Alaskan454 hat geschrieben: ↑Do 23. Mär 2023, 06:57
Das dies mit zunehmender Anzahl an WP in der Bevölkerung aber natürlich nicht besser werden kann …
Illegale Waffen wird man nicht verhindern können …
… nicht noch zusätzlich jeden Vollkoffer und Komplexler das Recht zugestehen "aufgeladen" durch die Gegend zu ziehen …
Du vereinfachst da ein paar Dinge. Mit Blick in die
texanische Statistik mit rund 14 Schusstoten pro 100 000 Einwohnern kann man ein paar Parallelen zu ziehen versuchen:
Die Anzahl der Sterbefälle durch Überdosis ist mit 14 Toten pro 100 000 ziemlich exakt gleich hoch…
Die Zahl der Morde mit 7 / 100k bei etwa der Hälfte.
Daraus kann man schlussfolgern, dass 7 der Schusstoten keine Mordopfer, sondern Unfallopfer und/oder Selbstmörder waren.
Die
Entwaffnungsfraktion detailliert die Zahlen:
61% aller Selbstmorde werden mit Schusswaffen ausgeführt, 73% der Veteranen-Suizide
183 Frauen wurden erschossen, 24% höhere Wahrscheinlichkeit als in anderen Bundesstaaten
zumindest 32 Kinder wurden erschossen - die Gegenrechnung ergibt
3972 Schusstote waren männlich
1.7 Mio. WP wurden ausgegeben
Texas hat 29 Mio. Einwohner
In Österreich (9 Mio. Einwohner, 320 000 WBK/WP Besitzer) wurden 2020 23 Männer und 31 Frauen ermordet. Das entspricht einer Mordrate von 0,6/100 000 -- etwa 8,5% der texanischen Zahlen.
Schlussfolgerungen
Für einen Selbstmord mit einer Schusswaffe brauche ich weder Waffenpass noch Waffenbesitzkarte.
Für einen kriminellen Waffengebrauch benötige ich keine legale Waffe.
Schusswaffen werden in Texas offenbar wenig zufällig verwendet, sonst wäre der Anteil der Frauen und Kinder entsprechend der demoskopischen Verteilung in der Gesamtbevölkerung höher.
Die Nähe zu Mexico und den bekannten Problemen mit den für die Kartelle durchlässigen Grenzen könnten zu Bandenkriegen Anlass geben, die sich in der überproportionalen Zahl der männlichen Schusstoten niederschlägt.
Aus meiner eingeschränkten Sicht würde ich meinen, dass der einfache Vergleich von Todesarten ohne Berücksichtigung des waffenrechtlichen Status des Täters unzulässig ist. Fast würde ich annehmen, dass - wie beim Auto - eine gewisse Gruppe "auffälliger" ist als der Durchschnitt und dass die Zuverlässigkeit bei gefährlicheren Tätigkeiten durch ein staatliches Zertifikat, das die Tätigkeit legalisiert, einen Ansporn darstellt, gesetzte Grenzen nicht zu überschreiten.
Wie es die Waffenlobbies der USA gerne darstellen: Legale Waffenträger sind für die Höflichkeit im Umgang hilfreich. Ob dem so ist, kann ich mangels Zahlen zur Anzahl der in fatale Schießereien involvierte WP Besitzer nicht prüfen. Die Wahrscheinlichkeit scheint mir jedoch recht hoch zu sein -- sie wird ja auch immer wieder mit der Forderung nach mehr Polizei auf den Straßen in Österreich formuliert.
Wobei die Polizei und das Heer mit den drei im letzten Halbjahr im Dienst von Kollegen erschossenen Beamten ein klares Bild davon zeichnet, wie leichtfertig bei uns das Gewaltmonopol von den Berechtigten gehandhabt wird. Da dürften WP berechtigte Bürger eine deutlich bessere Bilanz zu bieten haben -- aber auch da fehlen mir die Zahlen.