Re: Waffenentzugsverfahren
Verfasst: So 7. Aug 2022, 14:35
Ja genau.
Ja genau.
Grundsätzlich alles mit Einverständnis des Besitzers der Waffe (Einvernehmen herstellen!) - wenn er selber WBK hat, Waffe "zur Überprüfung" zum Waffenhändler bringen. Und/oder Munition dem Besitzer der Waffe selbst zum Einlagern übernehmen.
Da sehe ich auch das Problem -- im einleitenden Text sind die Zeitabläufe etwas ungenau dargestellt, aber irgendwie sieht es für mich so aus, als hätte sich die Besitzerin bereits selbst eingewiesen und in ihrer Abwesenheit kam es zur Safe-Öffnung. Selbst wenn es hier nicht so gewesen ist, wie wäre das im "Allgemeinen Fall" sinnvoll zu regeln?
Bitte gewöhnt euch diese Stigmatisierung psychisch Kranker ab! Depressionen gibt es in vielen Formen und haben genau so oft nichts mit Suizidabsichten zu tun. Nur weil jemand an einer psychischen Krankheit leidet, ist er nicht sofort "labil" oder unfähig mit Waffen korrekt umzugehen. Genau solche Aussagen wie die deine führen zu diesem falschen Bild, dass jeder mit "Depressionen" (oder anderen stark stigmatisierten Krankheiten) ja jede Sekunde die Waffe in den Mund nehmen wird.Coolhand1980 hat geschrieben: ↑Do 4. Aug 2022, 15:26Prinzipiell bin ich aber schwer dafür, dass psychisch labile Menschen keine Waffen verfügbar haben.
Die Abgabe "gefundener" Waffen bei der nächsten Sicherheitsbehörde ist explizit erlaubt, unter dem Deckmantel des rechtfertigenden Notstandes könnte man das hier also genauso machen. Beim Händler abgeben ist natürlich schon mehr eine Straftat in sich selbst, da es ja Eigentumsentzug darstellt. Es bleibt aber auch hier "Wo kein Kläger, da kein Richter".Coolhand1980 hat geschrieben: ↑Do 4. Aug 2022, 15:26Der selben Logik nach müsste jeder Witwe, die die alte PPK vom verstorbenen Ehemann auf einer PI abgibt, ja lebenslang Kerker ausfassen.
Im geschilderten Fall gibt es keine Gefahr im Verzug, die Betroffene ist im Krankenhaus in Behandlung und der einzige der behauptet, dass es zum Missbrauch der Waffe kommen könnte ist der Ehegatte. Hat dieser Bedenken, kann er sich an die Sicherheitsbehörden wenden, diese werden dann im Zweifelsfall mit den behandelnden Ärzten abstimmen ob eine Gefährdung tatsächlich anzunehmen ist. Nachdem das im vorliegenden Fall nicht zutrifft, gibt es auch keinen Interventionsbedarf.angryscientist hat geschrieben: ↑Sa 6. Aug 2022, 15:07Ok, aber trotzdem, was wäre die korrekte Vorgehensweise hier? Polizei anrufen, und sie brechen den Safe wegen Gefahr im Verzug auf?
Absolute Zustimmung.Coolhand1980 hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 13:39Ich weiß nicht, welche praktischen Erfahrungen du schon mit "psychisch labilen" Menschen gemacht hast.
Ich hatte mit ein paar zu tun.
Meine Erfahrungen reichen von einigen zwangsweisen Einweisungen tobender Psychosen (auch mit nötiger Gewalt) bis hin zur Abnahme einer Waffe wegen möglicher Selbstgefährdung. Und besonders gschmackig ist es, wenn du die Seriennummer einer Waffe abzulesen versuchst, auf der noch Hirnmasse vom Besitzer pickt. Im Nachhinein in aller Ruhe zu attestieren, dass ja überhaupt keine Anzeichen zu erkennen gewesen wären, ist keine akzeptable Lösung für mich.
Wenn nix ist, gibts die Gun retour. Aber wenn was ist, solls keine(n) Toten geben.
Es geht mir hier nicht um Stigmatisierung, sondern ums Retten von Leben.
Ich bin der meinung wenn sich ein "Psychisch labiler" wirklich umbringen möchte, machter er das sicher mit oder ohne Waffe. Dann kannst halt die Hirnmasse von der Straße abkratzen. Finde ich jetzt unbedingt auch nicht besser.Coolhand1980 hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 13:39Ich weiß nicht, welche praktischen Erfahrungen du schon mit "psychisch labilen" Menschen gemacht hast.
Ich hatte mit ein paar zu tun.
Meine Erfahrungen reichen von einigen zwangsweisen Einweisungen tobender Psychosen (auch mit nötiger Gewalt) bis hin zur Abnahme einer Waffe wegen möglicher Selbstgefährdung. Und besonders gschmackig ist es, wenn du die Seriennummer einer Waffe abzulesen versuchst, auf der noch Hirnmasse vom Besitzer pickt. Im Nachhinein in aller Ruhe zu attestieren, dass ja überhaupt keine Anzeichen zu erkennen gewesen wären, ist keine akzeptable Lösung für mich.
Wenn nix ist, gibts die Gun retour. Aber wenn was ist, solls keine(n) Toten geben.
Es geht mir hier nicht um Stigmatisierung, sondern ums Retten von Leben.