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Starkes Kaliber- 300WSM?

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Christian_au1
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Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Christian_au1 » Sa 24. Aug 2019, 23:10

Hallo zusammen,

ich bin jetzt ganz frisch hier im Forum angemeldet, lese aber schon länger interessiert die Beiträge und Diskussionen mit.

Und ja, es kommt schon wieder eine Kaliberfrage, zu der jeder eine andere Meinung hat; mir geht es hier aber um Ratschläge + Tipps mit Praxiserfahrungen.

Aktuell schieße ich eine .308 Win mit dem Evo Green aus einer Voere (60cm Lauflänge).
Aus mehreren Gründen steht für mich nun eine neue Büchse (mit neuem Zf, das ist aber ein anderes Thema) an.

Da ich vorrangig im Staatsforst und fast nur in NRW jage muss das Geschoss schon mal bleifrei sein.
Kalibertechnisch würde ich gerne größer/stärker/schneller werden. Für Rehwild und Schwarzwild bis zu starken Überläufern habe ich bisher nie Probleme mit der .308 gehabt. Da ich aber nun auch öfters Rotwild bejagen kann/darf und auch die Chance habe auf 200-300m zu jagen darf es gerne ein größeres Kaliber sein. (Ja ich übe auch auf die Entfernungen).

Kalibertechnisch bin ich meist über die .30-06 (zu nah an der .308) zur .300 Win Mag gekommen, teils zur .338 Lap.Mag. (wegen des größeren Geschossdurchmessers). Meistens habe ich mir daraufhin dann an die Stirn gefasst und gedacht, aus einem aktuellen Golf den man hat und einem Passat den man braucht, wird ganz schnell ein Porsche.

In letzter Zeit habe ich vermehrt von der .300 WSM gelesen, die sich auf normale / kurze Entfernung wie eine .30-06, und auf weitere Entfernungen wie eine .300 Win.Mag verhalten soll. Und das mit besserer Eigenpräzision und weniger Verschleiß/...

Da ich aktuell noch kein Wiederlader bin, würde ich vorrangig auf Fabrikmunition zurückgreifen wollen, mein Vazer könnte mir jedoch auch Munition laden.

Was für Erfahrungen habt ihr mit der .300 WSM?
Lohnt sie sich im Vergleich zur .300 WM?

Wäre eine 6,5 Creedmore oder 7mm Rem.Mag für mich eine Alternative?

Ich freu mich auf Hinweise Tipps und Erfahrungen

Chris

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Hane
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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Hane » So 25. Aug 2019, 09:32

Die Creedmore halte ich für deine Bedürfnisse für ungeeignet.
Die 7Rem ist sicher eine gute Patrone ähnlich der 300WM.
Ich persönlich würde bei dieser Anforderung ( auch Mal 200-300m, Hochwild, Sauen) zur 8x68 greifen.
Aber vermutlich bekommst du 50 verschiedene Vorschläge ;-)

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Lindenwirt
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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Lindenwirt » So 25. Aug 2019, 09:37

Ein Kollege hat sich die 300WSM gekauft (Steyr Mannlicher SM12). Wenn man sich ein bisschen einliest wird der moderate Rückstoß gelobt, bei seiner Büchse kann ich das nicht bestätigen. Keine Ahnung an was es liegt aber das Ding tritt schon recht kräftig.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, Spekulationen und Tipps lasse ich, du hast ja explizit nach Erfahrung mit der 300WSM gefragt. Ich war jedenfalls auch mal kurz davor mir eine zuzulegen, da ich mit der .308 bis zum Brunfthirsch bisher alles damit schiesse, habe ich das dann nie durchgezogen.

EDIT: Mit der .308 auf Knopfhirsch und 277m Entfernung sogar Durchschuss gehabt. Brunfthirsche bei uns haben allerdings 100kg aufgebrochen ohne Haupt. Für den ungarischen 200kg Hirsch gibt es sicher besser Alternativen. Jedenfalls redet man mir auch immer stärkere Kaliber ein (meistens die Internetjäger), bzw. versucht es, es gibt bisher aber absolut keinen Grund für mich zu wechseln.

