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Lockkrähen

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josephiner
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Re: Lockkrähen

Beitrag von josephiner » Do 5. Jan 2012, 15:57

@heimwerker Die Bejagung gilt nicht der Saatkrähe sondern wie forstla schon schrieb der Rabenkrähe. Dass die Saatkrähe bei uns geschont ist müsstest du als Jäger aber wissen ;)
Wenn du dich mal mit unseren Landwirten unterhalten willst musst du es nur sagen die werden dir schon sagen welchen Schaden sie in der Landwirtschaft anrichten. Gott sei Dank müssen wir noch nicht dafür bezahlen aber dies ist auch nur mehr eine Frage der Zeit.Vom jagdlichen Schaden brauchen wir gar nicht erst reden. Falls dir eine andere effektive und weniger "militärische" Bejagungsmöglichkeit einfällt, bitte melden ich würd mich sehr dafür interessieren.
Genau dieser Einstellung sind manche unserer älteren Semester auch gewesen aber mittlerweile haben sie eingesehen, dass es keine effektivere Bejagungsmöglichkeit gibt und wir das Problem damit ziemlich eindämmen konnten, was man von deren Revieren nicht gerade behaupten kann. Heute redet man im Zuge der Krähenjagd auf einmal von Schussgeilheit und früher wurden einfach Phosphoreier ausgelegt. Ich frag mich was ist jetzt die bessere Methode? :think:


Krähen zur Taubenabwehr bringen ganz genau nichts. Es kommt sogar regelmäßig vor, dass Tauben neben dem Lockbild einfallen.

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Re: Lockkrähen

Beitrag von heimwerker » Do 5. Jan 2012, 20:00

forstla hat geschrieben:@heimwerker: 1.saatkrähe ist in geschützt, bejagt wird nur die aaskrähe(rabenkrähe und nebelkrähe)
Ach so? Man spricht also niemals eine Krähe falsch an? Sowohl Saat- als auch Rabenkrähe sind im Gesamteindruck schwarz. Möglicherweise kommt ja dann eines der 50-fachen Supergläser zum Einsatz, denn auf 35 Meter mit bloßem Auge, wenn z. B. die Sonne nicht scheint ist das schwierig und die Zeit ist ja sicher auch kein Problem, hat man ja bei dieser Jagdart genug. Ich möchte nicht wirklich wissen, wieviele Fehlabschüsse da getätigt werden, denn die Anzahl der Rabenkrähen ist gering im Verhältnis zu den Saatkrähen. Daß speziell im Niederwildrevier Nebel- und Rabenkrähen kurz gehalten werden sollten, steht außer Frage. Aber bei den heutigen Schutzbestimmungen in den einzelnen Bundesländern (die Verordnungen gehen bis in die Bezirksebene hinunter) wäre es eventuell sinnvoll, mit einer nachhaltigen Bejagung erst zu beginnen, bis die Wintergäste abgezogen sind, eben um die Fehlabschüsse möglichst gering zu halten.
2.militärisch finde ich das absolut nicht denn tarnung ist bei der krähenjagd sehr wichtig, da die krähe sehr sehr gut äugt
Wieder was dazugelernt. Auf der grünen Wiese bringt also grüne Lodenbekleidung keinen Vorteil. Ist man damit, auf neudeutsch, underdressed?
josephiner hat geschrieben:Wenn du dich mal mit unseren Landwirten unterhalten willst musst du es nur sagen die werden dir schon sagen welchen Schaden sie in der Landwirtschaft anrichten. Gott sei Dank müssen wir noch nicht dafür bezahlen aber dies ist auch nur mehr eine Frage der Zeit.Vom jagdlichen Schaden brauchen wir gar nicht erst reden.
Der Anteil des Wildschadens durch Rabenkrähen in der Landwirtschaft ist ganz sicher viel viel kleiner, als der, der durch das massenhafte Vorkommen der Saatkrähen verursacht wird. Und da mußt Du auch keine Angst haben, daß Du zur Kasse gebeten wirst. Das kann erst sein, wenn a) die Saatkrähe nicht mehr völlig geschützt ist und b) sie zum jagdbaren Wild erklärt wird. Wenn ich nicht irre, wurde vor Jahren in Vorarlberg der Totalschutz einmal aufgehoben.
Falls dir eine andere effektive und weniger "militärische" Bejagungsmöglichkeit einfällt, bitte melden ich würd mich sehr dafür interessieren.
Da hast Du mich falsch verstanden, oder ich habe mich schlecht ausgedrückt. Ich habe nichts gegen die Bejagung von einem Ansitzschirm aus, oder wie früher bei der Hüttenjagd mit dem Uhu, ich bin nur dagegen, daß Jäger wie miltärisch gekleidete Rambos durch die Reviere latschen. Denn das ist sicher nicht nötig und wenn dann ein "Jäger" von Eiern spricht, kann man nur fassungslos staunen. heimwerker

