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Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Flying Dog » Do 1. Sep 2022, 17:09

Hallo!

Folgende Frage: Besteht die Möglichkeit eine gefundene, nicht registrierte, alte (WK2-Ära) Waffe (Kat. B), die keinerlei Kennzeichnung hat, zu behalten?

Folgende Situation: Mein Großvater hatte einige Waffen - das meiste noch aus Kriegszeiten. Er ist vor Jahrzehten verstorben und geerbt hat die Waffen mein Onkel. Mein Onkel hat mir unlängst erzählt, dass er vor vielen Jahren per Zufall eine Kat. A Waffe aus der Zeit in der Wohnung gefunden hat (altes Haus, zusammengelegte Wohnungen über fast das ganze Stockwerk, viiiiiiiel Zeug) - nicht registriert, keine Herstellernummern und dergleichen, nur ein eingestempelter Adler. Muss wohl vom Band gefallen sein, oder weiß der Teufel wo mein Großvater die her hatte? Er war in Italien an der Front, aber die werden da wohl kaum Waffen komplett ohne Seriennummer ausgefertigt haben? Muss er sich wohl nach dem Krieg besorgt haben? Mein Onkel hat die Waffe jedenfalls abgegeben und das wars damit.

NUN ist meine Großmutter vor kurzem verstorben und wir werden uns in absehbarer Zeit an die äußerst erfreuliche Arbeit machen, dieses Wohnungskonglomerat auszumisten und mein Onkel meint diesbezüglich kürzlich zu mir, er glaubt sein Vater hätte auch noch eine Pistole der "gleichen Machart" gehabt... vielleicht taucht die beim Entrümpeln ja auf. Na haha.

Nachdem ich mich eh schon damit abfinden muss, dass es für mich chancenlos ist, die registrierte Pump-Gun meines Großvaters zu erben, hätte ich umso mehr Interesse daran, das angesprochene Stück zu behalten, sofern es tatsächlich auftauchen solte.
Ist das überhaupt möglich? Ich wäre auf den Fall gerne möglichst gut vorbereitet.

Danke vorab für jeglichen Input.




Anekdote am Rande: Besagte abgegebene Kat. A Waffe - der Erzählung nach wohl eine MP40 - hing lt. Erzählung, als mein Onkel noch ein Kind war, einfach an der Wand im Wohnzimmer. Er dachte immer, es wäre eine Attrappe. War es wohl nicht. :shock:
Zuletzt geändert von Flying Dog am Do 1. Sep 2022, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von gewo » Do 1. Sep 2022, 17:27

finden von schusswaffen -> unverzuegliche (max 24h, besser weniger!) meldung an die naechstgelegene polizeidienststelle

und dann

bei kat C -> angeben dass man anspruch auf die waffe erhebt und diese zurueckerhalten will
man bekommt nach ca 12 bis 18 monaten die waffe nach untersuchung durch die KTU wieder ausgehaendigt
man kann alternativ auch einen berechtigten angeben an den die waffe auszuhaendigen ist

bei kat B -> angeben dass man anspruch auf die waffe erhebt und diese zurueckerhalten will
man bekommt nach ca 12 bis 18 monaten die waffe nach untersuchung durch die KTU wieder ausgehaendigt wenn man die berechtigung dazu (WBK, WP ) hat
ansonsten kann man einen berechtigten angeben an den die waffe auszuhaendigen ist

bei kat A/ verboten -> angeben dass man anspruch auf die waffe erhebt und diese zurueckerhalten will
man bekommt nach ca 12 bis 18 monaten die waffe nach untersuchung durch die KTU wieder ausgehaendigt wenn man die berechtigung dazu (WBK inkl. §17, WP inkl. §17 ect ) hat
ansonsten kann man einen berechtigten angeben an den die waffe auszuhaendigen ist

bei kat A/ militaerisch -> angeben dass man anspruch auf die waffe erhebt und an welchen berechtigten (museum, haendler mit Kriegsmaterial berechtigung, einzelperson mit Kriegswaffen berechtigung) die waffe nach behandlung durch die KTU nach ca 12 bis 18 monaten auszufolgen ist

sollte die KTU feststellen dass die waffe in einem kriminalfall verwendet wurde dann wird sie zum beweismittel
dann wird die rueckgabe dauern
evt wirst du auch "nur" entschaedigt zum marktwert und kannst sie nicht wieder zurueckerhalten
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Flying Dog » Do 1. Sep 2022, 19:06

Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von gewo » Do 1. Sep 2022, 19:23

Flying Dog hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:06
Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Flying Dog » Fr 2. Sep 2022, 09:34

Alles klar, danke. Das klingt machbar.
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von yoda » Fr 2. Sep 2022, 14:47

gewo hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:23
Flying Dog hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:06
Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
Jop
Das Benutzerhandbuch des ZWR widerspricht dir glaube ich, da steht meiner Erinnerung nach irgendwo drin dass bei einer unbekannten Herstellernummer "0000" im ZWR einzutragen ist. Man kann ja nicht einfach Waffennummern erfinden die nur der Hersteller vergibt.

