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Jagdprüfung - was wie wo wann

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sandman
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von sandman » Sa 7. Aug 2010, 09:29

Nur so nebenbei bemerkt:

Eigentlich wird bei einem Österreicher nur die Jagdprüfung anerkannt, wenn er sie in Österreich gemacht hat. Und so schwer ist sie wieder auch nicht.

Man muss sich halt auf seine 5 Buchstaben setzen und einwenig lernen. Der Stoff ist zum Großteil hochinteressant und man sieht danach die Natur mit anderen Augen. Und wenn jemand den Stoff langweilig findet, dann sollte er sowieso seine Motivation zur Jagdprüfung hinterfragen.

Abgesehen davon, ist der Jagdkurs die beste Möglichkeit Bekanntschaften zu knüpfen, wenn man noch nicht in der Jägerschaft integriert ist. Man lernt interessante Leute kennen und bekommt vielleicht sogar die Möglichkeit einmal auf die Jagd zu gehen.

Grüße

Sandman
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Stefan
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von Stefan » Sa 7. Aug 2010, 12:11

sorry, bin etwas spät dran, weil ichs jetzt erst gesehen habe. bin selbst aus st. pölten und habe hier auch den kurs sowie die prüfung gemacht. wenn interesse besteht kann ich euch die telefonnummer zur anmeldung zum nächsten kurs (beginn jänner 2011) geben. kenne alle vortragenden, die auch prüfen. kann euch deren eigenheiten, sprich worauf sie besonders wert legen usw, gerne erklären. bei mir im kurs waren damals 35 leute. etwa 1/3 ist durchgefallen, wobei sich dies aufteilt auf praktische sowie theoretische prüfung etwa 50:50. soweit ich mich erinnere sind beim kugelschießen 2 oder 3 durchgefallen. der großteil bei der flinte. für mich wars damals kein problem, weil schon jahrelanger sportschütze. 9 von 10 täubchen, da ich einmal einen schlechten anschlag erwischt habe :? und 50 von 50 auf die bockscheibe. ich würd sagen, ist eher eine kinderübung für sportschützen. beim schießen muss man halt genau auf das gewünschte hintrainieren. also 3 schüsse auf 100m vorne aufgelegt (die müssen alle drinnen sein, dann ist man eh schon durch) und dann noch 2 schüsse stehend angestrichen auf 100m da patzen die meisten, mit etwas übung schaft man aber locker 9er oder besser.

zur theorie. es ist ein etwa 4 monatiger kurs mit 2 wochenterminen. man sollte immer schön brav da sein, dann braucht man fast nix mehr lernen und vor allem die prüfer kennen einem am gesicht und sind etwas gütiger gestimmt.

vortragende sind in st. pölten:
-) bezirksjägermeister petschko (hoffe ihn richtig geschrieben zu haben). übernimmt allgemeines, brauchtum usw. beim vortrag. bei der prüfung prüft er auch noch waffenkunde und erste hilfe.
-) sein stellvertreter und in der BH st. pölten für die jagd zuständige schießer (bei dem meldet man sich auch an). übernimmt beim vortrag die hunde, gesellschaftsjagden sowie den oder die praktischen reviertage. ist bei der prüfung total happig auf die hunde. jeder bekommt drei fotos mit abgebildeten hunden und man muss diese erkennen und alle infos dazu runterrasseln. wer einen von den drei hunden nicht kennt fällt bestimmt durch.
-) der direktor des stiftsgymnasiums lilienfeld schletz (hoffe ihn richtig geschrieben zu haben). ist ein sehr netter richtiger wurzelsepp. am anfang ist man richtig schockiert von dem kleinen wurzelsepp. ist sehr gebildet, spricht alles nach der schrift. er übernimmt primär die wildkunde. besonders wert legt er auf die enten, aber auch generell auf die wildkunde. fragt bei der prüfung gezielt so minibegriffe, die im jagdprüfungsbehelf nur in einem wort unter einem foto erwähnt werden.

