich finde eine (nummerngleiche) Arsenalwaffe mit original Wehrmachts Stempelung etc.
Die wäre dann ja quasi eine neue Waffe, meine Frage deshalb: gibts Erläuterungen ab wann eine Waffe neu beschossen werden muss?

pors12
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 193
Registriert: Di 30. Jul 2013, 08:11

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von pors12 » Do 14. Jan 2021, 12:53

Das mit den seltensten P38 ist immer so eine Sache .....
Orv war von der sehr angetan : P38 byf44 komplett phosphartiert , auch Magazin

Bild

Nicht ganz so gut erhalten aber als byf 44 nicht oft zu finden ......

Eine Nullserie , leider ohne korr. Magazin

Bild

Buchtechnisch was die P38 betrifft ein Link :

http://p38forum.com/forums/showthread.php?t=9163

Meist halt Englisch und die richtig guten schwer zu bekommen weil schon lange ausverkauft .......
Das p38forum.com hat aber auch sehr viele Infos parat ......

mfg

Benutzeravatar
Promo
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2517
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 12:50

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Promo » Do 14. Jan 2021, 13:27

Alexej hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 12:29
Auch euch beiden danke für die Antworten: wegen dem Beschuss: gibt es da ein bestimmtes Jahr ab wann man eine Waffe neu beschiessen lassen muss?

Angenommen ich finde eine (nummerngleiche) Arsenalwaffe mit original Wehrmachts Stempelung etc.
Die wäre dann ja quasi eine neue Waffe, meine Frage deshalb: gibts Erläuterungen ab wann eine Waffe neu beschossen werden muss?
Es gibt keine Jahresgrenze. Wenn kein nach CIP gültiger Beschuss drauf ist, dann darf damit nicht geschossen werden.

Wenn du sie neu beschießt, dann werden die meisten Sammler kein Interesse mehr daran haben und du vernichtest damit Wert.
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Do 14. Jan 2021, 13:48

pors12 hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 12:53

Buchtechnisch was die P38 betrifft ein Link :

http://p38forum.com/forums/showthread.php?t=9163

Danke für diesen Link, da werde ich mich mal einlesen im Forum und vielleicht kann ich ja eines dieser Bücher auftreiben (evtl. als pdf?)
Promo hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 13:27

Sind das alles deine Waffen auf den Bildern? Wenn ja - geil . Möchtest du deine P38 Sammlung mal zeigen? :mrgreen:

Alexej hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 12:29
Auch euch beiden danke für die Antworten: wegen dem Beschuss: gibt es da ein bestimmtes Jahr ab wann man eine Waffe neu beschiessen lassen muss?

Angenommen ich finde eine (nummerngleiche) Arsenalwaffe mit original Wehrmachts Stempelung etc.
Die wäre dann ja quasi eine neue Waffe, meine Frage deshalb: gibts Erläuterungen ab wann eine Waffe neu beschossen werden muss?
Es gibt keine Jahresgrenze. Wenn kein nach CIP gültiger Beschuss drauf ist, dann darf damit nicht geschossen werden.

Wenn du sie neu beschießt, dann werden die meisten Sammler kein Interesse mehr daran haben und du vernichtest damit Wert.
Danke, ja das ein Neubeschuss die Waffe für Sammler quasi wertlos macht ist mir klar. Hab gerade nachgesehen, das Beschußgesetz ist von 1951, das heißt man kann davon ausgehen, dass Waffen (welche in Österreich verkauft wurden) ab diesem Produktionsjahren einen gültigen Beschuss haben bzw. umgekehrt, Fertigungen vor 1951 muss neu beschossen werden?

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Fr 15. Jan 2021, 21:37

pors12 hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 12:53

Buchtechnisch was die P38 betrifft ein Link :

http://p38forum.com/forums/showthread.php?t=9163

Noch eine kurze Frage bezüglich der Bücher. Beim ersten Buch wird die 3 Edition empfohlen, gibt aber inzwischen die 9.

https://www.amazon.de/gp/product/194626 ... B7XF&psc=1

Soll es die 3rd Edition sein, weil dort besonders viel über die P38 steht, oder ist das einfach dem Alter des Threads dort geschuldet?

Und bezüglich der anderen Bücher, die sind offenbar sehr schwer und nur sehr teuer zu bekommen, jetzt hab ich mal geschaut wegen was aktuellem. Da gibt es zB das hier:

https://www.amazon.de/gp/product/076435 ... B7XF&psc=1

Ist das empfehlenswert, oder eher ein "Bilderbuch" (kommt mir ein bisschen so vor...)

Alexej
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 87
Registriert: Do 17. Dez 2020, 18:33

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von Alexej » Di 26. Jan 2021, 15:25

Hallo liebe Mitglieder,

Ich habe mich inzwischen weiter eingelesen in die Thematik und mir wurde ua dieses Buch

https://www.amazon.com/Third-Reich-Luge ... 189351305X

Von Jan Still wärmstens empfohlen (in Bezug auf die P08 jetzt)

Jetzt hab ich aber ehrlich gesagt ein bisschen schiss davor, mir so ein Buch in einem Antiquariat zu besorgen, da einfach riesengroß der Reichsadler mit HK oben prankt.

Und jetzt hab ich 1. die Befürchtung dass es bei der Einfuhr aus Deutschland Probleme geben könnte und 2. bei der Verwahrungskontrolle, wenn die da ein Buch liegen sehen wo dieses verbotene Symbol prächtig drauf prankt sich jemand daran stößt oder mich in ein gewisses Eck stellt.

Das VerbotsG ist in Österreich ja sehr streng und ich da auf einen schlecht gelaunten Beamten treffe, möchte ich nicht irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt kommen.

@promo @pors12 und andere also die Frage, können solche Bücher ansich schon problematisch sein?

pors12
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 193
Registriert: Di 30. Jul 2013, 08:11

Re: Welche P08 und P38 Fertigung

Beitrag von pors12 » Di 26. Jan 2021, 18:04

Das HK wird bei dem Buch Dein kleinstes Problem sein ....

mfg

Antworten