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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Flying Dog » Fr 2. Sep 2022, 16:04

yoda hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 14:47
gewo hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:23
Flying Dog hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:06
Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
Jop
Das Benutzerhandbuch des ZWR widerspricht dir glaube ich, da steht meiner Erinnerung nach irgendwo drin dass bei einer unbekannten Herstellernummer "0000" im ZWR einzutragen ist. Man kann ja nicht einfach Waffennummern erfinden die nur der Hersteller vergibt.
Was bedeutet das dann? Die Waffe muss ja trotzdem irgendwie gekennzeichnet werden, oder?
Was die dann im ZWR eintragen betrifft mich dann doch nur noch sehr peripher, oder?
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von gewo » Fr 2. Sep 2022, 16:08

yoda hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 14:47
Das Benutzerhandbuch des ZWR widerspricht dir glaube ich, da steht meiner Erinnerung nach irgendwo drin dass bei einer unbekannten Herstellernummer "0000" im ZWR einzutragen ist. Man kann ja nicht einfach Waffennummern erfinden die nur der Hersteller vergibt.
seit der neuen beschussverordnung die festlegt dass der importeuer keine waffen bwz waffenteile ohne seriennummer mehr ausgeben darf sollte es das eigentlich gewesen sein mit den "0000"

und welche nummer ich drauf mache dass entscheide ich als importeur

haendlerkuerzel (in meinem fall DOAC) staat (AT) importjahr (22) und dann das was ich will
zb DOAC AT 22 LMAA0815

die vergebenen nummern muss ich in meinem beschussbuch fuehren und ggf der behoerde jederzeuet beauskunften koennen

steht aber eh alles in den verordnungen ...
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von AUG-andy » Fr 2. Sep 2022, 17:02

gewo hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 16:08

und welche nummer ich drauf mache dass entscheide ich als importeur

haendlerkuerzel (in meinem fall DOAC) staat (AT) importjahr (22) und dann das was ich will
zb DOAC AT 22 LMAA0815

die vergebenen nummern muss ich in meinem beschussbuch fuehren und ggf der behoerde jederzeuet beauskunften koennen

steht aber eh alles in den verordnungen ...
Köstlich diese Kombination. LMAA :lol: :lol: :lol:
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Promo » Fr 2. Sep 2022, 23:07

Wenn es sich um eine MP40 handelt, dann wird diese mutmaßlich einer MPU unterzogen werden (es sei denn, es fehlen wesentliche Teile oder diese ist nicht schießbar, z.B. weil stark korrodiert). Eine Ausnahmebewilligung wirst du zu 99,9% danach nicht dafür bekommen - aber ein Händler darf sie übernehmen. Ich empfehle sowas aber immer auch sofort zu sagen, manche Behörden sind danach sonst beleidigt, weil sie die Waffe dann schon übergeben haben, und doppelte Arbeit haben.

Betreffend SchKG: zitiert wurde die graue Theorie, die Waffe muss Hersteller, Herstellungsjahr und Herstellungsort tragen. Viel Spaß dabei, wenn eben nix drauf steht. Wenn man einen Hersteller und ein Baujahr erfindet, dann macht man sich mE strafbar, weil es potentiell unrichtige Angaben sind. Vor allem steht auch im Erlass zum SchKG, dass man nichts Unmögliches verlangen darf. Also auch nicht, dass man etwas erfindet. Und eine neue Seriennummer einschlagen und damit eintragen - damit hat man mE auch die Seriennummer verfälscht, weil eventuell ja eine Waffe ohne Seriennummer in einem anderen Land zur Fahndung ausgeschrieben ist.

Zur gegenständlichen Waffe noch: eine MP40 ohne Herstellerangabe und Seriennummer ist mir noch nie untergekommen. Vermutlich eher wurde sie abgeschliffen und neu brüniert, deshalb steht nix mehr drauf. Eventuell findest du auf inneren Teilen noch eine Nummer oder eine Herstellerangabe (meist nur ein Code) oder einen Abnahmestempel mit Zahl darunter, was ein Hinweis auf den Hersteller ist.
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Promo » Fr 2. Sep 2022, 23:17

Flying Dog hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:06
Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
Hab wohl übersehen, dass die Kat.A eh schon lange weg ist ... egal:

Seit der letzten WaffG Novelle ist auch der § 42 geändert. Vereinfacht:
Kat.B und C (sowie Kat.A, aber ausschließlich im Sinne der verbotenen Waffen des § 17!) hast du den Fund binnen 48 Stunden einer Sicherheitsbehörde (deine Waffenbehörde) oder Sicherheitsdienststelle (z.B. Polizei) anzuzeigen und ihr abzuliefern. Das heißt du darfst damit auch hinfahren.