weitere vortragende, aber ohne die theorie zu prüfen:
-) unser allseits beliebter büma dutter erklärt die waffenkunde. er erklärts auf dem niveau für absolute neulinge. da habe ich primär geschlafen :shhh: bei den jagdpatronen sollte man als sportschütze etwas aufpassen, denn da sind ein paar kleinigkeiten dabei, die einem sportschützen gar nicht weiter auffallen würden.
-) unser auf der BH sitzender forstreferent, dessen name mir jetzt padu nicht einfallen möchte. sehr nett, lustige aussprache. auf den ersten blick würde man ihn eher als net ganz so gscheit einstufen. der kerl ist aber in seinem bereich top und so privat ein ganz gemütlicher mensch.
-) dann noch irgend so ein lustiger arzt, der ziemlich schräg in der birne war. die beiden male hat er ganze zeit nur was vom wunderwerk mensch erzählt, der eh alles aushält und wenn was schief geht soll man nur die rettung rufen und nix angreifen. ein paar haben genau dies dann bei der prüfung erzählt und der prüfer (petschko) sah dann eher so drein :shock: wer sich das kapitel im buch durchgelesen hatte, erfuhr mehr. den vortrag hätte ich verpassen sollen :whistle:

allgemein: die prüfung ist schaffbar. würde mal sagen, in etwa auf maturaniveau, sicher nicht mehr. prüfung läuft auch in etwa wie bei der matura ab. man geht zu 3 unterschiedlichen prüfern und wird jeweils einzeln abgefragt. die fragen darf man sich dabei selbst ziehen (je 3 fragen bei 3 prüfern auf 3 zetteln + ein paar fotos bei der wildkunde sowie den hunden + eine waffe zum vorzeigen wie man das teil handhabt).

lernaufwand: ich war bis auf 2mal immer da. wichtig ist, beim schießen dabei zu sein sowie bei den reviertagen. richtig gelernt habe ich die beiden tage vor der theoretischen prüfung. muss aber dazu sagen, dass ich in etwa 70% vorher schon wusste, etwa 25% der restlichen 30% im kurs durch zuhören gelernt habe und die restlichen 5% wirklich pauken der enten und anderer wasservögel sowie den hunden war. wie gesagt, kennt man die eigenheiten der jeweiligen prüfer kann man sich ganz gut darauf einstellen.

was in meinen augen nichts bringt: zuvor sich durch den jagdprüfungsbehelf durchquälen und von der stoffmenge überfordert zu sein. ja, man muss wirklich in etwa 90% von dem was da drinnen steht beherrschen. nein, es ist nicht so viel, aber es braucht zeit.

was ich den beiden st. pöltnern anbieten kann ist ein persönliches treffen in einem gasthaus. dort kann ich euch alle fragen gerne beantworten und euch im jagdprüfungsbehelf gleich mal zeigen, was sinnvoll wäre vorab zu erlernen bzw. sich schon mal schlau zu machen. bin aber die nächste woche in urlaub im ausland, geht also erst in der zweiten augusthälfte bei mir wieder!

mfg stefan

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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von Reverend45 » Mo 9. Aug 2010, 07:20

klingt alles in allem schaffbar. der petschko soll eh relativ gemütlich sein, kollege kennt ihn ganz gut.

fuckt mich grad an dass ich das im eigenen bezirk machen muss...jemand ne idee wie die in melk so drauf sind ?
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von fstk98 » Mo 9. Aug 2010, 21:43

Berserk hat geschrieben:klingt alles in allem schaffbar. der petschko soll eh relativ gemütlich sein, kollege kennt ihn ganz gut.

fuckt mich grad an dass ich das im eigenen bezirk machen muss...jemand ne idee wie die in melk so drauf sind ?


Musst du ja nicht kannst ja deinen Wohnsitz wechseln(für die Dauer der Prüfung)
Lg

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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von pointi2009 » Di 10. Aug 2010, 09:27

@Berserk: hab ja eh noch ne gartenhütte frei, kannst dich dort anmelden :lol: für diese zeit
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von praha170 » Fr 13. Aug 2010, 17:11

Reicht es den Jagdprüfungsbehelf zu können oder muss man die Jagdgesetze noch gesondert dazurechnen oder stehen die auch schon im Jagdprüfungsbehelf?

