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Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 13:44
von Bushcrafter
Prometheus hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 09:59
Glaubst im Krieg gibts Gesetze?
Wenn wirklich ordentlich Krieg ist gibts höchstens noch Richtlinien.
Nein, dem kann ich nicht zustimmen! Das ist nicht so, das Gesetz gilt nach wie vor weiterhin, vielleicht ergänzt oder abgeändert in Teilbereichen, das war's dann aber auch schon. Das Jagdgesetz gilt nach wie vor und in weiterer Folge auch der Jagdschutz. Als Aufsichtsjäger bin ich sogar verpflichtet, dem nachzukommen, das ist kein "Wollen" sondern Pflicht.

Bitte, auch wenns "gut gemeint" ist.... macht's nicht solche Halbwahrheiten publik. Mit realitätsfernen Endzeit - Szenarien sind hier keine Meter zu machen...

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 14:28
von doc steel
Bushcrafter hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 13:44
Prometheus hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 09:59
Glaubst im Krieg gibts Gesetze?
Wenn wirklich ordentlich Krieg ist gibts höchstens noch Richtlinien.
Nein, dem kann ich nicht zustimmen! Das ist nicht so, das Gesetz gilt nach wie vor weiterhin, vielleicht ergänzt oder abgeändert in Teilbereichen, das war's dann aber auch schon. Das Jagdgesetz gilt nach wie vor und in weiterer Folge auch der Jagdschutz. Als Aufsichtsjäger bin ich sogar verpflichtet, dem nachzukommen, das ist kein "Wollen" sondern Pflicht.

Bitte, auch wenns "gut gemeint" ist.... macht's nicht solche Halbwahrheiten publik. Mit realitätsfernen Endzeit - Szenarien sind hier keine Meter zu machen...
Du hast keine Eltern oder Großeltern gehabt die den Krieg miterleben mussten, gell?
Hat dir niemand aus erster Hand erzählen können wies war, stimmts?
Deine Aufsichtsjägerverpflichtung kannst dir im Krieg einrexen, die is des Papierl ned wert wos drauf steht.
Wie wars denn bei uns?
Die Besatzer (wo meine Verwandtschaft lebte und lebt, warns die Russen) ham in null komma nix das ganze Land leergeschossen und fertig.
Privater Waffenbesitz war verboten, auch für die die davor Jagdausübenden, egal in welcher Funktion sie das davor waren.
Hams di mit an Gwehr dawischt, bist sofort und ohne viel Palaver erschossen worden.
Und das war nur s mindeste. Die Angehörigen von so einem ham ned nur einmal a Gratisticket fürn Zug nach Sibirien kriegt.
Was glaubst warum da Großvoda gemeinsam min Nachbar eahnare Gwehr mit Stauferfettn eingschmiert und in a Plachen dick eingwickelt untern Apfelbaum vergraben haben? Ned nur eingraben im Garten...untern Wurzelstock vom Äpfebam.
Weil die Russen auch verboten haben Obstbäume wegen Brennholzbeschaffung zu fällen. Weils selber was zum fressen braucht ham. Die paar Kühe, Sau und Hendl diest selber daham ghabt hast, sowie alle Obstbäume warn Eigentum der roten Armee und für die bestimmt.
Hast a Hendl (für a 8-köpfige Familie) schlachten wollen, musste das bei der zuständigen Kommandantur vorher angesucht werden.
D.h. aber no lang ned, dass dem stattgegeben wurde nur weilst an Hunger kapt hast.
Was glaubstn wie die rote Armee verpflegt worden ist? Da is ka Kühlcontainer mit Feldkuchl hintnach gfahrn. Verpflegsbeschaffung erfolgte unterwegs durch requirieren von landwirtschaftlichen Gütern.
Aus der Mühl hams sacklweis s Mehl mitgnommen und zum Bäcker bracht, der hat rund um die Uhr Brot gebacken für die rote Armee. Die Laib san abgezählt gwesen und immer hat ana mit der Puschka in der Hand das Treiben bewacht.
Und wehe es hat a Laib gfehlt weil sa si verzählt haben...dann is noamoi zählt worden..ned vom Bäck und seine Gesellen, vom Russ selber. Der Bäck und seine Leut san daweil Hände hoch an der Wand gstanden und ham bet' dass sa si nur verzählt haben.

Einer meiner Onkel is mit 19 Jahr in Gefangenschaft gekommen, in an Bleibergwerk in Sibirien und als einer der letzten Heimkehrer 1955 zurückgekommen. Als glühender Kommunist mit an fast abghauten Rückgrat und schwerer Bleivergiftung. Den Buam hams dort zuerst fast umbracht und nachher "umdraht". Der hat ma des alles ned erzählt. Der hat nur ganz ganz selten und dann wenig erzählt.
Das meiste weiss ich von meinem Großvater, der damals in der Ortschaft Bürgermeister war und so vif war, dass wie die rote Armee schon in Ungarn war, er noch schnell im Eiltempo russisch glernt hat. Damit konnte er mehrmals ärgstes verhindern.