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Re: Lockkrähen

Beitrag von heimwerker » Do 5. Jan 2012, 20:17

Nachtrag:
Josephiner, Phosphoreier wurden Ende der 50-er-Jahre, subventioniert durch den N.Ö. Landesjagdverband, eingesetzt. Damals aber auch von vielen waigerechten Jägern, so auch von meinem Lehrprinzen, kategorisch abgelehnt. Er hatte einen Uhu, mit dem wir die Hüttenjagd betrieben.
Damals war es allerdings wegen der Fehlabschüsse kein Problem, denn weder eine Krähenart, noch irgendein Greif waren geschützt. Für uns Jungjäger war das ein Trainig für das Flintenschießen, denn Tontaubenschießstände gab's fast keine.
Höchstens mal bei einem Kirtag oder ähnlichen Festen und der Spaß war für einen Lehrlingslohn zu teuer.

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Barry08 » Do 5. Jan 2012, 21:22

BigBen hat geschrieben:Noch nie zu einem Unfall, Überfall oder sonstiges dazu gekommen, wo sich ganze Menschenansammlungen um einen Verletzten oder gar Toten bilden um zu gaffen? Also sooo unähnlich sind wir und die Krähen uns meiner Meinung nach garnicht ;-)

Ich bin der Meinung, dass Krähen da intelligenter sind.. (sie sind meist vorsichtiger).

@josefiner
Ich betreibe auch die Lockjagd mit dem freundlichen Lockbild (und mit Crow-Call), allerdings nur ein paar Mal im Jahr.
Eine ordentliche Vergrämung erreicht man auch mit der Kugelbüchse.
Zwischen 50 und 100 Stk erwische ich pro Jahr.
Vergangenen Dezember habe ich wiederholt die 300m-Marke geknackt. :D
Auf 200m habe ich eine Erfolgsquote von über 50%!
Aber die Fluchtdistanz wächst permanent.

Nun werden wir wieder mal mit dem Lockies raus müssen.
Sonst ist außer der Fuchsranz nichts los im Niederwildrevier.

Reicht für die Beflockung auch matter Lackspray?

WH
vom Barry
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Re: Lockkrähen

Beitrag von forstla » Do 5. Jan 2012, 21:29

@heimwerker 1.natürlich können Fehlabschüsse gemacht werden, jedoch kann man auf 35m meist den hellen schnabelansatz der saatkrähe erkennen!
2.Selbst mit lodenmantel auf der grünnen wiese würde eine erfahrene krähe die menschliche silhuette und das helle gesicht und hände erkennen und würden sich niemals auf 35m nähern
ps: ich trage auch gerne loden jedoch bei teribjagden, ansitz, pirsch, etc. ;)

wmh forstla
Zuletzt geändert von forstla am Do 5. Jan 2012, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Lockkrähen

Beitrag von forstla » Do 5. Jan 2012, 21:33

Barry08 hat geschrieben:Zwischen 50 und 100 Stk erwische ich pro Jahr.


Beachtlich :shock:
wir erwischen immer nur ein paar jungkrähen und nach ein paar monaten ergreifen die schon bei autostopp auf 200m die flucht... :(

wmh forstla

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Charles » Do 5. Jan 2012, 21:39

Tarnanzüge sind rein dafür da, die menschliche Silhouette zu verschleiern.

Der grüne Lodenanzug ist ehrlich gesagt recht auffällig, da kann ich gleich mit einem reongelbschrillorangen Overall herumlaufen...


Ich habe nicht wenig Praxis als Bogenjäger gesammelt, da muß man auf 15m an das Wild heran. Ohne Geruchstarnung geht auch nicht...

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Barry08 » Do 5. Jan 2012, 21:54

forstla hat geschrieben:
Barry08 hat geschrieben:Zwischen 50 und 100 Stk erwische ich pro Jahr.


Beachtlich :shock:
wir erwischen immer nur ein paar jungkrähen und nach ein paar monaten ergreifen die schon bei autostopp auf 200m die flucht... :(

wmh forstla

Bin von 222rem auf 243win umgestiegen, weil die Fluchtdistanz rasch auf über 200m gestiegen ist.
Ab 200m sind sie offensichtlich weniger aufmerksam oder öfter abgelenkt.

Gut funktioniert es, wenn die Saatkrähen unterwegs sind und die Grauen mitfliegen. Da achten die Aaskrähen weniger aufmerksam auf mich, und man ist öfter erfolgreich. Ich darf aber auch in Nachbarrevieren arbeiten, wo die Grauen nicht so aufmerksam sind...

Handgeladene Munition, Varmintaursütung und ordentliche Optik ist Voraussetzung für die Kugelbejagung... Und nicht jeden Tag ist man selber gut drauf..
Jagen mit Herz und Hirn!

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Charles » Do 5. Jan 2012, 22:00

Und wie sieht es mit dem Kugelfang aus, vor allem auf jagdliche Entfernungen über 200m auf den flachen Feldern?

