ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
Forumsregeln
Jeder User in diesem Unterforum ist verpflichtet, seine waffenrechtlich relevanten Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen zu tätigen und diese soweit möglich sorgfältig mit entsprechender Judikatur, Paragrafen und/oder sonstigen brauchbaren Quellen zu untermauern. Dieses Unterforum gibt ausschließlich Rechtsmeinungen einzelner User wieder. Daher wird von Seiten des Forums keine Haftung für getätigte Aussagen übernommen. Es besteht keine Gewähr auf die Richtigkeit der veröffentlichten Aussagen. Dieses Unterforum kann eine persönliche Beratung durch Rechtsexperten niemals ersetzen. Aus den wiedergegebenen Rechtsmeinungen erwachsen Dritten weder Rechte noch Pflichten.
Benutzeravatar
Nordi
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1146
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 13:05

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nordi » Di 2. Jun 2020, 08:31

Weil das Thema doch irgendwie spannend ist und mit vielen der Märchen aus CSI usw aufräumt :

Kann man überhaupt ein Hohlspitz Geschoss einer Waffe zuordnen? Das deformiert ja bzw zerbricht ja sogar im Ziel.

Byebye Austria

Alaskan454
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5270
Registriert: Mi 13. Feb 2019, 11:57

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Alaskan454 » Di 2. Jun 2020, 11:00

Nordi hat geschrieben:
Di 2. Jun 2020, 08:31
Weil das Thema doch irgendwie spannend ist und mit vielen der Märchen aus CSI usw aufräumt :

Kann man überhaupt ein Hohlspitz Geschoss einer Waffe zuordnen? Das deformiert ja bzw zerbricht ja sogar im Ziel.
Mittels eines Vergleichstest wo die Bedingungen ident sind ja aber nicht einfach so aber am sichersten ist und bleibt die Hülse mit Spuren von Schlagbolzen und Auszieher.

Simon80
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 629
Registriert: So 10. Sep 2017, 12:07

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Simon80 » Mi 3. Jun 2020, 19:27

Wie siehts mit Polygonläufen aus? Hab mal wo aufgeschnappt, dass Geschosse daraus schwierig bis gar nicht zuzuordnen sind, stimmt das?

Benutzeravatar
Nuss_95
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1304
Registriert: Sa 26. Jan 2019, 01:13
Wohnort: Wien / Kärnten

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nuss_95 » Mi 3. Jun 2020, 19:50

Simon80 hat geschrieben:
Mi 3. Jun 2020, 19:27
Wie siehts mit Polygonläufen aus? Hab mal wo aufgeschnappt, dass Geschosse daraus schwierig bis gar nicht zuzuordnen sind, stimmt das?
Wieso? Ein Polygonlauf hinterlässt genauso seine Spuren. Und Hülsen gibts auch wenns mit einem Polygonlauf abgefeuert wurde.

Simon80
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 629
Registriert: So 10. Sep 2017, 12:07

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Simon80 » Mi 3. Jun 2020, 19:54

Nuss_95 hat geschrieben:
Mi 3. Jun 2020, 19:50
Simon80 hat geschrieben:
Mi 3. Jun 2020, 19:27
Wie siehts mit Polygonläufen aus? Hab mal wo aufgeschnappt, dass Geschosse daraus schwierig bis gar nicht zuzuordnen sind, stimmt das?
Wieso? Ein Polygonlauf hinterlässt genauso seine Spuren. Und Hülsen gibts auch wenns mit einem Polygonlauf abgefeuert wurde.
Keine Ahnung, darum frage ich ja :D das mit der Hülse ist klar- meine das nur mal wo gehört/gelesen zu haben.

Benutzeravatar
Fangschuss
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1508
Registriert: Sa 29. Okt 2011, 12:23
Wohnort: Steiermark

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Fangschuss » Do 4. Jun 2020, 15:57

HS911 hat geschrieben:
Fr 29. Mai 2020, 07:25
Fangschuss hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 16:12
HS911 hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 11:49
Meiner Einschätzung nach sind derartige Abgleiche nicht einmal halb so aussagekräftig, wie gemeinhin behauptet bzw. angenommen wird.
Vielleicht ein guter Hinweis für Ermittlungen oder dergleichen, aber wäre ich ein Richter und ein solches Gutachten wäre der einzige Beweis, dann würd ich wohl "im Zweifel für den Angeklagten" annehmen.
Ein Projektil oder eine Hülse wird am Tatort sichergestellt. Nach Ablauf eines gewissen Zeitraums wird eine Waffe sichergestellt und beschossen. Es erfolgt ein Vergleich zwischen dem Geschoss oder der Hülse vom Tatort mit jenen Objekten (Hülse/Projektil), die aus dem Schuss im Kriminallabor stammen. Das ist der typische Ablauf und die Ergebnisse sind hier sehr gut.
Und genau das bezweifle ich massiv. Gibt es anständige Untersuchungen zur Wiederholbarkeit, Reproduzierbarkeit & Fehlerraten dieser Methoden?

