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6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

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Charles
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6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Charles » Di 11. Jan 2011, 23:07

Irgendwo hier wurde eben kurz diskutiert, daß 6,5mm Geschosse eine bessere Flächenlast aufweisen als .308 Kaliber. Gut.

Was bedeutet das nun zum Beispiel bei der Jagd auf Wildschweine?

Mit 6,5mm Geschosse, aus der 6,5x55 nämlich, soll der Ausschuss eher gewährleistet sein als bei Verwendung von schwereren Geschossen im .308er Kaliber.

Warum ist das so? Ist die 6,5x55 DIE Universal-Patrone auch auf Wildschweine? Welche Geschosse eignen sich sehr gut dafür und welche nicht?



Charles

alfacorse
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von alfacorse » Di 11. Jan 2011, 23:32

...ging allgemein um 6.5er! In den letzten 6 oder 7 Jahrzehnten sind wohl in Ö und DE mehr Schweine durch die 6.5x57 gefallen, als mit .308 und .30-06 zusammen - starke 30er Kaliber bieten aber sicher Vorteile auf SW! Das DK wird immer wieder erwähnt als Geschoss mit sicherem Ausschuss bei SW!

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Charles
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Charles » Di 11. Jan 2011, 23:43

Das DK von RWS? Hat der ein so hohes Restgewicht, das immer zum Ausschuß führt?

Und wie ist das DK präzisionsmäßig?

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Old Sam
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Old Sam » Di 11. Jan 2011, 23:52

halte es aber trotzdem für unterste Grenze, da muß beim Schuß alles passen.
Howdy

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Stefan
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Stefan » Di 11. Jan 2011, 23:57

die aussage, dass mit der 6,5x57 mehr wild im deutschsprachigen raum als mit der .308/.30-06 gefallen sind halte ich für sehr kühn, aber egal.
die 6,5x55 ist ein gutes kaliber zur bejagung aller wildarten inkl. durchschnittliches schwarzwild vom ansitz. für den rest ist es zu schwachbrüstig, sprich auf bewegungjagden meiner meinung nach zu schwach, wobei ich hier dies nicht in der praxis getestet habe.

die schwedin hat einer größere flächenlast und somit eine höhere ausschusswahrscheinlichkeit bei identem geschoss. ausschuss ist wichtig, aber nicht alles, die energieabgabe im wildkörper ist sehr wichtig und die .308 / .30-06 geben mehr energie ab, da sie a) mehr energie haben und b) wegen der schlechteren flächenlast auch mehr abgebremst werden, sprich mehr energie im wildkörper abgeben.

nimmt man in den beiden .30er kalibern dann aber die schweren geschosse, haben diese auf der sauenjagd alle trumpfe gegenüber der schwedin in der hand. mehr energie, hohe flächenlast, ausschusswahrscheinlichkeit.

meiner persönlichen meinung liegt der optimalbereich zwischen den beiden um bereich 7mm. eine 7mm-08 bzw. eine 7x57 sind sehr nette kaliber, die ausreichend stark sind und für weitschüsse geeignet sind. leider werden die 7mm patronen in den letzten jahren etwas stiefmütterlich behandelt.

mfg stefan

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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von mgritsch » Mi 12. Jan 2011, 08:58

bin ja selbst kein jäger, in jagender kollege meinte aber mal in einer diskussion dass er selbst die .308 für deutlich zu schwach für sauen hält. für sauen nix unter 8mm - eher besser schon 9mm. (die 6,5x55 sehe ich damit mal stillschweigend als vollkommen ungeeignet ausgeschieden an). was haltet ihr von der meinung? gibt es eine gesetzl. grundlage dafür bzgl mindestkaliber oder mindestenergie?
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von alfacorse » Mi 12. Jan 2011, 09:18

...ich verwende mittlerweile die 9.3er auf SW, überhaupt bei Bewegungsjagden, aber ich hätte kein Problem damit, beim Ansitz mit der 6.5er auf SW zu schiessen! Das DK hat hervoragende Präzi, da auf 100m die Löcher immer komplett auf einem kleinen Schusspflaster bleiben!

EDIT: bei richtiger Geschosskonstrukiton hat die 6.5er eben höhere Ausschusswahrscheinlichkeit - ausgenommen wie gesagt starke .30er!!!

EDIT: vl. schmeiss ich heuer noch ein gute Zeiss auf den 9.3er Lauf, dann hab ich ws nurmehr die 9.3er mit auf der Jagd!
Zuletzt geändert von alfacorse am Mi 12. Jan 2011, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Coolhand » Mi 12. Jan 2011, 09:27

Es ist eben wie immer so, dass man sich mit einem grösseren Kaliber eine grössere mögliche Trefferfläche erkauft. Wenn man es also vom Ansitz aus beherrscht, ein 10cm grosses Ziel auf die zu erwartende Distanz zuverlässig zu treffen, dann reicht auch eine mittlere Patrone. Und wenn man das nicht kann, so ist die gängige Lösung, das fetteste Kaliber zu verwenden, das man bekommen kann, obwohl die bessere Lösung sicherlich in vermehrtem Üben liegt...
Bei der DJ ist das natürlich anders, weil man sich da mit dem exaten Treffen wesentlich schwerer tut.
Dafür ist ein stärkeres Kaliber sicher sinnvoll.
Es kommt aber auch drauf an, ob man ein eigeladener Jungjäger ist, der sich nach Möglichkeit, wenn er denn nochmal eingeladen werden will, nicht durch eine notwendig gewordene Nachsuche blamieren sollte, oder ob man selbst der Pächter ist, dem das eigentlich schon relativ egal sein kann.
Wobei es aber so ist, dass die Anzahl der Jagdkarten meist direkt proportional zu der Anzahl der besessenen Gewehren ist...Demnach wird ein erfahrenerer Jäger sowieso ein eigenes DJ Gewehr haben...