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sandman
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von sandman » Sa 14. Aug 2010, 22:49

praha170 hat geschrieben:Reicht es den Jagdprüfungsbehelf zu können oder muss man die Jagdgesetze noch gesondert dazurechnen oder stehen die auch schon im Jagdprüfungsbehelf?


Nicht alles was Du für die Prüfung brauchst steht im Jagdprüfungsbehelf und nicht alles, was drinnen steht brauchst Du! Es hängt wirklich davon ab, wo Du die Prüfung machst. Abgesehen davon stehen im JPB keine wirklichen Gesetzespassagen drinnen, da diese sich ja von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Grüße

Sandman

P.S.: Mit JPB & Gesetze lernen kommt man trotzdem nicht durch.
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arnstein

Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von arnstein » So 15. Aug 2010, 07:01

sandman hat geschrieben:
praha170 hat geschrieben:Reicht es den Jagdprüfungsbehelf zu können oder muss man die Jagdgesetze noch gesondert dazurechnen oder stehen die auch schon im Jagdprüfungsbehelf?


Nicht alles was Du für die Prüfung brauchst steht im Jagdprüfungsbehelf und nicht alles, was drinnen steht brauchst Du! Es hängt wirklich davon ab, wo Du die Prüfung machst. Abgesehen davon stehen im JPB keine wirklichen Gesetzespassagen drinnen, da diese sich ja von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Grüße

Sandman

P.S.: Mit JPB & Gesetze lernen kommt man trotzdem nicht durch.


Hallo,
Heute möglicherweise nicht, ich habe sie aber so gemacht.

buckshot

Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von buckshot » Di 28. Sep 2010, 11:38

Also ich mach gerade den Kurs beim NÖ LJV... - wie leicht oder schwer kann ich Euch gern Mitte Dezember berichten ;-)
Es scheint jedenfalls hilfreich, nach Möglichkeit alle Kursabende zu besuchen - hier wird zumindest auch erwähnt, was sicher Prüfungsrelevant ist und man bekommt - gerade den Gesetzesteil - sehr anschaulich und kompetent erklärt (in unserem Fall ist der Autor des Rechtsteils auch der Referent und - der Prüfer...)
Ich hab mir jedenfalls den Jagdbrüfungsbehelf schon ein halbes jahr vorher besorgt und auch durchgelesen, dazu etwas Sekundärliteratur zum Thema Jagd: jagdliches Schießen, Vor und nach dem Schuss (Nachsuche mit Hunden, Pirschzeichen, Schusszeichen in Theorie und Praxis...), Ansprechfiebel Rotwild, Birschfiebel.... - zum Vergleich hab ich mir vorher schon die Unterlagen der Bayrischen Waidkollegen reingezogen - die sind noch genauer...., dann und wann eine Ausgabe vom "Waidwerk" lesen schadet auch nicht, ist gut fürs Gemüt (die schönen, idyllischen Geschichten von diversen Nebelhirschen und Hahnenbalz..., Taunassen feldern... ;-) - und da kommt man a bisserl in die Jägersprache und das Brauchtum rein.... und am besten man unterhält sich nach Möglichkeit viel mit Jägern... - und das netz gibt auch einiges an info her... - ich denk also mal, die grüne Matura sollte grundsätzlich zu schaffen sein - und im gegensatz zur Schule macht man das ja gerne und freiwillig, zwingt einen ja keiner was auswendig zu büffeln (mir gehts jedenfalls so, dass ich mir Dinge dann merke, wenn sie mich auch interessieren).

Wenn das alles an Vorbereitung noch immer nicht genügt (und in den Wald bin ich auch vorher schon immer gerne gegangen, und die heimischen Baumarten kann ich auch so voneinander unterscheiden.... a paar Viecherln kenn i a scho... ;) - dann ist die Frage berechtigt, warum so mancher schon und ich nicht... (ich kenn zwar die Antwort darauf, behalte sie aber für mich)