Soweit ich das beurteilen kann ist das eher ein Fall von "na, das hamma immer schon so gemacht, irrtum vollkommen ausgeschlossen."
Die Methode hier ist der Vergleich zwischen Objekten vom Tatort und vom kriminaltechnischen Beschuss. Und dabei hinterlässt jede Waffe in einem eher eng definierten Zeitraum charakteristische Merkmale am Projektil und der Hülse. Es kann schon davon ausgegangen werden, dass so eine Waffe, die für ein Verbrechen eingesetzt wird, nicht gleichzeitig für IPSC genutzt wird. Es gibt dazu sicher auch statistische Prüfungen auf die Messmittelfähigkeit, wie auch bei DNS-Analysen. Diese Arbeiten zur QS eines kriminaltechnischen Labors wird man halt nicht in die Hände bekommen.

Benutzeravatar
HS911
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1419
Registriert: So 9. Mai 2010, 17:29

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von HS911 » Do 4. Jun 2020, 16:22

Fangschuss hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 15:57
Es gibt dazu sicher auch statistische Prüfungen auf die Messmittelfähigkeit, wie auch bei DNS-Analysen. Diese Arbeiten zur QS eines kriminaltechnischen Labors wird man halt nicht in die Hände bekommen.
Es gibt auch sicher den Yeti, das Ungeheuer von Loch Ness, Adolf H in Argentinien, Elvis in irgendwo, nur wird man die halt nicht in die Hände bekommen.

Sorry, aber nicht veröffentliche Ergebnisse als Nachweis verwenden zu wollen, ist skuril.
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
George Orwell

tousibaer
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1408
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 13:22
Wohnort: Wien

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von tousibaer » Do 4. Jun 2020, 20:07

HS911 hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 16:22
Fangschuss hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 15:57
Es gibt dazu sicher auch statistische Prüfungen auf die Messmittelfähigkeit, wie auch bei DNS-Analysen. Diese Arbeiten zur QS eines kriminaltechnischen Labors wird man halt nicht in die Hände bekommen.
Es gibt auch sicher den Yeti, das Ungeheuer von Loch Ness, Adolf H in Argentinien, Elvis in irgendwo, nur wird man die halt nicht in die Hände bekommen.

Sorry, aber nicht veröffentliche Ergebnisse als Nachweis verwenden zu wollen, ist skuril.
Erklärst Du damit alle Gerichtsurteile die je auf Basis eines kriminaltechnischen Gutachtens getroffen worden sind für ungültig?
(Fehlerquoten mal ausgeschlossen)

Ich halte es für ausreichend wenn die Ergebnisse solcher Untersuchungen unter den gleichen Bedingungen (von anderer Stelle) reproduzierbar sind. Und ob das Gutachten dann "schwer" genug wiegt hat ja der Richter in seiner Beweiswürdigung zu entscheiden.

Grüße

Benutzeravatar
HS911
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1419
Registriert: So 9. Mai 2010, 17:29

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von HS911 » Fr 5. Jun 2020, 08:55

tousibaer hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 20:07
HS911 hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 16:22
Fangschuss hat geschrieben:
Do 4. Jun 2020, 15:57
Es gibt dazu sicher auch statistische Prüfungen auf die Messmittelfähigkeit, wie auch bei DNS-Analysen. Diese Arbeiten zur QS eines kriminaltechnischen Labors wird man halt nicht in die Hände bekommen.
Es gibt auch sicher den Yeti, das Ungeheuer von Loch Ness, Adolf H in Argentinien, Elvis in irgendwo, nur wird man die halt nicht in die Hände bekommen.

Sorry, aber nicht veröffentliche Ergebnisse als Nachweis verwenden zu wollen, ist skuril.
Erklärst Du damit alle Gerichtsurteile die je auf Basis eines kriminaltechnischen Gutachtens getroffen worden sind für ungültig?
(Fehlerquoten mal ausgeschlossen)

Ich halte es für ausreichend wenn die Ergebnisse solcher Untersuchungen unter den gleichen Bedingungen (von anderer Stelle) reproduzierbar sind. Und ob das Gutachten dann "schwer" genug wiegt hat ja der Richter in seiner Beweiswürdigung zu entscheiden.