Worauf muß man achten?

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Barry08 » Do 5. Jan 2012, 22:11

Charles hat geschrieben:Und wie sieht es mit dem Kugelfang aus, vor allem auf jagdliche Entfernungen über 200m auf den flachen Feldern?

Worauf muß man achten?

Dass keiner im Hintergrund spazieren geht
Dass der Boden nicht gefroren ist

Bei uns im Marchfeld siehst du am Freitag, wer am Sonntag zum Essen kommt 8-)
Auf einen Baum hinauf halten ist natürlich tabu.
Nur auf Krähen am Boden wird geschossen.
UnseremSchläge sind meist 500 bis 800m breit.
Da ist die Hinterlandgefährdung kalkulierbar.

(Danke für deine Frage! Ist für Anfänger wichtig, daran zu denken.)
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Re: Lockkrähen

Beitrag von josephiner » Fr 6. Jan 2012, 01:08

@ Heimwerker. Glaub mir, ich bin außer bei der Krähenjagd sehr traditionell und fast immer in Loden unterwegs aber hier geht es einfach nicht anders und ich musste mich auch erst umgewöhnen in Volltarnung herum zu rennen. Mir würde nie im Leben einfallen in Camo auf alles andere Wild zu waidwerken. 2 Ausnahmen gibt es bei mir und das ist die Krähenjagd und die Lockjagd auf den Fuchs mit dem Schneehemd . Die Rabenkrähe macht bei uns sehr wohl um einiges mehr Schaden als die Saatkrähe da zweitere praktisch gar nicht vorhanden ist. Kann dir gerne mal ein paar Fotos von angepeckten, aufgerissenen und somit wertlos gewordenen Siloballen zeigen wenn du willst. Letztes Jahr ist in der Steiermark ein Schaden von 2 Millionen € durch die Rabenkrähe entstanden. Bei uns war letztes Jahr schon die Rede davon die Rabenkrähe ins Jagdgesetz aufzunehmen um somit Wildschaden kassieren zu können. Ein Fehlabschuss einer Saatkrähe ist mir persönlich noch nie passiert und darauf lege ich meine Hand ins Feuer das kannst du mir glauben!

@berry08 Hab schon davon gehört, dass das auch funktionieren soll aber selber probiert habe ich es noch nicht. Eine weitere Alternative wäre das überziehen der Krähen mit schwarzen Socken.
http://www.xn--krhenwiki-w2a.de/

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Gumbar » Fr 6. Jan 2012, 06:17

heimwerker hat geschrieben: Wenn ich das sehe, ist mir um die Pflege der Jagdtradition in good old Germany überhaupt nicht mehr bang.


Was hat die "Pflege der Jagdtradition" mit Krähenjagd zu tun ?

Der Almdudler-Trachtenpärchen Aufmarsch kann von mir aus auf Jägerhochzeiten und -begräbnisse beschränkt bleiben.

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Re: Lockkrähen

Beitrag von josephiner » Fr 6. Jan 2012, 13:39

Ich bin auch für die Pflege der Tradition bei der Jagd aber man sollte nicht mit Scheuklappen durch die jagdliche Welt ziehen und alles verteufeln was neu und unbekannt ist. Die Jagd hat sich schließlich so über Jahrhunderte zu dem heutigen Stand hin entwickelt. Erfolgreiches wurde weitergegeben, perfektioniert und das Wissen von Generationen bewahrt. Neues wurde probiert, weitergegeben oder wieder vergessen. Wenn das nicht so wäre, würden wir heute noch im Lendenschurz und mit einem Speer auf die Jagd gehen. Ist es nicht so? Bei der Krähenjagd ist es so. Die Hüttenjagd gibt es schon sehr lange und diese wurde einfach verbessert und die Krähenjagd wie sie heute betrieben wird ist dabei rausgekommen. Wenn die Bestände nicht so rasant in die Höhe gestiegen wären und ein Problem dargestellt hätten, hätte es diese Entwicklung vielleicht nie gegeben!
Ein Thema was mir persönlich sehr am Herzen liegt ist zB die Weitergabe und die Verwendung der Jägersprache. Dieses sehr alte und schon auf wenige Begriffe zusammengschrumpfte Kulturgut wird leider immer weniger angewandt und viele können sie gar nicht mehr sprechen und vor allem richtig anwenden.

BTT es ging ja eigentlich um die Krähenjagd und um ein gutes Angebot von beflockten Lockkrähen im Internet!

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Re: Lockkrähen

Beitrag von Gumbar » Fr 6. Jan 2012, 13:46

josephiner hat geschrieben:Ich bin auch für die Pflege der Tradition bei der Jagd aber man sollte nicht mit Scheuklappen durch die jagdliche Welt ziehen und alles verteufeln was neu und unbekannt ist.


Darum ging es mir.

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