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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von BigBen » Di 28. Sep 2010, 12:26

buckshot hat geschrieben:Also ich mach gerade den Kurs beim NÖ LJV... - wie leicht oder schwer kann ich Euch gern Mitte Dezember berichten ;-)
Es scheint jedenfalls hilfreich, nach Möglichkeit alle Kursabende zu besuchen - hier wird zumindest auch erwähnt, was sicher Prüfungsrelevant ist und man bekommt - gerade den Gesetzesteil - sehr anschaulich und kompetent erklärt (in unserem Fall ist der Autor des Rechtsteils auch der Referent und - der Prüfer...)
Ich hab mir jedenfalls den Jagdbrüfungsbehelf schon ein halbes jahr vorher besorgt und auch durchgelesen, dazu etwas Sekundärliteratur zum Thema Jagd: jagdliches Schießen, Vor und nach dem Schuss (Nachsuche mit Hunden, Pirschzeichen, Schusszeichen in Theorie und Praxis...), Ansprechfiebel Rotwild, Birschfiebel.... - zum Vergleich hab ich mir vorher schon die Unterlagen der Bayrischen Waidkollegen reingezogen - die sind noch genauer...., dann und wann eine Ausgabe vom "Waidwerk" lesen schadet auch nicht, ist gut fürs Gemüt (die schönen, idyllischen Geschichten von diversen Nebelhirschen und Hahnenbalz..., Taunassen feldern... ;-) - und da kommt man a bisserl in die Jägersprache und das Brauchtum rein.... und am besten man unterhält sich nach Möglichkeit viel mit Jägern... - und das netz gibt auch einiges an info her... - ich denk also mal, die grüne Matura sollte grundsätzlich zu schaffen sein - und im gegensatz zur Schule macht man das ja gerne und freiwillig, zwingt einen ja keiner was auswendig zu büffeln (mir gehts jedenfalls so, dass ich mir Dinge dann merke, wenn sie mich auch interessieren).

Wenn das alles an Vorbereitung noch immer nicht genügt (und in den Wald bin ich auch vorher schon immer gerne gegangen, und die heimischen Baumarten kann ich auch so voneinander unterscheiden.... a paar Viecherln kenn i a scho... ;) - dann ist die Frage berechtigt, warum so mancher schon und ich nicht... (ich kenn zwar die Antwort darauf, behalte sie aber für mich)


:clap: so soll es sein und nicht anders! :clap:
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buckshot

Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von buckshot » Di 28. Sep 2010, 12:46

quote]

:clap: so soll es sein und nicht anders! :clap:[/quote]

hofentlich sehen das die prüfer auch so... ;-)

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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von evo86 » Mo 15. Nov 2010, 12:21

Wie siehts jetzt aus ?
Macht jetzt wer aus St.Pölten den Kurs ?
Mir ist über Weihnachten eh immer Fad im Schädel vielleicht probier ich's :D
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von pointi2009 » Mo 15. Nov 2010, 12:22

:) also wenn sich endlich der LJM zuständig für die kurse hier in st.pölten meldet werd ich den schon machen, der geht aber im Jänner erst los ;) :D
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von evo86 » Mo 15. Nov 2010, 12:28

der direktor des stiftsgymnasiums lilienfeld schletz

U weh, der ist auch dabei ?
Dem hab ich sein Gym letztes Jahr umgebaut, der ist wirklich ein Wurzelsepp :D
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Re: Jagdprüfung - was wie wo wann

Beitrag von buckshot » Mo 20. Dez 2010, 16:37

hi folks,

nachdem ich ein paar einträge vorher gepostet habe, über die prüfung zu berichten, komme ich hiermit meinem versprechen nach:

im nach hinein betrachtet hat mein angelerntes/angelesenes…. "wissen" locker gereicht und die prüfung erschien mir nicht besonders schwer gewesen zu sein - ich hatte mich aber auch so gut als möglich darauf vorbereitet!
ein kollege hatte es mit weniger vorbereitung dafür mehr glück auch (gerade noch) geschafft...- sich aber nur auf sein glück zu verlassen, hat in einigen fällen doch nicht gereicht – es gab doch ein paar ausfälle!

der prüfungsstoff ist doch recht umfassend - wie schon vorher erwähnt, gibt es den jagdprüfungsbehelf mit den inhalten wildökologie, wildtierkunde, waffenkunde, jagdbetrieb und brauchtum, jagdhundewesen, wildbrethygiene und wildkrankheiten und den rechtsteil welcher in einem eigenen manuskript auszugsweise das (nö) landesjagdgesetz, bundestierschutz-, forst-, waffen- und strafgesetz umfasst soweit es die berührungspunkte zur jagd betrifft.