Grüße
Wenn eine Verurteilung aufgrund einer methodisch unsauberen Untersuchung zustande kommt, dann hinterfrage ich das. Für ungültig kann ich nix erklären, das ist den höheren Instanzen vorbehalten, denke ich.

Fun fact: hier gibts mittlerweile dutzende Antworten à la "das passt schon so, glaubs doch einfach". Antworten, die entsprechende Literatur nennen: Fehlanzeige. Antworten, die erklären, wie falsche Positive vermieden werden sollen: Fehlanzeige.

Das gibt Aufschluss über die Qualität der Methodik oder über die Qualifikation der Poster.
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
George Orwell

tousibaer
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1408
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 13:22
Wohnort: Wien

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von tousibaer » Fr 5. Jun 2020, 09:08

Na ja, Standards gibt es schon.
zB die ISO 17025 als Mindestanforderung. Und die ISO 9000er Reihe schadet sicher auch nicht.

Grüße

eisenkleid
Beiträge: 1
Registriert: Mo 23. Okt 2023, 01:54

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von eisenkleid » Mo 23. Okt 2023, 02:12

Hallo. Hab mich extra für diese thema angemeldet. Das hat mich immer schon interessiert . Hab den ganzen thread gelesen. Nilla und der andere haben sich ja ganz schön jn die Haare gekriegt.

Also ich habe ein Jahr bei Audi in Ungarn als Ingenieur gearbeitet. Kurbelwellenherstellung vom Rohteil bis zum fertigen Produkt. Es werden jeden Tag Probeteile entnommen und vermessen. Toleranzen liegen im Nanobereich.

Also ich glaube, dem Staat kommen die Fernsehsendungen wie CSI und Co. Sehr zu Gute weil die Leute glauben das geht so einfach. Also echt nicht. Jede Kugel verformt sich anders und wenn die Hülse leicht zerkratzt war? Also ich seh da keine Chance das du da iwas erkennst auf dem Mikroskop. Auch wenn du eine ganze Hülse einmal rundherum abtastest und mit einer zweiten vergleichst. Was soll man da sehen. Kratzer durch den Lauf? Die Hülsen kommen ja selbst aus irgeneinder Stanze raus. Nur durch Zufall können die was entdecken die tapsen im Dunkeln. Wenn ich einmal mit dem feinsten Schleifpapier was ich finde über meine Hülsen einmal drüberfahre? Die sehn garnix mehr

Poirot
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 153
Registriert: Mi 8. Jul 2015, 13:11

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Poirot » Mo 23. Okt 2023, 09:32

eisenkleid hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 02:12
Also ich glaube, dem Staat kommen die Fernsehsendungen wie CSI und Co. Sehr zu Gute weil die Leute glauben das geht so einfach.
Nicht umsonst schätzen Fachleute, dass auf jeden Mord mindestens ein unerkannter kommt.
Und dann hätten wir auch noch die hohe Fehlurteilsquote die Richter Ralf Eschelbach mal öffentlich auf ca. 20-25% geschätzt hat.
Gibt zu denken.

Benutzeravatar
AUG-andy
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 6970
Registriert: Sa 9. Dez 2017, 13:13
Wohnort: Im schönen Weinviertel

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von AUG-andy » Mo 23. Okt 2023, 10:30

Es sollte doch logisch erscheinen, dass nur unbeschädigte Projektile als Vergleich herangezogen werden können. Da kann man sehr wohl die Waffe zuordnen. Ist wie ein Fingerabdruck. Wurde aber schon mehrfach erwähnt. Ebenso beim Abdruck des Schlagbolzens.
MfG
0.22LR , 223Rem , 308Win , 9mm Para , 38/357 , 44Mag , 45ACP , 12/76

Benutzeravatar
Promo
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2530
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 12:50

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Promo » Mo 23. Okt 2023, 11:19

Poirot hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 09:32
Nicht umsonst schätzen Fachleute, dass auf jeden Mord mindestens ein unerkannter kommt.
Und dann hätten wir auch noch die hohe Fehlurteilsquote die Richter Ralf Eschelbach mal öffentlich auf ca. 20-25% geschätzt hat.
Gibt zu denken.
Gibt halt nicht so viele gute Richter wie Barbara Salesch, die jeden Fall zweifelsfrei lösen kann. :shhh:
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

RAR
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 909
Registriert: Fr 3. Jun 2022, 12:34

Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von RAR » Mo 23. Okt 2023, 13:15

Promo hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 11:19
Gibt halt nicht so viele gute Richter wie Barbara Salesch, die jeden Fall zweifelsfrei lösen kann. :shhh:
Seit wann lösen Richter Fälle?
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
Wer sich selbst bezwingt, ist unbezwingbar.

Antworten