Wenn es Kat.A iSd Kriegsmaterial (§ 18) ist, dann darfst du das NICHT abliefern. Der Fund von KM ist unverzüglich (ohne nötigen Aufschub, also sobald du Handynetz hast! Für Wiener: hier nicht das "Wiener-Bgm-unverzüglich"!) der nächsten Sicherheits- oder Militärdienststelle anzuzeigen, d.h. Polizei oder die nächstbeste Kaserne.

WICHTIG: Bei Kat.B Waffen hast du neuerdings als Finder nach § 42 Abs. 3 Z. 1 das RECHT, dass deine WBK/WP um die Anzahl der gefundenen Waffen erweitert wird! Das heißt selbst wenn du 20 Pistolen findest die alle nicht gemeldet waren - deine Behörde muss dann deine WBK/WP um exakt so viele Plätze erweitern, damit du alle gefundenen Waffen besitzen darfst. Du hast ein gesetzliches Recht darauf.
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von yoda » Fr 2. Sep 2022, 23:37

gewo hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 16:08
yoda hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 14:47
Das Benutzerhandbuch des ZWR widerspricht dir glaube ich, da steht meiner Erinnerung nach irgendwo drin dass bei einer unbekannten Herstellernummer "0000" im ZWR einzutragen ist. Man kann ja nicht einfach Waffennummern erfinden die nur der Hersteller vergibt.
seit der neuen beschussverordnung die festlegt dass der importeuer keine waffen bwz waffenteile ohne seriennummer mehr ausgeben darf sollte es das eigentlich gewesen sein mit den "0000"

und welche nummer ich drauf mache dass entscheide ich als importeur

haendlerkuerzel (in meinem fall DOAC) staat (AT) importjahr (22) und dann das was ich will
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die vergebenen nummern muss ich in meinem beschussbuch fuehren und ggf der behoerde jederzeuet beauskunften koennen

steht aber eh alles in den verordnungen ...
Es geht halt weder um einen Beschuss noch um einen Import, nur darum eine Fundwaffe zu behalten.

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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Flying Dog » Sa 3. Sep 2022, 08:03

Promo hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 23:17
Flying Dog hat geschrieben:
Do 1. Sep 2022, 19:06
Danke für die Antwort.

Dass die Waffe nicht registriert war und ggf. keine Seriennummer hat, ist also kein Problem?
Die wird dann neu erfasst, bekommt eine Nummer gestempelt, muss durch den Beschuss, man legt etliche €€ auf den Tisch und dann bekommt man sie zurück. Stelle ich mir das so in etwa richtig vor?
Hab wohl übersehen, dass die Kat.A eh schon lange weg ist ... egal:

Seit der letzten WaffG Novelle ist auch der § 42 geändert. Vereinfacht:
Kat.B und C (sowie Kat.A, aber ausschließlich im Sinne der verbotenen Waffen des § 17!) hast du den Fund binnen 48 Stunden einer Sicherheitsbehörde (deine Waffenbehörde) oder Sicherheitsdienststelle (z.B. Polizei) anzuzeigen und ihr abzuliefern. Das heißt du darfst damit auch hinfahren.

Wenn es Kat.A iSd Kriegsmaterial (§ 18) ist, dann darfst du das NICHT abliefern. Der Fund von KM ist unverzüglich (ohne nötigen Aufschub, also sobald du Handynetz hast! Für Wiener: hier nicht das "Wiener-Bgm-unverzüglich"!) der nächsten Sicherheits- oder Militärdienststelle anzuzeigen, d.h. Polizei oder die nächstbeste Kaserne.

WICHTIG: Bei Kat.B Waffen hast du neuerdings als Finder nach § 42 Abs. 3 Z. 1 das RECHT, dass deine WBK/WP um die Anzahl der gefundenen Waffen erweitert wird! Das heißt selbst wenn du 20 Pistolen findest die alle nicht gemeldet waren - deine Behörde muss dann deine WBK/WP um exakt so viele Plätze erweitern, damit du alle gefundenen Waffen besitzen darfst. Du hast ein gesetzliches Recht darauf.
Auch das wusste ich nicht, danke. Ich dachte Recht auf Erweiterung hat man nur bei dezidierter Erbschaft.