Und dann kommst du daher und schreist, Es gelten immer noch alle Gesetze! :lol:

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 14:52
von Bushcrafter
Lieber Landsmann, von Burgenländer zu Burgenländer,....

du liegst leider falsch.... ich hab sehr wohl direkt aus erster Hand erzählt bekommen, wie das war, ich komm aus einer Großfamilie (Bauern), in der 5 (!) Generationen unter einem Dach gelebt haben, all deine Schilderung sind mir nix neues, und nur zur Information: Im Haus meiner Großeltern bzw. Urgroßeltern waren zuerst die deutsche Kommandantur und danach die russische Kommandantur untergebracht, unzählige Granaten haben in unserem Hof eingeschlagen, wir waren mitten drin statt nur dabei - wie man so schön sagt. Mein Großvater, Kriegsveteran der in Stalingrad ein Bein verloren hat, war auch live dabei - zuerst in Russland, dann daheim da nicht weiter kriegstauglich. Ned dass du glaubst, damit wär der Krieg für ihn vorbeigewesen,... die Russen ham eam vieregfangt und an die Wand gstellt und wollten ihn als Feind, der gegen ihre Brüder gekämpft hat, exekutieren... bis man ihnen erfolgreich vorlügen konnte, dass er sein Bein durch einen Unfall verloren hat... soviel dazu.

Und dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass es mir um die Richtigstellung der korrekten rechtlichen Situation ging in Bezug auf die zitierte Aussage. Und Jagdschutz wurde SEHR WOHL praktiziert, mit Zustimmung der entsprechenden Kommandanturen. Es gab bei uns im Ort sogar einen Wildhüter, der durfte allerdings "nur" ein Schrotgewehr haben und kein Kugelgewehr. Also bitte, mit Verlaub und allem schuldigen Respekt,...ich weiß sehr wohl, wovon ich red....

Dass die Russen natürlich gschossen ham, was wollten, eh kloar,... dagegen hast nie was machen können oder dürfen....
aber wennst willt, könn ma das ja gern mal andernorts bei an gepflegten Jauserl und flüssiger Begleitung erörtern....

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 15:57
von gewo
man muss ned 70 jahre zurueck gehen

es reichen die 1990iger jahre
und der jugoslavienkrieg

alles 1:1 wie damals im zweiten weltkrieg
elend
hunger
pluenderung
verschleppung
vergewaltigung
standesrechtliche erschiessungen
hinrichtungen
mord
voelkermord (genozid)

das volle programm
so wie in jedem krieg

aus gruenden die mir ned erklaerlich sind glauben die menschen die - vor allem hier in europa - mit krieg nie was zu tun hatten dass ein krieg entweder heutzutage "anders" waere oder zu mindestens ggf bei uns in europa "anders" waere

das ist bullshit
krieg ist immer krieg
leidtragende sind immer die zivilbevoelkerung und die truppen
viele ueberleben es, viele nicht ...

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 16:04
von Promo
doc steel hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 14:28
Du hast keine Eltern oder Großeltern gehabt die den Krieg miterleben mussten, gell?
Hat dir niemand aus erster Hand erzählen können wies war, stimmts?
Deine Aufsichtsjägerverpflichtung kannst dir im Krieg einrexen, die is des Papierl ned wert wos drauf steht.
Wie wars denn bei uns?
Die Besatzer (wo meine Verwandtschaft lebte und lebt, warns die Russen) ham in null komma nix das ganze Land leergeschossen und fertig.
[viel unnötiges Blabla was sich auf Besatzungszeit bezieht, und ich deshalb rausgekürzt habe]
Dein gesamtes Post ist für den A*****, weil es sich auf die Besatzungszeit bezieht, und das niemand gefragt hat.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 16:42
von Evilcannibal79
Naja, wenn kein Besatzer da ist gilt natürlich das Jagdrecht,.....
ich würde mal behaupten das in Kriegszeiten ein Wilderer eher erschossen und nicht angezeigt wird.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 16:51
von gewo
Evilcannibal79 hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 16:42
Naja, wenn kein Besatzer da ist gilt natürlich das Jagdrecht,.....
oder doch das kriegsrecht ...?

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 17:00
von Evilcannibal79
gewo hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 16:51
Evilcannibal79 hat geschrieben:
Do 7. Jul 2022, 16:42
Naja, wenn kein Besatzer da ist gilt natürlich das Jagdrecht,.....
oder doch das kriegsrecht ...?
Kommt halt auch darauf an ob im eigenen Land gekämpft wird oder das Kampfgeschehen in einem anderen Land passiert.
So wie im WK2, wenn die Front wo anders ist, wird sich da warscheinlich ned viel ändern denk ich mir.

Wenn allerdings auf Heimatboden gekämpft wird findest warscheinlich eh kein Wild mehr, denn das hat sich dann sicherlich woanders hin verkrümelt. Dann ist die ganze Fragestellung eh obsolet.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 17:05
von fast12
Im 2. Weltkrieg oder auch in den Balkankriegen gab es halt noch kein ZWR.

Im Falle des Falles sollt man zeitnah schaun dass das eigene ZWR leer ist oder sich schnellstmöglich verziehen. Jeder LWB wird wohl als bewaffneter Zivilist gesehen und entsprechend behandelt werden.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 17:12
von bino71
Erinnert mich wieder an die Geschichte, wo der Hunger groß war, ist man in den Wald (westlich von Berndorf), hat aus dem Graben oder am Baum angelehnt den Karabiner genommen, Wildschwein/Reh erlegt, Gewehr weggeschmissen und einige Tage die Familie ernährt.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 23:22
von Bernd2
Ich kann mich an die Geschichte meines Großvaters erinnern als sie vom Nachschub abgeschnitten vor Hunger mit dem Mg42 ein Reh geschossen haben.
War natürlich verboten, hat aber keine Sau interessiert.

Re: Jagdrecht im Krieg

Verfasst: Fr 8. Jul 2022, 10:44
von kuni
Und mir wurde erzählt, dass Katze viel zu süß ist und viel Paprika brauchen würde - denn hat es nicht gegeben. Mit Gewürzen wäre Katze mit Hasen vergleichbar - auch optisch. Hunde wäre OK....