Nimm deine 6,5er also für den Ansitz und für eine DJ was grösseres.

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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von sandman » Mi 12. Jan 2011, 13:25

Naja, Ausschuss ist nicht alles, da er nur gebraucht wird, wenn das Wild abgehet und eine Nachsusche notwendig wird. Wenn das Wild im Feuer liegt, dann braucht man auch keinen Ausschuss.

Und was man auch nicht vergessen darf: Die Energie, die das Geschoß beim Ausschießen mitnimmt wird eben NICHT im Wild abgegeben.

Mit einer 6,5x55 würde ich mich zwar durchaus auf Frischlinge und Überläufer trauen, aber einen ausgewachsenen Keiler um die 100kg würde ich ihr nur in Ausnahmefällen zutrauen, nicht dass es nicht möglich wäre, sondern weil es nicht sicher ist. Und ja ich weiß, die Skandinavier erlegen 17Millionen Elche mit der 6,5er........

Nur so zum Beispiel: Auf der letzten Drückjagd war ein Preis auf den kleinster Frischling ausgesetzt und ich rechnete mit Frilis & Überläufern. Daher kam ein grober Keiler mit knapp 100kg. Schuss aus ca 40m mit der 7x64 aufs Blatt. Keiler liegt im Feuer, aber kein Ausschuss, da das Geschoß auf der anderen Seite in der Kammerwand stecken blieb. Das wäre eine seeeeeeeehr lange Nachsuche geworden!

Also, lieber ein bisschen mehr Energie im Wild, als den Super Duper tollen Ausschuss mit langer Nachsuche.

Grüße

Sandman
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Coolhand » Mi 12. Jan 2011, 13:31

Das find ich ja mal eine Abwechslung! Ein Preis aufs kleinste Schweinderl!
Mit dem Ausschuss hast natürlich vollkommen recht! Wie tief das Loch im Boden hinter dem Stück ist, wird diesem völlig egal sein...

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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von sandman » Mi 12. Jan 2011, 13:32

Ich finde das absolut genial, weil sonst alle nur auf die Großen warten.

Grüße

Sandman
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von HS911 » Mi 12. Jan 2011, 18:23

Coolhand hat geschrieben:Mit dem Ausschuss hast natürlich vollkommen recht! Wie tief das Loch im Boden hinter dem Stück ist, wird diesem völlig egal sein...

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Wenns loch so tief und groß is, dass das schweinderl nicht mehr rauskann?

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=i1q_rRicAwI[/youtube]

scnr </spam>
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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Revierler_old » Mi 12. Jan 2011, 18:51

Es geht mehr um die Schweißfährte bei flüchtigem Wild als die Bodenpenetrationswirkung....
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

Bild

Varminter

Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Varminter » Mi 12. Jan 2011, 23:07

Revierler hat geschrieben:Es geht mehr um die Schweißfährte bei flüchtigem Wild als die Bodenpenetrationswirkung....



Korrekt.

Was leicht vergessen wird: die Schwarte der Sauen ist zäh-elastisch und nach dem Schuss schiebt sie sich leicht über das Schussloch oder das Loch wird durch Feist = Fett verstopft und die Sau schweisst fast nicht mehr = sie verliert kein Blut durch das nun verstöpselte Loch.

DESHALB hat es Vorteile, wenn es zwei Löcher gibt - Einschussloch und Ausschussloch, das können auch die Jäger ohne Hund leichter sehen, wenn die Sau sozusagen von zwei Seiten ausläuft.

Ein eingearbeiteter Hund braucht keinen sichtbaren Schweiss, das läuft über die Bodenverwundung durch die Trittsiegel des Wildes.

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Re: 6,5x55 - Kaliber ausreichend genug für Wildschweine?

Beitrag von Steelman » Mi 12. Jan 2011, 23:41

zurück zum Thema:

alles unter .308 Ø ist zu klein im Durchmesser.

Von der Energie mindestens .30-06 (165gr >800ms)

noch (viel) besser: .300 Winchester Magnum (180-200gr ~850-900ms)

In diesem Zusammenhang wundert mich, warum die .300WinMag in Österreich so wenig verwendet wird, obwohl es eine extrem große Geschoßauswahl, u. einigermaßen günstige Patronenpreise gibt.
(von der optimalen Aussenballistik gar nicht zu reden)

In Nordamerika u. Kanada brauchst mit was kleineren gar nicht ausgehen (Zitat meines Freundes, PH&Guide in Edmonton/Alberta)

WH Steelman
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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