Christian_au1
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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Christian_au1 » So 25. Aug 2019, 11:06

@Lindenwirt
Welche Munition verschießt du denn? Mit der EvoGreen hab ich bis auf Rehwild nie Ausschuss (aber es liegt auch alles)

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Lindenwirt » So 25. Aug 2019, 14:10

Hallo, die stinknormale billige Geco Teilmantel. Schiesst aus meiner Büchse sehr gute Schusskreise, mit und ohne Schalldämpfer. Lg

Edit: Bei mehrjährigen Rotwild habe ich meist auch keinen Ausschuss, aber das sind vielleicht 3 Stück im Jahr. Grossteil sind Schmaltiere und Knopfhirsche, Gams und Reh. Der eine Hirsch den ich im Jahr frei habe, lag bisher aber trotzdem immer im Feuer.

Edit Edit: Da du bleifrei verwendest, ev. die Sako Powerhead II? Verwendet ein Kollege von mir mit der .308, hat aber noch zu wenig Erfahrung damit.

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Flolito » So 25. Aug 2019, 18:07

Wenn du sowieso Bleifrei willst werfe ich die 9,3x62 mit dem Lutz Möller Geschoss in den Raum! Ist für Hochwild auf diese Distanzen sicher eine super Sache. Präzise ist das Kaliber sowiso und wenn der Verschleiß auch noch eine Rolle spielt ist sie einer 300er sowio überlegen. Zumal du ja auch noch Schwarzwild bejagst.

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Incite » So 25. Aug 2019, 19:30

Flolito hat geschrieben:
So 25. Aug 2019, 18:07
Wenn du sowieso Bleifrei willst werfe ich die 9,3x62 mit dem Lutz Möller Geschoss in den Raum! Ist für Hochwild auf diese Distanzen sicher eine super Sache. Präzise ist das Kaliber sowiso und wenn der Verschleiß auch noch eine Rolle spielt ist sie einer 300er sowio überlegen. Zumal du ja auch noch Schwarzwild bejagst.
eine 9,3x62 ist kein Weitschusskaliber. Ich habe selbst eine 376 Steyr geführt und ein leichteres Aero vom Mayerl verladen mit HP und das fällt schon deutlich auf 150 Meter.

die 8x68 vom Hane empfohlen ist umwerfend. Bei dem gabs keine Nachsuchen :lol:
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

Unterförster
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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Unterförster » So 25. Aug 2019, 19:44

Bzgl. Weitschuss und 9,3x62:
Die 9,3x62 „leidet“ unter den schweren altmodischen Geschossen. Mit längerem Lauf und leichten (16g) und entsprechend schnellen Geschossen habe ich mehrfach auf Raubwild bis 270m erfolgreich gejagt.
.338LM ist zwar ein tolles Kaliber, aber für unsere Breiten sind die Kanonen mEn unangenehm lang und schwer- sogar in einer Schlafkanzel ist das Einfädeln im Fenster risikobehaftet. :D Echten Mehrwert bringt die .338 LM mEn auf Entfernungen zw. 300 und 550 Meter, aber wo gibts das bei uns?

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Flolito » So 25. Aug 2019, 22:22

Incite hat geschrieben:
So 25. Aug 2019, 19:30
´
eine 9,3x62 ist kein Weitschusskaliber. Ich habe selbst eine 376 Steyr geführt und ein leichteres Aero vom Mayerl verladen mit HP und das fällt schon deutlich auf 150 Meter.

Das stimmt! Die 9,3x62 ist kein Weitschusskaliber.....aber wer spricht denn bei 250-300m von einem Weitschuss!?

Die 9,3x62 mit dem Lutz Möller Flitzer wird in meinen Breitengraden erfolgreich auf diese Distanzen auf Hochwild eingesetzt. Zudem bietet sie noch Reserven für Schwarzwild.

Hier mal Fakten:

Balistik mit dem Möller in der 9,3:

Weite [m] ..... 0 *50* 100 * 150 * 200* 250* 300

Bahn [cm] ..... -4,5 +1,5 +4,6 +4,5 +0,9 -6,5 -18,5

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Hane » So 25. Aug 2019, 22:31

Na in 9,3 bzw. 9,5 würde ich die 9,3x64 oder die .376 empfehlen.
Aber für die Entfernungen bleib ich bei der 8x68

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Christian_au1 » Mo 26. Aug 2019, 08:46

Ich muss ja leider zugeben, dass ich kein Fan von deutschen Kalibern bin 😅.
Was wäre für euch eine gute "amerikanische" Alternative zur 8x68s?