Bei besagter eventuell auftauchender Waffe wird es sich - nach erneuter Rücksprache mit meinem Onkel - wohl um eine P38 halten. Mein Großvater dürfte sie meinem Onkel als Kind mal gezeigt haben, seither hat er sie allerdings nicht mehr gesehen und mein Großvater ist, wie gesagt,vor Jahrzehnten verstorben.

Ich hab ein wenig in amerikanischen Foren recherchiert und P38, die nur die kodierte Werkskennzeichnung (Adler mit "135", etc - bei Interesse bitte selbst nachlesen), aber nirgends eine weiterführende fortlaufende Nummer oder Jahresangabe haben, tauchen immer wieder mal in dortigen Erbschaften auf. Für so unrealistisch halte ich es auch nicht, dass zb. gegen Kriegsende etwas vom Band verschwindet, bevor es weitere Markierungen erhält.

Jedenfalls.. für den Fall, das die wirklich auftauchen sollte und zb nur mit einem Werkswappen oder sowas markiert ist, haben wir eine Chance die wieder zurückzubekommen? Nachgekennzeichnet, oder was auch immer die Behörde damit macht, oder schlimmstenfalls demilitarisiert?
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von Promo » Mo 5. Sep 2022, 09:59

Flying Dog hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 08:03
Ich hab ein wenig in amerikanischen Foren recherchiert und P38, die nur die kodierte Werkskennzeichnung (Adler mit "135", etc - bei Interesse bitte selbst nachlesen), aber nirgends eine weiterführende fortlaufende Nummer oder Jahresangabe haben, tauchen immer wieder mal in dortigen Erbschaften auf. Für so unrealistisch halte ich es auch nicht, dass zb. gegen Kriegsende etwas vom Band verschwindet, bevor es weitere Markierungen erhält.

Jedenfalls.. für den Fall, das die wirklich auftauchen sollte und zb nur mit einem Werkswappen oder sowas markiert ist, haben wir eine Chance die wieder zurückzubekommen? Nachgekennzeichnet, oder was auch immer die Behörde damit macht, oder schlimmstenfalls demilitarisiert?
Die P.38 wurde [endmontiert] von drei Firmen: Walther, Mauser und Spreewerk. Es gibt wilde Kombinationen aus Zulieferern und insbesondere in den letzten Kriegstagen war nicht zwangsweise der drauf stehende Code auch die tatsächlich endmontierende Firma (z.B. ac codierte Waffen die bei Mauser gebaut wurden, wobei der ac codierte Teil bei FN in Belgien hergestellt wurde). Auch gab es abweichende Modelle (Walther HP), und zu Anfang des Krieges welche mit Walther-Schleife oder mit Code 480, etc. Das Baujahr ist bei den meisten Fertigungen auch mit zwei Ziffern zu finden, aber war zu Ende des Krieges (Aufbrauchen von (Ausschuss)Teilen, etc.) nicht immer aussagekräftig.

Um den Hersteller von der gegenständlichen Waffe zu bestimmen müsste man also die Herstellerbeschriftung lesen und mit den Abnahmestempeln (Adler 135, Adler 359, Adler 88, ...) vergleichen, um hier mehr sagen zu können. Es führt hier zu weit wenn ich jede eventuelle Variante aufzähle.

Die Behörde darf nicht irgendwelche Stempel ausfräsen oder die Waffe sonstwie bearbeiten. Halte ich auch für unmöglich und hätte ich noch nie gehört, dass sie irgendwelche Modifikationen an der Waffe macht.
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Re: Alte Kat B. Waffe ohne Seriennummer/Herstellernummer/Kennzeichnung

Beitrag von gewo » Mo 5. Sep 2022, 10:04

yoda hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 23:37
gewo hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 16:08
yoda hat geschrieben:
Fr 2. Sep 2022, 14:47
Das Benutzerhandbuch des ZWR widerspricht dir glaube ich, da steht meiner Erinnerung nach irgendwo drin dass bei einer unbekannten Herstellernummer "0000" im ZWR einzutragen ist. Man kann ja nicht einfach Waffennummern erfinden die nur der Hersteller vergibt.
seit der neuen beschussverordnung die festlegt dass der importeuer keine waffen bwz waffenteile ohne seriennummer mehr ausgeben darf sollte es das eigentlich gewesen sein mit den "0000"

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Es geht halt weder um einen Beschuss noch um einen Import, nur darum eine Fundwaffe zu behalten.
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das ist der punkt
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