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K98 swp45 , was weiß man darüber

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T Rex
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K98 swp45 , was weiß man darüber

Beitrag von T Rex » Mi 27. Jul 2016, 19:34

Mir wurde ein K98 mit der Stempelung swp45 angeboten und ich finde über diese Stempelung leider nicht viel was raus .

Dass es die letzten tschechischen K98 waren ist soweit klar , 1945 wurde der Herstellercode noch einmal geändert , aber ansonsten findet sich nicht viel was drüber . Der mir angebotene ist nicht nummerngleich und hat auch keine Abnahmestempel der Wehrmacht mehr eingeschlagen . Mir geht's nicht darum heraus zu finden , was er wert ist , mich interessiert der geschichtliche Hintergrund .
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Re: K98 swp45 , was weiß man darüber

Beitrag von Promo » Mi 27. Jul 2016, 23:06

Hat er einen Schaft mit Fingerrillen und ist er phosphatiert? Eventuell auch noch Winterabzugsbügel? Klingt ohne Wehrmachtabnahme nach einem Israeli (die hatten die auch im 8x57IS).
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Re: K98 swp45 , was weiß man darüber

Beitrag von T Rex » Do 28. Jul 2016, 18:45

Dank Promo , sobald ich ihn mal in Händen hab oder Bilder sehe , wird ich auf diese Punkte mal besonders achten .
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Re: K98 swp45 , was weiß man darüber

Beitrag von erazer13 » Fr 12. Aug 2016, 23:39

swp45 - Waffen-Werke Brünn AG
Seriennummerbeginn: 43026a
Seriennummerende: 87685a
Hergestellte Stückzahl: 187684

Kann phosphatiert, brüniert oder auch gemixt sein.
Beschußcode vom Hersteller müßte ein gestempeltes 63 mit "Geier" sein.
Nummerngleich kam der wahrscheinlich nicht mal mehr vom Band.
Da wurde gemixt wie auch aufbereitete Gebrauchtteile verbaut.

Einer der letzten im Krieg gebauten 98er... oder evtl. wure er erst nach der Kapitulation gebaut, erkennbar ob er einen Bajonetthalter hat oder nicht.
Ohne - im Krieg gefertigt
Mit - nach der Kapilutation gefertigt

Nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 wurden bei den Waffenwerken Brünn weiterhin K 98k gefertigt.
Da man sich jetzt nicht mehr an die deutschen Vorgaben halten musste und ein Bajonetthalter als zweckmäßig angesehen wurde, hat man diesen eben wieder montiert.

Die Nummernungleichheit der beschriebenen Waffe erklärt sich daher, daß bereits produzierte Waffenteile zusammengesetzt wurden.


Um Produktionskosten und -zeit zu sparen, unterlief der 98k vielen Veränderungen. Natürlich waren auch die begrenzten Vorräte an Rohstoffen ein wichtiger Punkt. Das dritte Reich bunkerte zwar riesige Mengen an Rohstoffen, doch im Falle eines Krieges war klar, daß die Bevorratung innerhalb weniger Jahre verbraucht sein würde. Deshalb war auch die schnelle Konfliktaustragung unumgänglich, der sogenannte Blitzkrieg.

Die Handlungen von Fritz Todt, bzw. Albert Speer, Leiter des Ministeriums für Munition und Bewaffnung wirkten sich auf die Entwicklung des 98k aus. Eine der ersten Modifizierungen war der von 258 auf 320 mm verlängerte Putzstock. Auch ein Kornschutz gehörte nun dazu. Ab 1940 begannen einige Produktionsvereinfachungen; in den Gustloff Werken wurde das bereits früher erprobte "Kaltwalzverfahren" bei der Hülsenfertigung angewendet. Speer ließ ab 1942 alle einzelnen Teile des 98k einer Überprüfung unterziehen, um festzustellen ob die Möglichkeit besteht Teile günstiger herzustellen. Ziel war es, Maschinenlaufzeiten, Werkzeuge und Arbeitskräfte einzusparen.

Somit verschwand z.B. ab 1944 der Putzstock, sowie die Bajonetthalterung. Grobe Bearbeitungspuren am Schlößchen zeigten sich ab 1942. Bis 1943 wurden noch alle Metallteile brüniert, doch ab '44 durften die Firmen, die unter der Aufsicht von Mauser standen, auch phosphatieren. Die Phosphatschicht ließ sich an der matt grau-grünen Tönung erkennen. Andere Firmen brünierten ihre Teile weiterhin. Im Jahr 1944 wurden dann die meisten Veränderungen vollzogen. Bereits 1938 erschienen die ersten Karabiner mit Schichtholzschäften. Ziel war es, das teure Nußbaumholz einzusparen und stattdessen die Schäfte aus Buche, Ahorn oder Esche herzustellen. Die verleimten Sperrholzplatten aus Rotbuche hatten einen entscheidenden Vorteil: die gut 300 g schwereren Schäfte konnten sich gut auf die klimatischen Veränderungen einstellen.

Außerdem mußte dieses Holz nicht zum Trocknen abgelagert werden. Ab Oktober 1944 wurde die Mündung, zur Vorbeugung vor Laufbauchungen (Dreck in der Mündung), angebohrt. Diese Bohrung maß 10 mm x 32 mm. Auch das Zubehör wurde in diesen Jahren geändert; dazu gehörten Nachtvisiere, Einsteckläufe, Putz- und Werkzeug, Mündungsschoner und auch das Granatgerät. Kurz vor Ende des Krieges bekamen die letzten Waffen ein Standvisier, bzw. einige sogar MG Läufe. Alle Änderungen machten sich natürlich im Finisch bemerkbar. Überall konnte man grobe Bearbeitungsspuren feststellen, jedoch schoss ein Modell von 1945 genauso gut wie eines von '39. Der Preis eines 98ers im Juli 1939 wurde mit 75,80 Reichsmark angeben, mit den Veränderungen konnte er am 01.05.1942 bis auf 65 RM gesenkt werden.
Zuletzt geändert von erazer13 am Fr 12. Aug 2016, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.

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