da man ja im vorfeld nicht weiß, welche fragen kommen, bleibt es nicht erspart sich alles anzusehen. es war aber in jedem fall hilfreich, den kurs regelmäßig zu besuchen da sich hierbei sehr wohl prüfungsschwerpunkte herauskristallisiert haben!
außerdem hatte ich schon den eindruck (belegt durch einige äußerungen mancher referenten dahingehend), dass sehr wohl wert auf anwesenheit gelegt wird. grundsätzlich hat man aber die möglichkeit, die prüfung abzulegen ohne einen kurs besucht zu haben - wenn man dann trotzdem alles gut gelernt hat...

allerdings fallen mehr beim praktischen teil der prüfung durch als beim theoretischen – das hauptaugenmerk der prüfungskomission liegt ganz eindeutig (und das wurde auch immer wieder betont) auf dem thema sicherheit und waffenhandhabung! – es fliegt keiner durch weil er den lebensraum des haselwilds mit dem des auerwilds verwechselt oder den geweihzyklus des rotwildes um einen monat falsch beschreibt…. – aber wenn man einen büchsenlauf nicht in seiner gliederung erklären kann oder nicht weiß welche patrone in eine 12/70er flinte geladen wird hat in der tat ein problem (ja so was kommt laufend vor!)

es gilt hier – wie vermutlich auch bei anderen prüfungen ähnlich, dass man das wesen des themas (jagd) grundsätzlich erfasst hat und ein positives, lebendiges interesse an den zusammenhängen hat und wenigstens den eindruck vermittelt, dass man sich vorbereitet und nach möglichkeit ernsthaft mit den einzelnen themen beschäftigt hat… - ich persönlich bin kein auswendig -lerner – entweder es interessiert mich, dann sauge ich möglichst viel auf und versuche das thema zu verstehen – oder es interessiert mich nicht, dann kann ich mir aber auch nichts merken…

die fragestellungen waren anfangs durchaus allgemein und die prüfer sind erfahren genug zu merken, ob man etwas weiss/kann/gelernt hat… - dank hier auch an sandman für den tipp – es war tatsächlich so: man muss die fragen systematisch beantworten können: wenn zb. der prüfer fragt: „erzählen sie mir etwas über die enten..“ – dann fängt man möglichst seine antwort mit der systematischen gliederung an und beginnt nicht bei einer spezies die einem gerade noch einfällt:

richtige antwort: „es gibt grundsätzlich schwimm- und tauchenten, dazu zählen jeweils… - der unterschied ist …“. (dann merkt der prüfer: der hat sich das angeschaut und fragt nicht weiter sondern hakt das thema bald ab ohne in die tiefe zu gehen bzw. widmet sich der nächsten frage)

falsch: „ja, also… da gibt es die krickente…. und…“. (dann weiß der prüfer: der weiß nix -> und er hakt gleich nach: dann erzählen sie mir gleich, was sie über den lebensraum der krickente wissen…)

grundsätzlich ist die prüfung wie angekündigt auf einer angenehmen, kollegialen (erwachsenen) gesprächsbasis verlaufen – ziel der prüfung ist es sicher nicht, möglichst viele probanden „durchrasseln zu lassen“ – immerhin sind die jungjäger ja auch deren künftige einnahmequelle für die nächsten jahre/jahrzehnte… - aber auch darauf alleine sollten man sich nicht unbedingt verlassen! Bei unserem prüfungstermin gab es eine sehr gute quote: von 37 kandidaten sind nur 4 in der mündlichen prüfung durchgefallen (falls hier kollegen aus der BRD mitlesen: bei uns gibt es keine schriftliche prüfung wie bei euch (kreuzerltest…) )

das positive bestehen der mündlichen prüfung ist erforderlich für den antritt bei der praktischen prüfung (=schießen)

bei der praktischen prüfung gibt es weniger spielraum: das mindestziel muss erreicht werden (angaben gelten in NÖ – das kann/wird in anderen bundesländern u.u. anders ablaufen):

1.) büchse:

100m auf eine rehbockscheibe mit 3 ringen im leben - 10/9/8 : 3 schuss am vorderschaft aufgelegt – davon 2 gestochen + 2 schuss stehend angestrichen, beide gestochen (bei eigenem gewehr ohne stecher kann/muss auch nicht gestochen werden!) – mindesterfordernis gesamt mindestens 3 achter = bestanden.