Wäre das dann die .300WSM?

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Hane » Mo 26. Aug 2019, 08:50

Aus dem deutschen Jagdlexikon zur 8x68:
Ihre Leistung liegt zwischen der .300 Win. Mag. und der .338 Win. Mag., wobei Frank C. Barnes sie eher mit der .338 Win. Mag. vergleicht. Entgegen der beiden Winchesterschöpfungen kommt sie ohne Gürtel aus.
Durch ihre Rasanz und den schweren Geschossen eignet sie sich hervorragend für schweres Schalenwild auf weite Entferung.

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Lovec_SK » Mo 26. Aug 2019, 11:21

300 WSM - es spricht nichts dagegen. Vorsicht beim Waffenauswahl, z.B. Sako bietet immer noch ihre .30" Kaliber Gewehre mit 11" Drall an. Das ist für heutige schwere und lange Geschosse wirklich suboptimal. Ansonsten passt dieses Kaliber für den Zweck ganz prima und auch die Angebot an Fabrikmuni ist relativ gut.

300 Win Mag - da ist es doch noch einfacher mit Fabrikmuni, die Angebot ist sicher ausreichend. Vergiss den Blödsinn mit dem Gürtel, ich hab jetzt den dritten 300WM und hatte niemals nicht mal den kleinsten Problem damit, egal ob Fabrik, oder handgeladen.

7mm Rem Mag - wunderbare Weitschusspatrone, die leidet aber wegen den CIP. Weil praktisch alle neue Waffen werden mit 9,5" Drall verkauft. Das funktioniert meistens bis 150-160gr. Geschosse (oder auch nicht!). Auch die absolute Mehrheit an Fabrikmuni wird mit relativ leichten Geschossen angeboten. Ich führe seit einige Zeit eine alte Sako L61R mit schweren Varmintlauf. Das Hauptvorteil der Waffe ist 8.66" Drall. Deswegen kann ich ausnutzen die ballistische Vorteile von modernen langen Geschossen im 180gr. Bereich. Meine beste Ladung ist mit Berger Hybrid 180gr. (Vo= ca. 890m/s). Damit hab ich schon alle Grössen von SW- und Hochwild erlegt, es funktioniert zuverlässig.

9,3x62mm - da stimme ich mit Flolito zu, mit Möller's Wunderpillen stellt die 300m Entefernug keinen Problem vor. Super auch für Drückjagd. Kann nur empfehlen, hatte damit gute Erfahrungen. Ich hab relativ viel auch mit Accubond 16,2g gejagt, das ist auch gute Möglichkeit als allround Geschoss (ich führe die R8 mit semiweight Lauf...). Leider ist die Fabrikmuni meistens auf die schwerere und langsame Geschosse orientiert... ja, es gibt Ausnahmen.

8x68S hab ich keine, hab nur für meinen Freund was handgeladen. Es ist eine gute Patrone, aber ich sehe es so, dass sie bietet für den Rückstoss nicht besondere ballistische Vorteile. Aber bis 300m ist mehr oder weniger egal. Dieses Kaliber würde ich aber nicht bevorzugen.
9.3x62mm, .338 Remington Ultra Magnum, .300 Winchester Magnum, 7mm-08 Remington, 260 Remington, 6.5x47mm Lapua, 16/70, .44 Magnum, 9mm Luger

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Flolito
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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Flolito » Mo 26. Aug 2019, 14:59

Die 300WSM kannst du mit der 8x68S schwer vergleichen finde ich.

Dann nimm die 300WSM ....viel falsch machen kannst du damit auch nicht.

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Re: Starkes Kaliber- 300WSM?

Beitrag von Sauer202 » Mo 26. Aug 2019, 18:40

Wie wäre es mit der 325WSM? Wäre 8mm bzw. Das Gegenstück zur 8x68. Ein Jagdgast von mir führt die auf do. gut wie alles.

In Österreich ein Exote, aber bei unseren Lieblingsnachbarn nicht so selten.

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