2.) Flinte: 10 gerade übungstauben (normalgröße) – davon müssen 3 sichtbar getroffen werden.

Beide praktische übungen gelten als eine einheit – erfüllt man bei einer der beiden übungen nicht die mindesterfordernisse, gilt die gesamte praktische prüfung als nicht bestanden. – in diesem fall genügt ein wiederholtes antreten und bestehen des praktischen teils zu einem späteren termin – wartezeit 3 monate!

Ein wesentliches kriterium zum bestehen der prüfung ist neben dem treffen vor allem auch die sichere handhabung der waffen! – z.b. nach jedem repetieren bzw. bei der flinte nach dem doublieren bzw. vor dem brechen der flinte muss gesichert werden. Oder beim nachladen der büxe darf dies nur mit lauf in eine sichere richtung = gewachsener boden in richtung ziel geschehen. Bei deutlichen verstößen gegen die sicherheitsregeln (linieren mit dem lauf – also lauf richtung nach hinten drehen – auch mit gebrochener waffe…) wird sofort abgebrochen und die prüfung gilt als nicht bestanden! Gleiches gilt wenn man (mehrfach) vergisst zu sichern oder wenn man mit einer waffe antritt, die nicht in einem einwandfreien zustand ist (zb hat keine funkt. Sicherung oder ein lauf geht nicht…) – einer ist z.b. durchgefallen weil er bei der flinte „versehentlich“ einen schuss gelöst hatte als er die flinte zurück aus dem anschlag genommen bzw. abgesetzt hatte – also aus der hüfte geschossen…= ganz schlecht!


Ich hoffe somit dem/der einen oder anderen so manche unsicherheit vor der prüfung genommen zu haben – dieser kurze subjektive bericht stellt keinen anspruch auf vollständigkeit oder garantie auf das bestehen der prüfung dar, sondern lediglich meine persönlichen, unmaßgeblichen erfahrungen.
Ich freue mich über ergänzungen und berichte von kollegen aus anderen bundesländern!

ach ja - und edith wollte noch was sagen: es ist schon ein ganz besonders schönes gefühl gewesen - so ab der 3. erlegten übungstaube wars wohl, da ist sämtliche anspannung die durch den prüfungsstress vorhanden war plötzlich abgefallen und ich hab gewusst: ich hab es geschafft, ich habs tatsächlich einfach so durchgezogen!

und die kleine feierliche übereichung der urkunde mit einem händedruck und einem "weidmannsheil" - quittiert mit einem "weidmannsdank" lies schon die vorfreude oder vorahnung auf kommende jagderlebnisse aufkeimen - und weil sich so manche im forum immer wieder ein bisserl "lodenjockelkritisch" oder gar feindlich äußern - euch sei gesagt: eine gewisse tradition und gepflegtes brauchtum gehört einfach dazu, das ist auch schön und gut so - aber wie stand es schon über dem orakel zu delphi geschrieben: "nichts im übermaß"... - aber nur so "jagen" wie bei den amis, so ganz ohne irgendwas tradiertes drumherum? na, das g´hert eben bei uns a dazua! :lol:

und nochmals tante edith: die prüfung zu bestehen ist logischerweise das (teil-) ziel - aber auch hier sollte der olympische gedanke des dabeiseins nicht ganz außer acht gelassen werden: alleine schon das dabei sein beim kurs hat freude gemacht, sich mit dem thema jagd und natur und was so alles dazugehört einmal eine weile intensiver auseinanderzusetzen und so nebenbei eine menge interessanter neuer - lieber menschen kennen zu lernen - alleine dieser aspekt hat aus meiner sicht schon den ganzen aufwand gelohnt!

lg und wh

buckshot
Zuletzt geändert von buckshot am Mo 20. Dez 2010, 19:23, insgesamt 2-mal geändert.

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